Weshalb sind es selten bis nie die weisesten Bürger, die an der Spitze des Staates stehen?
Es wetteifern auf der Erde verschiedene Gesellschaftsmodelle darum, wer am wirtschaftlichsten, am humansten, am fortschrittlichsten oder sonstwie am besten ist.
Aber egal, welches System man betrachtet: Es rangeln dort nicht die hellsten Kerzen um den besten Platz auf der Torte.
Kennt ihr ein Land, wo die Bevölkerung wirklich glücklich mit ihren Herrschern ist, weil sie nicht nur an ihren Vorteil denken? Weil da ein Visionär nur das Beste für die Arbeitenden will?
Langsam gewinne ich den Eindruck, dass das Problem nicht die Gesellschaft, sondern die Psyche und das Wertesystem der Menschen ist - und bestimmte Typen würden in jedem System und jeder Partei Karriere machen. Es scheint leicht zu sein, sich wählen zu lassen.
Oder nicht?
14 Antworten
Weil jene die der Macht würdig sind die Macht über andere scheuen. In dem Maße wie sie sich selbst als Souverän realisiert haben wächst auch die Erkenntnis heran dass herrschen jene bedarf die gerne Zwingen wollen, und jener, die sich gerne dem Zwang ergeben. Das erzeugt in Menschen mit hoher moralischer Integrität durchaus Ekel. Dann wird man dann doch lieber Imker am Rand des Waldes, und steckt seine Energie in das tatsächlich Wertvolle-
Familie, Handwerk, Haus und Gemeinde.
Das beste wäre wenn jeder selbst ein Souverän wäre. Mit solchen Leuten wäre ein Staat auch gesund, weil von unten abgesägt wird wenn es oben mal wieder am faulen ist. Wir brauchen ja durchaus irgendeine Form von zentraler Verfügungsgewalt um akute Krisen und externe Bedrohungen zu begegnen. Ich denke das bleibt auch alles reine Utopie.
Die Skills, die notwendig sind, um Menschen zu überzeugen, sind halt oft nicht die gleichen wie jene, um dann einen Job auch gut zu machen.
Jemand, der es versteht, dem Durchschnittsbürger aus der Seele zu sprechen und der gut im täuschen und blenden ist (wie z.B. Trump), kann offensichtlich Wahlen gewinnen, aber ob er ein guter Präsident ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Während diejenigen, die wirklich gute Präsidenten wären, weil sie weise, umsichtig, gerecht und gelassen sind, oft den medialen Trubel eines Wahlkampfes meiden und sich nicht ihren Charakter bei einer politischen Schlammschlacht verderben lassen würden.
Und was schlussfolgern wir daraus? Wie kommt man zu besseren Lenkern am Ruder der Macht?
Eine Lösung wäre z.B. eine parteilose Expertenregierung, die sich aus Personen zusammensetzt, die in ihrem Fachgebiet führend sind.
Klingt gut. Und wer bringt diese Kommission auf den Thron? Sicher nicht diejenigen, die gegenwärtig die Gesetze schnitzen. Die werden sich kein solches Ei legen.
Ich denke die wirklich guten Menschen findet man nicht an der Spitze. Denn um an die Spitze zu kommen MUSS man zwangsläufig die ellenbogen ausfahren. Anders funktioniert es nicht.
Die wirklich guten Menschen findest du in der Gesellschaft wenn du genau hinschaust.
Die die zufrieden mit ihrem Leben sind so wie es ist, die die einfach mal helfen obwohl sie keinen lob oder lohn dafür ernten etc.
Diese Menschen gibt es. Allerdings sind die wie gesagt quasi nie an der spitze.
In dieser welt MUSS man wie gesagt die ellenbogen ausfahren um aufzusteigen. Und alleine diese Art ist schon nichtmehr "gut".
Weil die Menschen sich doch viel eher durch Emotionen als durch Vernunft leiten lassen. Jeder möchte einfache Lösungen und Probleme und nichts abstraktes bei dem man evtl. Kompromisse eingehen muss.
Ich stimme teilweise zu. Klar: Den Gürtel enger schnallen statt höherer Lohnforderungen bei klammen Kassen wäre zu vernünftig. Gefühlt will jeder leben wie zuvor, eher besser, auch wenn große Projekte gestemmt werden müssen. Doch Protz-Projekte wie die Elb-Philharmonie mag doch auch keiner emotional. Dort könnte man sparen und als Staat mit gutem Beispiel vorangehen. Dann wird anderes auch leichter zu vermitteln sein.
Doch unsere letzte Regierung war ziemlich gegen Kompromisse. Die wollten mit dem Kopf durch die Wand: EInfach verbieten, was nicht passt, und keine Alternativen anbieten (außer sauteuer, aber das ist Luxus und nicht gleichwertig). Man kann nicht alles elektrifizieren wollen und gleichzeitig gegen Stromtrassen sein. Man kann nicht E-Autos fördern und den Strompreis an den Ladesäulen verdoppeln. Kompromisse sehen halt anders aus. Die funktionieren.
Da Du Dich nicht genügend politisch engagierst, sondern hier auf GF Deine Zeit vergeudest.
In der Antike hat es solche Versuche gegeben. Da wurden Philosophen zu Staatsoberhäuptern. Das ist aber meist in einer Katastrophe geendet.
Das ist nachvollziehbar, aber auch verantwortungslos gegenüber den Nächsten. Dann wäre es doch das Beste, Staaten ganz abzuschaffen, wenn sie nur Nachteile haben.