Warum glaubst du an Gott – und warum genau an deinen?

SurvivalRingen  02.05.2025, 00:28

Du weißt, dass die Beantwortung jedes einzelnen deiner Punkte mehr als eine Antwort erfordert und bist bereit das zu lesen?

Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 00:29

Ja, jeder dieser Punkte ist unglaublich komplex in sich selbst. Das ist ja das Ich bin bereit vieles zu lesen. Ich finde solche Themen sehr interessant.

13 Antworten

Ich bin Christ, und habe Gründe/Argumente, um an das Christentum zu glauben. Ich habe mich auch mit anderen Religionen beschäftigt und dementsprechend überlegt, evtl. zu wechseln. Ich habe aber dann Sachen gefunden, die mich vom Christentum überzeugt haben und bin somit bei meiner Religion geblieben. Hier sind einige Gründe/Argumente:

Ich glaube an Gott, ich bin Christ.

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.

Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod. Sie können im Internet nach "Mädchen begegnet Jesus" suchen (ohne Anführungszeichen). Das sind Gründe, um an Gott und an ein Leben nach dem Tod zu glauben.

Ich habe auch Sachen erlebt, die meinen Glauben gestärkt haben.

Naturwissenschaften liefern schlüssige Modelle für die Entstehung des Universums und des Lebens ohne übernatürliche Annahmen.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.

Wenn Gott allmächtig, allwissend und gütig ist, warum existiert dann Leid, Ungerechtigkeit und Böses in der Welt?

Ich denke, die Menschen sollten sich weniger fragen, warum Gott Leid zulässt. Ich finde, wir sollten uns eher fragen, warum die Menschen Leid zulassen.

Menschen sind an Leid schuld, nicht Gott. Es ist die Schuld einiger Menschen, dass andere z.B. hungern. Im Krieg hungern z.b. Menschen, aber den Krieg haben die Menschen begonnen. Auch wenn sich die Regierung eines Landes nicht genug um die eigene Bevölkerung kümmert, kann es zu Armut und Hunger kommen. Daran sind dann also auch Menschen schuld.

Wenn alle Menschen nach der Nächstenliebe handeln würden, so würde es keinen Krieg geben und alle Menschen würden satt werden.

Kann Gott einen Stein erschaffen, den er selbst nicht heben kann. In beiden Fällen verletzt es die Allmächtigkeit.

Für mich ist das angesprochene kein Problem, da ein Gedankenspiel keinen Einfluss auf mein Leben hat. Was wichtig ist, ist für mich, dass Gott Einfluss auf mein Leben nehmen kann. Und daran glaube ich.


Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 00:13

Hallo, Danke für deine Antwort. Ich persönlich finde, dass du einige interessante Punkte anspricht und ich würde dir dazu mal jeweils meine eigene Meinung äußeren. Ich möchte zuerst mit der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Religion beginnen. Da stimme ich dir nämlich voll zu. Atheismus ist an sich wie das Christentum ein Glaube. Der Glaube an die Nicht Existenz von "höheren Wesen". Nun möchte ich mich durch deine Punkte von oben nach unten durcharbeiten. Zuerst der Urknall. Leider sind es in diesem Fall ausschließlich theologische Meinungen und daher reiner Glauben, während die Wissenschaft deutlich mehr Theorien und Hypothesen liefern kann (wovon einige auch mathematisch korrekt aufgehen, aber halt (bis jetzt) nicht durch Experimente beweisbar sind.) Dies gilt auch dafür, dass die "Parameter" für unser Universum gerade so "perfekt" sind, aber das wäre ein sehr intensives Thema über das man Stunden diskutieren kann. Für dieses medizinischen selten Fällen lässt sich jedoch einfach die Stochastik dazu nehmen. Medizinische Wunder sind halt nun mal Wunder, weil diese eben eigentlich nicht hätten geschehen dürfen. Sind jedoch physikalisch / medizinisch nie auszuschließen und finden in deinem Fall ja nicht nur im Christentum statt. Zu Nah Tod Ereignissen oder anderer vergleichbarer Ereignisse, gibt es immer genügend Erklärungen, wie Hypoxie, Hyperkapnie, Endorphin-Freisetzung oder temporallappeninduzierte Halluzinationen. Genauso gut gibt es auch Berichte von früheren Leben (was ja im Christentum nicht der Fall wäre), wie ist es damit, dass lässt sich ja auf die gleiche Bahn schieben und wäre ja ein Punkt gegen das Christentum? Diese Berichte sind halt eben immer sehr stark kulturabhänig und das fällt eben auf. Viele wichtigen Wissenschaftler waren gläubig, aber das Problem ist, dass die Bibel nun mal aber nur irdische Dinge "prophezeit" oder anspricht. In der Bibel lässt sich zum Beispiel oft kein Hinweis auf neue und "moderne" Entdeckungen finden (Meiner Meinung nach, weil die Autoren sich diese nun mal nicht vorstellen konnten). Leid wird von Menschen verursacht, aber warum sollte Gott dieses in die Welt schicken, wenn er doch allmächtig und allgütig sei? Warum sollte man an einen Gott glauben, der das nicht verhindert? Was soll das für ein Gott sein, ein Gott der es zulässt, dass unter anderem, die die fest an ihn glauben "Höllenqualen" leiden müssen. Zuletzt würde ich dir gerne noch fünf kritische Punkte über das Christentum nennen. Die zehn Gebote verbieten das Töten. Warum fanden die Kreuzzüge dann statt (Die waren Gründe waren natürlich menschliche Gier). Warum hat Gott seine Anhänger in die "Hölle" wandern lassen und andere im Prozess sterben lassen? Vllt. ja sogar welche die noch nie von Gott gehört haben und so noch nicht die Möglichkeit bekommen haben in den Himmel zu kommen. Zudem wurden Bibeltexte in der Vergangenheit zur Legimation für Sklaverei genutzt werden. Man könnte sogar eine flache Erde aus dieser ableiten. Wofür soll diese also überhaupt an Evidenz funktionieren? Bzw. alleine die Übersetzungen ermöglichen schön jeweils (sogar pro Übersetzung) verschiedenste Interpretationsmöglichkeiten.

Der guten Antwort von comhb3mpgy stimme ich zu. Ergänzend möchte ich:

Bei Deinen Fragen gehst Du z.T. von falschen Voraussetzungen aus. Diese auszuräumen, sollte man auf Grund der Fülle 1:1 tun.

Ich glaube an den Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und Menschen fürsorglich liebend begegnet. Dies tue ich aus für mich logischen Gründen, bei denen Deine Fragen in meiner Prüfung auch Beachtung fanden - jedoch relativ leicht beantwortet werden konnten.


Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 01:18

Erstmal Danke für deine Antwort, das freut mich. Könnte ich deine Antworten auf diese Fragen hören? Die würden mich sehr interessieren, also wie du sie beantwortest. Und welche falschen Voraussetzungen meinst du? Also was verstehst du hier unter einer Voraussetzung? Dazu sind diese 5/6 Punkte, die ich genannt hatte, natürlich nur ein paar wenige von allen die existieren.

Nordlicht979  02.05.2025, 01:37
@Incredimsoa

gerne können wir uns austauschen. Zu 1) persönliche Beweggründe. Antwort: Sehnsucht nach Idealen wie Frieden, Gerechtigkeit, .... Sehnsucht ist wie ein großer Hunger. Man macht sich auf die Suche, wo man fündig wird. Der christliche Glaube war "mein Restaurant", wo alles mir besser schmeckte als anderswo.

Zweifel gab es zahlreiche. ich lernte : Auch die Richtigkeit des Zweifels darf bezweifelt werden. Man sollte sich eben gründlich mit den jeweiligen Fragen beschäftigen.

Mangel an empirischen Beweisen – Trotz jahrtausendelanger Kontroversen gibt es keine allgemein anerkannten, reproduzierbaren Belege für übernatürliche Eingriffe.

Es gibt zwei heilige Bücher: 1) die Bibel 2) die Natur. Wer beide Bücher gut kennt und auf der Suche nach Gott ist, wird fündig.

Naturalistische Erklärungen – Naturwissenschaften liefern schlüssige Modelle für die Entstehung des Universums und des Lebens ohne übernatürliche Annahmen.

was nutzen solche Erklärungen? Nun, sie "helfen" zu erkennen, dass das Leben keinen Sinn hat und ohne Hoffnung auf ein gutes Ende des Lebens ist. Wer beide Bücher gut kennt, weiß, dass wir Menschen Hoffnung auf ein gutes Ende und ein sinnvolles Leben haben dürfen.

Allmächtigkeitsparadoxon – In vielen Religionen, die nur an einen Gott glauben, wird dieser als allmächtig beschrieben. Daher gibt es folglich zum Beispiel diese Auslegung des Paradoxons: Kann Gott einen Stein erschaffen, den er selbst nicht heben kann. In beiden Fällen verletzt es die Allmächtigkeit.

Die Definition von der Allmächtigkeit Gottes - aus der Sicht von Atheisten - ist ohne jegliches Wissen über Gott ==> also unsinnig.

Geschichte der Menschheit – Die Menschheit gibt es schon seit ein paar wenigen Millionen Jahren und auch in den "früheren" Jahren dieser gab es sicher den Glauben an Naturgeister, etc. Was man sich nicht erklären wurde, wurde versucht zu erklären. Warum also soll euere Religion, die wahrscheinlich erst viel später überhaupt "entstand" korrekt sein, wenn es doch so viele verschieden Glaubensansätze gibt. Warum hat sich euer "Gott" erst dort gezeigt, wenn es schon vorher Aufzeichnungen gab?

Eine genaue Antwort auf die Warum-Frage kann ich nicht bieten. Der christliche Glaube hat seine Anfänge bei Abraham. Er wird als jemand beschrieben, der Gott über alles vertraute. Ich nehme an, dass es bei anderen Völkern keinen Menschen gab, der bereit war, Gott zu vertrauen. Die Betonung liegt auf "bereit sein". Erklärung der Wichtigkeit des Bereitseins: Wenn Du Dich irgendwo für einen Job bewirbst aber nicht bereit bist, den Anordnungen des Chefs zu gehorchen, bist Du kein brauchbarer Mitarbeiter. Und wer bei "dieser" Firma nicht unterkommt, der versucht es eben anderswo.

Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 14:18
@Nordlicht979

Danke für deine Spezifizierung. Ich würde deine einzelnen Punkte durchgehen. Zuerst gehe ich auf die Bibel selbst ein. Die Bibel selbst ist ja auch kein Buch, sondern eine Sammlung verschiedenster Bücher. Warum kann man deiner Meinung also einen Glauben auf dieses Buch stützen? Die Bibel wurde aus verschiedensten Schriftstücken zusammengestellt, die jeweils eine eigene Interpretation von normalen Menschen waren und die heute verschiedenes übersetzt und interpretiert werden. Dazu gibt es durchaus verschiedenste deutliche Wiedersprüche in der Bibel selbst? Wie stehst du dazu? Hier ein paar Beispiele: Warum gibt es zwei Schöpfungsgeschichten (Genesis 1 vs. Genesis 2.), die jeweils verschiedene Ansichten haben: "In Genesis 1 (Priesterkodex, P) entsteht die Welt in sechs Tagen, zuletzt der Mensch als Krone der Schöpfung; in Genesis 2 (Jahwist, J) wird zuerst der Mensch geformt, dann Pflanzen und Tiere erschaffen, und schließlich die Frau aus der Rippe des Mannes". 2 Samuel 24:1 vs. 1 Chronicles 21:1: In 2 Samuel führt Gott die Volkszählung herbei, in 1 Chronicles ist es Satan, der David zum Zählen anstiftet || Romans 9:15–18: Hier spricht Paulus von göttlicher Auserwählung ohne menschliches Zutun – Gott „barmherzig macht, wessen er will, und verstockt, wessen er will“ 1 Korinthier 7:9: Paulus impliziert, dass Menschen selbst entscheiden können („wenn sie nicht enthaltsam sein können, sollen heiraten“), was eine Form von Freiem Willen voraussetzt || Römer 3:28: „Der Mensch wird gerecht durch Glauben und nicht durch Werke des Gesetzes.“ Jakobus 2:24: „Ein Mensch wird gerechtfertigt durch Werke und nicht durch Glauben allein.“ || Josua 6,17–21: Gott befiehlt die völlige Vernichtung Jerichos, Männer, Frauen, Kinder und Tiere Matthäus 5:44: Jesus lehrt, Feinde zu lieben und für Verfolger zu beten || Abraham und Isaak (Genesis 22): Gott prüft Abraham, indem er fordert, seinen Sohn zu opfern; dieser „Test“ steht im Widerspruch zu späteren Verboten von Menschenopfern in Levitikus 18:21 
Das sind nur ein paar solcher Bibelstellen. Für mich zeigt, dass das die Bibel aus verschiedensten durchaus interessanten Geschichten besteht. (Irgendeine Wahrheit muss dahinter stecken, auch wenn die für mich nicht eine übernatürliche ist.), aber da sogar das Handeln Gottes anders dargestellt wird, ist es für mich etwas fragwürdig die Bibel als die Grundlage des Glaubens zu nehmen. Wenn ich auf das Buch "der Natur" eingehe. Inwiefern genau meinst du dies? Denn für mich persönlich gibt es in der Natur keinen Beweis für Gott oder gegen ihn? Hattest du etwas erlebt oder sieht andere Hinweise in der Natur oder meinst du damit etwas anderes und ich habe diese Aussage von dir falsch verstanden?
Diese Erklärungen helfen uns zwar nicht in der Frage des Lebens, aber dafür bereichern sie unser Leben damit unser Denken zu verändern, etc. (Das ist aber für den Inhalt der dieser Diskussion nicht wichtig). Hier beziehst du dich wieder auf die beiden Bücher. Die Schöpfungsgeschichte der Bibel / oder die Schöpfungsgeschichten (wie oben erwähnt) würden ja aber im Gegensatz dazu stehen? Außer es ist rein metaphorisch gemeint, wobei ich dies immer als eine schlechte und auch schwache Ausrede sehe, da man dieses Argument wirklich immer und überall verwenden kann. Wie stehst du denn zur Schöpfungsgeschichte?
In der Bibel wird Gott allerdings oft als allmächtig beschrieben. Was ist Allmächtigkeit denn dan? (bsp.: El Schaddai: Schon im ersten Buch Mose erscheint Gott Abraham und segnet ihn als „El Schaddai“ – häufig übersetzt mit „Gott Allmächtiger“ (1 Mo 17,1)) Allerdings ist dies ja auch ein Paradox, welches theologisch verschiedenst verändert werden kann. Allerdings beweist es zumindest, dass Gott nicht im klassischen Sinne allmächtig sein kann.
Dein Ansatz auf den Kritikpunkt des Warum? finde ich sehr interessant und sogar etwas verständlich, aber warum genau ist es denn die Geschichte des Christentums, die "korrekt" sein soll? Warum ist es nicht die Ansicht der alten Griechen, die unsere Welt korrekt beschreibt oder die des Hinduismus oder Buddhismus? Wo liegt dein Hinweis darauf, dass das Christentum die Welt korrekt beschreibt?

