Christentum und Fleischkonsum?

Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen

Ja, Fleischkonsum ist in Ordnung 76%
Nein, man sollte Vegetarier sein 24%
Noch nicht darüber nachgedacht 0%

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein, man sollte Vegetarier sein

Das Gebot "Du sollst nicht töten", gilt auch gegenüber den Tieren.

Im Christentum ist von der gewaltfreien Lehre des Pazifisten Jesus, so gut wie nichts übrig geblieben. Und es sind gerade diejenigen, die behaupten, die Wächter der Religion zu sein, die die ursprüngliche Lehre verfälschten und in ihr Gegenteil verkehrten. Und dies gilt auch im Verhältnis des Menschen zu den Tieren. Es gibt einige Hinweise, dass Jesus und seine Jünger auch keine Tiere töten ließen und sich von Pflanzen und Früchten ernährt haben. Im Buch von Carl Anders Skriver, die Lebensweise Jesu und die ersten Christen, steht ein Zitat aus den clementinischen Homilien, einer Schrift die um 220 in Palestina entstanden ist. Und es heißt dort: Petrus lebe von Brot und Oliven, denen er teiweise Gemüse hinzufüge. Ähnliches wird vom Jünger Matthäus berichtet, dass er von Pflanzenspeisen lebte und kein Fleisch berührte. Und der Religionswissenschaftler Skriver ergänzt: Nach dem Zeugnis der Schriftsteller des zweiten Jahrhunderts, auch die Apostel Andreas, Philipus, Johannes und Thomas, sowie die Evangelisten Markus und Lukas, Vegetarier waren. Und dies gilt auch für Jakobus, den leiblichen Bruder von Jesus. Er war der erste Leiter der Gemeinde in Jerusalem und wird in der Bibel als einer der Säulen des Urchristentums bezeichnet. Von Jakobus schreibt der Kirchenvater Hegesipp um das Jahr 180: Er genoss weder Wein noch Rauschtrank, auch aß er kein Fleisch. Die Lebensweise der ersten Urchristen in Palestina, war jedoch für viele Menschen ein Stein des Anstoßes. Denn der Tempel mit seinen täglichen Tieropfern, war der religiöse und politische Mittelpunkt der Gesellschaft. Und bei jedem der vielen Feste im Jahreslauf, waren bestimmte Schlachtungen vorgeschrieben. Das Verzehren bestimmter Fleischstücke bei den Festmählern, galt nicht nur als Essgewohnheit, sondern als Gehorsam gegenüber einen Gott, der solches angeblich geboten haben soll. Deshalb sahen die Priester der damaligen Zeit, auch tierfreundliche Lebensweise der Nachfolger Jesu, als Abfall von ihrer Religion. Dieser Vorwurf kostete Jakobus im Jahr 62 nach Chr. das Leben. Als er durch Anhänger der Priester durch Steinigung ermordet wurde. Tatsache ist, Jesus und auch die ersten Christen, lehnten aus Liebe zu allen Wesen der Schöpfung, das Schlachten und Töten von Tieren ab. Und sie aßen nur Fleisch wenn sie eingeladen waren und dem Gastgeber, der ihnen damit eine Freude machen wollte, nicht vor den Kopf stoßen wollten. Doch sie klärten auch behutsam darüber auf, dass das Gebot, "Du sollst nicht Töten", auch gegenüber Tieren gilt. Jesus sagte gemäß dem außerbiblischen Ebionärevangelium auch: Ich bin gekommen, die Opfer abzuschaffen. Wie schon die großen jüdischen Gottespropheten vor ihm, klärte er die Menschen auf, dass die damals üblichen Opfervorschriften nicht von Gott stammten, sondern von den Priestern, welche diese aus anderen Kulturen, zum Beispiel aus Ägypten übernommen und anschließend Gott untergeschoben hatten.

Dazu schreibt der Kirchenvater Clemens von Alexandria wörtlich:

Die blutigen Opfer aber, glaube ich, wurden nur von den Menschen erfunden, welchen einen Vorwand suchten, um Fleisch zu essen.

