Bist du für die Abschaffung des Friedhofszwang?
In Deutschland dürfen die Angehörigen die Asche des verstorbenen Menschen nicht mit nach Hause nehmen oder den Leichnam auf dem eigenen Grundstück vergraben weges des Friedhofszwanges.
Noch besteht in der Bundesrepublik Deutschland der so genannte Friedhofszwang. Die allgemeine Einstellung geht dahin, dass nur auf einem Friedhof die Totenruhe gewährleistet ist. Daher darf man eine Urne mit Totenasche nicht mit nach Hause nehmen.
Ein weiterer Grund sei Krankheiten und Seuchen zu vermeiden.
Wie ist deine Meinung ?
34 Stimmen
10 Antworten
Erst mal ist klar, dass Leichen aus hygienischen Gründen fachgerecht behandelt und ggfs beerdigt werden müssen. Auch Haustiere darf man nicht im Garten verbuddeln. (auch wenn das oft gemacht wird)
Aber Asche ist kein "Bioabfall" ... es gibt keinen wirklich überzeugenden Grund, warum man die nicht selber im See oder auf der Wiese verstreuen darf. Oder zuhause aufbewahren. Und schon gar nicht, warum man die nicht selber transportieren darf, wenn der Bestattungsort nicht in der Nähe ist. Ich finde der Staat sollte sich im Zweifel raushalten. Nicht alles muss geregelt sein.
In anderen Ländern ist das anders, in Irland gibts sogar Pubs wo die Urnen der alten Zecher ihre letzte Ruhe über der Bar gefunden haben. So kann man den Kumpels immer mal zuprosten.
Asche ist auch Bioabfall, reine Holzasche etwa kann man zum Düngen verwenden!
Eine Erdbestattung darf aus gutem Grund nur auf einem Friedhof stattfinden, weil der Untergrund hydrogeologisch dafür geeignet sein muss, damit sich die Leiche zuverlässig zersetzen kann. Selbst ein größeres Tier als eine Katze darfst du nicht zuhause im Garten verbuddeln.
Anders sehe ich das bei kremierten Leichen. Die Asche kann meines Erachtens den Leuten auch mit nach Hause gegeben werden. Die Frage ist halt, was mit der Urne dann passiert, wenn man am Opa kein Interesse mehr hat.
Wenn an Opa keiner mehr Interesse mehr hat, ist es doch egal ob er irgendwo in der Erde liegt. Oder über den Müll entsorgt wird....
Bei Erdbestattungen ist das ja keine Frage. Bei der Asche von Verstorbenen kann man ja geteilter Meinung sein. Auf der einen Seite finde ich es richtig, einen würdigen Ort zu haben, wo der Tote liegt. Andererseits würde es nichts schaden, wenn der Verstorbene im häuslichen Bereich einen Ehrenplatz bekommen würde. Es soll Leute gegeben haben, die vor der Beisetzung mit einem Kilo Grillasche zu einer Totenwache gekommen sind..............
Ja, für die Abschaffung, aber es müssen natürlich klare Regeln bestehen. Zum Beispiel denke ich, dass der Friedhofszwang für Urnen abgeschafft werden kann. Will jemand die Asche einer geliebten Person Zuhause ins Regal stellen oder im Garten vergraben, sollte das erlaubt sein.
Für eine Leiche sollten natürlich weiterhin Beschränkungen bestehen und ein Friedhofszwang. Eine Leiche gehört z.B. nicht in irgendeinen Garten. Die Verwesung eines menschlichen Körpers kann mehr als 20 Jahre dauern. Wie soll gewährleistet sein, dass diese Zeit eingehalten wird? Was, wenn nach 5 Jahren das Haus verkauft wird? Die verwesende Leiche oder das Skelett wieder ausgraben und mitnehmen?
Ganz abgesehen von hygienischen Risiken. Wer weiß auf welche Ideen Menschen kämen, und dann verwest ein Körper auf der Gartenliege, weil das ja immer Omas Lieblingsplatz war?
Also Friedhofszwang abschaffen?
Für Asche ja, für Leichname nein.
In andren Ländern wie z.B. Spanien ist das längst der Fall.
Geht man über Deutsch Friedhöfe begegnet einem zusehends gähnende Leere.
Es spricht nichts dagegen, einem Verstorbenen ein ehrendes Andenken in Gedanken zu bewahren.
Eine Urne mit der Ache kann man auch bis zur geeignete erscheinenden Leerung auch in der Wohnung aufheben oder im Garten vergraben.
Mein letzter verstorbener Hund z.B. steht mit seiner Asche in einer Vitrine, während seine Vorgänger im Garten ruhen.
Es seixdenn, der Wille des Verstorbenen ist es nicht im Regal zu landen.