Frage zu PV Anlage und Nachrüstung Blackoutschutz?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Naja... seit Youtube scheint für Jedermann ja alles ganz einfach zu sein bzw. besteht die Meinung, alles wäre kein Problem mehr!

Wenn Du Solarzellen auf dem Dach hast, die mit einem Wechselrichter einspeißen, speißen sie direkt ins Netz ein... und das muß µs- genau synchron laufen; sonst zerlegt das Netz den Wechselrichter. Logischerweise können die normalen Wechselrichter auch nur dann einspeißen, wenn sie von außen her Netzversorgung haben... denn ohne Synchronisation darf der Wechselrichter schon mal gar nicht loslaufen und muß zwingend gesprerrt bleiben.

Was also der Wechselrichter können muß ist ein Start ohne Netzsynchronisation, auch "schwarzstartfähig" genannt. Das kann schon fest im Wechselrichter drin sein oder via Upgrade, wenn möglich (nicht immer!), nachgerüstet werden. Dazu kommt eine Netzumschaltung, die sicher vom Netz trennt, bevor der Umrichter losläuft. Sollte das Netz, während der Umrichter schwarz läuft, wieder zugeschaltet werden, fliegt Dir das Ding um die Ohren. Daher sollte man sich auch tunlichst drüber im Klaren sein, nicht dran rum zu fingern wenn man keine Ahnung hat, was man da gerade macht. Sowas kann sehr teuer zu sehen kommen.

Soviel zum Wechselrichter bzw. der Netzumschaltung. Jetzt ist es ja so, dass mal mehr, mal weniger Sonne scheint; also Schwankungen da sind. Sonst gehen sehr schnell Geräte kaputt! Hierfür benötigt man einen Pufferspeicher, der ausgleichend wirkt. Grundsätzlich mal. Wenn Du jetzt aber ein Stück weit Sicherheit haben willst, auch angemessen Strom zur Verfügung zu haben, wenn es ein Trüber Tag ist... oder auch nachts, dann muß der Pufferspeicher so groß ausgelegt sein, daß der Wechselrichter aus diesem auch lange genug entnehmen kann, selbst wenn er nicht von den Solarzellen weiter befüttert wird.

Im Fall eines Stromausfalls wird es sowieso so sein, daß man mehr oder weniger viele Maßnahmen ergreifen muß weil man nicht bneötigte Sachen aus- weg- oder umschalten muß. Um das kommt man i.d.R. nicht rum; es sei denn man hat eine entsprechende Anlage die alles von selbst macht - die aber für den Privatmann nicht bezahlbar ist. Und dafür, daß dann das Haus nicht für Notstrombetrieb und priorisierte Stromkreise ausgelegt ist, muß man das eben manuell machen. Aber eben tunlichst die Finger IMMER von der Netzumschaltung lassen!

Ich denke, die Erklärung war umfangreich genug!

Wintermadl 
Fragesteller
 05.07.2023, 15:53

Danke für die ausführliche Erklärung. :)

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Das andere solltest mit dem Anbieter klären, aber solche Systeme sind doch schon verfügbar?! Vertreibt der nur Photovoltaik zum einspeisen?

Wegen deinem "Blackoutschutz": Frag mal nach, was das konkret heißt...M.w. können die im normalfall nur eine Phase einspeisen. Häuser werden aber i.dr. 3 phasig angefahren und versorgt. Konkret heißt das, es wird, bei nem Blackout auch nur das drittel, daß auf der Versorgung angeklemmt ist, aufrecht erhalten. Also, Strom ist weg, ich leb normal weiter über Akku, bis wieder versorgt wird, ist nicht... Eventuell mußt da im Sicherungskasten umklemmen lassen, wenn du z.b. Kühlschrank, Heizung und Beleuchtung blackoutsicher haben willst...

Nicht, daß du da falsche Erwartungen hast...

Wintermadl 
Fragesteller
 05.07.2023, 15:50

Ist schon verfügbar, bei diesem Anbieter leider erst im Laufe des Jahres.
Die versprechen, das ist ganz einfach zum Nachrüsten.. nur traue ich der Aussage nicht ganz. ;)

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