Die theologische Grundlage zur Verfolgung der Tierfreunde im Mittelalter, legte der heilig gesprochene Kirchenlehrer Thomas von Aquin. Nach seiner Lehre haben weder Frauen noch Tiere eine Seele. Und Christen die sich weigerten Tiere zu töten, wurden bei Inquisitionsprozessen gezwungen, entweder öffentlich ein Tier zu schlachten oder sie wurden als angebliche Irrlehrer aufgehängt. Im Jahre 1051, wurden zum Beispiel mehrere sogenannte Ketzer zum Tode verurteilt, weil sie es ablehnten, Hühner zu töten und zu essen. Der Schriftsteller Walter Nigg schreibt dazu: Im Mittelalter gab es Gruppierungen, die zu einer urchristlichen Lebensweise zurückkehren wollten. Zum Beispiel die Bogomilen oder die Katharer, die auch Albigenser genannt wurden. Sie lebten wie die meisten Urchristen vegetarisch bzw. vegan, denn sie gelobten kein Tier zu töten, kein Fleisch zu essen und nur von Früchten zu leben. Sie alle wurden von der Kirche auf grausame Weise ausgerottet. Den Tieren wird nach Lehre der Kirchen bis heute, die unsterbliche Seele abgesprochen, was unter anderem dazu führte, dass die angeblich christlichen Feste, zu den weltweit größten Schlachtfesten verkommen sind. Lämmlein zu Ostern, Ente, Gans und Karpfen zu Weihnachten. Und auch sonst, vielfach täglich Teile von Tieren auf dem Teller, von Tieren die fast immer bis vor ihrem Tod, ein unwürdiges qualvolles Leben in dunklen Ställen verbringen mussten. Und auch in unserer Zeit, werden Tiere im Rahmen von vatikanischen Kulthandlungen erschlagen und geschlachtet. Am 21. Januar, dem Jahrestag der Heiligen Agnes, werden in der Basilika von Rom, in jedem Jahr zwei Lämmer vom Pabst gesegnet. Aus der Wolle der gesegneten kleinen Schafe, werden später die sogenannten Pallien für die Erzbischöfe gewebt. Schals in die Kreuze eingestickt werden. Doch was passiert mit den kleinen Lämmern, die der Pabst vor laufenden Kameras streichelte? Die Lämmer werden später getötet, ähnlich wie die Heilige Agnes selbst, von einem römischen Soldaten einst mit dem Schwert getötet wurde. Laut Überlieferung, in der Art, wie man Lämmer tötet. So lässt es der Brauch also nicht dabei bewenden, dass die Lämmer geschoren werden, um die Pallienwolle für die Erzbischöfe zu produzieren. An jedem Karfreitag werden die Lämmer traditionell getötet. Laut Hamburger Abendblatt vom 29.06.1995, muss alle Jahre wieder am Karfreitag, eine der Nonnen des Klosters Santa Cecilia, in den Keller steigen, ein scharfes Beil holen und in den Klostergarten gehen. Laut Abendblatt mag eigentlich keine der Nonnen die Lämmer töten, deshalb wechseln sie sich ab. Mit Jesus dem Christus hat das jedoch nichts zu tun. Er ist gekommen, alle Opfer und Blutkulte abzuschaffen und das Töten der Tiere zu beenden. Und er hat damals, die Tierhändler aus dem Tempel von Jerusalem hinausgetrieben. Er ist gekommen, um die ursprüngliche Schöpfungsordnung, die Einheit von Mensch, Natur und Tieren wieder herzustellen.

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Zicke52  05.10.2020, 01:43

Jesus und seine Jünger liessen keine Tiere töten??

Unter den Aposteln waren Fischer! Jesus hat sogar dafür gesorgt, dass sie reichen Fang machten. Und schon mal von der wunderbaren Brot- und Fischvermehrung gehört, die es ermöglichte, tausende Jesus-Zuhörer zu speisen? Auch verspeisten Jesus und seine Jünger Lamm zum Passahfest.

Steht alles in der Bibel.

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berndsporrer  05.10.2020, 14:55
@Zicke52
Steht alles in der Bibel ...

