Wo glaubst du, wird noch das sauberste Hochdeutsch gesprochen, das dem Standarddeutsch noch am ähnlichsten ist?


20.02.2025, 05:49

8 Antworten

wird noch

Hochdeutsch war nie eine gesprochene Varietät. Hochdeutsch ist eine genormte Standardsprache.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft

Kwalliteht  20.02.2025, 08:56

Hochdeutsch ist die Sammlung der südlichen deutschen Dialekte. Siehe Benrather Linie und Uerdinger Linie. Es war nie eine genormte Standardsprache, auch wen Dialekthasser letzteres immer wieder behaupten.

Kwalliteht  20.02.2025, 08:58
@Adomox

Wat is? Willst mie Hochdeutsch beibring? Wat imma det auch sein soll ...

Kwalliteht  20.02.2025, 09:28
@Adomox

Weng wat denn? Der Witz an die Sach is ja, dat die hochdeutschn Dialekte viel weita von dit jenormte Deutsch weg sind als die niedadeutschn Dialekte. Obapfälzisch die janzn bairischn Dialekte jehörn Hochdeutsch, dajegn jilt Platt soja als eijene Sprache (wobei ick die bessa vastehn kann als vielev on hochdeutschn Dialekte). Bei die, die sich heute Saxn nenn' (die sind eijentlich sprachliche Nachfolja von die Frankn, jeht dit noch irjendwie. Weil mene Mutta aus Thüringen is und ick seit 1999 in Erfurt lebe (da jabs endlich nen brauchbarn Job), hab ick och keene Probleme mit dit Thüringische (außa vielleicht mit dit in Sonneberg (von die Einwohna Sunbarsch jenannt) wat eijentlich ne grauenvolle Variante von dit Fränkische is, bei dem sich echt die Ohrn kringeln. Und der Witz daran: Dit zählt zu dit Hochdeutsche!

Die Festlejung eines Herrn Duden, wat "richtijet" Deutsch is, war so zimlich willkürlich, und jenormt is da nüscht. Na jut, er hat es irjendwei hinjebogn jekricht, dat wenigstns die Rechtschreibung im Deutschn einjamaß einheitlich is, wir wolln ihm jetzt mal nicht zu sehr ans Bein pinkeln. Aba die Festlejung, dat dit Deutsche, wat der Aussprache nach diesem jeschriebnen Deutsch am nächsten kommt, hoch deutsch is, is einfach kompletta Schwachsinn. Die stammt übrijens och nich von Duden sondern von irjendwelche Beamten in die Zeit nachm erstn Weltkrieg. Typische Beamte, die allet rejeln wollten wat auch ohne die Rejeln imma funktioniert hat. Jerejelt hin oda her, mit Hochdeutsch hat dit nie wat zu tun jehabt.

Adomox  20.02.2025, 09:28
@Kwalliteht

Dein Problem ist, dass du hochdeutsche Dialekte mit Hochdeutsch im Sinne von Standarddeutsch gleichsetzt.

Kwalliteht  20.02.2025, 09:55
@Adomox

"Hochdeutsch" is nüscht anderet als die willkürliche Festlejung, dat dit jesprochne Deutsch, wat der nach Duden normierten Rechtschreibung am nächsten kommt, dit einzje richtije Deutsch is. Dit is nüscht anderet als sprachliche Bildastürmerei, man kannet och typisch deutschn Beamtenwahn nennen. Glücklichaweise jibtet da keine wirklich bindende Regelungen, darauf konnten sich die Deutschn bisher nie einjen, wat auch jut is, dit würde schließlich die gesetzliche Ausrottung von Dialekten bedeuten.

Übrijens hochinteressant, dass Du jerade mal 27 Sekunden jebraucht hast, Deine Antwort uf meen letzn Beitrach zu schreim. Du hast den also noch nichmal richtich jelesn.

Der Bundestag hat sich mal mit 'nem wirren Antrach von die AfD befassn müssn, Deutsch ins Grundjesetz aufzunehm. Die Debatte war wirklich 'nen Knaller. Soja die Union, die nochn paar Jahre vorher tatsächlich och Deutsch in die Vafassung ham wollte, war nu dajegn. Allet rejeln wolln, wat nich jerejelt wern muss(weils och ohne Rejelung prima funzt) is total spießijet Beamtentum (wie ebn och dit sojenannte "Hochdeutsch", wat eh nur ne winzje Mindaheit spricht). Jerade von na Partei kommend, die großmäulig die Bürokratie einstampfn will ... und janz nembei in die Debatte jezeicht hat, dasse selbst erstmal richtich Deutsch lern sollte. Ick hab mir total beeumelt

Adomox  20.02.2025, 09:57
@Kwalliteht

Dein oben erwähntes Problem erkenne ich auch in 27 Sekunden, keine Sorge.

