Tut ihr euch schwer mit dem christlichen Glauben, Bzw. wie kann man das heute überhaupt glauben?
Hallo,
also ich gehe regelmäßig in die Kirche, weil ich den Gottesdienst sehr mag und den Gesang und den Weihrauch und das Ganze in die Kirche gehen. Ich mag auch Rosenkränze und Rosenkranzgebete und halt das Ganze, was zum katholischer Christ sein dazu gehört. Ich mag auch die Feindeslieben und das sich sozial bemühen.
Aber ich schaffe es einfach nicht davon nur irgendwas zu glauben.
Ich glaube in Wahrheit an diese Lehren aus dem Zen (Hier ein Beispiel aus einem Video):
„Ein Lehrer fragte seine Schüler und zeigte auf ein Glockenspiel das sich im Wind bewegte. Erzeugt der Wind den Klang oder die Glocken den Klang. Der Schüler erwiderte weder die Glocken noch der Wind erzeugen den Klang sondern mein Geist. Aber Meister Dogen sagt, dass das nicht stimmt, das gesamte Universum erzeugt den Klang.“
Also es gibt in Wahrheit ein Ganzes nichts das separiert agiert. Ich glaube wirklich, dass das stimmt. Ich habe unten das Video dazu verlinkt.
Das was in der Kirche gelehrt wird, glaube ich nicht, dass es stimmt. Aber es ist halt irgendwie tröstlicher. Aber man könnte vorne wohl auch eine Figur des Weihnachtsmannes aufstellen und eine ähnlich Zeremonie veranstalten. Ich hab da vom Text einen vergleich gemacht. Ich mein das wäre auch schön. Und die Leute wären nett. Aber ich würde das auch nicht glauben (können).
Aber Christen sind halt aus ihrem Christ sein heraus sehr nett und ich mag eigentlich den Vibe ...
7 Antworten
Tut ihr euch schwer mit dem christlichen Glauben, Bzw. wie kann man das heute überhaupt glauben?
Ich bin überzeugt, ohne die moderne Bibelwissenschaft und der Entmythologisierung der Bibel könnte ich kein Christ mehr sein.
Seit dem es Schriften gibt, die sich in der Bibel wiederfinden, hat sich die Sprache mehr als einmal geändert. Dazu kommen noch Begriffe, die eine andere Bedeutung haben, als damals. (Weib war früher einfach nur Frau, heute ist es abwertend.) Dazu kommt noch, dass man früher alles mit menschlichen Sachen verglichen hat. Man hat dann das Menschliche mit dem Göttlichen getrennt.
Ich kann z. B. nicht an einen freien Willen glauben.
Immerhin, im Gegensatz zu Wundern und Sünden, ist der freie Wille der Bibel unbekannt.
Ich kann auch nicht an Wunder glauben oder an Sünden.
Ich sehe dafür auch keine Notwendigkeit. Kern des christlichen Glaubens ist, dass Gott ein Interesse am Menschen hat, an jedem einzelnen. Ob man nun glaubt dass sich Gott in Jesus dafür wirklich selbst hat kreuzigen lassen oder das nur eine spätere Deutung ist, ist dafür erstmal zweitrangig.
Okay, aber ich richte mich schon nach den Lehren der katholischen Kirche.
Ich finde was du eingangs geschrieben hast was dir an den Gottesdiensten und drum herum gut gefällt, klingt durchaus wertvoll um daran festzuhalten. Auch in der katholischen Kirche gibt es Wege diese Art des Glaubens weiter zu erforschen, in ihrer modernen Mystik. Allerdings kenn ich selbst das nur aus zweiter Hand.
Ja, aber sollte man das Glaubensbekenntnis nicht zumindest irgendwie glauben. Ich kann das überhaupt nicht glauben, vor allem ist für mich Maria völlig unwichtig und warum sollte ein Mensch aus Jerusalem da so wichtig sein als Einzelperson meine ich jetzt. Irgendwie sind mir die Lehren nicht elementar genug. Ich kann das einfach nicht glauben.
Ja, aber sollte man das Glaubensbekenntnis nicht zumindest irgendwie glauben.
Der Bibel zufolge ist der Glaube ein Geschenk Gottes. Bekenntnistexte können einem dabei helfen in Worte zu fassen und auszudrücken, was man eigentlich glaubt. Wenn man da nicht in jedem Punkt mit solchen Texten übereinstimmt oder sie anders deutet, ist das auch völlig in Ordnung. In der evangelischen Landeskirche zB tut man sich heute schwer noch jemanden zu finden, der die Jungfrauengeburt für historisch hält, das Glaubensbekenntnis ist trotzdem wichtiger Bestandteil des Gottesdienstes.
