Mutter wird Misshandlung vor?! - und ich weiß nicht mal warum

Nach Deiner Beschreibung ließe sich fast denken dass Du die eigentliche Frau im Haus bist, während die Mutter sich eher wie ein verstörtes Mädchen verhält, dabei aber eine gewisse Macht ausübt. Sonst würde ihr weder ‚gelingen‘, die Kleinen zum Heulen zu bringen, noch Dich dazu, die Schuld für ihr Verhalten – bis hin zu der schon fast verzweifelt anmutende Verdächtigung (Kindesmisshandlung) – bei Dir zu suchen.

Vielleicht geht es sogar eher als um bloßen Neid um krankhafte Eifersucht. Auch um den Vater, weil er Dir ja seine Anerkennung gibt, wie gut Du kochen kannst.

Hast Du Dich mit ihm zu beraten versucht? Was hat er Dir gegebenenfalls erwidert?

Was meinst Du konkret mit den „mentalen“ Problemen der leiblichen Mutter sozusagen Deiner Kinder? Weißt Du eine Diagnose vom Arzt; ist sie in psychologischer Behandlung oder nimmt Pillen?

Also ja, ich bin halt wirklich die "kleine Mama" hier im Haus - so werde auch oft genannt. Schon früh habe ich viel Verantwortung übernommen und kann jetzt prima einen Haushalt aleine führen und gleichzeitig mich um die Kinder kümmern. Ich habe meine eigenen Erziehungsmaßnahmen und weiß einfach wie das funktioniert. Auch für andere (Erwachsene oder auch Kindern) bin ich oft eine Hilfe, sie erklären mir was los ist und ich helfe bei Kompromisslösungen.

Meine Mutter war zusammen mit meinem Vater bei einer Familienberatung hingegangen. Sie hatte sich da echt ausgekotzt.. und leider viel unwahres über mich erzählt, dass ich Türen knallen würde, mich nur Respektlos gegenüber anderen verhalte und extrem Anspruchsvoll bin. Zum Glück meinten dann die Leute dort, dass sie auch gerne mit den Kindern reden und die Geschichte von deren Seite hören. Mir wurde dann erstmal gesagt, was meine Mutter erzählt hatte. Ich wollte nicht Widersprechen, da ich sowas nicht gerne mache, aber habe dann erzählt was wirklich los ist. Die Leute dort machen sich echt Sorgen um mich, da ich viel zu Aufopfernd bin und zu viel Verantwortung übernehme. Sie machten die gleiche Aussage wie du, ich bin wie die Mutter im Haus und kümmere mich um vieles, was eigentlich Aufgabe der Eltern sei.

Ich hatte nun 3 Gespräche, nun haben meine Eltern am Freitag auch ein Gespräch mit den Leuten dort. Ich habe echt Bedenken, dass meine Mutter dann wütend zurück nach Hause kommt. Sie wird mich sicher anschreien, da ich zu viel gesagt habe. Aber.. Sie wollte doch das ich da hin gehe. Ich habe echt bammel. Ich wurde halt auch früher Geschlagen und wenn mein Vater ausrastet, lieg ich wirklich heulend am Boden oder mein ganzen Körper tut tagelang weh. Ich war deshalb auch schonmal ausgezogen, da meine Eltern meinen Zimmerschlüssel weggenommen hatten. Ich verweigere mich, in einem Zimmer zu schlafen, das ich nicht zuschließen kann. Zu oft sind meine Eltern schon Nachts in mein Zimmer gegangen und haben mich angeschrienen oder in meinen Sachen rumgewühlt - also ich schlafe nachts tief und fest, da weckt mich kaum ein Geräusch. So habe ich dann mitten im Winter bei -10° im Garten im Wohnwagen (ist ohne Heizung und auch sehr kühl) geschlafen. Das Beste war, dass das auch noch mitten in der Schulzeit war, also musste ich frühs vor 6 Uhr ausstehen in der Kälte, meine Klamotten und Schulbücher waren auch alle im Wohnwagen und ich bin los zur Schule. Ich habe also 10 Tage ohne jegliche Wärme gelebt. Dann hat mich meine Mutter da rausgeschmissen, ich wollte in dann in einem Zelt schlafen - jedoch gaben sie mir meinen Schlüssel wieder und ich kann wieder in meinem Zimmer schlafen.

