Ist man noch Christ, wenn man getauft ist, aber nicht mehr glaubt?

10 Antworten

Das ist wohl Definitionssache...

Ein Getaufter, der nicht an Jesus Christus glaubt, ist im Grunde kein Christ.

Allerdings sieht man das kirchenrechtlich anders.

Ein Nichtgetaufter, der an Jesus Christus glaubt ist im Grunde auch kein Christ.

Das würde ich als Gläubiger anders sehen...

Einfach ist es nur bei getauft und gläubig -> Christ und nicht getauft und nicht gläubig -> Nicht Christ.

Alles andere ist im Grunde nicht ganz klar...

Wenn du getauft bist, aber nicht mehr glaubst, dann bist du eben ein Christ, der nicht mehr glaubt. Wenn du austrittst, bleibst du getauft, aber rechtlich gesehen bist du kein Christ mehr.

Das sind doch nur Bezeichnungen, die nur in bestimmten Bereichen eine Bedeutung haben, wenn auch keine wichtige. Z.B. ob von dir Kirchensteuer eingezogen werden kann oder nicht, ob du die Mitgliederzahl einer christlichen Kirche erhöhst oder nicht, ob dir ein kirchliches christliches Begräbnis zusteht oder nicht. Abgesehen davon bleibt es dir überlassen, ob du dich als Christ bezeichnen möchtest oder als Atheist. Es heißt zwar, dass die Taufe ein unauslöschliches Merkmal auf der menschlichen Seele hinterlässt, aber das sagen Theologen, die es nicht beweisen wollen und nicht können. Wenn es denn einen Gott gibt, würden ihn Bezeichnungen absolut nicht beeindrucken. Ich glaube nicht, dass im christlichen Himmel alle Heiligen und Seligen das gleiche lange weiße Hemd anhaben mit Aufdruck "Christ". Dagegen der Heiligenschein schon, der ist obligatorisch. Ohne den landet man ein Stockwerk tiefer.

Ich bin getauft worden (Man kann noch die niedlichen Bilder davon im Familienalbum sehen, als Beweismaterial).
Aber ich bin aus der Kirche ausgetreten. Und ich definiere mich ganz klar als Atheistin.
Ich lasse mich nicht als Christin bezeichnen, nur weil mir die Taufe als Baby aufgezwungen wurde. Man hat mich ja damals nicht gefragt, ob ich getauft werden will.
Ich würde es fairer finden, mit der Taufe zu warten, bis das Kind einigermassen versteht, was da geschieht. So könnte das Kind selbst bestimmen, ob es getauft werden möchte.


Superreich  22.07.2019, 17:41

Freikirchen taufen in der Regel nur Gläubige im Erwachsenenalter.

Josch57  24.07.2019, 13:09
@Superreich
Freikirchen taufen in der Regel nur Gläubige im Erwachsenenalter.

Das macht den ganzen Quatsch mit den Märchenbüchern und Skydaddy aber auch nicht besser, wahrer oder viel erträglicher. Zumal viele sogenannte Freikirchen auf der wörtlichen Auslegung der Bibel bestehen (Hardcorekreationisten).

Josch57  24.07.2019, 14:09
@Superreich

Ist mit sch******l an was für einen Mist die glauben. Das Recht hier die Angelegenheit aus meiner Sicht zu beantworten lass ich mir deshalb von niemanden (auch wenn er "superreich" ist) nicht nehmen.

bine12  22.07.2019, 18:06

Taufe heißt Aufnahme in die Gemeinde. So definiert es die katholische Kirche und evangelische Kirche. Als junge Frau kannst Du entscheiden, ob Du durch Konfirmation oder Firmung diesen Glauben annehmen willst oder nicht. Das ist dann der Moment ,wo Du dich bewußt entscheiden kannst. Du kannst duch Konfirmation oder Firmung entscheiden ob du Christin sein willst oder nicht. Wenn nicht, wie in Deinem Fall läßt du dich nicht konfimieren oder firmen. (In dem Alter, in dem beides stattfindet, solltest Du gerafft haben, um was es geht). Die Taufe (die dich nach meinem Verständnis der Liebe Gottes versichert, kannst du nicht rückgängig machen. Du kannst ja ,wenn dich jemand liebt,du ihn aber nicht, ihm das auch nicht verbieten, kannst aber sagen: !Ich dich aber nicht!)

