Bekommen Arbeitslose im Kommunismus auch Unterstützung?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Arbeit ist wichtig im Kapitalismus, denn Arbeit ist die Quelle des Mehrwerts. Im Kapitalismus wird haufenweise eigentlich unsinnige Arbeit für eigentlich unsinnige Produkte und Dienstleistungen aufgewandt, nur zu dem Zweck Mehrwert zu produzieren.

Im Kommunismus dagegen ist Arbeit nicht annähernd so wichtig. Im Kommunismus gibt es keinen Mehrwert mehr, deshalb muss auch die dafür erforderliche Mehrarbeit nicht mehr geleistet werden. Der Kommunismus nach Marx ist alles andere als ein "Arbeiter- und Bauernstaat".

In einer kommunistischen Gesellschaft definieren die Gesellschaftsmitglieder vorab, welche Bedürfnisse mit wie viel Arbeit befriedigt werden sollen.

Es ist also damit zu rechnen, dass infolgedessen sehr viel weniger Arbeit aufgewandt wird als heutzutage.

Die verbleibende Arbeit wird im Kommunismus gemeinschaftlich nach dem Prinzip der individuellen Zumutbarkeit und Gerechtigkeit auf die Gesellschaftsmitglieder verteilt. Diese Verteilung findet nicht über die Zahlung eines Arbeitslohns statt, sondern geldlos. Eine "Arbeitslosigkeit" im heutigen Sinne kann es im Kommunismus also nicht geben.

"Arbeit" hat eine ganz andere Bedeutung als heute, nämlich nicht als Notwendigkeit zur Deckung des persönlichen Geldbedarfs, sondern als Teilhabe am sozialen Leben der Gemeinschaft. Deshalb wird es auch nur wenig Leute geben, die nicht freiwillig mitarbeiten. Wobei man nicht darüber reden muss, das die gesamte Gestaltung des Arbeitsprozesses natürlich viel humaner sein wird als im Kapitalismus. Überarbeitung, Stress, lange Arbeitszeiten und unzureichende Pausen wird es nicht mehr geben. In der Praxis wird es so etwas wie ein "Grundeinkommen" geben, allerdings nicht in Geld - weil es kein Geld mehr gibt -, sondern als solidarisch bemessene Grund-Teilhabe an den von der Gesellschaft gemeinsam erarbeiteten Produkten und Dienstleistungen.

Lars234567890  26.01.2019, 18:43

Eigentlich guter Text aber den einen Satz kreide ich dir doch an

Im Kapitalismus wird haufenweise eigentlich unsinnige Arbeit für eigentlich unsinnige Produkte und Dienstleistungen aufgewandt, nur zu dem Zweck Mehrwert zu produzieren.

Genau es das Umgekehrte ist doch der Fall! Es gibt nichts effizienteres, als die Marktwirtschaft. Sobald irgendein Wirtschaftssubjekt seine Ressourcen unnötig verschwendet, wird es relativ schnell vom Markt dafür abgestraft werden. Und je nach Lage ganz vom Markt verschwinden. Das größte Argument für den Kapitalismus ist seine Effizienz und Innovationsoffenheit! Jedes Produkt was nicht abgestraft wird, hat automatisch seine Begründung weshalb es existiert

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shazan 
Fragesteller
 27.01.2019, 18:13
@Lars234567890

Aber im Kapitalismus wird doch viel zu viel zu viel produziert und verschwendet, was gar nicht nötig wäre. Wir würden mit 10% davon leben können, den Rest könnte man sich ersparen oder den ärmeren Gebieten spenden. Aber hier mavht man es dennoch, Profit lockt an

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Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist Kommunismus eine Utopie.