Nordlicht979  02.05.2025, 14:20
@Incredimsoa
Warum kann man deiner Meinung also einen Glauben auf dieses Buch stützen?

Die Glaubwürdigkeitsprüfung liegt im Bereich der Selbstverantwortung. Hast Du die Bibel gut gelesen?

Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 14:59
@Nordlicht979

Das ist natürlich vollständig korrekt. Ob man daran glauben möchte und ob man dies selbst für glaubwürdig hält, ist jeden selbst überlassen und das ist auch gut so. Nein die Bibel habe ich nicht komplett gelesen, nur einzelne Abschnitte. Allerdings kenne ich mehere Personen, die sie komplett oder zumindest große Teile davon gelesen haben. Interessanterweise sind alle, die sie komplett gelesen haben, kurze Zeit danach nicht mehr gläubig gewesen. Eine dieser Personen hat die Bibel sogar dreimal gelesen. Ich selbst werde mir das aber nicht antun. Ich bleibe bei Zusammenfassungen und Ausschnitten, da mir meine Zeit für vergangene Geschichten, die in meinen Augen zu einem gewissen Grad ausgedacht sind, zu gut ist. Mich freut es für dich aber sehr, dass du fest an das Christentum glaubst, da diese Religion (zumindest die evangelische Seite) größtenteils gute Moralvorstellungen prägt und vertritt und dir natürlich einen Sinn im Leben gibt.

Nordlicht979  02.05.2025, 15:02
@Incredimsoa
Hier ein paar Beispiele: Warum gibt es zwei Schöpfungsgeschichten (Genesis 1 vs. Genesis 2.), die jeweils verschiedene Ansichten haben: "In Genesis 1 (Priesterkodex, P) entsteht die Welt in sechs Tagen, zuletzt der Mensch als Krone der Schöpfung; in Genesis 2 (Jahwist, J) wird zuerst der Mensch geformt, dann Pflanzen und Tiere erschaffen, und schließlich die Frau aus der Rippe des Mannes".

Das eine ist eine Darstellung der Ereignisse und zeigt einen Zusammenhang "Ursache - Wirkung" auf. Die zweite Schöpfungsgeschichte ist eher eine tiefenpsychologische Deutung.

2 Samuel 24:1 vs. 1 Chronicles 21:1: In 2 Samuel führt Gott die Volkszählung herbei, in 1 Chronicles ist es Satan, der David zum Zählen anstiftet

Das Eine schließt das Andere nicht aus.

Romans 9:15–18: Hier spricht Paulus von göttlicher Auserwählung ohne menschliches Zutun – Gott „barmherzig macht, wessen er will, und verstockt, wessen er will“

Ich lernte: Der Unterschied zwischen den Menschen (Gruppe A), die auserwählt sind und Barmherzigkeit erlangen und den Menschen (Gruppe B), die verstockt sind, liegt in der Bereitschaft auf Gott zu hören. Gott ruft 2, 3, 4 ... mal. Und wer dann noch "nein" sagt, riskiert den Ausschluß, was mit Verstockung ausgedrückt wird.

Römer 3:28: „Der Mensch wird gerecht durch Glauben und nicht durch Werke des Gesetzes.“ Jakobus 2:24: „Ein Mensch wird gerechtfertigt durch Werke und nicht durch Glauben allein.“

Jesus bewirkt die Gerechtigkeit. Aber wozu? Nun, eben auch um gerechte Werke zu tun. Ein Glaube, ohne Werke, ist tot. Man kann auch sagen: Zeige mir Deine Werke und ich erkenne, was Du wirklich glaubst.

Gott befiehlt die völlige Vernichtung Jerichos, Männer, Frauen, Kinder und Tiere Matthäus 5:44: Jesus lehrt, Feinde zu lieben und für Verfolger zu beten ||

Es ist zu unterscheiden 1) zwischen Feinde Gottes (z.B. Jericho) und Feind des jeweiligen Menschen (z.B. der böse Nachbar) sowie 2) zwischen Gottes Gericht und menschlichem Urteil.

Abraham und Isaak (Genesis 22): Gott prüft Abraham, indem er fordert, seinen Sohn zu opfern; dieser „Test“ steht im Widerspruch zu späteren Verboten von Menschenopfern in Levitikus 18:21

Auch hier wieder: Was Gott tut ist dem Menschen noch lange nicht erlaubt. Aber Du siehst, dass es bei Abraham zu keinem Menschenopfer kam. Vielmehr ist diese Erzählung ein prophetischer Hinweis auf Jesus, das Lamm Gottes, welches sein Leben gab.

Wenn ich auf das Buch "der Natur" eingehe. Inwiefern genau meinst du dies? Denn für mich persönlich gibt es in der Natur keinen Beweis für Gott oder gegen ihn?

Auch bei der Natur würde ich nicht von Beweis sprechen, sondern eher von Nachweis, Indiz. Wenn jemand Gottes Wirken (z.B. in der Natur) nicht erkennt, dann verhält er sich n.m.M. wie jemand, der den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennt. Erkenntnis Gottes hat viel mit Sehnsucht nach Wahrheit und Erkenntnis zu tun und auch mit Demut. Es ist leider so, dass die Sünde des Menschen den Menschen immer weiter von Gott entfernt und so echt hinderlich ist, um Göttliches zu erkennen. Deshalb ist ja Sündenvergebung durch Jesus so wichtig.

Wie stehst du denn zur Schöpfungsgeschichte?

Ich lese und verstehe die Schöpfungsgeschichte so, wie sie geschrieben ist, als ein historisches Tun und Unterlassen, was vor allem geistlich gedeutet werden sollte. Nicht-Christen beißen sich daran die Zähne aus, wie auch an anderen Bibelstellen.

In der Bibel wird Gott allerdings oft als allmächtig beschrieben.

Mit menschlichen Vorstellungen hat Allmächtigkeit Gottes nur in sehr geringem Umfang zu tun. Das Wesen Gottes ist rein und Sünde hat keinen cm Platz. In dem Sinne kann Gott nichts Böses aber auch nichts Dummes tun. Definieren können wir Menschen Gottes Allmächtigkeit trotzdem nicht.

Dein Ansatz auf den Kritikpunkt des Warum? finde ich sehr interessant und sogar etwas verständlich, aber warum genau ist es denn die Geschichte des Christentums, die "korrekt" sein soll? Warum ist es nicht die Ansicht der alten Griechen, die unsere Welt korrekt beschreibt oder die des Hinduismus oder Buddhismus? Wo liegt dein Hinweis darauf, dass das Christentum die Welt korrekt beschreibt?

Die Bibel ist ein Buch der Beziehungen. 1) Gott agiert - und der Mensch reagiert gut oder böse. 2) Der Mensch agiert - und Gott reagiert positiv oder negativ. 3) Der Mensch agiert und ein anderer Mensch reagiert positiv oder negativ. Eine korrekte bzw. vollständige Beschreibung der sichtbaren, säkularen Welt ist gar nicht beabsichtigt. Es geht um Zusammenhänge, die generationsübergreifend aufgezeigt werden. Je mehr wir Zusammenhänge erkennen, desto besser können wir gute Entscheidungen für unser Morgen treffen. Und genau darum geht es! Es geht um Hilfestellung zum ewigen Leben. Ich erkenne viele Zusammenhänge und finde sie sehr überzeugend - daraus folgt, dass ich die Bibel als glaub- und vertrauenswürdig betrachte. Ich lebe danach.

Wenn Du z.B. hinduistische Lehren als glaub- und vertrauenswürdig betrachtest, dann lebe Du danach.

Nordlicht979  02.05.2025, 15:15
@Incredimsoa

Es gibt viele Atheisten, die die Bibel gelesen haben. Nicht wenige sind studierte Theologen. Insofern sie verstockt oder "nur" blind für das Göttliche sind, weil sie an ihrer Sünde festhalten, wundert es mich nicht, dass ihre Erkenntnisse Gott betreffend Null sind. Wenn Du es ihnen gleich tust, ist das Deine Entscheidung. Ich richte mich nach der Lehre Jesu.

Jesus lehrte: "Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.(Matthäus 11, 29-30)

Die Hinweise auf Demut gibt es an verschiedenen Stellen der Bibel zu lesen. Wenn Atheisten die Bibel komplett lesen, dann kennen sie auch Micha 6, 8: "Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott." Wenn Menschen diesen Hinweis nicht beachten, sollten sie sich auch nicht wundern, dass sie Göttliches der Bibel nicht entnehmen können. Hochmut macht blind.

Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 15:30
@Nordlicht979

Ich würde persönlich sagen, dass zu sagen, dass "[...] sie verstockt oder "nur" blind für das Göttliche sind, weil sie an ihrer Sünde festhalten" ziemlich kritisch ist, da du eben die Wiedersprüche, die ich dir genannt haben nicht wirklich schlüssig erklären konntest, sondern ehr mit theologischen nicht beweisbaren Argumenten argumentierst, die die Korrektheit des Christentums nicht beweisen oder die Korrektheit anderer Religionen nicht ausschließen. Es muss ja einen Grund geben, warum es so viele Religionen gibt. Wenn ein den christlichen Gott wirklich gibt, würde es mich wundern, dass es mehr als eine Religion gibt. Da man keine mit irdischen Wegen beweisen kann und es daher keinen Grund geben würde an Gott zu glauben, aber wenn man es nicht tun begeht man ja eine "Sünde". Ist schon komisch, dass dies ein Gott vollzieht, oder? Genauso wie Geschichte über den Turmbau von Babel. Hier sollen alle Sprachen der Welt aus der Unviersalsprache entstanden sein, obwohl die Wissenschaft klar beweisen kann, dass es schon vorher unzählige Sprachen gab?
Na ja, ich würde einmal auf deine Antworten zu den Wiedersprüchen eingehen:
1. Die Vorstellung, dass beide Texte gleichzeitig historisch wahr und symbolisch deutbar sind, führt zu einem Dilemma: Was davon ist wörtlich zu nehmen, was metaphorisch? Wer entscheidet das – und mit welcher Autorität oder warum lässt überhaupt Interpretationsraum in dem Buch zu, dass als Grundlage für den Glauben funktionieren soll?
2. "Das eine schließt das andere nicht aus." : In Samuel ist es Gott, der David zur Sünde verleitet, in Chronik ist es Satan. Diese beiden Aussagen schließen sich logisch aus, sofern man nicht annimmt, dass Gott und Satan dasselbe Wesen sind – was im biblischen Kontext als Ketzerei gelten würde und zudem: Wieso ändert sich die Quelle der Versuchung zwischen zwei biblischen Büchern? Das deutet stark auf redaktionelle Überarbeitung mit geänderten Gottesbildern über die Jahrhunderte hin kein Zeichen göttlicher Unveränderlichkeit.
3. Die Verstockung trifft nur, wer Gott mehrfach ablehnt: Das steht so nicht im Text. Paulus schreibt klar: Gott „erbarmt sich, wessen er will, und verstockt, wen er will“ ohne Bedingung. Es ist Gottes Wille allein, nicht menschliches Verhalten oder der Versuch, hier psychologische Lesarten einzuschieben, ignoriert den autoritativen Duktus des Paulus, der sich auf göttliche Allmacht und Erwählung stützt und nicht auf individuelle Wahlfreiheit.
4. Der Widerspruch ist nicht nur semantisch. Paulus sagt explizit: „nicht durch Werke“, Jakobus hingegen: „nicht durch Glauben allein“. Das sind zwei diametral widersprüchliche Aussagen. Möglicherweise bezieht sich Jakobus sogar direkt auf die Aussage von Paulus und widerspricht ihr („du glaubst, dass Gott einer ist – das tun auch die Dämonen...“).
5. Die Unterscheidung ist willkürlich und zirkulär: Wer ist Feind Gottes? Wer entscheidet das – Gott selbst? Menschen, die glauben, in Gottes Auftrag zu handeln und Der Befehl zur Tötung von Kindern und Tieren in Jericho hat keinen „gerechten“ moralischen Kern. Kinder können keine Feinde sein, und Tiere schon gar nicht. Dazu: Der Kontrast zu Jesus ist eklatant: Liebe zu Feinden, Gewaltlosigkeit, Barmherzigkeit – wie passt das zu Völkermord im AT? Eine kohärente Theologie müsste dies schlüssig verbinden, was nur durch komplizierte Umdeutungen gelingt.
6. Erstens enthält der Text keine Anspielung auf Jesus. Erst im Neuen Testament wird diese Deutung nachträglich konstruiert. Die psychologische Wirkung dieser Geschichte ist problematisch: Sie beschreibt, wie Gott eine absurde Forderung stellt, um „Glauben“ zu testen. Solches Verhalten würde bei jedem anderen Wesen als moralisch verwerflich gelten. Und das Argument, dass man Gottes Handlungen nicht verstehe, etc. wäre hier darauf unangebracht, da diese Handlung einfach gegen seinen beschriebenen Charakter handeln. Warum sollte man so einem Gott "folgen"?
7. Diese Argumentation ist unfalsifizierbar: Wer nichts erkennt, ist „blind“ oder „sündig“. Das ist kein Argument, sondern ein Immunisierungsmechanismus. Naturgesetze, Evolution, physikalische Konstanten – all das lässt sich wissenschaftlich erklären, ohne Gott vorauszusetzen. Das bedeutet nicht, dass es keinen Gott geben kann, aber eben auch keinen Hinweis darauf gibt, dass es ihn geben muss. Glaube bleibt hier ein subjektives Deutungsmuster – kein objektives Erkenntnismittel. Was für den Gläubigen wie „Beweis Gottes“ wirkt, bleibt für den Skeptiker ein Naturphänomen.
8. Auch andere Religionen zeigen tiefgründige ethische, historische und psychologische Zusammenhänge – der Hinduismus hat zyklische Kosmologien, der Buddhismus differenzierte Bewusstseinslehren, die griechische Philosophie ausgefeilte Ethiksysteme. Die Behauptung, dass die Bibel hilfreiche Lebensentscheidungen ermöglicht, reicht nicht für einen Wahrheitsanspruch. Auch ein Märchen kann hilfreich sein, aber deshalb ist es nicht historisch wahr.

Nordlicht979  02.05.2025, 15:37
@Incredimsoa

Nun, Du erkennst eben das Eine - und das Andere nicht. Das ist eben so. Welchen Grund sollte ich haben, Dir weiterhin eine andere Sichtweise aufzuzeigen oder scheinbare Widersprüche aufzulösen?

Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 15:48
@Nordlicht979

Ich weiß leider nicht, was du mit dem "Einen und dem Anderen" meinst, aber das musst du natürlich nicht. Ich bin einfach auf der Suche nach einer Person, die mir ein überzeugendes Argument / Hinweis / Beweis oder ähnliches liefert kann, dass eine Religion als Korrekt herausstellt, eine widerlegt und damit zumindest den "Pool" an möglichen Religionen reduziert. Nur dies hat halt noch nie jemand geschafft. Wir können die Diskussion hier aber auch gerne beenden. Mich interessieren diese Sichtweisen nun mal. Ehrlich gesagt sogar aus ehr egoistischen Gründen (Die Gründe sollen nicht böse gemeint sein): Ich finde es ziemlich unterhaltsam, dass Menschen an Etwas glauben für das es eindeutig keine Evidenz gibt, bis auf unschlüssige nicht kohärente theologische Argumente und "metaphorische Deutungen". Die ganzen Glaubensbücher, Sagen und Mythen hätte meiner Meinung nach ein Fantasy Autor schreiben können. ABER ich bin halten eben offen für andere Sichtweisen und wäre sogar bei einem eindeutigen Beweis dann natürlich offen mich noch mehr mit der jeweiligen Religion zu beschäftigen und an diese zu glauben. Doch es gab halt noch nichts, was nicht wissenschaftlich erklärbar ist. Und ob es sich dabei nur um "scheinbare" Wiedersprüche handelt, würde ich nicht sagen. Logisch sind dies Wiedersprüche und da sie von Menschen verfasst wurden, mach dies auch Sinn, stellt aber halt die Bibel eindeutig in Frage und macht sie nicht glaubwürdig.

Viellicht konnte ich dich aber zumindest etwas zum Grübeln bringen. Die Diskussion hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Wir können sie hier also auch gerne beenden.

Nordlicht979  02.05.2025, 15:52
@Incredimsoa

inwiefern würde es Deine Einstellung und Verhalten verändern, wenn ich Dir einen ultimativen Beweis für die Glaubwürdigkeit der Bibel geben würde - wobei nur Du bestimmst, dass es der Beweis ist, nach dem Du suchtest?

Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 16:02
@Nordlicht979

Hier muss ich sagen, dass ich glaube, dass du nicht versteht, was ein Beweis ist. Ein Beweis ist ein sichtbarer Ausdruck von etwas oder ein Zeichen, das etwas offenbar macht und dabei zu Recht behauptet wird. Also etwas eindeutiges nicht diskutierbares. Ganz einfach zum Beispiel der Beweis, dass der Elektromagnetismus existiert. Ich bestimme also nicht ob es der Beweis ist. Es muss halt eine nicht diskutierbare auf Fakten basierende, nicht angreifbare Aussage sein.

Nordlicht979  02.05.2025, 16:06
@Incredimsoa

ja, das können wir so nehmen und meine Frage entsprechend umformen. Wie lautet dann Deine Anwort?

Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 16:10
@Nordlicht979

Na ja, mein Verhalten würde sich möglicherweise nicht ändern und meine Einstellung auch nicht, selbst wenn es einen eindeutigen Beweis gibt. Ich würde dann zwar daran glauben, weil warum sollte man nicht an etwas glauben, was fehlerfrei bewiesen werden kann? Jedoch gibt es eben zum Beispiel beim Christentum jetzt unzählige verschiedene Interpretationen, etc. Welche ist denn jetzt richtig. Ich hoffe dann sogar etwas, dass es diesen Beweis nicht gibt, weil mich dieses Dilemma dann in den Wahnsinn treiben würde. Was ist jetzt richtig und falsch? Man könnte sich nur auf Überschneidungen stützen.

Hallo Incredimsoa,

danke für Deine freundliche und einladende Frage. 😊💖🙏

Mich haben damals die Worte von Jesus Christus in der Bibel überzeugt, denn Jesus sagt Dinge, die sonst nie auf der Welt ein Mensch sagen würde....

Er predigte Nächstenliebe und Feindesliebe und er selbst opferte sein eigenes Leben um andere zu retten.

Ich fing an dem Wort zu vertrauen, weil es mich überzeugte, und ich fing an, mich zu bemühen, nach Jesu Worten zu leben.

Und es ergaben sich viele "besondere Zufälle" wo es sich anfühlte, als ob es Zeichen von Gott wären. Natürlich zweifelte ich erstmal ... aber irgendwann war es so extrem auffällig, dass ich irgendwann keine Zweifel mehr hatte.

-

Und nach einigen weiteren Jahren, erlebte ich etwas übernatürliches, dass für mich 100% Beweis gewesen ist, sodass ich seitdem wirklich restlos sicher weiß, dass Gott und Jesus wirklich existieren und dass die Bibel wahr ist und alles was darin steht. 💖😊🙏

Seit dem bin ich ganz überzeugter Christ. 😊

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Auch Du Incredimsoa kannst einen für Dich persönlich 100%igen sicheren Beweis von Gott bekommen, aber Voraussetzung ist, dass Du Jesus glaubst und die Bibel ließt und wirklich versuchst nach Jesu Gebote zu befolgen.

Gott erwartet das aber nicht von Dir, denn die Menschen baten Gott um ein Leben ohne Gottes Gegenwart, und Gott schuf die Erde und gewährte den Menschen ihren Wunsch.

Die Menschen die richtig an Gott glauben, dürfen später in Gottes Himmel, und alle anderen werden von Jesus anhand ihrer Taten gerichtet und gute Menschen (wie Du) dürfen ins Paradies, egal ob sie Atheist, Muslim, etc. waren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gotteserfahrung 🙏

Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 15:33

Erstmal Danke für deinen Einblick! Du gehst hier natürlich nicht auf die angesprochen Paradoxen / Kritiken ein, aber das ist auch gut so. Mich freut es sehr, dass du deinen Sinn im Leben gefunden hast und ich wünsche dir alles gute! Ich werde mich dem Christentum leider nicht anschließen können, da ich nun mal ein Mensch bin der einen eindeutigen Beweis braucht. Deine besondere Erfahrung, die du erlebt hast, muss für dich etwas sehr Besonders gewesen sein, das freut micht. Ich wüsste bei meinem kritischen Denken nicht mal ob, ich bei einer "göttlichen" Erscheinung etc. nicht bei mir sogar ehr auf eine Halluzination oder einen Tagtraum schließen würde. Alles Gute!

GandalfAwA  02.05.2025, 17:05
@Incredimsoa

Hallo lieber Incredimsoa, 😊💖🙏

Danke für Deine freundliche Antwort, schön, dass Du so differenzierte und weitsichtige Ansichten hast, sowas gibt es heutzutage viel zu selten. Wirklich sehr nett von Dir finde ich, dass Du meine Worte so stehen lässt und Dich für mich sogar mitfreust. 💖👍

-

Aus meiner Sicht habe ich mit dieser Meiner Antwort, Deine obigen Fragen weitgehend mit beantwortet, aber gerne gehe ich auf einige Fragen nochmal separat ein:

Warum Christlich?  Jesus Worte & Taten haben mich am meisten überzeugt. 💖

Zweifel? Früher ja, seit dem Erlebnis nicht mehr.

Mangel an empirischen Beweisen? Ich habe meinen persönlichen Beweis von Gott geschenkt bekommen. 🙏 Zudem erlebe ich täglich, mit meinen Mitmenschen, wie GUT das Leben mit Gott ist: Echten Frieden & so viel Lebensfreude, das hätte ich ohne Glauben nie erreicht. 💖🙏

Pluralität der Gottesvorstellungen + Geschichte der Menschheit : Gottes allgemeiner Geist ist allen Menschen zugänglich, die ein reines Herz haben, und so erleben auch Menschen in anderen Kulturen Gotteserfahrungen, die es ggf. ein bisschen anders interpretieren und auslegen. Zusätzlich gibts auch Menschen, die sich selbst Dinge ausdenken.

Naturalistische Erklärungen: Die Wissenschaft ist richtig und stimmt für alle sichtbare und messbare Materie. 👍 Gottes Wort ist richtig und stimmt für alles unsichtbare: Alles geistliche, und die zwischenmenschliche "emotionale Intelligenz". 💖

Problem des Bösen: Gott rottet noch nicht das Böse aus, weil er dem Menschen Freiheit und freien Willen zuspricht. Das Leben auf der Erde ist das, was die Menschen wollten. Hier darf jeder tun was er will.

In den Himmel lässt Gott die Menschen, die Jesus im Herzen angenommen haben. Ins Paradies lässt er alle, die sonst gutes getan haben. Die Bösen müssen draußen bleiben, schließlich ist das sein gutes Recht. 🙏 Wenn Du es unfair findest, dass Menschen unrecht behandelt werden: Ja ist es. Gott selbst hat sich aber nicht geschont und ist SELBST als Jesus auf die Welt gekommen und wurde von SEINER eigenen Schöpfung umgebracht. Aber Gott wird im Himmel / Pardies alles unrecht 100-fach wieder gut machen. Je schlimmer jemand gelitten hat, umso größer wird die Wiedergutmachung. 💖🙏

Allmächtigkeitsparadoxon: Ich weiß nicht, ich finde das Argument ist nicht sehr weitsichtig ... der Mensch ist auf der Erde doch auch Allmächtig und kann beliebig große Betonklötze bauen ... kann der Mensch nun einen so großen Betonklotz gießen dass er ihn nicht mehr anheben kann? Wo soll da die absolute Grenze sein? Was ist, wenn der Mensch den Betonklotz dann im Weltall baut? Kann da der Klotz so groß werden, dass kein Antrieb mehr den Klotz bewegen kann?