Habe ich vielleicht alles nur aus der Bibel zitiert?

Wenn Du mal meine Antwort richtig gelesen hättest, denn bereits in den ersten Sätzen steht: Es sind gerade diejenigen, die behaupten, die Wächter der Religion zu sein, die die ursprüngliche Lehre verfälschten und in ihr Gegenteil verkehrten.

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Honeysuckle18  06.10.2020, 11:46
@Zicke52

Die Bibel wurde von Menschen geschrieben - und immer wieder manipuliert zu ihrem eigenen Nutzen und Vorteil !

In den griechischen und hebräischen Urschriften findet man - mithilfe der sog,. "interlinearen Übersetzung" - keinerlei Hinweise darauf, dass Gott das Fleischessen dauerhaft gewährt hat, im Gegenteil !

Jesus war überzeugter Vegetarier !

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Zicke52  06.10.2020, 12:36
@berndsporrer

Nein, du hast nicht aus der Bibel zitiert. Die ist aber nun mal die Grundlage des Christentums. Deine Legenden aus dem 2. oder 3. Jahrhundert haben keine Aussagekraft.

Oder meinst du wirklich, dass - falls es Jesus wirklich gegeben hat - die Schriftsteller des 2. und 3. Jahrhunderts besser über seine Lebensweise Bescheid wussten als die zeitnahen des 1. Jahrhunderts?

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Zicke52  06.10.2020, 12:48
@Honeysuckle18

"Die Bibel wurde von Menschen geschrieben"

Das weiss ich. Und? Darf man deshalb nicht über ihren Inhalt diskutieren?

"In griechischen und hebräischen Urschriften findet man..."

Ach, das Argument der "falschen Übersetzung" - so wie es Muslime verwenden. ALLE Bibelübersetzungen sind falsch - ALLE Koranübersetzungen sind falsch.

Was ich nicht verstehe: Warum kommt nicht mal einer der Leute, die die Urschriften kennen und verstehen, auf die Idee, eine richtige Übersetzung herauszugeben?

"Jesus war überzeugter Vegetarier"

Darauf gibt es in der Bibel keinen Hinweis, im Gegenteil. Und auf der basiert, bis auf Weiteres, das Christentum.

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Honeysuckle18  06.10.2020, 12:52
@Zicke52

Letzteres ist mir bewusst - dennoch haben auch "Christen" die Freiheit, anders zu denken und zu handeln !

Schau mal nach "A.K.U.T." - Aktionsbündnis Kirche und Tiere...

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Zicke52  06.10.2020, 13:02
@Honeysuckle18

Natürlich haben Christen die Freiheit, nach eigenem Gewissen zu handeln. Das Christentum verpflichtet ja nicht zum Fleischverzehr.

Aber es ist einfach eine Lüge, zu behaupten, der biblische Jesus (ein anderer hat mit dem Christentum nichts zu tun) sei Vegetarier gewesen. Es sei denn - wie erwähnt - ALLE Bibelübersezungen seien an allen Stellen, in denen es um Fleischverzehr geht, falsch.

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Honeysuckle18  06.10.2020, 13:35
@Zicke52

"Mein" Jesus war - und ist - in erster Linie ein liebender, gütiger und barmherziger Jesus, dem auch die Tiere am Herzen lagen !

"Mein" Jesus hat Liebe niemals relativiert - im Gegenteil !

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Zicke52  06.10.2020, 13:41
@Honeysuckle18

"Dein" selbstgebastelter Jesus sei dir ja unbenommen!

Aber in der Frage ging es nicht um deinen persönlichen Jesus, sondern um den christlichen.

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Zicke52  06.10.2020, 16:49
@Honeysuckle18

Vom historischen Jesus weiss ich - wie jeder Mensch - nichts.

Vom biblischen Jesus weiss ich, was in der Bibel steht. Logisch.

Andere Jesusse haben mit dem Christentum - und somit mit der Frage - nichts zu tun.

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Zicke52  07.10.2020, 12:53
@Honeysuckle18

Ja, aber die Frage betraf nicht DEINEN Jesus, sondern den christlichen (also biblischen).

