Warum kommt bei vielen die Aufregung, wenn ich einen speziellen Anspruch bei der Partnersuche äußere?
Es geht um den Anspruch, dass ich eine Frau suche, die keine Kinder hat. Dabei kommt stets Unmut von vielen Menschen (egal ob Frauen oder Männer und egal ob die mit mir diskutierende Frau für eine Beziehung in Frage kommt oder nicht), wenn ich diesen Anspruch in der Diskussion über das Thema mit ihnen äußere.
Immer häufiger höre ich das Argument „Du bist schon am Anfang der 30er, die meisten in deinem Alter haben schon ein Kind“. Fast jedes Mal, wenn ich dieses Argument mit „sie muss ja nicht in meinem Alter, sie kann auch zum Beispiel Anfang 20 sein“ entkräfte, kommen Sätze wie „was willst du denn mit einer so viel jüngeren“ in einer erhöhten Tonlage entgegen.
Dabei hat mein Gesprächspartner in der Regel weniger ein Problem damit, eine potenzielle Partnerin für mich zu betrachten, die Ende 30 oder gar Anfang 40 ist. Das finde ich merkwürdig, denn es war doch immer die Normalität, dass der Mann älter ist. Warum wird in meinem Fall speziell mit zweierlei Maß gemessen? Kann es sein, dass ich für „nicht männlich genug“ wahrgenommen werde?
Warum ich keine fremde Kinder akzeptiere? Na dafür gibt es vielerlei Gründe. Ein Grund wäre zum Beispiel, dass ich es nicht einsehe, für das Vergnügen eines wildfremden Mannes die Verantwortung zu übernehmen. Ein anderer wäre die Tatsache, dass ich bei dieser Frau niemals an erster Stelle stehen würde. Auch die Tatsache, dass ich selber mal ein Stiefkind war macht die Sache nicht besser, denn es mir damals nicht immer schmeckte, dass ein fremder Mann über mich bestimmt hatte. Und das wären nur wenige Gründe von vielen mehr. Dass ich mich überhaupt dafür rechtfertigen muss, finde ich schrecklich.
Die Diskussionspartner sind divers. Es geht von den Teilnehmern meiner Selbsthilfegruppe, bis hin zu meiner Mutter. Ja, selbst meiner scheint es irgendwie gleich zu sein, ob meine Partnerin ein Kind von einem anderen Mann hat oder nicht. Warum wird dieser Anspruch von mir, der eigentlich sehr gesund und vernünftig ist, so wenig toleriert?
12 Antworten
Und wieso muss jeder wissen, was du für Ansprüche hast? Das sollte nur dich und deine zukünftige Partnerin interessieren.
Ich denke nicht, dass allzu viele einen Partner mit einem Kind wollen, das bringt Schwierigkeiten mit sich. Wenn man einen potenziellen Partner kennenlernt, der mit einem auf einer Wellenlänge ist, dann finde ich nicht dass dies ein Ausschlusskriterium sein sollte.
Wundere dich nicht über offene Meinungen, wenn du damit offen umgehst.
Die Frage ist immer, wie man etwas sagt. Also Tonfall und Begründung. Du bringst es nicht auf besonders gute Art rüber, das führt schnell zu Missverständnissen oder Unmut.
Es ist vollkommen legitim, dass du keine Partnerin mit Kindern willst. Es ist immer eine Frage dessen, wie du das kommunizierst.
Gleichzeitig ist natürlich auch die Konsequenz, dass deine Auswahl an Partnerinnen dadurch limitiert ist.
In einer Gesellschaft wie der unseren, in der es doch eine zunehmende Zahl von gut verdienenden, gut aussehenden und herzlichen Männern gibt, die mit Freuden elternlose Kinder vom anderen Ende der Welt adoptieren und die mit 10 Jahre älteren Partnerinnen glücklich sind, weil sie diese für ihre geistige Reife und ihren Charakter schätzen, wirkt es halt oftmals deplatziert, wenn dann ein durchschnittlicher Dauersingle mittleren Alters daher kommt mit einer Liste, wie seine Zukünftige nicht sein darf.
Aus deren Sicht limitierst du selbst deine Auswahl in einer Art und Weise, die du dir eigentlich nicht leisten kannst. Oder mit drastischeren Worten: Sie sind wohl der Ansicht, du könntest glücklich sein, wenn sich überhaupt eine Frau für dich interessiert und dass deine Ansprüche überhöht sind.
Was nicht heißen soll, dass du deine Kriterien ändern solltest. Diese Frauen abzulehnen steht dir definitiv zu und du musst dich auch nicht dafür rechtfertigen.
Aber an die große Glocke hängen oder selbst aktiv dieses Thema anschneiden würde ich halt an deiner Stelle auch nicht, sonst provozierst du gewissermaßen die negativen Reaktionen selbst.
Sie sind wohl der Ansicht, du könntest glücklich sein, wenn sich überhaupt eine Frau für dich interessiert und dass deine Ansprüche überhöht sind.
Na das nenne ich „schmeichelhaft“…
Wohlgemerkt, das ist nicht meine Ansicht, aber anscheinend die von den Leuten, denen du von deinen Ansprüchen berichtet hast.
Habe ich in dem Kommentar auch nicht behauptet, dass es deine wäre.
Ich finde, du hast sachlich dar gelegt, wie du die Dinge siehst, und sogar mehr begründungen geliefert, als nötig wären.
Eigentlich sollte ein "ich möchte es einfach nicht" völlig reichen.
Wenn du eine bestimmte Konstellation nicht möchtest, dann macht es absolut keinen Sinn, objektiv darüber zu diskutieren, warum du das nicht möchtest. Egal wie gut die Argumente der anderen sind - wenn du es nicht willst, dann willst du es einfach nicht und das ist völlig in Ordnung.
Du musst schließlich damit glücklich werden, nicht die anderen
Eigentlich möchte diese Diskussionen so beenden, wie du es vorschlägst, aber mein Ego „lässt nicht los“.
Finde es eben schrecklich, dass ich so etwas (meiner Meinung nach selbstverständliches) überhaupt erwähnen und mich dafür auch noch rechtfertigen muss. Demnach schließe ich es nicht aus, dass meine Tonlage stabil bleibt.