Altbau Kupferkabel oder Alukabel?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Grundsätzlich würde ich Alu raus werfen.. Die meisten Anschlüsse sind nicht mehr unbedingt Alu-geeignet (chemische Korrosion möglich wegen Materialunverträglichkeit)... Alu muss einen größeren Querschnitt aufweisen. Sprich, wo bei normaler Belastung bei Cu z.B. 2,5mm² reicht, brauchst Du schn 4mm². Liegt das nicht, muss geringer abgesichert werden, was ggf Einschränkungen im Komfort mit sich bringt.

Aluleitungen brechen auch schneller, wenn man mal dran arbeitet. Ggf werden die schnell zu kurz und man muss sich was einfalen lassen.

Aus diesen Gründen, und vor allem, wenn die Möglichkeit gerade besteht, wäre es sehr anzuraten, die Elektrik zu überholen... Sollten es sogar noch stoffisolierte Adern sein, dann auf jeden Fall raus. Auch sowas gab es mit Alu-Leitern... Die Stoffisolierung bröselt meist beim anschauen schon vor Angst. Bei Berührung auf jeden Fall. Da sind Kurzschlüsse nahezu vorprogrammiert.

Zudem hat man dann einen aktuellen Standard, der Platz für weiteres bietet, und man erfüllt auch aktuelle Sicherheitsvorgaben, was auch die Personensicherheit (ggf auch Tiersicherheit) wesentlich erhöht.

Benno482 
Fragesteller
 04.09.2023, 17:25

Ok, danke das war sehr ausführlich. Ich lasse das mal von einem Elektriker anschauen. Das Haus ist Bj. 1982. Die Leitungen sind nicht mit Stoff isoliert. Querschnitt kenne ich gerade nicht. Wir haben sogar einen 400V Anschluss in der Garage. Vielleicht kann ich ja auch da mit einem modernen Verteiler die Balkonsolar anschließen. Das wird mir dann der Elektriker sagen können 👍

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Neben minimal weniger Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischer Beschädigung hat Aluminium auch einen geringeren Leitwert als Kupfer (= mehr Widerstand bei gleichem Querschnitt).

Aluminiumkabel

gibt es nicht, das ist nur der Mantel zur Isolation.

Benno482 
Fragesteller
 04.09.2023, 15:53

Doch, die Ader ist aus Aluminium.

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atoemlein  04.09.2023, 23:38
@Benno482

krass, das wusste ich gar nicht. Ist mir noch nie begegnet.

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heilaw  04.09.2023, 15:59

Du hast keine Ahnung. Wurde vor der Wende in der DDR viel verlegt.

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Benno482 
Fragesteller
 04.09.2023, 16:03
@heilaw

Genau, ist alles andere als selten.

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Jo3591  04.09.2023, 17:15

Alle Überlandleitungen sind aus Alu!

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BerndBauer3  04.09.2023, 18:06
@Jo3591

Ich glaube nicht, das Überlandleitungen aus Alu sind. Dafür hat Aluminium nicht genug Zugfestigkeit.

Bei uns hat man vor einigen Jahren eine unterirdische Zuleitung ausgetauscht. Die war aus Aluminium.

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Jo3591  04.09.2023, 18:45
@BerndBauer3

Du hast teilweise Recht, zur Erhöhung der Zugfestigkeit haben Freileitungen innen als Seele ein Stahlseil. Und Kupfer wäre auch nicht viel stabiler.

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Lass doch einfach mal einen E-Check bei Dir machen.

Hauptsächlich wegen der Ausbau- oder Erweitungsfähigkeit Deiner E-Installation. (PV-Anlage)

Ansonsten ist Alu korrosionsbeständig wie Kupfer. Die Differenzen in den Leitungsverlusten liegen im philosophischen Bereich.

RareDevil  04.09.2023, 17:09
Die Differenzen in den Leitungsverlusten liegen im philosophischen Bereich.

So philosophisch auch nicht. Imerhin sind bei Aluleitungen mind ein Querschnitt größer zu wählen, im Vergleich zu Kupfer. Eben wegen dem höheren Eigenwiderstand. Bedeutet, die Leitungen sind entweder dicker, oder vertragen weniger an Belastung.

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DietmarBakel  04.09.2023, 17:33
@RareDevil

Da in der DDR die Alu-Leiterquerschnitte wie auch Kupfer immer grenzwertig dimensioniert wurden, macht es keinen Unterschied.

Nach meiner Wessi-Kenntnis wurden die Alu-Querschnitte größer gewählt, also der Widerstand pro Meter war dem Kupfer etwa gleich.

Deshalb: "philosophisch"

Die Belastungsgrenze wird dem Laien über die Amperzahl der Sicherung beschrieben. Und wenn da 16A steht, ist es egal ob Alu oder Kupfer verbaut wurde.

Wirtschaftlich ist es jedenfalls nicht darstellbar aus diesem Grund das Leitungsnetz gegen Kupfer auszutauschen. (Aus anderen Erwägungen vielleicht.)

So meinte ich das.

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