Du hast also das Thema verfehlt.

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Zicke52  07.10.2020, 13:35
@Honeysuckle18

Und welche Eigenschaften der EINE hat, entscheidest DU?

Für dich darfst du das ja entscheiden, aber für das Christentum hat dein selbstgebastelter Jesus keine Relevanz. Das Christentum basiert nun mal auf dem biblischen Jesus. Da kannst du dich auf den Kopf stellen, das ändert nichts daran.

Aber du darfst gerne eine neue Religion mit einem vegetarischen Jesus gründen.

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Fragenstel1er  05.10.2020, 01:57

Stimmt nicht, du musst dir Mal das Original durchlesen. Richtig übersetzt müsste da stehen du sollst nicht morden.

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berndsporrer  05.10.2020, 15:09
@Fragenstel1er
.... du sollst nicht morden

Auch das ist eine Fälschung, denn im Ursprung hatten alle großen Weltreligionen das Anfangsgebot "Ihr sollt nicht töten". Später wurde dieses Gebot wie in fast allen Religionen immer weiter verfälscht, so dass es unter Unständen auch erlaubt wurde zu töten, Tiere zu opfern und Kriege zu führen.

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Fragenstel1er  05.10.2020, 16:44
@berndsporrer

Es wurde nicht gefälscht, mit der der Bibel kann man Veganismus durchsetzen, es gillt für alle Menschen. Die Menschen im alten Testament haben ja schließlich viele Tieropfer dargebracht, vor und nach dem Gebot.

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berndsporrer  05.10.2020, 18:46
@Fragenstel1er

(((

Meine Güte, die Bibel ist eine Sammlung alter philosophischer Schriften, die im 5. Jahrhundert im Auftrag zusammengeschrieben wurden. Wenn Du mal meine Antwort richtig gelesen hättest, denn bereits in den ersten Sätzen steht: Es sind gerade diejenigen, die behaupten, die Wächter der Religion zu sein, die die ursprüngliche Lehre verfälschten und in ihr Gegenteil verkehrten. Also bitte genau lesen!

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Regenbogen139 
Fragesteller
 05.10.2020, 08:55

Mein Dank geht an "Berndsporrer"! Du hast mir mit deiner sehr langen und ausführlichen Antwort sehr geholfen. Genauso sehe ich das auch! Du sprichst mir aus der Seele.

Nochmals vielen Dank dafür!

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Zicke52  06.10.2020, 12:54
@Regenbogen139

Dann war deine Frage aber falsch formuliert, denn darin ging es um das Christentum.

Für das Christentum ist die Bibel relevant, nicht irgendwelche ausserbiblische Legenden, die mit dem biblischen Jesus nichts zu tun haben. Woher sollten die Schriftsteller des 2. und 3. Jahrhunderts wissen, wie Jesus und seine Jünger gelebt haben?

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wolfruprecht  05.10.2020, 13:22

Nach der gleichen Argumentation dürftest du keine Pflanzen töten, keine Antibiotika verwenden (da Bakterien getötet werden), müsstest dich fressen lassen, nichts gegen Giftschlangen unternehmen, usw.

Da wäre der sofortige verpflichtende Suizid die einzig richtige Forderung und Reaktion darauf.

Dann mach mal, nur zu..... 😌

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berndsporrer  05.10.2020, 15:01
@wolfruprecht

(((

Bitte genau lesen! Die Antwort handelt doch eindeutig weder von Bakterien, noch vom geheimen Leben der Pflanzen. Sondern der Tempel mit seinen täglichen Tieropfern, war doch der religiöse und politische Mittelpunkt der Gesellschaft. Und dagegen hat sich Jesus gewandt und Einspruch erhoben.

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wolfruprecht  05.10.2020, 16:43
@berndsporrer

Ich habe mich ja nur auf deine Argumentationsweise bezogen.

Aber lass es gut sein. Du darfst gerne Vegetarier sein (oder werden). Ich hab da kein Problem damit.

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berndsporrer  05.10.2020, 18:48
@wolfruprecht
Ich habe mich ja nur auf deine Argumentationsweise bezogen.