Gottes Reich ist Geist, nicht Materie. "Geist" (kann auch fest sein) kann jederzeit in Materie eingreifen, und die Physik der Materie außer Kraft setzen. So ist es ein leichtes für Gott, Wunder zu wirken. Aber keine Ahnung ob es in der "Geist-Ebene" im Himmel auch Begrenzungen der "Geist-Physik" gibt... 😉

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PS: Falls Du an Wundern interessiert bist ... erst 1917 hat es noch ein großes Wunder gegeben, in Portugal ... es waren ca. 70.000 Menschen vor Ort und sie alle haben dasselbe gesehen und erlebt: https://fsspx.de/de/news/fatima-das-goettliche-siegel-durch-das-sonnenwunder-17490

Damals ging das riesig durch die Presse, aber heute redet quasi niemand mehr davon.

Heute glauben die Leute, dass die alle damals einer Massen-Halluzination unterlegen haben... oder es sich alle nur ausgedacht haben.

Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 17:13
@GandalfAwA
Naturalistische Erklärungen: Die Wissenschaft ist richtig und stimmt für alle sichtbare und messbare Materie. 👍 Gottes Wort ist richtig und stimmt für alles unsichtbare: Alles geistliche, und die zwischenmenschliche "emotionale Intelligenz". 💖

Das sehe ich als eine sehr interessante Weltansicht.

PS: Falls Du an Wundern interessiert bist ... erst 1917 hat es noch ein großes Wunder gegeben, in Portugal ... es waren ca. 70.000 Menschen vor Ort und sie alle haben dasselbe gesehen und erlebt: https://fsspx.de/de/news/fatima-das-goettliche-siegel-durch-das-sonnenwunder-17490

Solche Fälle sind unglaublich interessant. Ich bin selbst auch zum Beispiel ein Fan vom Übernatürlichen und schaue mir Videos über Mythen etc. an.

Allmächtigkeitsparadoxon: Ich weiß nicht, ich finde das Argument ist nicht sehr weitsichtig ... der Mensch ist auf der Erde doch auch Allmächtig und kann beliebig große Betonklötze bauen ... kann der Mensch nun einen so großen Betonklotz gießen dass er ihn nicht mehr anheben kann? Wo soll da die absolute Grenze sein? Was ist, wenn der Mensch den Betonklotz dann im Weltall baut? Kann da der Klotz so groß werden, dass kein Antrieb mehr den Klotz bewegen kann?

Dein Beispiel ist etwas physisches. Mit genug Energie kann man diesen heben. Im Beispiel geht es darum, dass es wirklich von nichts gehoben werden kann. Aber schließlich ist es ein Paradoxon und daher auch nicht lösbar. Hier interessieren mich immer nur die Einblicke.

Am Ende überzeugt dich dieses Erlebnis und das ist gut. Dem Leben einen tieferen Sinn zu geben ist menschlich und natürlich. Ich bedanke mich nochmal sehr für deine Einblicke!

Noch einen schönen Abend dir!

GandalfAwA  02.05.2025, 17:41
@Incredimsoa

Ich wünsche Dir auch einen schönen Abend! 😊🙏💖 Und nochmal Danke für den tollen vertrauensvollen Austausch. 🙏

Ich glaube nicht an Gott, um die Atheisten zu bekehren oder allen Andersdenkenden vorzuhalten, wie falsch sie liegen. Es könnte ja sein, dass ich diejenige bin, die falsch liegt.

Für mich ist Gott ein Fragezeichen. Was, wenn sich alles doch ganz anders verhält, als es auf den ersten Blick scheint? Ich finde es gut, sowas zu haben, was unser aller Wahrnehmung so ein bisschen in die Schranken weist. Ich muss nicht recht haben und ich muss auch niemandem was beweisen. Ich muss mir die Welt auch nicht untertan machen, sondern ich denke mir: Jedes menschliche Gehirn ist nur ein paar Gramm schwer, auch dasjenige des Papstes. Es kann sich irren, ganz grundsätzlich.

Von daher ist die Evolution nach Darwin meiner Meinung nach noch unzureichend verstanden. Es ist vom Überleben des Stärkeren die Rede. Aber was ist mit posttraumatischen Belastungsstörungen? Was mit Suiziden aus Verzweiflung und nach schwerem Liebeskummer? Wäre das Überleben des Stärkeren unser Ding, dann würden wir ja in Kriegen und Konflikten ganz aufblühen, was wir aber erwiesenermassen nicht tun. Gewalttaten schockieren uns, wir schliessen Versicherungen ab, um möglichst unbeschadet durchs Leben zu kommen und um toxische Menschen machen wir einen Bogen. Wir wollen mit unseren Liebsten in Frieden leben. Eigenes wie fremdes Leid irritiert uns und bringt uns aus der Ruhe. Das wollen wir nicht.

Also ist das vermeintliche Überleben des Stärkeren nur die Spitze des Eisbergs, unter dem sich eine ganz andere Wirklichkeit auftut. Oder aber wir interpretieren den Begriff der Stärke falsch.

Zudem definiert sich der Mensch, wenn man von diesem Gottesbegriff ausgeht, als an sich schon göttlich, insofern als er seine Handschrift trägt, wie das Produkt, dem die Herstellermarke aufgedrückt wurde. Somit ist Gott dem Menschen zueigen. Er ist immer schon da und wird ihn beim Ableben in Empfang nehmen, wie ein schwarzes Loch, das alles Bestehende einsaugt.

Nur eben, dass dieses Loch der Liebe zugetan ist; da geht es, wie schon ausgeführt, nicht um Macht, Unterdrückung und Rache, sondern eben um diese Schöpferkraft, die alles in der Hand hat und die sich aber für seine Geschöpfe interessiert. Die Bibel enthält Geschichten darüber, wie Menschen mit diesem Gott hadern, mit ihm in Kontakt treten und auch an ihm verzweifeln. Das ist eben dieser gelebte Glaube an ein Gegenüber, das alles über uns weiss, weil es uns geschaffen und gewollt hat - übrigens in der Reihenfolge, denn in der Bibel heisst es: "Und er sah, dass es gut war". Das heisst, Gott hat geformt und gemacht und sich mit dem Endergebnis zufriedengegeben. Er hat wohl selbst nicht alle Einzelheiten vorausgesehen und bestimmt, wohl aber alle abgesegnet und zur Existenz freigegeben.

Wer das nicht so sieht, für den ist alles Lebendige halt auch nur ein Stück Materie, da gibt es also kaum Unterschiede zwischen einem Bleistift etwa, einem Frosch und einem Menschen. Für den ist die ganze Existenz dann auch nichts weiter als ein Kutschenrad, das sich vom Gefährt gelöst hat und jetzt ziellos davonrollt, bis es irgendwann umfällt. Dann ist das eben so.

Es geht, wie gesagt, nicht ums Recht haben, sondern um die Weltsicht, die einem Alternativen auftut. Nichts ist selbstverständlich, alles ist möglich.


Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 17:37

Danke für deinen Einblick. Ich würde auf einige deiner Punkte gerne eingehen.

Ich glaube nicht an Gott, um die Atheisten zu bekehren oder allen Andersdenkenden vorzuhalten, wie falsch sie liegen. Es könnte ja sein, dass ich diejenige bin, die falsch liegt.

Das ist sehr lobenswert und auch wichtig in meinen Augen.

Es ist vom Überleben des Stärkeren die Rede.

Das möchte ich richtig stellen. Nicht der Stärkere überlebt, sondern der am meisten angepasste und genau das passt dann auch wieder mit den Beobachtungen.

Die anderen Punkte in diesem Abschnitt sind auf unsere komplexe Psyche zurückzuführen, die immer noch nicht vollständig erforscht ist. Liebeskummer zum Beispiel lässt sich aber auf Hormone zurückführen und diese sind aus der Evolution entstanden.

Zudem definiert sich der Mensch, wenn man von diesem Gottesbegriff ausgeht, als an sich schon göttlich, insofern als er seine Handschrift trägt, wie das Produkt, dem die Herstellermarke aufgedrückt wurde. Somit ist Gott dem Menschen zueigen. Er ist immer schon da und wird ihn beim Ableben in Empfang nehmen, wie ein schwarzes Loch, das alles Bestehende einsaugt.
Nur eben, dass dieses Loch der Liebe zugetan ist; da geht es, wie schon ausgeführt, nicht um Macht, Unterdrückung und Rache, sondern eben um diese Schöpferkraft, die alles in der Hand hat und die sich aber für seine Geschöpfe interessiert. Die Bibel enthält Geschichten darüber, wie Menschen mit diesem Gott hadern, mit ihm in Kontakt treten und auch an ihm verzweifeln. Das ist eben dieser gelebte Glaube an ein Gegenüber, das alles über uns weiss, weil es uns geschaffen und gewollt hat - übrigens in der Reihenfolge, denn in der Bibel heisst es: "Und er sah, dass es gut war". Das heisst, Gott hat geformt und gemacht und sich mit dem Endergebnis zufriedengegeben. Er hat wohl selbst wohl nicht alle Einzelheiten vorausgesehen und bestimmt, wohl aber alle abgesegnet und zur Existenz freigegeben.
Wer das nicht so sieht, für den ist alles Lebendige halt auch nur ein Stück Materie, da gibt es also kaum Unterschiede zwischen einem Bleistift etwa, einem Frosch und einem Menschen. Für den ist die ganze Existenz dann auch nichts weiter als ein Kutschenrad, das sich vom Gefährt gelöst hat und jetzt ziellos davonrollt, bis es irgendwann umfällt. Dann ist das eben so.

Interessanter Einblick, leider stark von Metaphern überladen und Metaphern sind leider keine Beweise, etc.

Zusammenfassend dazu würde ich sagen: Götter sind kulturelle Konstrukte, keine real existierenden Entitäten.

  • Religiöse Metaphern (wie das „liebevolle schwarze Loch“) sind aus irreführend.
  • Die Wertschätzung des Lebens braucht keine göttliche Instanz – Ethik ist auch ohne Religion möglich.
  • Die Bibel ist ein historisches Werk, aber keine absolute moralische Autorität.
  • Die Gegenüberstellung von Gläubigen und Atheisten als „sinnvoll vs. sinnlos“ ist polemisch und verfehlt die Realität atheistischer Weltanschauungen.
Es geht, wie gesagt, nicht ums Recht haben, sondern um die Weltsicht, die einem Alternativen auftut. Nichts ist selbstverständlich, alles ist möglich.

Vollständig korrekt!

ich freue mich über deinen Einblick und dass du scheinbar deinen Weg gefunden hast! Dir wünsche ich noch viel Erfolg in der Zukunft.

LacLeman  02.05.2025, 17:54
@Incredimsoa

Ja, natürlich sind es kulturelle Konstrukte, so wie unsere Sprache ja auch der Kultur entstammt. Dass die Bibel durch mündliche Überlieferung und Abschreiben entstanden ist, ist auch längst klar. Gläubige und Atheisten werden nirgendwo gegenübergestellt. Die Bibel handelt von Menschen, die scheitern, verzweifeln, sich irren - sie ist ein Fass ohne Boden.
Dir auch alles Gute.

Eure persönlichen Beweggründe

Ich bin in einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen und habe mich schon als Kleinkind aus völlig freien Stücken zu Jesus Christus bekehrt. Also ja, zu Beginn glaubte ich nur an den christlichen Gott, weil ich meinen Eltern glaubte.

Mit 10 Jahren fing ich dann aber an aktiv die persönliche Beziehung zum Herrn durch tägliches Bibel lesen und beten zu pflegen. Und diese persönliche, alltägliche Beziehung mit Jesus war meine erste eigene Glaubensbestätigung. Für einen Atheisten ist das vielleicht schwer nachzuempfinden, man muss es einfach selber erleben.

Meine größte Gebetserhörung:

Ich war von der besonderen Beziehung zwischen Mose und dem Herrn beeindruckt, wie Gott direkt mit ihm redete. Ich wünschte mir etwas ähnliches, war mir aber bewusst, dass ich keinen Anspruch darauf hatte. Ich fragte Gott ganz vorsichtig und demütig, ob nicht vielleicht was ähnliches möglich wäre (nicht das selbe). Ich ging auch davon aus, dass meine Beziehung zu Ihm dafür noch enger werden müsste und war auch bereit dafür.

Ungefähr eine Woche später kam die Antwort: Ich dachte gerade über etwas nach, als plötzlich ein Gedanke kam, der mir einen Rat gab. Dieser Gedanke war in der "Du-Form" und in einer anderen Stimmlage, als ich sie habe. Sowas hatte ich zuvor nie erlebt.

Ich war kurz überrascht und wunderte mich was das war. Dann kam wieder ein Gedanke, der ungefähr so lautete: "Darum hattest du doch gebeten." Da verstand ich und dankte Gott.

