Tun wir genug für Obdachlose?
Es sind immer noch hunderttausende, die allein in D auf der Straße leben.
24 Antworten
Nein, tun wir nicht. Die Antworten hier schockieren mich ehrlich gesagt auch ein bisschen. Absolut niemand sucht sich das aus. So einfach, nur zum Sozialamt zu gehen, ist es dann auch nicht. Für einen Job, beziehungsweise Bürgergeld für den Anfang, braucht man eine Wohnung und für eine Wohnung braucht man Geld. Aber ohne Wohnung kein Geld und umgekehrt. Und nicht jeder Obdachlose ist drogen- und alkoholabhängig. Für "Neubürger" werden einfach Hotels in Beschlag genommen, ganze Neubau Wohnsiedlungen aus dem Boden gestampft, oder Containerdörfer errichtet. Aber unsere eigenen Leute erfrieren im Winter, weil sie draußen schlafen müssen.
Die Unterbringung von Geflüchteten ist eben zeitlich begrenzt - wie genau soll das mit Obdachlosen funktionieren? Ich glaube das so Aussagen immer kurz gedacht sind.
"Zeitlich begrenzt". Ja, solange, bis man eine dauerhafte Wohnung für sie gefunden hat.
Man kann beides begrenzen , bis eine Wohnung gefunden wird. Warum soll das mit Obdachlosen nicht funktionieren?
Weil das Problem der Obdachlosigkeit nicht (nur) daran liegt das diese Leute keine Wohnung finden - es ist vielschichtig. Es ist nicht so das jemand auf der Straße lebt seit Jahren - kriegt ne Wohnung - und zack sind die Probleme gelöst. Das ist immer sehr kurz gedacht.
Die Probleme kann man lösen, wenn sie eine Wohnung haben. Geflüchtete haben auch mehrere Probleme. Es ist nicht so, dass man denen Wohnraum verschafft und gut ist.
Die Wohnungslosigkeit ist ein Aspekt - es muss nicht das Hauptproblem sein. Ich kannte einen Flüchtling aus Syrien dessen Frau und Kinder im Krieg starben. Dieser Mann hat hier mittlerweile eine Wohnung und Arbeit - aber er kommt nicht klar, ist nur ne Frage der Zeit meiner Meinung nach bis dieser Mann Suizid begeht. Es ist nicht die Wohnung die diesen Leuten fehlt - es ist ein Problem im Leben das diese Leute haben. Obdachlose hatten alle mal ein Zuhause, und haben dies verloren aus verschiedenen Problemen - und diese Probleme müssen gelöst werden. Der Kern des Problems muss gelöst werden.
Beide Parteien haben Probleme, die gelöst werden müssen.
Dennoch kann man beide übergangsweise in Hotels etc. wohnen lassen.
Ich glaube alle brauchen psychologische Hilfe - das würde der Gesellschaft insgesamt zugute kommen. Aber dafür fehlen immer die Mittel.
Man kann Flüchtlinge auch nicht mit Obdachlosen vergleichen - Obdachlose haben alle, ausnahmslos, ein inneres Problem weshalb sie auf der Str. leben. Das muss mit Flüchtlingen nicht unbedingt sein. Es gibt Traumatisierte, so wie der Mann den ich kenne dessen Familie starb, es gibt auch die, die keinen psychischen Knacks weg haben. In Flüchtlingsunterkünften aber sind alle gemeinsam, unabhängig davon wie die Leute drauf sind - das führt dazu das Frauen mit Kindern dort sich sehr unwohl fühlen wenn irre Typen nachts an die Tür klopfen, Frauen sexuell belästigt werden etc.
Verstehst es ist nicht so einfach das zu lösen - man müsste aber ein Angebot schaffen für Obdachlose wo diese Leute zumindest ein Zimmer erhalten - von mir aus mit Gemeinschaftsbädern, in dem sie 2 -6 Monate leben können. Das würde das Kernproblem nicht lösen aber es würde eine gewisse Ruhe in deren Leben bringen. Was auch ein Problem ist das in den aktuellen Obdachlosenunterkünften kein Alkohol keine Drogen konsumiert werden dürfen. Viele trinken - Hunde dürfen nicht rein - die Leute lassen Ihren Hund nicht draußen. Das kann ich nicht verstehen. Ja klar, es soll da keiner sein der dort Heroin spritzt - wäre auch für alle anderen viel zu gefährlich - aber das die Leute dort zb. nicht Alk trinken dürfen? Ich weiß nicht, man muss die Umstände berücksichtigen - und wenn es zu viele Regelungen gibt für diese Leute, werden diese Angebote nicht genutzt - und Leute, wie hier zu sehen, behaupten dann Obdachlose "wollen nicht" eine Wohnung finden und haben sich das alles ausgesucht.. Wie gesagt ist alles nicht so einfach.