Hast Du nicht - bitte genau lesen!

1
wolfruprecht  05.10.2020, 19:32
@berndsporrer

Ok, wenn du unbedingt Recht haben willst: Du hast Recht. Ich habe nicht genau gelesen. Ich habe mich nicht auf deine Argumentationsweise bezogen. Es geht nicht um Bakterien. Es geht nicht um das geheime Leben von Pflanzen. Es geht um den Tempel mit den täglichen Tieropfern. Jesus hat Einspruch erhoben. Habe ich jetzt noch was vergessen? Dann entschuldige, dass ich ins Schwarze getroffen habe — oder habe ich nicht? Auch egal, du hast Recht.

Geht's dir jetzt besser? Wenn ja, dann ist's ja gut wenn nicht, was kann ich noch für dich tun?

Ciao, mach's gut und lass die Tiere leben. Hast ja Recht!

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Honeysuckle18  06.10.2020, 11:49
@wolfruprecht

Was du noch tun könntest ?

Du könntest - zumindest - das Buch von Steven Rosen lesen, das ich in meiner Antwort empfohlen habe...

Aber Vorsicht: Erkenntnis ! ;)

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Ja, Fleischkonsum ist in Ordnung

Das Gebot "Du sollst nicht töten" könnte man auch folgendermaßen übersetzen: "Du sollst nicht morden." Dieses Gebot ist gegen den vorsätzlichen Mord eines anderen menschlichen Lebewesens.

Dieses Gebot richtet sich weder gegen Verteidigungskriege (Mose, Josua, David u.a. haben Kriege führen müssen, erst unter Salomo erlebte das Volk Israel eine längere Zeit des Friedens) noch gegen das Essen von Fleisch.

Dass die Bibel das Essen von Fleisch erlaubt, zeigen beispielsweise folgende Bibelstellen:

"Furcht und Schrecken vor euch soll über alle Tiere der Erde kommen und über alle Vögel des Himmels, über alles, was sich regt auf dem Erdboden, und über alle Fische im Meer; in eure Hand sind sie gegeben! Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben" (1. Mose 9,2-3).

"Am folgenden Tag aber, als jene auf dem Weg waren und sich der Stadt näherten, stieg Petrus auf das Dach, um zu beten, etwa um die sechste Stunde. Da wurde er sehr hungrig und wollte essen. Während man aber etwas zubereitete, kam eine Verzückung über ihn.  Und er sah den Himmel geöffnet und ein Gefäß zu ihm herabkommen, wie ein großes, leinenes Tuch, das an vier Enden gebunden war und auf die Erde niedergelassen wurde; darin waren all die vierfüßigen Tiere der Erde und die Raubtiere und die kriechenden Tiere und die Vögel des Himmels. Und eine Stimme sprach zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen! Und eine Stimme sprach wiederum, zum zweitenmal, zu ihm: Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht für gemein!" (Apostelgeschichte 10,9-15).

Jesus Christus hat selbst Fische und Lammfleisch (beispielsweise beim jährlichen Passahfest) gegessen.

Wenn ein Mensch kein Lebewesen töten will, ist das ein schwieriges Unterfangen. Wenn man beispielsweise Wasser erhitzt, werden viele Millionen Einzeller und andere Kleinstlebewesen dabei getötet. Viele solcher Beispiele könnte man aufführen. Man schaue sich nur mal die vielen Insekten an, die man beim Autofahren erwischt. Ich mag Insekten und habe mehrere Insektenhotels aufgehängt. Beim Autofahren ist es aber nicht möglich, keine Insekten zu töten. Darf man deshalb nicht mehr mit dem Auto (dazu natürlich auch Bus, Bahn, Flugzeug usw.) fahren?

Nach der Bibel ist es Christen freigestellt, ob sie Fleisch essen möchten oder nicht. Wenn ein Christ sich aus gesundheitlichen oder anderen Gründen vegetarisch ernähren möchte, ist das bestimmt eine gute Sache und völlig in Ordnung. Vegetarische Ernährung schont beispielsweise die natürlichen Ressourcen. Auf einer gleichgroßen Ackerfläche kann man mit vegetarischer Ernährung viel mehr Menschen ernähren als mit einer Ernährungsweise mit Fleischprodukten.