Alsoo so schlimm ist das auch nicht. Es gibt halt manchmal kleine Auseinandersetzungen, aber ich helfe gerne im Haushalt. Für mich ist es normal, dass ich mich um vieles kümmern muss und eigentlich kaum Zeit für mich habe ._.

Und sry für den langennnn Text. Würde mich aber doch über eine Antwort freuen. Wie schätzt du dass den von der Beschreibung ein?

Krasse Geschichte, aber guter Impuls, Dich mal räumlich auf Distanz zum Elter-‚Team‘ gebracht zu haben. Immerhin sind sie nicht so verrückt, ihre Probleme nicht selbst mitzubekommen, statt dessen sich sogar an die Familienberatung wenden.

Dass Du die Kinder so gut betreust (praktisch den ganzen Haushalt besorgst) finde ich übrigens nicht das Problem, geschweige denn Deine Kompetenz, wenn sich noch etliche andere um Rat und Beistand an Dich wenden. Für 16 Jahre (falls Du nicht inzwischend 17 sein solltest) ist das zwar recht ungewöhnlich heutzutagen, solch schnelle Entwicklung wird aber praktisch von selbst über die Verantwortung gefördert, die Du für die Kleinen vielleicht von Anfang übernommen hast.

Wie begründet denn die Familienstelle ihre Sorge, Du seiest „viel zu aufopfernd“? Die eigentliche Frage wäre meiner Meinung nach eher, ob sich für Dich ein Konflikt ergeben könnte: einerseits aus einem Drang, diesmal ganz von zu Hause auszuziehen, und anderseits der Aussicht, quasi Deine Kinder ggf. zurücklassen zu müssen, den Problem-Eltern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Was denkst Du? Kann das sein? Ich kam darauf, weil Du ohne Weiteres Deinen eigenen, zur Not sogar ungeheizten :-) Haushalt führen könntest (sonst mit anderen jungen Leuten), mir aber schwer vorstellbar ist, dass Du Deine Verantwortung für die Kinder nicht spüren würdest.

„Alsoo so schlimm ist das auch nicht. Es gibt halt manchmal kleine Auseinandersetzungen, aber ich helfe gerne im Haushalt. Für mich ist es normal, dass ich mich um vieles kümmern muss und eigentlich kaum Zeit für mich habe ._. “

Klaro, Verantwortung zu tragen ist nicht Dein Problem. Und wenn Dir die Mutter das nächste Mal mit ähnlichen Verdächtigungen kommt wie der Misshandlung oder noch schwere Geschütze auffährt, dann bist Du jetzt vielleicht auch eher fähig, gelassen zu bleiben und bei Dir im Stillen zu denken „Das arme Mädchen“. Dass sie die Kleinen zum Weinen bringt ist aber ein Unding; wenn sie nicht zur Vernunft kommen kann, bestünde dringender Bedarf, sie streng zu erziehen, das zu lassen!

Danke für deine Antwort. Also ich bin letztens erst 16 geworden, noch nicht 17. Das mit dem "aufopfern" kommt daher, dass ich halt fast nur noch für die Familie lebe. (Hatte ich bisher noch nicht wirklich geschrieben oben.) Klar habe ich meine Geschwister lieb und ich könnte nicht weg, da ich meine Geschwister nicht zurücklassen kann und meine Eltern mich brauchen.

Ich helfe halt wirkt viel im Haushalt, also sowas wie Essen machen, Staubsaugen, aufräumen, die Kinder versorgen usw. Nur bin ich so sehr mit in Haushaltem eingebunden, dass ich kaum Zeit für "mich" habe. Frühs wache ich auf und muss erstmal 1h im Haushalt helfen, dann bekomme ich mein Handy. Dann hole ich oft meine jüngsten Geschwister vom Kindergarten ab, Esse Zuhause mit ihnen und lasse auf sie auf. Ich empfinde das auch einfach als normal und nicht weiter schlimm. Die Beratung meinte aber, dass es sie zu viel häuft und ich zu viel mache, was eigentlich Aufgabe der Eltern wäre.

