Schulden Kinder ihren Eltern?


09.06.2025, 10:30

Zusatz:

Mir geht es dabei nicht um Dankbarkeit im klassischen Sinne – natürlich kann man für liebevolle Eltern dankbar sein. Aber ich habe die Dankbarkeit ja auch in Anführungszeichen gesetzt, weil in dem TikTok ging es ganz konkret um die Pflicht, sich um die Eltern zu kümmern – unabhängig davon, wie sie einen behandelt haben. Und das finde ich einfach falsch.

9 Antworten

Also ich bin eig der selben Meinung. Eltern entscheiden sich bewusst, ein Kind in die Welt zu setzen und wissen, das dieses Kind Kosten, Aufwand,... verursachen wird. Daher, finde ich auch, dass diese Ansicht völlig unangemessen ist.

Wenn Eltern sich gut um ihre Kinder kümmern, werden sich diese außerdem sehr wahrscheinlich doch sowieso freiwillig um sie kümmern, wenn es ihnen schlecht geht. Das sind dann ja keine Schulden, sondern einfach eine Handlung aus Liebe.

Ich persönlich würde da auch nicht von "Schulden" sprechen, nein.

Ich glaube viel mehr: Wenn du deinen Kindern eine gute Kindheit ermöglicht hast, ein gutes Verhältnis zu ihnen pflegst und ihnen ein guter Wegbegleiter warst, dann stehen die Chancen ganz gut, dass deine Kinder ein Interesse daran haben, auch für dich zu sorgen, wenn du alt wirst und das selbst nicht mehr leisten kannst.

Daraus eine Schuld abzuleiten finde ich persönlich falsch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Und dann soll es "Dankbarkeit" schulden – für eine Entscheidung, die andere getroffen haben?

Ohne Dankbarkeit gibt es auch kein Glück. Dankbarkeit ist eine Anerkennung von Werten. Ich kann verstehen, wenn Kinder ein schreckliches Elternhaus erleben und eben keinerlei Dankbarkeit aufzeigen können und wollen. Aber so ein Fall zeigt eben (leider auf negative Art und Weise) auf, welche Werte in eine Familie hineingehören.

Selbst bei einem schlechten Elternhaus kann man als "Kind" sagen: "Dadurch habe ich gelernt, was wirklich wichtig ist." Das Gute wird nicht mehr als Selbstverständlichkeit hingenommen.

Die Frage ist nicht "hatte ich ein gutes Elternhaus - oder ein ganz mieses?" sondern: Was mache ich daraus?

Kinder in eine Art Schuldverhältnis zu zwingen, nur weil sie existieren...

wer so denkt, hat den tiefen Sinn von Dankbarkeit noch nicht erkannt.

Nein, Deine Brüskierung liegt richtig. Wir haben diese Welt nur von unseren Kindern geerbt. Eltern haben eine Sorgepflicht, bis der Nachkomme selbständig existieren kann. Was dann von den Sprösslingen zurück kommt, sind Geschenke, keine Schuldentilgung.

"Schuld" ist das falsche Wort. Aber: "Du sollst Vater und Mutter ehren." Und dazu gehört, dass man ihnen selbstverständlich hilft, wenn sie es brauchen, oder ein liebevolles Wort für sie hat. Das gebietet nicht nur dieses Wort, sondern auch der gesunde Menschenverstand. Nur so funktioniert eine lebenswerte Gesellschaft.

Ausnahme mögen Verhältnisse sein, in denen Eltern ihren Kindern geschadet haben, ihren Pflichten als Eltern nicht nachgekommen sind.