Diese Gedanken, die mir einen Rat oder Anweisung geben erlebe ich täglich, in ganz normalen Alltagssituationen. Auch wenn ich überlege wie ich hier meine Worte fomuliere, gibt der Herr mir in Gedanken oft die richtigen Worte. (also nicht jedes einzelne Wort sagt Er mir, aber stellenweise) Plötzlich kommt mir eine bestimmte Fomulierung oder ich spüre einen regelrechten Widerwillen, wenn ich was schreiben will, was Gott wohl anders fomuliert haben will. Oder Er warnt mich vor etwas, dass ich etwas nicht tun sollte. - und immer behalten diese Gedanken recht.

Es ist keine akkustisch hörbare Stimme. Es sind einfach Gedanken in der "Du-Form", einer anderen Stimmlage und die unvermittelt kommen. Sie sind auch nicht irgendwie "laut", sondern leise, eher im Hintergrund.

Meine eindrücklichste Erfahrung mit Gott:

Ich wollte zum Survival/Bushcraft-Training mit dem Fahrrad in den Wald fahren.

Kurz bevor ich losfuhr kam der Gedanke (unvernittelt, nicht meine Stimme) "Nimm dein Handy mit". Ich wollte zuerst nicht, aber der Gedanke war so eindrücklich und ernst im Tonfall, dass ich es doch geholt habe. Bis dahin hatte ich es nicht immer dabei.

Im Wald wollte ich mit einem Beil Holz hacken. Während dem Holz hacken kam mehrmals der Gedanke "Pass auf".

Ich dachte ich passe doch schon auf und machte weiter. Hätte ich doch mal besser aufgepasst... Ich hatte vergessen breitbeinig zu stehen. Das Beil ist am harten Holz abgerutscht und mir gegen mein Knie. Es hatte Gott sei Dank nur die Haut durchtrennt. Knochen und Sehnen waren noch inordnung. Aber laufen konnte ich damit nicht. Ich hab dann mit dem Händy Hilfe gerufen und wurde von meinen Eltern abgeholt.

Gottes Wirken:

  • Er hat dafür gesorgt, dass ich ein Handy zum Hilfe holen dabei hatte.
  • Er hat mich vor dem Unfall mehrmals gewarnt.
  • Obwohl ich nicht auf Seine Warnung gehört hatte, war die Wunde nicht so schlimm, wie sie hätte sein können.
  • Ich war in einem Waldstück, in dem ich mit meinem Vater schon mal war. Sie konnten mich so schnell finden.
  • Die Wunde hat sich nicht entzündet und ist in einem zügigen Tempo geheilt.

Auch Erfahrungsberichte anderer Christen haben mich bestärkt.

Als ich dann 2020 hier zu GF kam, habe ich für meine Antworten und Diskussionen mit Atheisten / anderen Religionen auch aktiv angefangen mich mit der Glaubwürdigkeit der Bibel, der Auferstehung Jesu und der Wahrheit des christlichen Glaubens gegenüber anderen Religionen zu beschäftigen. Am meisten interessiere ich mich aber seit dem für Naturwissenschaft. In allen diesen Punkten fand ich wieder meinen Glauben als wahr bestätigt.

Warum genau diese Religion?

Siehe die ersten 3 hinterlegten Links

Mangel an empirischen Beweisen – Trotz jahrtausendelanger Kontroversen gibt es keine allgemein anerkannten, reproduzierbaren Belege für übernatürliche Eingriffe.

Weil das zwei verschiedene Kategorien sind. Die Empirik in der Naturwissenschaft befasst sich per Definition nur mit der Natur und reproduzierbare Belege setzten oft eine gesetzhafte Beschreibbarkeit voraus.

Nun ist Gott weder Teil unserer Natur, noch ist Sein Wirken reproduzierbar. Er hat ja einen eigenständigen Willen und entscheidet selber wann, wie oft und was Er wirkt. Alles was da möglich ist, ist von Gottes Wirken zu erzählen, wenn man es erlebt.

Nochmal als Klarstellung: Naturwissenschaft ist die falsche Methode, um Gottes Wirken zu beurteilen. Sie ist darauf nicht ausgelegt.

Pluralität der Gottesvorstellungen – Unterschiedliche Religionen stellen Gott(e) teils komplett gegensätzlich dar – wie lässt sich da eine objektive Wahrheit herausfiltern?

Indem man wo es möglich ist Argumente und Aussagen der Religionen objektiv überprüft. Die historisch gesicherte Auferstehung Jesus ist z.B. ein Alleinstellungsmerkmal des Christentums, wo keine andere Religion ran kommt. Ansonsten siehe auch die oben verlinkten Antworten.

Naturalistische Erklärungen – Naturwissenschaften liefern schlüssige Modelle für die Entstehung des Universums und des Lebens ohne übernatürliche Annahmen.

Das sehe ich eben nicht so. Am Bsp. der Entstehung des Lebens:

Dass Leben "einfach so" entstehen könnte, kann (bislang) nicht mal im Ansatz plausibel gemacht werden.

Ihr argumentiert ja oft mit den Millerexperimenten: Zunächst wollte Miller nicht Leben (eine fertige Zelle) erschaffen, er wollte simulieren wie im Frühstadium der Erde die fundamentalen Bausteine des Lebens (Aminosäuren) entstanden sein könnten.

Dafür bildete er die (als ursprünglich angenommene) Erdatmosphäre durch eine Mischung bestimmter Gase nach, von denen er glaubte, sie könnten die organischen Verbindungen erzeugen, die für Leben unbedingt notwendig sind: Wasser, Methan, Ammoniak und Wasserstoff.

Unter normalen Bedingungen reagieren diese Stoffe aber nicht miteinander. Also simulierte er durch elektrische Ströme eine Form der Energiezufuhr, die chemische Reaktionen zur Folge haben sollte.

Das Ergebnis waren Aminosäuren. Aber nicht nur Aminosäuren, sondern auch eine giftige, Krebserregende Substanz. Die Aminosäuren machten nur 1% aus. Da stellt sich natürlich schon die Frage, wie in so einer giftigen Umgebung Leben entstehen soll?

Aber dass Aminosäuren entstanden, scheint auf den ersten Blick erstmal die Abiogenese zu bestätigen. Aber schauen wir uns das genauer an:

Er stützte sich in jeder Hinsicht auf die Ergebnisse jahrelanger Forschung in der Chemie: Er wählte gezielt aus, welche Gase er benutzte und welche er wegließ.

Zudem musste er die Aminosäuren aus der Umgebung raus nehmen, in der er sie entstehen ließ, denn sonst wären sie zerstört worden. Auf der Erde gab es aber keine Vorrichtung, die das gemacht hätte. Auch wenn man annimmt, dass die Reaktionsprodukte in kleinen Tümpeln vor der hohen Energie geschützt wurden, hätte das zur Folge, dass sich keine komplexeren Verbindungen mehr bilden könnten, da sie ja von der Energiequelle abgeschnitten wären. Die Evolution hätte also aufgehört, bevor sie begonnen hat.

In dem ganzen Experiment steckt viel Planung und Intelligenz - Miller überließ nichts dem Zufall.

Er nahm an, dass sich die ursprüngliche Erdatmosphäre deutlich von der heutigen unterschied. Aufgrund dieser Annahme wählte er die Chemikalien. Er nahm an, die Atmosphäre habe ungesättigten (keinen freien) Sauerstoff enthalten.

Miller nahm das an, da ungesättigter Sauerstoff durch Oxidation organische Moleküle(vor allem Aminosäuren) zerstört. Leben wäre unter den Voraussetzungen also garnicht möglich. Selbst wenn sich Aminosäuren gebildet hätten, wären diese wieder zerstört worden.

Deshalb schlagen Evolutionisten vor, es habe am Anfang keinen freien Sauerstoff gegeben. Aber es gibt dafür keine Belege. Im Gegenteil: Belege wie Lufteinschlüsse im Gestein zeigen, dass die Atmosphäre schon immer Sauerstoff enthielt.

Zitat: "Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass die Erde jemals eine sauerstofffreie Atmosphäre hatte, wie sie Evolutionisten für erforderlich halten. Auch die ältesten Gesteine der Erde enthalten Belege, dass sie in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre entstanden sind." (H. Clemmey, N. Badham, „Oxygen in the Atmosphere: An Evaluation of the Geological Evidence“, Geology 10 (1982): 141.)

Unabhängig davon gibt es mit den Aminosäuren noch ein weiteres Problem: Die Herstellung von Aminosäuren an sich ist nicht schwer. Schwerer ist die passende Anordnung der richtigen Aminosäuren.

Es gibt über 300 verschiedene Aminosäuren; aber nur 20 sind brauchbar für Lebewesen. Außerdem gibt es rechtsdrehende und linksdrehende Aminosäuren. Jedoch ermöglichen nur die linksdrehenden Aminosäuren Leben. Rechtsdrehende Aminosäuren kommen in Proteinen niemals vor und sind nutzlos und giftig. Würde ein Protein auch nur eine rechtsdrehende Aminosäure beinhalten, wäre das ganze Protein unbrauchbar.

Zitat: "Zahlreiche chemische Stoffe, die für die Entstehung des Lebens notwendig sind, kommen in zwei Formen vor: linksdrehend und rechtsdrehend. Für Leben braucht es Polymere, bei denen alle Bausteine die gleiche Drehrichtung haben (Homochiralität); Proteine enthalten nur linksdrehende Aminosäuren … Aber gewöhnliche, ungesteuerte Reaktionen wie in der hypothetischen Ursuppe würden zu gleichen Teile linksdrehende und rechtsdrehende Moleküle hervorbringen, sogenannte Racemate." (J. Sarfati, In Six Days. Green Forest, AR: Master Books (2000), S. 82.)

Evolutionsbiologie Jonathan Wells: "Wir wissen immer noch nicht, wie das Leben entstanden ist. Dennoch dient das Miller-Urey-Experiment weiterhin als Symbol der Evolution, denn bisher ist nichts Besseres nachgekommen. Statt dass man uns die Wahrheit sagt, verschafft man uns den irrigen Eindruck, [mit dem Experiment] hätten Wissenschaftler den ersten Schritt zur/der Entstehung des Lebens demonstriert." (J. Wells, Icons of Evolution. Washington, DC: Regnery Pub. (2000), S. 24.)

Auch in den folgenden Wiederholungen des Experiments ist es niemandem gelungen auch nur die Hälfte der lebensnotwendigen Aminosäuren herzustellen. Auch ist es nie gelungen überwiegend linksdrehende Aminosäuren herzustellen. Es war immer eine Mischung aus beiden.

John Horgan interviewte Miller 1996. Er schreibt in "The End of Science" MA Addison-Wesley, 1996, S. 139:

"Miller teilte mir mit, dass sich das Rätsel des Ursprungs des Lebens 40 Jahre nach seinem ersten Experiment als schwieriger erwiesen hat, wie er oder irgendjemand anders es sich vorgestellt hatte. Miller schien unbeeindruckt von allen gegenwärtigen Lösungsvorschlägen und bezeichnete sie als "Unsinn" oder "Schreibtisch-Chemie"

Also Miller selbst hielt später von seinem Experiment deutlich weniger, als viele andere heute!

Auch Harold Urey sagte:

"Wir alle, die wir den Ursprung des Lebens studieren, stellen fest, dass wir, je mehr Einblick wir erhalten, umso mehr spüren, dass das alles zu komplex ist, als dass es sich irgendwo hätte entwickeln können. Wir glauben alle einfach das Dogma, dass das Leben sich aus toter Materie auf diesem Planeten entwickelt hat."(Christian Science Monitor, 4. Januar 1962 zitiert in John Blanchard, "Was Wissen schafft", Friedberg, 3L-Verlag, 2006, S. 80)

Zudem ist eine Schrittweise Entwicklung der Zelle aus 2 weiteren Gründen nicht denkbar:

Eine unfertige Zelle ist nicht überlebensfähig. Es braucht alle Bestandteile zeitgleich.

Die Maschinerie in den Zellen, die das Erbgut kopiert, muss dazu erst die Information im Erbgut auslesen. Der Bauplan für diese Maschinerie ist aber wiederum im Erbgut verschlüsselt und kann ohne die Maschinerie nicht ausgelesen werden. Es muss also beides zeitgleich da gewesen sein, es bringt nichts, wenn Anfangs nur eins von beidem da war.

Auch eine nicht vollständig entwickelte Maschinerie hätte auf Dauer nichts genützt, denn sie hätte fehlerhaft kopiert und die Zelle wäre in kurzer Zeit an Kopierfehlern(Mutationen) zugrunde gegangen.

Es gibt nach wie vor keine plausible naturalistische Erklärung für die Entstehung des Lebens. Dass das Leben erschaffen wurde, ist viel naheliegender. Wie auch schon unsere Beobachtung besagt und Louis Pasteur experimentell belegt und formuliert hat: Leben kommt nur aus Leben.

Hier noch einen wissenschaftlichen Artikel dazu und hier ein Video zum Thema: https://youtu.be/3sCRkvgjDL0

Problem des Bösen – Wenn Gott allmächtig, allwissend und gütig ist, warum existiert dann Leid, Ungerechtigkeit und Böses in der Welt?

