Anti-Klimawandel Argument entkräften?
Hallo,
ich habe gerade eine Kettennachricht auf WhatsApp bekommen, die zusammengefasst sagt, dass der Klimawandel gar nicht so schlimm ist und wir (Deutschland) angeblich 50 Milliarden im Jahr umsonst ausgeben.
Kann jemand die Argumente entkräften, oder sagen, warum es nicht reicht, was gesagt wird? Ich selber weiß leider nicht genug darüber.
Es kann natürlich auch sein, dass dies stimmt. Ich glaube das allerdings nicht.
Kein Witz, Realität!!!
Robert Imberger - Studium der Reaktorphysik und Thermohydraulik an der FH Ulm:
Letzten Sonntag war ich auf einem örtlichen Weihnachtsmarkt. Dort gab es einen Stand zum Thema "Klimaschutz". Ich wurde als „Vorbeilaufender“ auf die CO2-Problematik auf unserer Welt angesprochen. Ich dachte so bei mir… da bist Du gerade an den Richtigen gekommen. Meine Frage an den Klima-Vertreter (ca. 28.-30J):
„Wie hoch ist denn der CO2-Anteil in der Luft?“ Seine Antwort: „Hoch! Sehr hoch! Viel zu hoch!“
Ich: „Wie hoch denn?“ – „Wie viel Prozent?“ Er: „Weiß ich nicht!“
Aha, dachte ich… ein wahrer Kenner!
Ich fragte also weiter: „Was ist denn sonst noch in der Luft?“ Er: „Sauerstoff!!!“ Ich: „Richtig! Und wie viel Prozent?“ „Weiß ich nicht!“ war seine Antwort. Ich erklärte ihm, dass es wohl so um die 21% sind. Es erschien ihm plausibel.
Ich weiter: „Welche Gase sind denn sonst noch in der Luft enthalten?“ Kopfschütteln…. Schulterzucken… Ich: „Edelgase! Argon, Xenon, Neon, Krypton…! Schon mal gehört? Die machen aber in Summe nur ein knappes Prozent aus!“ Nachdenkliches Staunen.
Ich wiederholte meine letzte Frage… Wieder (inzwischen genervtes) Schulterzucken und Augenverdrehen… Ich: „Schon mal was von Stickstoff gehört?“ „Ach ja, stimmt… Stickstoff!!! Ja, den haben wir auch in der Luft!“ Ich: „Und? Wie viel Prozent?“ Er: Wieder Schulterzucken. Ich spürte, dass er genug hatte von mir. Ich ließ aber nicht locker, erläuterte ihm, dass es ca. 78% wären. Seine in der linken Hand gehaltenen Flyer sanken immer tiefer. Er, nach kurzem Kopfrechnen (gefühlte 60s) : „ Das kann nicht stimmen, das glaube ich Ihnen nicht, weil dann ja für CO2 nichts mehr übrig bleibt!!!“
Ich: „Eben! Sie haben Recht! Zumindest fast!!! Es sind nämlich nur 0,038% CO2 in unserer Atemluft!
Das glaubte er mir einfach nicht und ließ mich stehen.
Wer weiter rechnen möchte: Wir haben 0,038% CO2 in der Luft. Davon produziert die Natur selbst etwa 96%. Den Rest, also 4%, der Mensch. Das sind 4% von 0,038%, also 0,00152%. Der Anteil von Deutschland ist hieran 3,1%. Somit beeinflusst Deutschland mit 0,0004712% das CO2 in der Luft.
Damit wollen wir die Führungsrolle in der Welt übernehmen, was uns jährlich an Steuern und Belastungen etwa 50 Milliarden Euro kostet.
Einfach mal drüber nachdenken
14 Antworten
Davon abgesehen, dass es noch gar nichts aussagt, wenn ein einzelner Mensch sich für den Klimaschutz einsetzt, der nun (falls die Geschichte stimmt) wirklich keinerlei Ahnung hat:
Es kommt das dumme Argument mit den 4 %. Und die noch dümmere (und für mich nicht nachvollziehbare) Rechung, die zu 0,00152 % kommt.
Fakt ist, dass sich der Kohlendioxid-Anteil in den letzten gut 100 Jahren von 0,028 auf über 0,04 % erhöht hat. Das ist ein Anstieg von über 40 %, und der größte Anstieg geschah und geschieht in jüngster Vergangenheit und Gegenwart.
Dazu noch den Anteil Deutschlands auszurechen, ist wahrlich der Gipfel, und er erscheint mir mit 3 % auch unrealistisch niedrig, über das Industriezeitalter betrachtet!
Du musst immer auch auf das nicht gesagte achten: Selbst wenn 96 % des Kohlendioxids natürlich entsteht, sind das nicht 96 % von 0,038 % in der Luft. Überhaupt ist ja kein Zeitraum angegeben. Würde das bedeuten, dass es in einem Jahr komplett ausgetauscht wir? Das wird als Vermutung untergejubelt, obwohl es falsch ist. Und der Zuhörer bekommt das nicht mit, weil es ja nicht ausdrücklich behauptet wird. Und wenn mit den falschen Werten weitergerechnet wird, ist Otto Normalleser nur noch froh, dass er er Rechnung folgen kann und bezweifelt nicht ihren Sinn.