Möchtest du nun weiter einem Sprachwissenschaftler, der u.a. zum Deutschen forscht, erklären, wie Sprache funktioniert, oder sind wir hier fertig?

Kwalliteht  20.02.2025, 10:07
@Adomox

Klar doch, Du hast meinen Beitrag in 27 Sekunden gelesen.

Ich bleibe dabei: Die Festlegung auf "Hochdeutsch" ist nichts weiteres als der Versuch der Standartisierung der gesprochenen Sprache auf die tatsächlich erfolgte Standartisierung der Schrift. Möge dieser schwachsinnige Versuch für immer scheitern!

spanferkel14  22.02.2025, 10:55
@Kwalliteht

Aber bitte Standardisierung! Hat was zu tun mit dem "Standard" und nicht mit der "Standarte".

Ich habe auch ein "Hannoversches Wörterbuch", und da kommen so schöne Wörter drin vor wie "Hunnebieten" (Hundebeißen). Traditionell gesehen gehörte der Raum zum niederdeutschen Sprachraum, sehr schön kann man das noch in der Hamelner Altstadt erkennen an den alten Aufschriften auf den Fachwerkhäusern (etwa am Rattenfängerhaus). Natürlich spricht man heute anders als damals, die Zeiten ändern sich.

Im Grunde haben wir ja fast überall die Situation, dass die Standardsprache (oft "Hochdeutsch" genannt) neben der lokalen Varietät (Dialekt) gesprochen wird, mitunter sogar in 3 Schichten: in Schwaben kann man entweder Standarddeutsch, "gemäßigtes" Schwäbisch oder "breites" Schwäbisch hören. Das hängt von der Person ab. Und "auf der Alb" hört man eher Schwäbisch als in Stuttgart (das ist eine recht "internationale" Stadt).

D.h. es ist somit kein Widerspruch, dass man in Hannover sowohl Standarddeutsch als auch die lokale Variante hören kann, denn diese existieren parallel nebeneinander. Und auch in Teilen von NRW und von Niedersachsen kann man Standarddeutsch hören, das ist auch eine individuelle Sache.

Auch ein Schwabe wird "im Notfall" Standarddeutsch können, nur untereinander wird man darauf eher verzichten und sich des Schwäbischen bedienen. Ich selber nutze ein sehr "gemäßigtes" Schwäbisch, ich sage zwar "Weckle" (statt "Brötchen"), verzichte aber normalerweise auf den alemannischen Einheitsplural ("mir ganget, ihr ganget, se ganget").

Das verständlichste Deutsch spricht man wohl in Norddeutschland (damit meine ich nicht Platt). Das schönste zwischen Meißen und Dresden.

Für mich persönlich war Hochdeutsch immer eine dialektfreie Aussprache die erfunden wurde um sich in ganz Deutschland richtig zu verstehen, vorallen in den Amtsstuben.

Ursprünglich war es aber was anderes, wie ich jetzt im Internet gelesen habe.


Physikraxi 
Beitragsersteller
 22.02.2025, 10:11

Nun lass dir mal nichts anderes einreden, denn was du bisher dachtest, ist absolut richtig.

Denn das, was sich da Sächsisch nennt, ist absolut nicht das, was du als Sächsisch kennst. Denn die Angelsachsen haben sogar zwei Wörter, die in irgendeiner Sprache genau so diffizile Örtlichkeiten in Deutschland benennen. Denn es gibt im Englischen das Wort „Niedersachsen“, „Lower Saxony“, und „Sachsen“, „Saxony“, womit die gemeinsame Herkunft der Sprache eigentlich Germanien war.

Und in Germanien hat sich die Sprache weiterentwickelt, bis der Herzog von Hannover befahl, dass in den Amtstuben so geschrieben werden soll, wie sich inzwischen die Amtstuben-Sprache entwickelt hatte. Und da Luther auch Jurist war, hatte er es sicherlich auch so gehalten und hat später seine Bibel so geschrieben.

Seither steht die Sprache fest und konnte sich nicht ändern wie die Sprachen um uns herum. Und daher wird in Celle so gesprochen, wie es geschrieben wird, denn die kennen keinen Dialekt. 

S gibt koa Standorddeitsch ned. Is oiwe a plurizentrische Sproch gwen.