Die Lehre von K.Marx besagt, dass sich der Kommunismus nur gemeinsam im Weltmaßstab realisieren lässt. Dafür fehlt entschieden das Bewusstsein der Menschen. Sie müssten freiwillig arbeiten, ohne Geld zu bekommen - denn im Kommunismus gibt es kein Geld; aber auch keine Arbeitslosen, keine unterschiedlichen Klassen

Gedacht ist die Urgesellschaft auf höchster Ebene des Lebensniveaus

Es gab noch nie eine kommunistische Gesellschaft. Niemand weiß, wie die überhaupt funktionieren soll und wie sie dafür beschaffen sein muss.

In der grauen Theorie gehen Menschen nicht mehr arbeiten, weil sie das zu ihrem Lebensunterhalt tun müssen, sondern weil es ihnen ein Bedürfnis ist, sich durch Arbeit in ihrer Persönlichkeit zu entwickeln und zu entfalten...

voayager  26.01.2019, 18:30

Diese Theorie ist keinesfalls so grau, wie sie Goethe im Faust beschreibt, sondern recht grün, wie des Lebens Baum. Schon im Kapitalismus ist es der akademischen Mittelschicht ein Grundbedürfnis zu arbeiten, warum sollte das im Kommunismus, einer sehr viel weiter entwickelten Gesellschaft nicht möglich sein. Im Gegenteil, da ist noch sehr viel mehr möglich als in der hiesigen Ausbeutergesellschaft.

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atzef  26.01.2019, 18:35
@voayager

Steht das datum seiner Einführung schon fest?

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voayager  26.01.2019, 18:38
@atzef

Rosa Luxemburg hat mal geäußert, dass der Kommunismus auch gar nicht kommen wird, dann allerdings landen wir hinein in die bloße Barbarei. Auch das ist immerhin möglich und gar nicht mal so unwahrscheinlich, die Menschheit auf dem Weg zur elenden Barbarei, in der wir dann schmoren und verschmoren werden. Der Weg nach Vorne ist stets offen und niemand weiß, wie es weitergehen wird mit und ohne Nostradamus.

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Im Sozialismus gibt es eigentlich keine Arbeitslosigkeit, nach dem Motto: "Wir nehmen jeden mit".

Das grosse betreute öffentliche Beschäftigungsprogramm unseres Sozen-Ministers Heil geht ungefähr in die gleiche Richtung. Sowas hat noch nirgends richtig funktioniert, denn Trottel bleibt Trottel! Soll man nun diese Leute auch noch am Händchen nehmen?

Man sollte mit dem Geld lieber die freiwillige Weiterbildung für Arbeitslose finanzieren, aber das wird offenbar genau blockiert, denn 1 Mrd. € der dafür vorgesehenen Gelder wurden erst gar nicht abgerufen. Jetzt holt Heil mit dem neuen Einwanderungsgesetz die Fachkräfte aus dem Ausland, statt unsere Leute gescheit auszubilden und dazu zu motivieren.

Ich hoffe sehr, dieser verfluchte Soze ist nach der nächsten Bundestagswahl endgültig weg vom Fenster!

shazan 
Fragesteller
 27.01.2019, 18:09

Wow das war jetzt eher ein rant anstatt einer richtigen Antwort xD

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Wer im Sozialismus über einen langen Zeitraum hinweg arbeitslos war, galt als Feind des Volkes weil er seine Arbeitskraft nicht für den Sozialismus gegeben hat. Das konnte böse enden und oft wurden solche Leute auch tatsächlich vom Staat als Feinde behandelt. Man hat sie als "Arbeitsscheue" eingesperrt und sie im Knast mit der härtesten Arbeit bestraft.

Weil der Kommunismus natürlich weiter entwickelt ist als der Sozialismus (so der Anspruch der Kommunisten) werden die Arbeitslosen dann wahrscheinlich nicht mehr eingesperrt sondern gleich erschossen.

shazan 
Fragesteller
 27.01.2019, 18:15

Arbeitskraft würden sie niemals verschwenden

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voayager  27.01.2019, 18:18

bald ist Fastnacht Zeit !

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