Niemand will Job: starker Personalmangel
Gemeinsam mit ihrem Mann führt sie das Dorfhotel in der 4.000-Einwohner-Gemeinde in der Nähe des Traunsees. "Ich würde den Koch sogar am Küchenumsatz beteiligen", bietet die Wirtin einen Bonus an.
Bittere Folge der Personalnot: Sie musste mittags zusperren, hat Mittwoch bis Samstag nur mehr ab 17.30 Uhr offen. Montag und Dienstag blieb das Wirtshaus immer schon zu, doch mittlerweile bleibt wegen Mitarbeitermangel der Betrieb auch sonntags geschlossen.
"Köche sind Mangelware""Bis jetzt hat meine 72-jährige Mutter gekocht, die fällt nun aber leider aus gesundheitlichen Gründen aus", erklärt die resolute Unternehmerin. Mit dem AMS ist sie in Kontakt, Köche seien dort allerdings "Mangelware".
Viele von den Personen, die sich bei ihr beworben haben, hätten unter anderem "kein gutes Deutsch" gekonnt. "Wenn ich dem Koch etwas sage, muss er mich verstehen und wissen, was ich von ihm will", so Engl-Grafinger. Küchenhilfe bald in PensionZusätzlich problematisch für den Fortbestand des Betriebs: Kommendes Jahr geht die Küchenhilfe in Pension, dann werde es "noch schwieriger", so Engl-Grafinger. "Traurig, aber wahr: Die Küche ist derzeit so gut wie geschlossen."
Was denkt ihr darüber?16 Antworten
Koch war in Vergangenheit zu lange ein zu harter und schlecht bezahlter Beruf.
Das wirkt sich halt jetzt aus.
Was denkt ihr darüber?
Dass ein Gastronom, der anständige Löhne bezahlt, auch genügend Arbeitskräfte findet. Die Zeiten, in denen eine Küchenhilfe 12 Stunden am Tag für 1.500 Euro brutto schuftet, sind vorbei.
Das akzeptieren aber die wenigsten Gastronomen.
Alex
Warum steht da nicht, was die Arbeitsbedingungen sind?
Für 16€ brutto die Stunde und knapp über 20 Urlaubstage hätte ich auch keinen Bock so einem stressigen Beruf nachzugehen.
Könnte man denn von dem Gehalt am Arbeitsort eine Wohnung mieten und davon leben? Problem ist doch: die Mieten in derartigen Touristenzentren sind inzwischen so hoch, dass ein "normaler Angestellter" sich das Leben dort nicht mehr leisten kann.
Zustimmung - nur sind Personalwohnungen in den entsprechenden Regionen eigentlch allgemein üblich, und Teil des Gehalts.
Umsatzbeteiligung gut und schön, aber wie sieht's denn mit dem Grundgehalt aus? Mit den Arbeitszeiten? Mit den Arbeitsbedingungen? Und wenn es Bewerber gibt, die "kein gutes Deutsch" sprechen, warum dann nicht trotzdem einfach mal miteinander versuchen und gemeinsam daran arbeiten? Da kann der Leidensdruck ja noch nicht sooo groß sein...