Wieso zahlt Deutschland für Radwege in Peru?
Deutschland hat ja für 315 Millionen € (Steuergelder) Fahrradwege in Peru gebaut.
Ich bin nicht wirklich Politisch bewandert, deshalb frage ich weil ich es oft in den Medien mitbekommen habe, meine Frage ist jetzt wieso machen die das ?
Dieses Geld hätte man doch hier besser investieren können zb. die Armut bekämpfen, Obdachlosigkeit etc.
6 Antworten
Erstmal: die Zahl sei wohl falsch und wurde von einem AFD Mitglied dumm heraus posaunt. Es sollen wohl ca.55Mio. sein.
Hört sich bescheuert an, vor allem, weil im eigenen Land genug Probleme sind. Und außerdem habe ich in Lima keinen einzigen Radweg gesehen. Es wäre auch lebensgefährlich dort Fahrrad zu fahren, der Verkehr in Europa ist kein Vergleich mit dem Verkehr dort.
Einzig das Busnetz ist sehr gut, die Busse und die Abfertigung beim Check-in auch das Buchen online klappt wunderbar. Die Busse sind größtenteils schon sehr modern.
Ich habe nur gelesen, dass Deutschland das nicht ganz uneigennützig macht, denn Peru hat viele Bodenschätze und davon wird wohl mit wirtschaftlichen Beziehungen profitiert. Man bringt also ein "kleines Geschenk" mit um von einer großen Torte etwas abzubekommen😉
Es sind nur 44 Mill an Zuschüssen + 155 Millionen in Form eines Kredites, der wie alle Kredite mit Zinsen (wenn auch mit günstigeren Zinsen) zurück gezahlt werden muss. Unter dem Strich verdient Deutschland also daran.
Davon abgesehen ist Peru ein nicht ganz unwichtiger Handelspartner. Allein 2022 wurden Waren im Wert von 1 Milliarde Euro dorthin exportiert. (Quelle)
Gute Handelsbeziehungen pflegt man, sonst steht man irgendwann allein mit seinem Kram da, weil Käufer sich ihr Zeug anderswo holen. Deutschland ist nicht das einzige Exportland, und auch nicht das Beste.
PS: kennt man doch im Kleinen auch. Gute Handelspartner kommen sich entgegen, sei es, dass man als Kunde bei einer verspäteten Lieferung kulant ist oder Trinkgeld gibt oder dass man als Händler, Cafebesitzer und Co auch mal anschreiben lässt oder ein kleines Goodie obendrauf gibt. So etwas festigt Handelsbeziehungen.
Du beziehst dich sicher auf die Aussage von Herrn Aiwanger, der ganz bewusst nicht gesagt hat, dass diese Kredite von seinem netten Koalitionspartner CSU (Entwicklunghilfeminister Müller bis 2021) bewilligt wurden.
Abgesehen davon ist die Summe wesentlich niedriger und auch als Kredit bewilligt. Deutschland verdient also daran auch ganz gut mit. Abgesehen davon wäre es auch interessant, welche Firmen diese Fahrradwege und Busse bauen. Das sind im Normalfall bei solchen Projekten deutsche Firmen. Wir profitieren also doppelt davon.
finde Radwege richtig und wichtig.

Deutschland hat ja für 315 Millionen € (Steuergelder) Fahrradwege in Peru gebaut.
Blödsinn, das ist eine rechte Falschbehauptung.
Vielmehr hat DE und Peru eine Wirtschaftsförderungsvereinbarung getroffen, die den Gegenwert von 44 Millionen € hat und als Kredit gewährt wird. Im Rahmen dieser Kooperation kommen deutsche Firmen in Peru zum Zuge und es wird deutsches Wissen für die Stadtplanung eingesetzt. Dabei werden auch Radwege geplant und gefördert.
Im Wortlaut direkt von der BMZ:
Peru plant, insgesamt fünf Metrolinien einzurichten – ein Großprojekt mit einem Volumen von mehreren Milliarden US-Dollar. Die Finanzierung erfolgt größtenteils über Kredite von verschiedenen, meist privaten, Banken. Am Metroausbau sind viele europäische und auch deutsche Unternehmen als Unterauftragnehmer und Lieferanten beteiligt. Mit diesen Großaufträgen werden so auch Arbeitsplätze in Deutschland gesichert. Beteiligt sind als Unterauftragsnehmer zum Beispiel die Siemens AG, Hilton Kommunal GmbH, Pfaff Verkehrstechnik GmbH und SIM IMPEX GmbH. Als Lieferanten gibt es Verträge mit H+E Logistik GmbH, Herrenknecht AG, TELICE COMET SL und Vossloh Fastening Systems GmbH.