Gott ist Liebe, gerecht und heilig. Bei dieser Frage wird nur auf die Liebe Gottes Bezug genommen, Seine Gerechtigkeit und Heiligkeit ignoriert man aber. Der Mensch hat sich am Anfang von Gott abgewendet und gegen Ihn gesündigt. Sünde trennt von Gott (Jes. 59,2), bzw Seinem heiligen Wesen und die Folge von dieser Trennung ist das Leid dieser Welt und das kommende Gericht, welches Gottes Gerechtigkeit für Sünde fordert. Außerdem wäre es auch keine Liebe, wenn Gott sich gegen unseren Willen aufgezwängt hätte.

Wenn man nur nach der Gerechtigkeit geht, hätte unser Schöpfer uns mit Fug und Recht völlig verwerfen können.

Doch das tat Er eben aus Liebe nicht. Im Gegenteil: Er versprach unsere Suppe auszulöffeln. Gott kam in Jesus Christus auf die Erde und trug unsere Strafe an unserer Stelle. Der Gerechtigkeit ist genüge getan und jeder, der das annimmt, kann wieder zu Gott kommen.

Gottes Liebe wird nicht durch das Leid dieser Welt infrage gestellt - das haben wir uns selber eingebrockt. Gottes Liebe zeigt sich dadurch, dass Er uns trotzdem unverdienter Weise einen Rettungsweg anbietet.

Natürlich ist es traurig, wenn z.B unschuldige Kleinkinder darunter zu leiden haben, aber es ändert nichts daran, dass diese sündhafte Welt von Gott getrennt ist und infolgedessen das Leid kam.

Und wir Christen haben ja noch eine Verheißung: Gott wird diese sündige Welt richten und für seine Kinder eine neue Welt ohne Leid schaffen.

Etwas mehr zu der Frage hier: https://www.jesus-christus-ist-gott.de/fragen-%C3%BCber-gott-und-die-dreieinigkeit/warum-l%C3%A4sst-gott-leid-zu

Allmächtigkeitsparadoxon – In vielen Religionen, die nur an einen Gott glauben, wird dieser als allmächtig beschrieben. Daher gibt es folglich zum Beispiel diese Auslegung des Paradoxons: Kann Gott einen Stein erschaffen, den er selbst nicht heben kann. In beiden Fällen verletzt es die Allmächtigkeit.

Siehe diesen kurzen Artikel: https://www.jesus-christus-ist-gott.de/allmacht

Auf den nächsten Punkt antworte ich in 2 Teilen:

Geschichte der Menschheit – Die Menschheit gibt es schon seit ein paar wenigen Millionen Jahren

Das ist nur die evolutionstheoretische Rekonstruktion. Sie passt aber nicht zu den Daten zum Bevölkerungswachstum:

Fortsetzung im Kommentar...
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

SurvivalRingen  02.05.2025, 11:59

Für die Altsteinzeit (2 Mio Jahre - 10.000 Jahre vor unserer Zeit) wurde ein Bevölkerungswachstum von nur 0,0004% errechnet. - also nahezu 0. Zum Ende der Altsteinzeit und in der Jungsteinzeit kam es im Nahen Osten und in der übrigen Welt aber zu einer deutlichen Beschleunigung des Bevölkerungswachstums. Da stellt sich natürlich die Frage, warum die Bevölkerung während einer so langen Zeitspanne quasie nicht gewachsen ist.

Die Anthropologin Pennington sagt dazu: „In Anbetracht unserer Reproduktionsmöglichkeit und Überlebensfähigkeit unter schlechten Bedingungen ist es rätselhaft, dass wir (Menschen) so wenige (an Zahl) während einer so langen Zeit unserer Geschichte waren.“

Ein Lösungsvorschlag von Naturalisten ist, dass die Menschen damals wenig Nahrung zur Verfügung hatten.

Da die Menschen in der Altsteinzeit als Jäger und Sammler(Freibeuter) lebten, sind Vergleiche zu heutigen Freibeutern hilfreich. Die Körpergröße eignet sich dazu gut. Der westliche Mensch ist hat eine sehr große durchschnittliche Körpergröße, der Grund dafür ist die gute Nahrungsversorgung.

Die phillipinischen Agta(Freibeuter) haben eine durchschnittliche Körpergröße von 1,48m. Die Ache in Paraguay sind nachrungstechnisch besser versorgt und sind tatsächlich im Schnitt 8cm größer - 1,56m. Wir sehen also, dass die Körpergröße ein Indikator für das Nahrungsangebot ist.

Die Menschen der Altsteinzeit gehörten zu den größten Menschen überhaupt. Somit kann man sicher davon ausgehen, dass sie Nahrungstechnisch eine gute Lebensgrundlage hatten. Nahrungsknappheit ist also keine plausible Lösung.

Ein weiterer Lösungsvorschlag sind regelmäßige Bevölkerungszusammenbrüche. Demnach gab es (hypothetisch) regelmäßig intensive und weltweite Populationszusammenbrüche.

Aber auch wenn man von einer geringen Gesamtgeburtenrate von 6 und einer Überlebensrate bis ins Erwachsenenalter von 50% ausgeht, wären ca. alle 50 Jahre Bevölkerungszusammenbrüche um bis zu 60% nötig gewesen, damit insgesamt ein Nullwachstum auftritt.

So ein Massensterben hätte sich in einer 2 Millionen Jahre dauernden Menschheitsgeschichte etwa 40.000 mal wiederholen müssen. Das wurde aber nie beobachtet und ist in einer wenig besiedelten Welt ohne Kriege, Epidemien und weltweitem Nahrungsmangel auch nicht wahrscheinlich.

Kriege, Epidemien und weltweiter Nahrungsmangel wären plausible Erklärungen, wenn die damaligen Menschen auf engem Raum zusammengelebt hätten. Das geht jedoch weder aus den Bevölkerungszahlen, noch aus der Verteilung archäologischer Funde hervor. Zudem müssten 40.000 Massensterben auch archäologisch bemerkbar sein, was aber nicht zutrifft.

Also auch dieser Lösungsansatz läuft ins Leere.

Ein weiterer Vorschlag ist kulturbedingte Selbstdezimierung. Dazu zitiere ich einen Artikel von hier:

"Ein anderer Erklärungsversuch besteht in der Hypothese, die Menschen in der Altsteinzeit hätten ihren Zuwachs aufgrund kultureller Gegebenheiten beispielsweise durch Kindstötungen selbst reguliert. Dafür gibt es aber keinerlei Anhaltspunkte, weder in Form archäologischer Funde noch in Form von Kenntnissen der altsteinzeitlichen Kultur, die ein derartiges Verhalten nachweisen oder begründen könnten. Die bewusste Kontrolle des Wachstums mit der Zielsetzung eines äußerst geringen Wertes ist zudem extrem kompliziert. Denn die Gefahr, bei einem solchen Versuch auszusterben ist bei geringer Individuenzahl und in der Isolation hoch. So kann ein unerwarteter Überschuss eines Geschlechts innerhalb einer Population schnell zu deren Ende führen. Die einzige Möglichkeit, in dieser Situation einer Geschlechterschwankung zu entgehen, besteht im regelmäßigen und kontinuierlichen Personenaustausch verschiedener Gruppen. Regelmäßige Begegnungen und Vermischungen gerade zu Beginn der Altsteinzeit sind aber nicht nachgewiesen. Im Gegenteil: Anhand der Verbreitung von Artefakten kann nachvollzogen werden, dass die Menschen nur kurze Strecken zurücklegten und sich verhältnismäßig selten trafen (vgl. Abb. 358).

Kuhn & Stiner (2001) schreiben dazu: „Die Mittelpaläolithiker lebten in kleinen Gruppen weit verteilt und waren nicht Teil von größeren Netzwerken wie die heute lebenden Freibeuter. Mittelpaläolithiker hatten wenig Kontakt mit den Nachbarn und wenn, dann war dieser Kontakt loser als bei den rezenten Menschen.“

Es spricht also nichts dafür, dass es Selbstdezimierungen der Menschheit gab. Sie wäre auch nicht so präzise auf niedrigem Bevölkerungsniveau durchführbar gewesen."

Fruchtbarkeitsmindernde Krankheiten sind der letzte mir bekannte Lösungsansatz. Dazu zitiere ich wieder aus dem erwähnten Artikel:

"Bei den verhältnismäßig hohen Überlebensraten der altsteinzeitlichen Wildbeuter vermindert sich die Bevölkerung erst, wenn die Geburtenrate deutlich unter 4 sinkt. Die bereits zitierte Anthropologin Pennington schlägt deshalb vor, den Grund für minimale Geburtsraten in einer damaligen Vielzahl von Geschlechtskrankheiten und fruchtbarkeitsmindernden Infektionskrankheiten zu suchen:

Fortsetzung folgt...

SurvivalRingen  02.05.2025, 12:00
@SurvivalRingen

„Viele Autoren glauben, dass Erkrankungen, die die Fruchtbarkeit stark erniedrigen, ein zu junges Phänomen sind, um die Reproduktion in unserer Geschichte stark beeinflusst haben zu können. Aber auch wenn man die niedrigsten Jäger-Sammler-Überlebensraten annimmt, kann man angesichts der niedrigen Wachstumsraten (in der Altsteinzeit) nicht ohne solche Erkrankungen auskommen.“

Pennington selbst formuliert demgegenüber in diesem Zitat bereits den Einwand, dass solche Krankheiten bekanntermaßen ein sehr junges Phänomen sind. Außerdem können sie nur in bestimmten Gesellschaften mit besonderen sexuellen Praktiken Fuß fassen.

Die Epidemien wären eigenartigerweise genau zum Ende der Altsteinzeit rapide verschwunden, obwohl die Bedingungen für eine große Verbreitung erst in dieser Zeit mit der Einführung von Landwirtschaft, dem Bau von Städten und dem damit verbundenem engerem Zusammenleben und der Prostitution in ausreichendem Maße gegeben waren. Fruchtbarkeitsmindernde Krankheiten kommen also als Grund für das geringe Bevölkerungswachstum ebenfalls nicht in Frage."

_________________

Die Erklärungsversuche aus naturalistischer Sicht sind nicht wirklich plausibel. Doch wie sieht die Lösung aus Schöpfungsperspektive aus?

Das Problem mit dem Nullwachstum löst sich auf, wenn man die Menschheitsgeschichte auf maximal 10.000 Jahre kürzt. So könnte ein unrealistisch geringes Bevölkerungswachstum gegen ein natürliches und exponentielles Wachstum ersetzt werden.

Dazu passen archäologische Funde: Denn für 2 Mio. Jahre Menscheitsgeschichte wurden viel zu wenige Steinwerkzeuge und Besiedlungsspuren gefunden. Sie passen aber zu einer kürzeren Menscheitsgeschichte. Ausführlich wird das in diesem Artikel behandelt.

Warum also soll euere Religion, die wahrscheinlich erst viel später überhaupt "entstand" korrekt sein, wenn es doch so viele verschieden Glaubensansätze gibt. Warum hat sich euer "Gott" erst dort gezeigt, wenn es schon vorher Aufzeichnungen gab?

Und das ist eben nicht objektiv beantwortbar. Man muss immer ein Weltbild voraussetzen. Du hast jetzt bei der Frage dein evolutionstheoretisches Weltbild vorausgesetzt, aber ich habe ja ein christlich-biblisches.

Ich kann daher nur aus christlich-biblischer Sicht antworten:

Seit Adam und Eva gab es immer Menschen, die an den biblischen Gott glaubten und ihm vor allem folgten. Seth (Sohn von Adam und Eva), Henoch, Noah, Hiob, Abraham, usw... Seit dem Sündenfall sind viele Menschen von Gott abgefallen und da entstanden die vielen falschen Religionen, während eben auch der "wahre Glaube" durch besagte Menschen durchgehend bewahrt blieb.

Dann machte Gott sich aus Abrahams Nachkommen ein eigenes Volk und das Judentum entstand. Diesem Volk versprach Gott auch mehrfach einen Messias, der für die Sünden seines Volkes und der Welt sterben würde. Dieser ist Jesus Christus, an den wir Christen heute glauben.

Hätten die Juden als Volk Jesus als den Messias erkannt, gäbe es heute gar kein separates Christentum, sondern ein reformiertes Judentum. Und so können wir Christen den Glauben an den christlich-jüdischen Gott eben von Heute bis zu den ersten Menschen zurückverfolgen.

Aber das wird dich natürlich nicht objektiv überzeugen, da dass die Wahrheit der Bibel voraussetzt, woran du nicht glaubst. Doch das ist der ganze Punkt bei deiner Frage: Deine Frage kann mich auch nicht überzeugen, da du ein Menschheitsalter voraussetzt, das ich nicht glaube.

_____

Jetzt ist die Antwort doch etwas kürzer ausgefallen, als ich dachte. Zum Schluss habe ich noch eine Frage für dich:

Deine ganze Frage setzt voraus, dass du und ich fähig sind Wahrheit zu erkennen und wahrheitsgemäße Aussagen zu tätigen. Wenn du nun davon ausgehst ein Produkt reiner Naturprozesse zu sein, bist du letztlich einfach weiterentwickelter Ursuppenschleim (nicht als Beleidigung gemeint). Dein Gehirn dient dann dem evolutionären Erfolg, nicht der Wahrheitsfindung.