Was glaubt man dann? "Er sitzt zur rechten Gottes des allmächtigen Vaters von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten", glaubst du das?
Ich habe lediglichdie Hoffnung dass es in irgendeiner Form nach dem Tod weitergeht. Und tatsächlich ist der Mann aus Nazareth dafür ein entscheidender Grund weshalb ich das hoffe.
Das beschäftigt mich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Mir geht es eher darum ob mein Handeln im Jetzt einen Sinn hat oder ob mein Handeln eigentlich Sinnlos ist.
Ich bin Christ und mir fällt es nicht schwer an Gott zu glauben. Es ist für mich logisch und richtig. Mir würde es schwer fallen, ohne einen Glauben und damit ohne Hoffnung und Sinn zu leben.
Wenn ich mal ganz genau und tief genug verstanden habe, was wirklich gemeint ist, dann fällt es mir leicht, zu verstehen und zu glauben.
Ein Beispiel:
Gib, so wird dir gegeben!
Das ist keine plumpe Aufforderung zum Helfer-Syndorm oder Gutmenschentum, sondern ein Gleichnis, das besagt, dass all das, was ich gebe, wieder zurück erhalte. Wie auch bei was man sät, wird man ernten und auch bei wie man in den Wald hineinruft, so hallt es zurück.
Viele geben nun, oftmals unbewusst heuchlerisch, weil sie sich in Wirklichkeit und heimlich ja doch etwas davon erhoffen, anderen Menschen Hilfe und so.
Jetzt glauben sie, dass es so zurück kommen müsste.
Zum einen aber, gaben sie nicht aufrichtig, sondern erhofften sich doch insgeheim Vorteile, was ihnen aber schon auch unbewusst sein kann, und zum anderen ist es schwerwiegender, was man sich selbst gibt, nicht das, was man anderen gibt.
Solange man also zum Bleistift ein Gleichnis als Aufforderung auffasst, wird es schwer mit dem Glauben, vor allem dann, wenn man dies ausprobiert und all das Gute gar nicht zu einem zurück kommt. Dann kommen Zweifel auf und der Glaube schwankt.
Aber ich schaffe es einfach nicht davon nur irgendwas zu glauben.
Weil es dir an Verständnis fehlt.
Das soll kein Vorwurf an dich sein, wollte nur ehrlich meine Meinung dazu schreiben.
Also es gibt in Wahrheit ein Ganzes nichts das separiert agiert. Ich glaube wirklich, dass das stimmt.
Das sehe ich auch so, die Christenheit ebenso.
Der Nikolaus ist ein Teil des Ganzen.
Wir sind Teil des Ganzen.
Alles ist Teil des Ganzen.
Liebet eure Feinde
Ja das meint nicht, dass wir ja und Amen sagen und uns alles gefallen lassen sollen.
Unsere Kritiker und Feinde aber sagen uns Wichtiges über uns selbst aus.
Es geht hier weniger um die Feinde oder ums Verzeihen, sondern vielmehr um uns und unser Wohlbefinden.
Wenn wir Rachegefühle oder negative Gedanken haben, geht es uns selbst schlecht und schnell wollen wir diese Energien loshaben, richten sie meist gegen andere / Feinde, was alles nur eskalieren lässt oder in einem Teufelskreislauf endet. So kann man kein schönes Leben haben.
Wenn ich mit Offenheit, Selbstvertrauen meinen Feinden begegne, kann ich etwas daraus lernen. Unsere Kritiker haben immer wieder mal recht, es gäbe also die Chance, an uns selbst was Ungünstiges / Hinderliches zu erkennen, das wäre ein großer Nutzen für uns selbst. Ich muss es meinen Feinden und all jenen, die ich nicht leiden kann, ja nicht gleich brühwarm erzählen, kann alles mit mir allein ausmachen, aber immerhin nutze ich eine Chance zu Selbsterkenntnis, was mir mein Leben leichter meistern und mehr Genuß erfahren lässt.
Hass verfolgt.
Was haben Rechtsextreme schon groß davon, andere / Fremde zu hassen und zu verfolgen?
Und mit welchem Erfolg tun sie das?
Was brachte es schon den Hassern, viele Juden zu töten?
Ist das die Vorstellung, die du, die wir immer von unserem Leben hatten?
Also ich nicht.
Fremdenhasser glauben Feinde zu brauchen, was natürlich dumm ist.