Wie ich sah, kann das Jobcenter auch bei der Wohnung helfen.
Das Problem mit Obdachlosen ist vielschichtig und wird nicht aus der Welt geschafft wenn alle ne Wohnung kriegen. Es hat Obdachlosenunterkünfte. Dort wollen viele nicht schlafen weil man häufig bestohlen wird - die Leute haben ja keine eigene Zimmer sondern schlafen in einem Riesen Raum mit vielen oder in einem Zimmer mit 3,4,5 Leuten - da gibt es keine Sicherheit von der Stadt die diese Einrichtungen finanziert. Wenn deine Sachen weg sind, sind die eben weg. Klar schläft man dann lieber draußen. Es kommt in so Einrichtungen natürlich auch zu Gewalt, dann darf man da keine Haustiere mitnehmen - und jemand mit Hund wird da natürlich nicht schlafen.
Was man auch nicht unterschätzen sollte ist die Psyche von Menschen die auf der Str. leben. Manche die schon seit Jahren so leben sind nicht mehr in der Lage das zu packen - ja es gibt welche die kriegen es hin eine Wohnung klar zu machen.. verbringen aber Ihre Zeit dennoch auf der Str. Es ist nicht so einfach, wie viele sich das vorstellen. Es ist vielschichtig - viel zu viel um hier alle Aspekte aufzuzählen. Aber man darf wirklich nicht glauben, wenn ein Mensch ne Wohnung hat, ist alles wieder gut.
Du beschreibst es genau richtig... die WOLLEN nicht. Der Hund, der Alkohol, die Drogen und die Freiheit sind wichtiger.
Und meinst du wirklich, es ist sicherer auf der Strasse zu schlafen, als in dem Gemeinschaftsraum ? Nein, das ist ein Vorwand.
Ich urteile jedenfalls nicht über Menschen die innerlich gebrochen sind
Nein, wird auch nie passieren. Da dies strukturelle und persönliche Probleme sind, Die meisten Obdachlosen sind Männer und für Männerschicksale interessiert sich leider niemand.
Wenn Morgen alle Obdachlosen Frauen wären, da bin ich mir absolut sicher, gäbe es keine Obdachlosigkeit mehr.
Interessante These und ich glaube, dass das totaler Quatsch ist.
Ich könnte mit gut vorstellen, das es mehr Motivation seitens staatlicher Institutionen gäbe, wenn Frauen den überwiegenden Teil ausmachen würde.
Nichts was beweisbar ist, passt aber ins heutige Weltbild.
Aber das liegt nicht daran das Männer der Gesellschaft egal sind - das ist ne falsche Annahme. Wenn die Mehrheit der Obdachlosen auf der Str. Frauen wären, würde es zb. zu sehr viel mehr Sexuellen Missbrauch kommen, Vergewaltigungen - wenn man es jetzt zynisch betrachtet - werden viele Kinder geboren von Frauen die nicht klar kommen im Leben. Diese Kinder kommen ins Heim - diese Heime werden von uns allen finanziert etc. Es hat schon Gründe warum Frauen besonders geschützt werden oder werden sollten.
Nein Du nicht, aber das war hier innerhalb der Kommentare die Annahme.
Wohnungslose Frauen fallen weniger auf. Weil es für sie auf der Strasse wesentlich gefährlicher ist als für Männer, haben sie Strategien entwickelt, das möglichst zu verbergen. Frauen kommen auch einfacher für die Nacht bei anderen unter als Männer.
Das kann gut sein aber zahlenmäßig gibt es deutlich mehr männliche Obdachlose. Zudem haben Frauen oft auch die Chance "aus der Scheiße" gezogen zu werden. Männer haben diese Option deutlich weniger.
Das liegt aber mitunter daran das Frauen sich zb. eher Hilfe suchen, das machen Männer weniger. Frauen haben eher ein soziales Umfeld mit dem sie über Probleme und Ängste reden, und das ist bei Männern nicht so ausgeprägt. Und Alkoholismus betrifft auch häufiger Männer als Frauen. Frauen neigen eher zu Selbstverletzung, Männer saufen, wobei saufen meiner Meinung nach auch selbstverletzend ist. Aber Männer zb. ritzen sich deutlich weniger.