So läuft das immer, den Lesen/Zuhörern falsches suggerieren, ohne es ausdrücklich zu benennen.
> dass der Klimawandel gar nicht so schlimm ist
Das ist richtig. Jedenfalls, solange man nicht Eisbär ist. Oder Niederländer. Ein Schwarm Anopheles-Mücken in der Mecklenburger Seenplatte ist doch auch ein Zugewinn an Artenvielfalt.
> angeblich 50 Milliarden im Jahr umsonst ausgeben.
Möglicherweise wäre es billiger, die norddeutsche Tiefebene einfach aufzugeben, ein paar Flüchtlinge von dort - natürlich mit Obergrenze - in den höhergelegenen Landstrichen aufzunehmen, und Trinkwasser aus der Gletscherschmelze zu gewinnen.
Bisher kommen in D nur 6 der über 400 Anopheles-Arten vor, darunter keine der als Malaria-Zwischenwirte bekannten.
A. claviger kommt hier vor und ist ein Malariavektor, spielt nur keine Rolle. A. gambiae brauchen wir hier nicht.
Der Verfasser dieser Nachricht spekuliert darauf dass die Leser die genannten Zahlen nicht einschätzen können und versucht zu suggerieren sie seien niedrig. Tatsächlich sind diese Zahlen aber katastrophal.
Weil das ein Argument für Laien ist. Der prozentuale Anteil ist zwar gering, aber was vergessen wird: Die Atmosphäre ist nicht nur nen Zentimeter dick. D.h. die Strahlung wird praktisch über die gesamte Strecke der Atmosphäre absorbiert.
Zudem wissen wir bereits sehr genau wie der Planet eben ohne Treibhauseffekt aussähe, also wenn CO2 usw eben gar nicht vorhanden wären: Die Temperatur wäre weltweit ca. 15° kühler, unser Planet ein Eisblock.
Den Nachweis zur Absorptionskraft von CO2 kann man auch gerne selbst im Labor nachtesten, Anleitungen gibts soweit ich weiß sogar online von der Uni Köln bereitgestellt.
Der Anteil an Ausstoß den wir jährlich dazugeben ist relativ betrachtet zu dem allgemeinem Ausstoß (natürlichem Ursprunges) zwar scheinbar sehr gering, ABER: Der Ausstoß befand sich bisher in einem geschlossenem Kreislauf. Unser künstlicher Beitrag wird eben nicht mehr abgebaut und kompensiert und reichert sich damit immer mehr in der Luft an. Und wie wir bereits gesehen haben...selbst 0,04% machen einen gewaltigen Unterschied.
Falls du ein paar Infos haben willst zu den Auswirkungen des Klimawandels, empfehle ich den Sonderbericht des IPPC von Oktober. Es ist aber ein sehr, sehr langer Text, viel Statistik und im Original eben auch auf Englisch :/
Die Temperatur liefert auch ein gutes Beispiel, wie ein paar wenige Prozent Unterschied viel ausmachen.
Die physikalisch sinnvolle Temperaturdefintion bezieht sich auf den absoluten Nullpunkt (überhaupt keine thermische Energie vorhanden). Dieser liegt bei ca. -273 °C.
Angenehme 20 °C Zimmertemperatur sind demnach 293 K. (Das Kelvin - Einheitenzeichen K - ist gerade so definiert, dass 1 °C Temperaturunterschied gleich 1 K Temperaturunterschied ist und 0 K den absoluten Nullpunkt bedeuten.)
1% Temperaturerhöhung bedeutet danach 29,3 °C Temperaturdifferenz. Nach unten weit unter den Gefrierpunkt, nach oben geht das in die Richtung der heißesten Wüsten auf dem Planeten. Umgekehrt sind 3°C, also eine durchaus spürbare Temperaturdifferenz, gerade mal gut 0,1%.
Falls das jemand lesen will, das hier dürfte der Bericht sein: https://www.ipcc.ch/sr15/
da gibts nix zu entkräften. es war zwar eine zeitlang ungewiss was den klimawandel auslöst, aber das er da ist ist sonnenklar.
zur auswahl standne übrigens die gewachsene sonnanaktivität und der co2 ausstoß.
zum glück hat sich herausgestellt, dass es nicht die sonne ist, denn das hätten wir kaum ändern können.
übrigens werden wir zur nächsten eiszeit in 60.000 jahren wiederum co2 ausstoßen müssen, damit wir nicht erfrieren bzw an platzmangel sterben.
Wieso? Ob "heimisch" im Sinn irgendeiner Tierschutz(ver)ordnung weiß ich nicht, aber schon zu DDR-Zeiten bei Sterba als heimisch vorkommend benannt. (Fischfutter schwarze Mückenlarven, Culex und Anopheles)