Wenn ich jemanden nicht leiden kann, dann hat dies ja nicht einzig was mit dem anderen zu tun, sondern schon auch mit mir selbst, denn immerhin sind es meine negativen Gefühle, meine Ablehnung.
Da gehe ich lieber eigenverantwortlich mit um, weil ich so Gutes für mich bewirken kann. Wenn ich jedoch in meiner Ablehnung blind stecken bleibe, bleibe ich zeitgleich ja in einem schlechten Gefühl. Und eigentlich wollen wir uns doch alle gut fühlen und tun auch sehr viel dafür, nicht wahr?
Was also hat meine Ablehnung mit mir selbst zu tun?
Warum denke ich so negativ und ablehnend?
Warum stört es mich, warum mag ich es nicht leiden?
Welchen Grund habe ich zum Ablehnen?
Das alles frage ich mich lieber, als anderen Schlechtes zu wünschen oder Feinde zu bekämpfen, weil ich das wert bin und weil ich mich gut um mich selbst kümmern und auch Chancen nutzen will, immerhin kann ich mich über diesen Weg von Negativität befreien und mein Leben angenehmer und vor allem nach meinem Geschmack gestalten.
Der Beobachter bestimmt ja das Beobachtete. Nicht irgendwie anders herum. Es ist sehr vorteilhaft, wenn einem dies bewusst ist.
Selbst macht man jemanden oder etwas zum Feind. Nicht irgendwie anders herum. Könnte ich aber mit Liebe, Weite und Offenheit darauf schauen .... dann gingen mir einige Lichter auf und Licht käme ins Dunkel. ;-)
Wäre schon super, wenn vielen bewusst wäre, dass es zwischen Reiz und Reaktion einen Raum gibt, indem wir die Freiheit und Macht haben, unsere Reaktion zu wählen.
Es ist eine Entscheidung, die jeder so für sich trifft, jeder wie er kann und will.
Das meint liebet eure Feinde. Aber wer das nicht erfassen kann, der fällt natürlich vom Glauben, klar, weil es so, wie er es sich zusammen denkt, nicht funktioniert.
Es geht dabei viel um Eigenliebe. Naja, und unsere Feinde haben auch was davon. ;-)
Aber ich würde das auch nicht glauben (können).
Das ist verständlich.
Versuche nichts eins zu eins zu übersetzen oder zu verstehen. Öfter als Gleichnis und Metapher und bildlich.
Hole dir gerne immer wieder ausreichend Informationen zu brennenden Fragen, damit kannst du deinen Horizont erweitern.
Hinterfrage gerne weiter, denn ein Glaube ohne Zweifel wäre ein toter Glaube.
Kalkuliere gerne mit ein, dass jeglicher Glaube auch immer wieder mal eine Art Wissenprothese ist.
Wer nichts weiß, aber weiß, dass er nichts weiß, weiß mehr als der der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß. ;-)
Ich kann z. B. nicht an einen freien Willen glauben. Ich kann auch nicht an Wunder glauben oder an Sünden.
Ui, das ging schnell.
Hast meine Antwort wirklich verstanden?
Was sagst du dazu, zu meiner Antwort?
Den freien Willen gibt es, nur eingechränkter, als wir allgemeinhin annehmen.
Wunder sind halt Gegebenheiten, die wir nicht erklären können.
Und Sünden gibt es nicht. Beruht womöglich auch auf einen Übersetzungsfehler.
"Wäre schon super, wenn vielen bewusst wäre, dass es zwischen Reiz und Reaktion einen Raum gibt, indem wir die Freiheit und Macht haben, unsere Reaktion zu wählen."
Das kann ich eben nicht glauben und habe es auch nirgends entdecken können. Ich habe keine Probleme damit meine "Feinde" zu lieben.
Aber wer sonst als du entscheidet, wie du reagierst?
Klar, da wären noch alte Prägungen und Automatisierungen, aber die könntest du dir bewusst machen, überdenken und ändern.
Das hat ja nichts mit Glauben zu tun.
Das ist ja (d)eine Entscheidung.
Du kannst dir in die Hose Brunzen oder aufs Klo gehen. Es ist dein Wille. Also hast du eben einen freien willen
, @amormutuus Du verwechselst hier Handlungsfreiheit mit Willensfreiheit. Hier kannst du dich ein bisschen zu dem Thema einlesen. Freier Wille – Wikipedia
Ein freier Wille wäre praktisch eine Wirkung ohne Ursache. Sowas wie ein permanenter Erstauslöser. Es gibt aber eine Ursache dafür warum du aufs Klo gehst und dir nicht in die Hose machst. Und diese Ursache war mal eine Wirkung von einer anderen Ursache und so kannst du das zurück rechnen, bis du irgendwann beim Urknall ankommst.