Wer Fleisch essen möchte, sollte m. E. auf das Tierwohl dabei achten (z. B. Biofleisch kaufen), denn in der Bibel steht auch, dass Nutztiere gut behandelt werden sollen: "Der Gerechte erbarmt sich über sein Vieh" (Sprüche 12,10).

Regenbogen139 
Fragesteller
 05.10.2020, 08:59

Dankeschön für deine Antwort und fürs mitmachen!

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Ichwarsick  07.10.2020, 08:41

''"Furcht und Schrecken vor euch soll über alle Tiere der Erde kommen und über alle Vögel des Himmels, über alles, was sich regt auf dem Erdboden, und über alle Fische im Meer; in eure Hand sind sie gegeben! Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben" ''

Das hört sich aber schon sehr stark nach dem Teufel an, nicht Gott.

Man sollte keiner organisierten Religion vertrauen, sondern logisch denken: Ist Gott liebevoll, mitfühlend usw.?
Wenn nicht, ist das ein scheiß Gott.

Ist Gott intelligent?
Wenn ja, warum sollte er Tiere mit einem Gehirn, Emotionen, Leidempfinden usw. erschaffen?
Das macht keinen Sinn.

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Ichwarsick  07.10.2020, 12:02
@chrisbyrd

Natürlich ist die Bibel organisierte Religion.

Das haben Menschen geschrieben, nicht Gott.

Und wenn du tatsächlich denkst, Gott würde wollen, dass man fühlende unschuldige Wesen versklaven und ermorden soll, was will das der Teufel?

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Ja, Fleischkonsum ist in Ordnung

Christen dürfen essen, was sie wollen.

In der Bibel ist Fleischkonsum etwas völlig normales. Aber auch eine vegetarische Ernährung ist völlig legitim (vgl. Daniel 1, 12ff).

Allerdings ist auch immer wieder die Aufforderung, anderen Geschwistern kein Anstoß zu sein. Wir sollten also für vegetarische Brüder und Schwestern auch eine vegetarische Alternative anbieten oder gleich das ganze Essen vegetarisch gestalten.

Regenbogen139 
Fragesteller
 05.10.2020, 13:27

Dankeschön fürs mitmachen.

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Nein, man sollte Vegetarier sein

Das predigen Siebenten Tags- Adventisten seit über Hundert Jahren so. Es ist zwar kein (biblisch begründetes) Muss, aber sehr viele sind Vegetarier, und das mit Erfolg, würde ich sagen:

https://www.pflanzliche-ernaehrung.de/adventist-health-study/

Regenbogen139 
Fragesteller
 04.10.2020, 18:21

Dankeschön! Das war sehr informativ!

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Zicke52  04.10.2020, 18:47

Wenn es nicht biblisch begründet ist, hat es mit dem Christentum - und deshalb auch mit der Frage - nichts zu tun.

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Anastasia65  04.10.2020, 21:34
@Zicke52

Natürlich werden genügend Bibelstellen herangezogen, aber manchmal könnte man in der Tat denken, das Ellen Whites Ansichten alles andere überstrahlen würden - das gebe ich offen zu.

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Nein, man sollte Vegetarier sein

Bei Christen zählt das eigene Gewissen. Und wenn man sich anschaut, wie heutzutage Fleisch produziert wird, kann einem nur der Ekel kommen.

Daher würde ich als Christ, auch ohne offizielle Verbote, immer den Vegetarismus vorziehen.

Regenbogen139 
Fragesteller
 04.10.2020, 20:33

Klingt sehr vernünftig! Dankeschön fürs mitmachen!

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Ichwarsick  05.10.2020, 12:27

Was glaubst du, warum Kühe Milch geben?
Und was glaubst du passiert mit den Kühen und Hühnern, wenn sie keine ''Produkte'' mehr liefern?

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deload  05.10.2020, 14:07
@Ichwarsick

Was glaubst du, warum Kühe Milch geben?