Warum sollte ich einem solchen Gehirn vertrauen, dass es valide Aussagen treffen und Wahrheit identifizieren kann? Du hast weder dafür, noch für die Übereinstimmung von Wahrnehmung und Realität eine weltanschauliche Grundlage.

Das klingt vielleicht provokant, aber ich meine das rein sachlich: Welche Grundlage hat evolvierte Ursuppenmaterie zu die Annahme, sie sei zu Wahrheitsfindung und solchen Debatten fähig?

Ich freue mich auf eure ehrlichen, respektvollen Antworten und einen offenen Austausch

Und ich freue mich mal wieder einen Atheisten zu treffen, der dazu bereit ist. Solche sind hier im Forum leider Mangelware.

Lg

Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 16:42
@SurvivalRingen

Hallo, erstmal danke ich dir vielmals für diese Antwort. Ich liebe deinen Einblick und würde dir gerne meine Meinung zu den verschiedensten Punkte zukommen. Da ich merke, dass du sehr offen für eine Diskussion bist, gehe ich auch auf ein paar mehr „kritische“ Punkt ein:

Persönliche Glaubensmotivation:

a.      Zuerst! Ich möchte deine Glaubensmotivation auf KEINEN FALL angreifen oder herunterziehen, aber da ich denke, dass man mit dir darüber reden kann, würde ich sogar dazu mal meine Meinung kundtun.

b.      Der Umstand, dass jemand in einem gläubigen Umfeld aufwächst und früh bestätigt wird, ist kein Beleg für objektive Wahrheit dieser Weltanschauung. Vielmehr lässt sich das universelle Muster sozialer Prägung erklären: Kinder übernehmen normative Überzeugungen ihrer Bezugspersonen oft, um kognitive Dissonanz zu vermeiden, ohne dass dies Aufschluss über deren faktische Korrektheit gibt.

c.      Die Empfindung, „Stimme Gottes“ zu hören, kann psychologisch durch Mechanismen der inneren Sprache und kognitiven Selbstüberwachung erklärt werden. Es gibt keine objektiven Merkmale, die diese Gedanken zuverlässig als übernatürlich von denen gewöhnlicher innerer Sprache trennen würden. Es kann also sein, dass du deine Stimme mit der „Stimme Gottes“ verwechselt oder eben wegen deiner Kindheit fest daran glaub, dass dies die Stimme Gottes ist.

d.      Auch ohne göttliche Intervention hätte eine geringe Verletzung und schnelle Hilfe auftreten können. Der Glaube an eine spezifische göttliche Warnung beruht auf einer nachträglichen Zuschreibung von Signifikanz zu zufälligen Eindrücken. Dazu ist es typischer psychologischer Effekt, dass Menschen dazu neigen Zufälle und Warnungen im Nachhinein als kausal sinnvoll einzustufen. Das habe ich auch schon oft selbst erlebt.

Naturwissenschaft

a.      Wissenschaftliche Methode schließt per Definition übernatürliche Erklärungen aus, um überprüfbare Hypothesen zu ermöglichen, deswegen lässt sich dies natürlich auch nicht unbedingt damit bestimmen, aber warum sollte man Gott nicht damit finden können, wenn er doch ein Teil der Welt gibt und warum sollte Gott so viel erschaffen haben (Universum), wovon wir nicht mal 1% erkunden können.

Abiogenese / Frage des Lebens

a.      Hier möchte ich mich kurzfassen und dir größtenteils zustimmen. Die Wissenschaft hat nur Theorien und Hypothesen, um dieses Phänomen zu erklären, aber ich erkläre es mir so: Das Universum ist gigantisch. Etwa 20–50 % der sonnenähnlichen Sterne könnten mindestens einen erdähnlichen Planeten in der habitablen Zone besitzen. (Kepler Mission und verschieden Studien). In der Milchstraße gibt es 100-400 Milliarden Sterne. Das wären 20 bis 100 Milliarden habitable Planten. Sagen wir davon sind 0.00000001 bewohnt. Das wären 200 bis 1000 Planeten. Wenn davon nur 0,01% intelligentes Leben beherbergen, wären dies schon 2 Planeten mit Leben. Wollen wir noch geringer gehen? Okay sagen, wir dass nur jede milliardste Galaxie Leben entsteht. Na ja, es gibt geschätzt 2 Billionen Galaxien im „beobachtbaren Universum“ Es ist selbst wahrscheinlich noch größer. 
Problem des Bösen

a.      Selbst wenn man Freiheit und Gerechtigkeit geltend macht, bleibt ungeklärt, warum ein allmächtiges Wesen nicht Leid verhindern kann ohne Freiheit komplett aufzuheben. Die Standard-Antworten greifen nicht schlüssig für das Ausmaß und die Formen des realen Leids, da das gemeinsame Vorhandensein von Allmacht, Allwissenheit und Allgüte wird durch die ubiquitäre Existenz von Leid in Frage gestellt. Moderne Problemlösungen (z. B. Seelen-Entwicklungs-Theodizee) bleiben allerdings oft inkonsistent oder ad hoc.
Allmachtsparadoxn

a.      Dieses Paradoxen führe ich nur gerne an, weil es eben ein Paradoxon ist. Darüber zu diskutieren, bringt nichts, weil man es nicht lösen kann. Deswegen belasse ich es dabei.
Menschheitsgeschichte und Bevölkerungswachstum

a.      Das ist natürlich kein einfaches Thema (erneut 😊)

b.      Leider muss ich auch offen sagen, dass ich mich mit diesem Thema nicht perfekt auskenne und deswegen meine Meinung nur begrenzt äußeren kann.

c.      Allerdings würde ich dies eindeutig darauf datieren, dass der Mensch eben sehr selten sesshaft war. Das lag vor allem daran, dass das Jagen und Sammeln effektiver war als das Anbauen von wilden Pflanzen. Deswegen ist es ja auch ein Wunder, dass vor ca. 13000 Jahren nach der Eiszeit dies geschah.

Fortsetzung folgt. (Ich entschuldige mich schonmal für die Formatierung. Habe das in Word ausformuliert)

Incredimsoa 
Beitragsersteller
 02.05.2025, 16:42
@Incredimsoa

a.      Deswegen würde ich hierbei auch gerne auf das junge Erdenalter eingehen. Na ja, das basiert leider nicht mehr auf irgendwelchen Fakten, sondern ehr im Gegenteil. Das man so wenige Werkzeuge, etc. findet ist normal. Es gab wenig Menschen, wie sollen sie genug produzieren, dass man auch schlielßich findet? Vor allem wenn es aus abbaubaren Rohstoffen, wie Holz produziert wurde. Dass man aus den letzten 10-13 Tausen Jahren so viel findet, liegt genau an der Landwirtschaft, die dort entstand, was schließlich zum Beginn von Zivilisationen begann, die dann auch deutlich mehr herstellten, was man finden kann. Die Erde selbst kann man auch deutlich länger eindeutig wissenschaftlich datieren. Z.B.: Radiometiere oder Eisbohrkerne.

2.      Vertrauen in kognitive Fähigkeiten

a.      „Wenn das Gehirn Produkt reiner Natur sei, bestehe kein Grund, es auf Wahrheitssuche zu vertrauen.“ So habe ich deine Aussage verstanden:

b.      Evolution fördert eher zuverlässige Rekognitions- und Problemlösungsfähigkeiten, weil wahrheitsgemäße Überlebensentscheidungen selektiv vorteilhaft sind

c.      Menschen verfügen über Mechanismen der Fehlererkennung und Selbstkorrektur, die Wahrnehmung und Denken stabilisieren.

Mir haben deine Ideen und Einblicke sehr gefallen, vor allem da viele auf wissenschaftlicher Basis basieren, aber ich sehe das grundsätzlich so. Nur weil wir etwas noch nicht zu 100% beweisen können, heißt dies nicht, dass wir das nicht in Zukunft können und das vermutete ich vor allem für die Entstehung des Lebens. Das liegt vor allem daran, weil in den letzten Jahren in diesem Bereich viele Fortschritte entstanden sind. Hier sind ein paar Beispiele:

-         Stabilisierung durch Doppelstrangbildung: Forschende der Technischen Universität München haben gezeigt, dass sich die Stabilität und Lebensdauer von RNA-Molekülen deutlich erhöht, wenn sich zwei RNA-Stränge zusammenlagern. Diese Doppelstrangbildung könnte ein Mechanismus gewesen sein, der die RNA in der "Ursuppe" vor dem Zerfall durch Hydrolyse schützte.

-         Geophysikalische Bedingungen für RNA-Replikation: Ein Team der Ludwig-Maximilians-Universität München identifizierte geologische Reaktionsbedingungen, bei denen ein Gasfluss durch einen engen Wasserkanal eine physikalische Umgebung schafft, die zur Replikation von Nukleinsäuren führt. Dies bietet ein neues Szenario, wie die Replikation von RNA auf der frühen Erde stattgefunden haben könnte.

-         Funde in Meteoriten: Studien zeigen, dass Meteoriten organische Moleküle enthalten, die als Vorläufer für Aminosäuren und andere lebenswichtige Verbindungen dienen könnten. Dies legt nahe, dass solche Bausteine durch Meteoriteneinschläge auf die Erde gelangten und zur Entstehung des Lebens beitrugen.

-         RNA-Kondensat-Modell: Ein neues Modell schlägt vor, dass kurze, ungeordnete RNA-Sequenzen spontane Kondensate bilden, die fähig sind, sich selbst zu replizieren. Diese Kondensate könnten die ersten Schritte zur biologischen Selektion und Evolution ermöglicht haben.

-         Leben als Phasenübergang: Eine Theorie betrachtet die Entstehung des Lebens als erwarteten Phasenübergang in der chemischen Evolution des Universums. Dabei spielen autocatalytische Netzwerke und das Konzept des "Adjacent Possible" eine zentrale Rolle.

-         Neue genetische Analysen deuten darauf hin, dass der letzte gemeinsame Vorfahre allen bekannten Lebens (LUCA) bereits vor etwa 4,2 Milliarden Jahren existierte. Dies ist etwa 300 Millionen Jahre früher als bisher angenommen und legt nahe, dass Leben kurz nach der Entstehung der Erde entstand.

-         Künstliche Bausteine des Lebens: Forschende haben künstliche Nukleinsäuren entwickelt, die als alternative Informationsspeicher dienen könnten. Diese sogenannten Xeno-Nukleinsäuren erweitern das Verständnis darüber, welche Moleküle Leben ermöglichen könnten.

SurvivalRingen  04.05.2025, 12:32
@Incredimsoa
Ich möchte deine Glaubensmotivation auf KEINEN FALL angreifen oder herunterziehen

Keine Sorge, das habe ich schon beim Lesen deiner Frage gemerkt :)

 Der Umstand, dass jemand in einem gläubigen Umfeld aufwächst und früh bestätigt wird, ist kein Beleg für objektive Wahrheit dieser Weltanschauung.

Das stimmt. Ich war einfach nur ehrlich über meinen Hintergrund. Trotzdem haben meine persönlichen Erfahrungen und Recherchen nichts mit meinem Umfeld zu tun.

um kognitive Dissonanz zu vermeiden

Das war bei mir absolut nicht der Fall. Ich erinnere mich da noch sehr genau. Meine Eltern haben mir einfach das Evangelium erklärt, mich aber nie zu einer Entscheidung gedrängt und ich habe mich auch niemals bedrängt gefühlt.

Meine Bekehrung war vollkommen freiwillig, ohne irgendwelchen Druck.

 Die Empfindung, „Stimme Gottes“ zu hören, kann psychologisch durch Mechanismen der inneren Sprache und kognitiven Selbstüberwachung erklärt werden. Es gibt keine objektiven Merkmale, die diese Gedanken zuverlässig als übernatürlich von denen gewöhnlicher innerer Sprache trennen würden. Es kann also sein, dass du deine Stimme mit der „Stimme Gottes“ verwechselt oder eben wegen deiner Kindheit fest daran glaub, dass dies die Stimme Gottes ist.

Ich weiß nicht viel über Psychologie, aber ich weiß was ich erlebt habe und erlebe: Ich habe darum gebeten, aber nicht so schnell damit gerechnet. Nach kurzer Zeit kam dann völlig unerwartet dieser erste Gedanke, der mir einen Rat gab. Und das eben mit einer anderen Stimme, als meiner.

"kognitive Selbstüberwachung" höre ich zum ersten mal, aber ich weiß, dass der Inhalt solcher Gedanken nicht von mir selbst kommen kann. Ein weiteres Bsp.:

Ich war dabei Holz für ein Möbelstück zu richten. Beim Abmessen wie viel ich von der Bohle brauche, riet mir der Herr in Gedanken ein paar Zentimeter mehr einzurechnen. Ich persönlich dachte meine bsherige Abmessung würde ausreichen, doch ich hörte auf den Rat später war ich heilfroh drum, sonst wäre es beim auf Endmaß richten zu knapp geworden.