Es ist ja auch dein freier Wille an Gott zu glauben und ihm zu vertrauen oder nicht an ihn zu glauben.
Dein freier wille
Der Wille ist nicht frei. Der Wille ist von was weiß ich wie vielen Dingen, die zusammenkommen bestimmt. "Ein Mensch kann zwar tun, was er will, er kann aber nicht wollen, was er will".
Vor dir liegt eine Orange und eine Banane. Ich sag dir "such dir eine aus". Du wählst die Banane. Das ist Handlungsfreiheit. Du hast dich frei für die Banane entschieden. Willensfreiheit, bedeutet, dass du dich im gleichen Moment auch für die Orange hättest entscheiden können. Das geht aber nicht.
Was machst du denn bevor du eine Entscheidung triffst? Du rufst dein Erlebtes ab. Und fußend auf diesem Erlebten entscheidest du dann, was dir das meiste Wohl bringt. Und darum entscheidest du dich für die Banane (weil die Letzte dir vielleicht so gut geschmeckt hat).
Du kannst ja gar nichts anderes machen. Du greifst vor einer Entscheidung auf dein Erlebtes (deine Erfahrungen) zurück. Der Entscheidung liegt immer zugrunde, dass du das wählst, was für dich am besten ist (das kann auch eine selbstlose Handlung sein).
Ich denke ich weiß wer du bist.
alter, wenn du mich fragst ob ich eine banane oder eine Orange will, dann entscheide ich auf was ich gerade Gusto habe. Natürlich kennt mein Gehirn beide Geschmäcker. Hast du schon mal eine thailändische Stinkerfrucht gegessen? Durianfrucht heisst die.
Kennt da dein Gehirn Erfahrungen wie sie schmeckt. Du riecht sie und musst fast kotzen, du isst sie und sie schmeckt gut....
Aber du musst dich vorher entscheiden ob du das isst obwohl du sie nicht kennst. Und das ohne Hunger einfach soooo. Freier Wille
"Ich denke ich weiß wer du bist."
Wer ich bin? Ist das irgendwie philosophisch gemeint? O.o
"Aber du musst dich vorher entscheiden ob du das isst obwohl du sie nicht kennst. Und das ohne Hunger einfach soooo. Freier Wille"
Es gibt viele Menschen die von einem weichen Determinismus ausgehen - wohl die meisten. Aber normalerweise deshalb, weil ihnen die Vorstellung es gibt keinen freien Willen und alles ist determiniert zu schrecklich erscheint.
Du bist ja als inkognito unterwegs das meinte ich.
Was machst du morgen? haste frei? entscheidest du was du tust... oder ist es dir aufgesetzet
Das ist Handlungsfreiheit wie mit der Banane und Orange. Aber keine Willensfreiheit.
Ich bin Christ, und habe Gründe/Argumente, um an das Christentum zu glauben. Ich habe mich auch mit anderen Religionen beschäftigt und dementsprechend überlegt, evtl. zu wechseln. Ich habe aber dann Sachen gefunden, die mich vom Christentum überzeugt haben und bin somit bei meiner Religion geblieben.
Ich glaube an Gott, ich bin Christ.
Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.
Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.
Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod. Sie können im Internet nach "Mädchen begegnet Jesus" suchen (ohne Anführungszeichen). Das sind Gründe, um an Gott und an ein Leben nach dem Tod zu glauben.
Ich habe auch Sachen erlebt, die meinen Glauben gestärkt haben.
Auch heute gibt es Menschen, die davon berichten, dass Jesus sie gesund gemacht hat. Schau mal hier, es gibt dafür auch eine eigene Playlist:
Du liebst die Rituale, aber glaubst nicht an die Kernaussage des Christentums.
Ich aber glaube an der Erlösung durch Jesus Christus, aber nicht an die Rituale, die aus dem Heidentum stammen.
Wie schaffst du das zu glauben?
Als ich verstanden habe, dass Jesus mich aus bedingungslose Liebe die Gnade der Erlösung anbietet, wurde ich überwältigt und habe mich bekehrt. Jesus führt, begleitet und lehrt mich durch den Heiligen Geist in meinen Herzen, auch inmitten des Leides und/oder Krankheit (Krebs, Unfälle, Arbeisstelleverlust...)
Ich kann z. B. nicht an einen freien Willen glauben. Ich kann auch nicht an Wunder glauben oder an Sünden.