An die die in der DDR aufgewachsen sind?

4 Antworten

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  1. Jeder hatte Arbeit - das stimmt tatsächlich, nur hat man sich die Arbeit auch nicht wirklich aussuchen können. Ob man studieren durfte oder seine Wunschausbildung bekam hing stark davon ab ob man FDJ-Mitglied war, die Eltern in der Partei und ob man durch systemkritische Aussagen bereits auffällig geworden war. Und wer nicht arbeiten konnte, der wurde halt auf eine Stelle gesetzt wo das auch kaum nötig war. Wer sich weigerte zu arbeiten kam ins Gefängnis.
  2. Es wurde nicht gearbeitet - stimmt nicht. Die Menschen haben genauso hart und viel gearbeitet wie anderswo, es waren häufig nur ineffiziente Prozesse und rückständige Arbeitsmittel die dazu führten, dass aus der menschlichen Ressource nicht mehr Produktivität geschöpft werden konnte.
  3. Der Plan wurde häufig mehr auf dem Papier erfüllt als tatsächlich.
  4. Es gab nichts, weil der Plan tatsächlich nicht erfüllt war, weil falsch geplant war oder weil die Güter ungeplanten Verwendungen zugeführt wurden.
  5. Dass jeder alles hatte war auch nur eine Behauptung.
  6. Natürlich wurde geklaut, tatsächlich hatten die Menschen ja nicht viel. Vor allem häufig von dem was sie gerade brauchten zu wenig. Wer bauen wollte und z. B. Holz brauchte, der hatte entweder Kontakte zur Partei, Kontakte zum Sägewerk, Westgeld oder gefragte Tauschmittel. Wer nichts davon hatte und auch kein Glück, dass gerade jemand Holz abzugeben hatte, der musste sich entscheiden: Entweder den Hausbau abbrechen oder das Holz irgendwo "beschaffen"...
  7. siehe 5.

Natürlich sind die 7 Wunder ironisch gemeint. Jeder der ein bisschen Ahnung von Geschichte hat weiß, dass sie der Realität widersprechen. Umso lustiger, dass es in den Staatsmedien immer wieder behauptet wurde. Jeder wusste, dass das alles BS ist, aber es durfte halt niemand laut und öffentlich sagen...

Eisenschlumpf  16.11.2023, 15:14

Zu 6 gab es die Regel: Wenn man 10 Häuser bauen will, muss man Material für 11 planen.

1

Zu 4: Der Plan wurde übererfüllt :D

Satirisch gesehen stimmt es. Es kam oft genug vor, dass mindestens einer der Punkte zugetroffen hat. Das Gesamtsystem DDR hatte tatsächlich diese Schwachpunkte, die nur dank der brillianten Führungsstrategie der SED so exzellent funktionieren konnte. Vorwärts immer, rückwärts nimmer - egal was auf dem Weg gelegen hat und egal welche Richtung, hauptsache vorwärts.

Schön selbstironisch.
Allerdings sollte man dafür nicht (nur) in der DDR aufgewachsen sein (bis 18 jahre) sondern in der DDR auch gelebt haben (mind. 25 jahre alt gewesen sein) um es "besser" zu verstehen.

Naja, wurde zwar in der DDR geboren, kann den Text etwas schlecht lesen, aber: soll wsl.nur Satire sein, also halb wahr, halb im Scherz oder zum nachdenken: das keinem was gefehlt hat, stimmt ja nicht so ganz: man wollte dahin reisen, wohin man wollte, also ich hätte die Reisefreiheit genommen, den Rest dazu wollte ich nicht.Schön, dass über die DDR überhaupt noch nachgedacht wird, da wurde aber auch nur gelebt.Wir sind weder obdachlos gewesen, noch sind wir erfroren, hatten genug zum essen und zu trinken, na,mag jetzt nicht das aufzählen, was einem heute so fehlt: das sind keine Luxusgüter, die man ja angeblich wie die Luft zum Atmen benötigt. Ohne Handy und ohne PC lebte es sich auch..