Argument gegen den Kommunismus?
Also ein Argument gegen den Kommunismus lautet:
'Aber wenn es kein Geld gibt, werden die Leute ja nicht arbeiten, weil wir von Natur aus faul sind.'
Ich meine, dass dies nicht so ist, denn:
1.Ich schließe mich Rousseau an, der meinte, dass die Menschen nicht von Natur aus faul, böse oder freundlich sind. Er meinte, dass wir durch das, was wir erleben, zu dem werden, der wir sind. So können Menschen, die im Kommunismus geboren sind, auch daran gewöhnt werden, dass es hier halt kein Geld gibt und man für das Volk arbeitet.
2.Wenn man für sein Volk unterstützt, bekommt man meiner Meinung nach auch Lust auf Arbeit, oder auf jeden Fall mehr Lust, als wenn man für die Bourgeoisie arbeitet.
Was ist eure Meinung dazu?"
6 Antworten
Also ein Argument gegen den Kommunismus lautet:
Nur, wenn von geldlosem Kommunismus die Rede ist.
Was ist eure Meinung dazu?
Dieses "Arbeiten für das Volk" ist sicher richtig - aber weshalb ohne Geld? Dass Leute für Geld normale Arbeit für das Volk arbeiten, kennen wir auch jetzt schon. Weshalb sollte das völlig anders aussehen?
Ansonsten: Eine Wirtschaft ohne Geld wäre vielleicht nicht unmöglich gewesen, die Menschen hätten sich aber schon viel früher so entwickeln müssen. Jetzt ist es wohl zu spät, und ohnehin nicht sinnvoll. Denn Geld scheint sich sozusagen "automatisch" zu entwicklen. Abgesehen davon ist Kommunismus mit Geld viel realistischer, da man auf das aktuelle System aufbauen könnte und nicht von Null beginnen müsste. Denn solche Aktionen sind normalerweise nicht von Erfolg gekrönt.
Aber doch noch zwei Punkte:
Diese Aussage
'Aber wenn es kein Geld gibt, werden die Leute ja nicht arbeiten, weil wir von Natur aus faul sind.'
ist natürlich auf den Kommunismus bezogen, auch wenn wir jetzt von Kommunismus mit Geld sprechen, Blödsinn. Denn Menschen wollen nach wie vor einen gewissen Standart. Und dafür müssen sie eben arbeiten. Der Anreiz würde im Kommunismus mindestens bleiben, wenn nicht sogar steigen.
Und dann noch zu einer Aussage von dir:
Wenn man für sein Volk unterstützt, bekommt man meiner Meinung nach auch Lust auf Arbeit
Das ist sicher korrekt, und zwar völlig unabhängig davon, ob wir jetzt Geld haben oder nicht. Und deshalb wird das auch gemacht, sehen wir ja auch im Hier und Jetzt.
Grundsätzlich würde ich sagen, dass, auch wenn man es jetzt irgendwie schaffen würde, eine geldlose Gesellschaft aufzubauen, schnell wieder so etwas wie Geld kommen würde, weil es einfach nötig wäre, um grössere Gruppen, einen Staat, zu organisieren.
Das stimmt zwar, bezieht sich aber meist nicht direkt auf die Abwesenheit von Geld - und ist somit nur ein billiges Scheinargument.
Kann es sein, dass Du NULL Ahnung vom KOmmunismus hast?
Marx - und die allermeisten seiner Adepten - haben nicht die Abschaffung des Geldes gefordert!
Ansonsten sind Menschen zwar von Natur aus zwar tendenziell faul, ABER auch hilfsbereit - auch das gehört zur menschlichen Natur - d.h. sie wollen auch von sich aus was für andere (und sich selbst) machen - und das "artet meist in Arbeit aus";)
Karl Marx hat die Ansicht vertreten, dass im voll entwickelten Kommunismus kein Geld mehr existieren würde. In seiner Vision einer kommunistischen Gesellschaft ging er davon aus, dass die Klassengegensätze und das Privateigentum überwunden werden würden. In dieser Phase würde die Bedürfnisbefriedigung der Menschen im Vordergrund stehen, und die Produktionsmittel würden gemeinschaftlich kontrolliert werden. Geld wäre in einer solchen Gesellschaft nicht mehr notwendig, da die Menschen gemäß ihren Fähigkeiten arbeiten und gemäß ihren Bedürfnissen konsumieren würden.
Soweit hat es aber kein sich kommunistisch nennendes System auch nur ansatzweise je gebracht!
Pech dass es in diesem Fall nur um die Theorie geht und nicht um die Praxis.