Der "Gedanke" sah also etwas voraus, wovon ich selber nicht ausging. - Das konnte nicht von mir kommen.

Auch ohne göttliche Intervention hätte eine geringe Verletzung und schnelle Hilfe auftreten können.

Stimmt, dass ist ohne weiteres mit beiden Weltanschauungen erklärbar. Nicht naturalistisch erklärbar ist dagegen die dringende Forderung mein Handy mitzunehmen, obwohl ich es wirklich nicht wollte und die anschließende Warnung, obwohl ich überzeugt war, dass kein Risiko besteht.

aber warum sollte man Gott nicht damit finden können, wenn er doch ein Teil der Welt gibt

Gott ist eben kein Teil dieser Welt, sondern außerhalb von ihr. Das beste was da naturwissenschaftlich möglich ist, ist in der Natur Spuren von dem Schöpfungshandeln Gottes zu finden. - Sogenannte Schöpfungsindizien. Siehe dazu die oben verlinkte Antwort.

Und um Missverständnisse zu vermeiden: Ein methodischer Naturalismus in den Naturwissenschaften ist gut und richtig. Bei gegenwärtig beobachtbaren Dingen ist das sinnvoll.

Wo ich einen Schöpfer als übernatürliche Erklärung einbeziehe, ist der Ursprung dieser Welt, mit all ihren natürlichen Mechanismen und Naturgesetzen, die wir heute erforschen können.

Denn ein Schöpfer ist grundsätzlich nunmal eine Möglichkeit für den Ursprung der Welt. Auch da nur natürliche Erklärungen zuzulassen ist nicht mehr methodisch notwendig, sondern weltanschaulich bedingt.

warum sollte Gott so viel erschaffen haben (Universum), wovon wir nicht mal 1% erkunden können.

Warum sollte Er nicht? Warum sollte es wichtig sein, dass wir alles von Gottes Schöpfung erkunden können? Zeugt nicht gerade die immense Größe des Universums und wie klein wir dagegen sind von der Größe Gottes? Ich sehe da kein Problem.

Hier möchte ich... dir größtenteils zustimmen.

Danke für die Ehrlichkeit.

Aber deine folgende Rechnung löst das Problem nicht. Bei der Entstehung des Lebens auf der Erde geht es um die Entstehung der ersten Zelle. Da ist es egal wie viele Planeten lebensfreundlich sein könnten, es erklärt nicht wie konkret die erste Zelle entstehen können soll.

bleibt ungeklärt, warum ein allmächtiges Wesen nicht Leid verhindern kann ohne Freiheit komplett aufzuheben.

Du vergisst das Wesen Gottes. Wie schon gesagt trennt Sünde von Gottes heiligem Wesen. Diese Welt ist von Gott getrennt und wir haben Seine Hilfe ja nicht mal verdient. Liebe und Güte bedeuten nicht alles durchgehen zu lassen. Du sprichst von Allgüte, aber wie definierst du das?

Der biblische Gott ist keineswegs ausnahmslos gütig. Gott ist gnädig, wo ein Sünder bereut und zu Gott umkehrt. - Dann ist Er immer gütig. Aber ein uneinsichtiger Sünder muss die Konsequenzen tragen.

Fortsetzung folgt...

SurvivalRingen  04.05.2025, 12:33
@SurvivalRingen

Und die Welt ist nunmal uneinsichtig. Seit dem Sündenfall will der Großteil der Menschheit nichts von Gott wissen, wir haben es schlicht nicht verdient, dass Gott eingreift und Leid verhindert. Ist das böse? - Nein, das ist gerecht.

Gottes Liebe beweist sich in dem Opfertod Jesu. Gott schafft eine Rettungmöglichkeit, die jeder ergreifen kann, der zu Gott umkehren möchte. - Und diesen Menschen hilft Gott dann auch durch das Leid dieser Welt.

Der Mensch hat sich in diese Lage gebracht und dann zu denken Gott müsste das jetzt aufgrund Seiner Art und Fähigkeiten wieder hinbiegen, ist ein Fehlschluss.

 Dieses Paradoxen führe ich nur gerne an, weil es eben ein Paradoxon ist. Darüber zu diskutieren, bringt nichts, weil man es nicht lösen kann. Deswegen belasse ich es dabei.

Der dazu verlinkte Artikel löst es aber. Dieses "Paradoxon" baut auf einer falschen, unbiblischen Definition von "Allmacht" auf und ist damit von vorn bis hinten hinfällig. Aber von mir aus belasse es dabei.

Leider muss ich auch offen sagen, dass ich mich mit diesem Thema nicht perfekt auskenne und deswegen meine Meinung nur begrenzt äußeren kann.

Keine Sorge, das wird mir weiter unten auch noch so gehen ;-)

 Allerdings würde ich dies eindeutig darauf datieren, dass der Mensch eben sehr selten sesshaft war. Das lag vor allem daran, dass das Jagen und Sammeln effektiver war als das Anbauen von wilden Pflanzen.

Das hat aber keinen (ausreichenden) Einfluss auf das Bevölkerungswachstum. Wie oben schon dargelegt, legen Vergleiche mit heutigen Jägern und Sammlern auch bei denen in der Steinzeit ein normales Bevölkerungswachstum nahe.

Das man so wenige Werkzeuge, etc. findet ist normal. Es gab wenig Menschen, wie sollen sie genug produzieren, dass man auch schlielßich findet? Vor allem wenn es aus abbaubaren Rohstoffen, wie Holz produziert wurde.

Hast du den verlinkten Artikel dazu gelesen? Es geht nicht um Holzwerkzeuge, sondern um Steinwerkzeuge. Und die bestehen durchaus lange. Dein Argument geht also am Thema vorbei. Hier nochmal der Artikel: https://www.genesisnet.info/index.php?Artikel=43662&Sprache=de&l=1

Die Erde selbst kann man auch deutlich länger eindeutig wissenschaftlich datieren. Z.B.: Radiometiere oder Eisbohrkerne.

Das ist jetzt wieder ein Thema, mit dem ich mich noch nicht richtig befasst habe. Nur am Rande ein wenig. Es gibt von schöpfungswissenschaftlicher Seite aber genug Material dazu. Schau da ggf. gerne mal rein, wenn es dich interessiert:

 Evolution fördert eher zuverlässige Rekognitions- und Problemlösungsfähigkeiten, weil wahrheitsgemäße Überlebensentscheidungen selektiv vorteilhaft sind

Das ist die bislang beste Antwort, die ich auf die Frage bekommen habe. Ich würde das erstmal so stehen lassen. Ich habe das einem Freund weitergeleitet, der sich mit dem Argument besser auskennt, mal schauen was der sagt.

Mir haben deine Ideen und Einblicke sehr gefallen, vor allem da viele auf wissenschaftlicher Basis basieren

Freut mich.

Nur weil wir etwas noch nicht zu 100% beweisen können, heißt dies nicht, dass wir das nicht in Zukunft können

Ganz genau, aber das gilt eben für beide Seiten: Egal ob Naturalist oder Theist, wenn man nicht gerade aufrichtig bereit ist seine Ansicht ggf. zu ändern, wird einen kein wissenschaftliches Argument vom Gegenteil überzeugen können, da man als letzter Ausweg immer auf zukünftige Forschung verweisen, bzw. hoffen kann.

Stabilisierung durch Doppelstrangbildung: Forschende der Technischen Universität München haben gezeigt, dass sich die Stabilität und Lebensdauer von RNA-Molekülen deutlich erhöht, wenn sich zwei RNA-Stränge zusammenlagern. Diese Doppelstrangbildung könnte ein Mechanismus gewesen sein, der die RNA in der "Ursuppe" vor dem Zerfall durch Hydrolyse schützte.

Das setzt aber bereits die Entstehung von 2 einzelnen RNA-Strängen voraus, was eben alles andere als wahrscheinlich ist. Zudem wäre vielleicht noch relevant, wie diese Zusammenlagerung funktioniert, was dazu benötigt wird und wie diese Fähigkeit erstmals entstanden sein könnte. Das muss hier aber nicht beantwortet werden, nur ein Denkanstoß.

Funde in Meteoriten: Studien zeigen, dass Meteoriten organische Moleküle enthalten, die als Vorläufer für Aminosäuren und andere lebenswichtige Verbindungen dienen könnten. Dies legt nahe, dass solche Bausteine durch Meteoriteneinschläge auf die Erde gelangten und zur Entstehung des Lebens beitrugen.

Auch das klärt nicht wie Aminosäurenketten entstanden sein sollen.

Fortsetzung folgt...

SurvivalRingen  04.05.2025, 12:36
@SurvivalRingen
RNA-Kondensat-Modell: Ein neues Modell schlägt vor, dass kurze, ungeordnete RNA-Sequenzen spontane Kondensate bilden, die fähig sind, sich selbst zu replizieren. Diese Kondensate könnten die ersten Schritte zur biologischen Selektion und Evolution ermöglicht haben.
Leben als Phasenübergang: Eine Theorie betrachtet die Entstehung des Lebens als erwarteten Phasenübergang in der chemischen Evolution des Universums. Dabei spielen autocatalytische Netzwerke und das Konzept des "Adjacent Possible" eine zentrale Rolle.

Dazu kann ich vorläufig nichts sagen. Da müsste ich erstmal recherchieren.

Neue genetische Analysen deuten darauf hin, dass der letzte gemeinsame Vorfahre allen bekannten Lebens (LUCA) bereits vor etwa 4,2 Milliarden Jahren existierte. Dies ist etwa 300 Millionen Jahre früher als bisher angenommen und legt nahe, dass Leben kurz nach der Entstehung der Erde entstand.

Auch das erklärt nicht das "Wie".

Künstliche Bausteine des Lebens: Forschende haben künstliche Nukleinsäuren entwickelt, die als alternative Informationsspeicher dienen könnten. Diese sogenannten Xeno-Nukleinsäuren erweitern das Verständnis darüber, welche Moleküle Leben ermöglichen könnten.

Anzunehmen, dass von Menschen entwickelte Nukleinsäuren in der Ursuppe vorhanden gewesen sein könnten, ist reine Spekulation.

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Zum Schluss zitiere ich noch einen Abschitt aus dem oben verlinkten Artikel zur Entstehung des Lebens:

"Optimistischen Schätzungen zufolge sollen Mikroorganismen die minimale Zahl von ca. 300 Genen zum Überleben benötigen. Unverzichtbar sind genetische Module, die folgende Funktionen ermöglichen: Synthese des genetischen Materials, Energiestoffwechsel (Glykolyse = Zuckerabbau), Aufbau der Zellwand und die Synthese von Covitaminen.

Zudem muss die Zelle bereits von der Außenwelt durch eine Membran abgegrenzt sein. Dabei darf die Zellwand keine hermetische Abriegelung sein, sondern muss den selektiven Transport nützlicher Stoffe ins Innere der Zelle ermöglichen. Gleichzeitig muss die ebenfalls selektive Entsorgung von Stoffwechsel-Abbauprodukten gewährleistet sein, da die Zelle sich anderenfalls selbst vergiftet.

Dazu müssen spezielle Kanäle und aktive Transportsysteme in der Membran vorhanden sein, die dazu in der Lage sind, nützliche Moleküle von schädlichen zu unterscheiden. Alle diese Dinge müssen von Anfang an vorhanden sein, da die Zelle anderenfalls nicht lebensfähig sein kann.

Zusätzlich müssen Mikroorganismen von Anfang an zur Zellteilung befähigt gewesen sein, um sich fortpflanzen zu können. Nicht nur das Erbgut muss sich von Anfang an möglichst fehlerarm verdoppeln können, sondern auch komplette Zellen. Es handelt sich dabei erneut um einen hochkomplexen zellulären Vorgang, über dessen hypothetische präbiotische Version zum Teil wilde Spekulationen in Umlauf gebracht werden."

Die natürliche Entstehung des Lebens als Ganzes ist (zur Zeit) nicht plausibel zu erklären. Ein Schöpfer des Lebens ist plausibler.

Ich entschuldige mich schonmal für die Formatierung. Habe das in Word ausformuliert

Du weißt, dass du auch hier in gutefrage gut formatieren kannst? Fett, kursiv, Liste, Überschrift, Zitatfunktion, Link hinterlegen,... Reicht vollkommen.

SurvivalRingen  06.05.2025, 13:12
@SurvivalRingen

Nachtrag:

 Evolution fördert eher zuverlässige Rekognitions- und Problemlösungsfähigkeiten, weil wahrheitsgemäße Überlebensentscheidungen selektiv vorteilhaft sind

Damit hast du einen Selektionsvorteil genannt, aber du kannst dir nicht sicher sein, dass es sich auch wirklich so entwickelt hat.

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Ich habe eben noch einen guten schöpfungswissenschaftlichen Artikel zur RNA-Protein-Welt gelesen. "RNA-Protein-Welt: Fortschritt oder Flucht nach vorn?" von Dr. Boris Schmidtgall (Ab S. 56). Ist lesenswert.