Wie überleben Ratgeberplattformen wie Gutefrage in zukünftigen KI Zeitalter?

8 Antworten

KI hat nicht das Maß an Dummheit, was viele hier so unterhaltsam finden.

Das hat ChatGPT dazu zu sagen:

Wie können Ratgeberplattformen trotzdem überleben – oder sogar wachsen?

Hier sind sechs strategische Überlebensfelder, die menschliche Plattformen in einer KI-Welt weiterhin attraktiv machen können:

1. Community als sozialer Ort

Menschen suchen nicht nur Informationen, sondern Bestätigung, Mitgefühl, Austausch. Eine Plattform wie Gutefrage kann das emotionale Bedürfnis nach "Gesehenwerden" erfüllen – etwas, das KI (noch) nicht leisten kann. Gerade bei persönlichen Fragen (Liebeskummer, psychische Probleme, Lebensentscheidungen) zählt menschliche Resonanz mehr als perfekte Information.

Beispiel: „Wie komme ich über meine Ex hinweg?“ – Eine KI kann Ratschläge geben, aber kein echtes Mitgefühl oder Solidarität erzeugen.

2. Subjektive, erfahrungsbasierte Antworten

Viele Fragen basieren nicht auf Fakten, sondern auf Erfahrung, Meinung, Empathie oder sozialem Kontext.

Beispiel: „Wie ist es, als Alleinerziehende in Köln zu leben?“ – Hier zählen reale Berichte, nicht generisches Wissen.

KIs können synthetisieren, aber sie erleben nichts selbst. Erfahrungsberichte echter Menschen behalten dadurch ihren Wert.

3. Meinungsvielfalt & Diskussion

Während KI in der Regel eine konsolidierte Antwort bietet, leben Plattformen von Widerspruch, Debatte und Differenzierung.

Beispiel: „Ist Veganismus moralisch überlegen?“ – Der Wert liegt in der Diskussion, nicht in einer abschließenden Antwort.

4. Nischenwissen & lokale Kontexte

Regionale, kulturelle oder extrem spezialisierte Fragen („Welcher Friseur in Wuppertal ist gut bei Locken?“) sind für KIs oft zu spezifisch oder zu wenig dokumentiert – die Crowd ist hier unschlagbar.

5. Transparenz & Vertrauen

Ein menschlicher Beitrag hat ein Profil, eine Biografie, vielleicht sogar eine Historie. Nutzer:innen können sich eine Meinung über die Glaubwürdigkeit bilden. Bei KIs bleibt das Vertrauen in ein System, das man nicht hinterfragen kann.

6. Hybride Zukunftsmodelle

Statt gegen KI zu konkurrieren, könnten Plattformen sie einbinden:

  • KI-unterstützte Antwortentwürfe, die von Menschen angepasst werden
  • Automatische Qualitätschecks
  • Personalisierte Vorschläge basierend auf KI-Analyse des Nutzerverhaltens
  • Moderationshilfe durch KI

So entsteht ein "Best of Both Worlds"-Modell: Die Effizienz von KI trifft auf die Menschlichkeit der Community.

Fazit: Relevanz bleibt möglich – durch Spezialisierung und Menschlichkeit

Ratgeberplattformen überleben, wenn sie auf das setzen, was KI (noch) nicht ersetzen kann:

  • Authentische Erfahrungen
  • Soziale Beziehungen
  • Subjektive Tiefe
  • Kulturelle und lokale Kontexte

Langfristig werden sich Plattformen verändern müssen – von Antwortmaschinen zu Erfahrungsräumen, von Wissensdatenbanken zu sozialen Wissensnetzwerken. Die Zukunft gehört nicht dem "Was ist richtig?", sondern dem "Was hat dir geholfen?"

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Fachinformatiker für Systemintegration (IHK)

Auf GF tummeln sich etliche Leute, die offenbar nicht mal Google verwenden können. Ich glaube nicht, dass diese Menschen zukünftig mit KI besser klar kommen ;).

Und abseits davon geht's hier ja oft auch um den ganz persönlichen Erfahrungsaustausch, um zwischenmenschliche Kommunikation, keineswegs um reine Informationsbeschaffung. Und das ist etwas, was eine KI eben einfach nicht bieten kann, weil sie nun mal kein anderer Mensch ist.


Tomatenveteran 
Beitragsersteller
 19.06.2025, 21:08

Hm, aber wird das sicher immer so bleiben?

gufrastella  19.06.2025, 21:24
@Tomatenveteran

Anthropomorphe Aneignung - schreitet immer weiter voran, die Frage ist, wer von außen in welche Richtung steuernd einwirken wird.

gufrastella  19.06.2025, 21:26
@Tomatenveteran

Ja, kann eine Fortsetzung mit neuen Mitteln werden, die Macht über die Köpfe zu erringen oder zu vertiefen.

Nunja ,ich denke eine ki kann keine Lebenserfahrungen ersetzen und hat auch keine Gefühle, weswegen sie immer sachlich bleiben wird..Viele Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ist meistens eigentlich ganz cool hier:)

Als kleinen Test hatte ich ChatGPT gefragt ob unsere Zeitrechnung ein Jahr Null hat. Die auch mich im ersten Moment überraschende Antwort von ChatGPT war "vielleicht".
ChatGPT kann richtig und falsch nicht unterscheiden und gibt seine Antworten auf Grund der Meinung einer Mehrheit. Ich halte es dabei ein wenig mit Schiller: "Was ist die Mehrheit? Die Mehrheit ist der Unsinn. Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen."
In der chemischen Forschung haben sich aber neuronale Netze als unverzichtbares Hilfsmittel erwiesen.
Viele Fragesteller versuchen aber ihre Fragen auch hier durch Mehrheitsbeschluß beantworten zu lassen. Selber bei Wikiüpedia mal nachzuschauen fällt ihnen nicht ein. Da müsste man ja vielleicht lesen und nachdenken. Das tun viele offensichtlich lieber nicht. Womit ich bei der Antwort von MaxMusterman249 wäre.

Nachtrag: Meine erste Frage an ChatGPT war ob ein "Schwarzes Loch" ein Inneres hat. Die Antwort von CatGPT war. "Diese Frage ist mir noch nicht gestellt worden."
Diese Frage gehört aber zu den Grundsatzfragen der Simons-Foundation.

Ergänzung: Die Zeitschrift Max Planck Forschung Ausgabe 02 | 2025 steht unter dem Thema "KI goes Life". Da erhält man weitere Informationen.
siehe https://www.mpg.de/24840246/MPF_2025_2

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Tomatenveteran 
Beitragsersteller
 19.06.2025, 21:19

Aber KI wird sich ja weiterentwickeln?

Littlethought  19.06.2025, 21:48
@Littlethought

Der depressive Roboter Marvin in "Per Anhalter durch die Galaxis" hat wohl vergeblich versucht sich auf das intellektuelle Niveau seiner Umgebung herunterzudenken.