Für ihre Kälber.

Und was glaubst du passiert mit den Kühen und Hühnern, wenn sie keine ''Produkte'' mehr liefern?

Es kommen keine mehr nach.

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Ichwarsick  06.10.2020, 10:32
@deload

Ja sie müssen schwanger sein.

Und jedes Tier wird getötet.

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Ichwarsick  06.10.2020, 19:05
@deload

Als Vegetarier finanzierst du eine Industrie, die Kühe zwangsschwängert, ihre Babies stiehlt und tötet.

Und eine Industrie, die Küken tötet, weil sie keine Eier legen.

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deload  07.10.2020, 08:19
@Ichwarsick

Erstens bin ich Veganer und zweitens ist Vegetarier besser als nichts.

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Ichwarsick  07.10.2020, 08:35
@deload

Vegetarier sein ist nicht gut genug für die Opfer.

Du hörst nur auf Tiere zu essen, isst aber trotzdem deren Milch und Eier.

Dem Opfer ist es egal, ob du vegetarier oder Fleischesser bist, es will leben.

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deload  07.10.2020, 08:41
@Ichwarsick

Noch viel schlechter für die Tiere sind Leute wie du die auf Vegetarier losgehen, sodass sie denken alle Veganer wären militante Vollidioten. Auf kurz oder lang ist die Chance damit vertan, dass sie irgendwann Veganer werden, wenn sie nicht sogar wieder Fleisch essen.

Also quatsch mich nicht voll mit deiner Predigt.

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Ichwarsick  07.10.2020, 08:47
@deload

Das Problem ist, dass Vegetarier denken, sie würden schon alles mögliche für die Tiere tun.

Ich war auch 5 Jahre lang Vegetarier, darum sag ich das.

Ich wusste nichtmal genau was Veganismus bedeutet. Und hätte nicht im Traum daran gedacht, Veganer zu werden.

Ich habe mich so gefühlt, als würde ich den Tieren tatsächlich hefen, aber dem ist nicht so.

Wenn man gegen Tiermisshandlung ist, ist der einzige Weg, konsequent zu sein, indem man vegan lebt.

Alles andere ist Tiermisshandlung und das solltest du als Veganer auch wissen.

Zu sagen Vegetarier sein wäre besser als nichts ist dasselbe wie zu sagen, ein bisschen rassistisch zu sein ist besser als nichts.

Würdest du jemandem auf die Schulter klopfen, wenn er ein bisschen rassistisch ist, oder würdest du wollen, dass er NIE rassistisch ist?

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deload  07.10.2020, 09:05
@Ichwarsick

Ich war auch 5 Jahre lang Vegetarier, darum sag ich das.

Hätte ich dir damals gesagt, dass du als Vegetarier ein Tierquäler bist hättest du ebenso dicht gemacht und dich vielleicht nie selbst und ehrlich mit dem Thema befasst. Vielleicht hätte dich meine Ansage sogar dazu bewogen, nie "so einer wie ich" werden zu wollen.

Es ist schon klar, was du hier bezweckst. Es ist nur der falsche Weg.

Gutes Beispiel: ja. Mit dem Finger zeigen: nein.

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Ichwarsick  07.10.2020, 12:09
@deload

"so einer wie ich" werden zu wollen.''
Das habe ich auch nie verstanden und macht keinen Sinn.

Wenn du gegen etwas bist, dann änderst du deine Moral nicht, nur weil du einen Menschen, der gleich wie du denkt, nicht magst.

''Hätte ich dir damals gesagt, dass du als Vegetarier ein Tierquäler bist''

Ich war noch ziemlich jung, als ich Vegetarier war, also ja, vielleicht schon.

Aber ein Erwachsener Mensch kann ja wohl selbst logisch denken und sich fragen, ob das wirklich stimmt.

Menschen, die nicht vegan werden wollen, werden auch nicht vegan, völlig egal wie du es ansprichst. "so einer wie ich" werden zu wollen.'' ist dann nur eine Ausrede, damit sie nicht vegan werden müssen.

Es bringt nichts die Wahrheit schönzureden.

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