Wenn interessiert blanke Theorie? - Interessiert Dich die Shariah und wie Moslems diese beschreiben? - Die ist nämlich auch nur reine Theorie!
Tut mir leid ich weiß nichts über Shariah und Moslems, aber je mich interressiert Theorie mindestens genauso viel wie Praxis.
Das ist nicht richtig. Marx hat zwar nicht die plumpe "Abschaffung" des Geldes gefordert, aber die von ihm erwünschte klassenlose Geselschaft ist eine Gesellschaft ohne Geld. Diese Gesellschaft nannte er Kommunimus. Im Kommunimsmus, und das beschreibt Marx an vielen Stellen senes Werkes, gibt es kein Geld mehr, weil es nicht mehr gebraucht wird. Denn die Menschen verteilen ihre Produkte ncht mehr über einen Markt, sondern sie produzieren und konsumieren unmittelbar gesellschaftlich.
So weit hat es aber noch nicht einmal eine "angeblich" kommunistische Gesellschaft je auf der WElt gebracht! - Und die waren ja gut in Täuschung und Propaganda!
Somit ist der "wahre Kommunismus" als ähnlich realistisch einzuordnen wie die "wahre Shariah":(
Dass es die angeblichen kommunistischen Staaten, die es bislang gab, nicht weit gebracht haben, ist logisch kein Argument dafür, dass der Kommunismus eine nie erreichbare Utopie sei. Die Sklavenhaltergesellschaften gab es tausende von Jahren lang, den Feudalismus länger als ein Jahrtausend, während es den Kapitalismus erst seit 400 Jahren gibt. Vielleicht dauert seine Ablösung noch etwas. Allerdings: wenn man die täglichen Nachrichten verfolgt, scheint es, dass sein Ende schneller kommen kann als gedacht.
In der Theorie hört sich vieles gut an. Aber spontan fällt mir kein Beispiel ein, wo der Sozialismus/Kommunismus so richtig gut funktioniert hätte. Es ist immer gleichbedeutend mit Mangelwirtschaft und staatlicher Repression.
Ein möglichst freies ökonomisches Handeln scheint der menschlichen Natur mehr entgegen zu kommen als staatliche Bevormundung.
Interessant, dass diese tote Gaul immer wieder geritten werden muss, nach allem was in den letzten 100 Jahren passiert ist.
Das mit dem Arbeiten aus idealistischen Motiven funktioniert höchstens, wenn es nicht nebenan ein System gibt, wo man gut bezahlt wird. Und wenn man in diesem System auch noch die gleiche Sprache spricht, usw. muss das kommunistische System mit physischen Mitteln dafür sorgen, dass die Leute nicht dorthin wechseln. Die Demokratie schafft man besser gleich mal vorher an, sonst klappt das nicht mit dem Mauerbau.
"Wenn man für sein Volk unterstützt, bekommt man meiner Meinung nach auch Lust auf Arbeit".
Typische Traumtänzerei von Leuten, die sich eine x mal gescheiterte Ideologie schönreden.
Naja, dass der Kapitalismus auf sein Ende zugeht, merkt man ja täglich, wenn man nicht blind duchs Leben geht.
'Aber wenn es kein Geld gibt, werden die Leute ja nicht arbeiten, weil wir von Natur aus faul sind.'
Kommunismus sieht nicht vor das es kein Geld gibt.
Das ist also einfach eine falsche Behauptung.
"Im modernen Arbeiter, in dem Proletarier sieht die Bourgeoisie nur einen Ausbeuter, in sich aber, abgesehen von seiner Function als Kapitalist, nur die Verkörperung von Kapital. Sie hat von der persönlichen Würde keinen Begriff. Sie läßt nichts übrig von der Wertbestimmtheit des Menschen, als das nackte Geldinteresse. Man sieht ihr ihre Geldgeilheit an. Der Wucher wird in ihrem Herzen entschuldigt durch das Vorhandensein eines Kapitals, ihr Concierge ist ihr Spiegelbild, ihre Kammerjungfer Mensch. So wie die Bourgeoisie dem Geld durch Ausstoßung des Nichtgeldes alle Köpfe der Menschen unterwarf, so unterwirft sie dem Wucher den Wuchernden selbst, indem sie ihn ausstoßt aus dem Himmel des Geistes und der Menschheit. Ihr Gott ist das Geld" ~Marx im Manifesto, 1848
Marx vertrat auf jeden fall den Ansatz das es im Kommunismus kein Geld geben kann/muss/darf.
Naja das Argument ist ja nicht immer so , anticommis meinen halt oft dass es im Kommunismus keine Anreize gibt um zu Arbeiten