„Danke für deine Antwort.“

Keine Ursache, Pi on Fire, ich rede gern mit Dir.

Also gerade 16 bist Du erst. Ja, kann sein dass mir noch nicht richtig klar wurde, in welcher Situation genau Du lebst. Bisher hatte ich‘s so verstanden: A) Du hast gute Freunde, mit denen Du regelmäßig auch woanders unterwegs bist; und schmeißt B) den Haushalt quasi allein weil Du’s gerne machst, während C) die Eltern weitgehend disfunktional abhängen (arbeitslos sind), und Dir zum Dank ab und an auch noch krumm kommen. Außerdem ging ich

D) davon aus, dass Du zur Schule gehst. Jetzt bin ich mir bei allem nicht mehr so sicher, auch weil Du schreibst „Früh wache ich auf und muss erstmal 1h im Haushalt helfen…“. Also, das „muss“ wäre schon ein Unterschied zu „will“. Benutzen die Eltern Dein Handy als eine Art Erpressungsmittel? Arbeite für Deine nächste Nahricht bitte jeden einzelnen Punkt meiner Fragen ab; dafür lasse Dir Zeit, ok?

Ein paar mehr Einzelheiten sind mir noch unkar:

E) „(ich) Esse Zuhause mit ihnen (den Kindern) und lasse auf sie auf.“ --- Du meinst bestimmt „passe“ auf sie auf, nicht wahr? Und nachdem Du aufgewacht bist, eine Stunde geputzt hast (um Dir das Handy zu verdienen), bist Du erstmal zur Schule gegangen, oder?

Das würde für mich Sinn ergeben, weil Kinder frühmorgens allenfalls zum Kindergarten hingebracht werden, nicht „abgeholt“. Das macht man so gegen 13°°, normaler Weise. Zum Beispiel machen es ältere Geschwister, wenn sie sowieso auf dem Weg von der Schule zurück nach Hause sind. Sogar ein langer Umweg wäre denkbar, nämlich wenn die Eltern keine Zeit haben weil sie auf der Arbeit sind. Arbeitslose Eltern wären ein großer Unterschied, nur wie gesagt: Ich weiß hier noch nichts genaues...

F) „Ich empfinde das auch einfach als normal und nicht weiter schlimm. Die Beratung meinte aber, dass es sie zu viel häuft und ich zu viel mache, was eigentlich Aufgabe der Eltern wäre.“ ----

Hier weiß ich nun noch nicht, was in dem Satz die Worte „sie“ und „häuft“ bedeuten. Hattest Du „säuft“ schreiben wollen? War Saufen gemeint, als Du sagtest, Deine Mutter („sie“?) habe mentale Probleme?

G) Was für alles Weitere ab jetzt auch wichtig wäre: Wie alt warst Du, als Du geschlagen wurdest? Vom Vater, von der Mutter? Oder von beiden?

H) Wie haben es begründet, oder was vermutest Du, warum sie meinten, Dich misshandeln zu dürfen oder zu müssen? Was glaubten die Eltern finden zu können, als sie mitten in der Nacht Dein Zimmer stürmten und Deine Sachen zu durchsuchen begannen? Kannst Du Albträume erinnern?

Schreib mal bitte so offen wie Du kannst, ja? Dafür musst Du wahrscheinlich innerlich kämpfen, dagegen ringen, dass Du manches nicht so leicht an Dritte mitteilen magst. Und wenn Du hier im Öffentlichen Raum nicht zu sehr ins Detail gehen möchtest wegen Einfällen, die Deine Eltern höchst peinlich wären würden sie es lesen (oder Dir selbst wegen irgend einer angeblichen Missetat) dann wechsel in den privaten Forums-Kanal. Das sollten wir nun sowieso machen.

Offen zu reden ist notwendig, damit wir ein genaues Verstehen entwickeln können, was wirklich los ist. Und noch ein Vorteil: Später könntest Du unser Gespräch kopieren um es der Familienberatung zum Lesen zu geben, damit die auch besser überlegen können.

So weit für diesmal. Hab einen guten Tagm bis bald!

Ja auf jeden Fall…