Falsch, Frauen erfahren mehr Empathie und sie finden auch viel leichter einen Partner, der sie wieder aus der Scheiße zieht. Als Mann hat man diese Optionen nicht. Keine Frau ist bereit einen Mann, der ganz Unten ist, als Partner zu nehmen. Anders herum jedoch schon.
Zudem werden tendenziell einfach weniger Frauen obdachlos, da sie gesellschaftlich breite Unterstützung finden und durch Scheidung und Unterhaltszahlungen nicht in den Ruin getrieben werden, wie es bei vielen Männern der Fall ist.
Dass sich Männer weniger Hilfe holen, stimmt. Aber das ist nicht die Schuld der Männer, denn gesellschaftlich gelten sie dann als schwach und besonders Frauen shamen das stark.
Also wenn eine Frau auf der Str. lebt - ich meine mit allem was dazu gehört also der fehlenden Hygiene, der psychischen Probleme etc. die soll einen Partner finden der ein bürgerliches Leben lebt? Ich erlebe eher das so Leute einen Partner haben der ebenso kaputt ist. Welcher Mann will eine Frau die auf der Str. lebt, die über längere Abschnitte nicht duscht, die schmutzig ist, die so schwerwiegende Probleme hat? Welche Art Mann will so eine Frau zur Partnerin? Wohl eher jemand der auf derselben Stufe ist wie sie im Leben.
Ich finde es seltsam Frauen Dinge vorzuhalten die doch Männer selbst wollen. Ich kenne zig Paare die getrennt sind mit Kindern - ich kenne ganz genau einen Mann der sein Kind erzieht - bei dem das Kind lebt, der sich um alles kümmert. Der Rest hat ein geteiltes Sorgerecht aber das Kind lebt bei den Müttern, und damit sind die Männer immer zufrieden - das ist nämlich die Kehrseite dessen was Du schreibst. Männer arbeiten immer. Ob geschieden, ob Kinder, Männer arbeiten und sorgen immer für sich. Altersarmut betrifft doppelt so häufig Frauen.
Das Männer sich weniger Hilfe holen ist also Schuld der Gesellschaft? Wer ist denn die Gesellschaft? Das Männer geshamt werden wenn sie zb. Gefühle zeigen - wer shamt männer denn? Häufig andere Männer. Männer haben für sich ein Bild geschaffen wie ein "richtiger" Mann zu sein hat. Frauen sind sozial viel vernetzter mit anderen Frauen - wie häufig glaubst Du gehen Männer zu anderen Männern und reden über Ihre Gefühle und Ängste? Weil Frauen machen das ein Leben lang. Wir reden über Ängste mit anderen Frauen und schauen nicht aufeinander herab.
Männer tun sich generell schwer damit sich Hilfe zu holen. Anderes Thema - Vorsorge - Frauen geheen sehr viel häufiger zur Vorsorge. Es ist auch wie Männer einfach sind und was ich bestätigen kann ist das Männer sich häufig weniger Hilfe suchen insgesamt. Das wird natürlich nicht besser wenn man "unten" angekommen ist, da kommt dann natürlich auch ein Schamgefühl hinzu, das Gefühl versagt zu haben. Das haben Männer wie Frauen. Das Gefühl versagt zu haben im Leben. Aber der Unterschied ist, das Frauen das versagen im Leben nicht an ihre Weiblichkeit knüpfen. Ein Mann knüpft das versagen im Leben an seine Männlichkeit.
Jedem Obdachlosen stehen Bürgergeld und eine Wohnung zu.
Die meisten wollen und können aber gar nicht, weil die Alkoholsucht sie zerstört hat.
Viele lehnen diese Hilfe auch ab, und es gibt ja Hilfe. Es gibt Menschen, die lieber obdachlos sind, als sich Regeln zu unterwerfen. Man kann Hilfe anbieten, aber nicht aufzwingen.
"Für "Neubürger" werden einfach Hotels in Beschlag genommen, ganze Neubau Wohnsiedlungen aus dem Boden gestampft, oder Containerdörfer errichtet. Aber unsere eigenen Leute erfrieren im Winter, weil sie draußen schlafen müssen."
Das verstehe ich auch immer nicht. Warum man den hilfebedürftigen Menschen in Deutschland nicht genauso helfen kann.