Einfacher haben es da Atheisten die in Familien aufgewachsen sind, die Religionsgemeinschaften oder Kirchen angehören, die die Erwachsenentaufe predigen. (Die ich persönlich ablehne).Allerdings wird dort auf ungläubige Familienmitglieder oft viel mehr Druck ausgeübt.

Sieh es doch mal so, Deine Eltern wollten deinen Lebensweg unter Gottes Schutz und Liebe stellen, und so das Beste für Dich, weil sie Dich lieben!

(Das denke und hoffe ich zumindest! ist doch ein schöner Gedanke, auf wenn Du das anders siehst! Hoffe ich konnte Dir helfen, ich selbst bin überzeugte, praktizierende evang.Christin, akzeptiere aber auch andere oder a-religiöse Ansichten, sofern sie nicht respektlos oder beleidigend sind). Egal wie Du auf deinem Lebensweg entscheidest, ich wünsche dir alles Gute und Gottes Segen (auch wenn du nicht dran glaubst, hilft trotzdem!)

wachteli  23.07.2019, 09:04
@bine12

Nun, es ist wohl Interpretationssache, ob die Taufe rückgängig zu machen ist oder nicht.

Ich empfinde meine Taufe als ungültig, da ich nicht gläubig bin.

Ich bin auch gefirmt worden. Damals wusste ich nicht, dass ich die Firmung hätte ablehnen können. Wir wurden einfach alle im Rahmen des Religionsunterrichtes auf die Firmung vorbereitet und die Firmung wurde unter Einbezug der ganze Familie vollzogen. Ich wurde nie explizit gefragt, ob ich das tatsächlich will. Das war in unserer Familie einfach nicht Sitte.

Ich empfinde auch meine Firmung als ungültig.

Ich respektiere, dass vielleicht andere mich als unumkehrbar getauft und gefirmt empfinden. Meine Taufe und meine Firmung haben allerdings auf mein Leben keinen Einfluss. Es ist für mich, als wären Taufe und Firmung nie vollzogen worden. 

Es gibt zahlreiche Menschen, die nicht (mehr) daran glauben, aber immer noch Mitglied einer Kirche sind. Manchmal aus beruflichen Gründen, weil sie bei einer konfessionellen Einrichtung arbeiten und ihr Arbeitgeber das verlangt. Ich würde sie aber nicht als Christen bezeichnen. Wenn du nicht mehr dazu stehst, kann ich dir nur empfehlen, möglichst bald dann auch den Schritt zum Austritt zu machen. Warum willst du Geld einer Organisation in den Rachen werfen, wenn du nicht dahinter stehst?


Jameszoom  22.07.2019, 18:52

Meine ich auch! Ich denke, er arbeitet noch nicht, um das noch nicht zu wissen, dass er monatlich Kirchensteuern zahlen muss!

Ja! So lange du in der Kirche bist, bist du offiziell Christ. Ich sage dir auch wieso: Weil du in deinem Job oder in einer Steuererklärung deine Religionszugehörigkeit angeben musst, um deine Kirchensteuern zu zahlen (monatlich etwa 80-120 Euro). Dir wird von deinem Lohn also die Kirchensteuer automatisch abgezogen. Befreit wirst du von den Kosten nur, wenn du aus der Kirche ausgetreten bist und ein offizielles Formular vorlegen kannst!

Wenn du wirklich Atheist bist, dann würde ich mich schleunigst um einen Kirchenaustritt bemühen, (kostet etwas 20 Euro und du bekommst ein Papiernachweise) oder willst du jeden Monat so viel Geld von deinem späteren Lohn blechen? Deine Religionszugehörigkeit nicht anzugeben, wäre dann wahrscheinlich Steuerhinterziehung.


KaeteK  25.07.2019, 12:30

Da musst Du aber ne Menge verdienen, bei dem hohen Betrag, den Du angibst😁

Man ist kein Christ, nur weil man als Säugling getauft wurde. Der wahre Glaube an Jesus Chistus macht dich zum Christen.