Meinung zur Sterbehilfe
Hallo zusammen,
ich beschäftige mich aktuell intensiv mit dem Thema Sterbehilfe und würde gerne eure Meinungen und Erfahrungen dazu hören. Wie steht ihr zur Sterbehilfe? Denkt ihr, dass sie unter bestimmten Bedingungen erlaubt sein sollte oder seid ihr grundsätzlich dagegen? Was sind eure Gründe für eure Haltung?
Besonders interessiert mich, wie ihr die Sterbehilfe bei Kindern seht. Sollte es spezielle Regelungen geben, und wenn ja, welche? Unter welchen Umständen könnte es gerechtfertigt sein, Sterbehilfe auch bei minderjährigen Patienten zu erlauben?
Ein weiterer Aspekt, der mich beschäftigt, ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Deutschland zur Sterbehilfe. Wie seht ihr dieses Urteil und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Medizin?
Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion und viele verschiedene Perspektiven!
Viele Grüße
Da es anscheinend nicht alle wissen, was ich mit dem Bundesverfassungsgericht meine, befindet sich hier ein Link, zur Pressemitteilung des BVerfG der das Urteil kurz zusammenfasst.
9 Antworten
Wenn ein mündiger (erwachsener) Mensch gehen möchte, sollte es Regeln geben, die das ermöglichen.
Von der Brücke vor den Zug zu springen ist eine eklige und unwürdige Lösung.
Ich bin ein Befürworter der Sterbehilfe, habe aber durchaus meine kritische Ansicht dazu.
Sterbehilfe soll keinesfalls eine Aktivität entfalten, bei der sich Menschen selbst umbringen.
Es muss ein Angebot sein, um Physische Leidenswege zu stoppen.
Bei Kindern sehe ich es äusserst kritisch.
Auch schwierig finde ich es bei Leuten, die einfach genug vom Leben haben. Aber vielleicht will man ja wirklich nicht im Rollator vor sich hin vegetieren. Es kann gut sein, dass jemand sagt: „wären wir noch Höhlenmenschen, würde ich in diesem Zustand nicht überleben. Daher möchte ich sterben.“
Ich finde es paradox, dass ein Haustier eingeschläfert werden kann, um unnötiges Leiden zu verhindern bzw zu verkürzen.
Ein Mensch aber muss durchhalten bis zum bitteren Ende, auch wenn er Schmerzen und kein lebenswertes Leben mehr hat und eigentlich lieber sterben würde.
Da wird dann ein "einschläfern" verweigert und der Patient lieber mit Morphium vollgepumpt...
Beim Missbrauch bin ich bei dir. Das ist durchaus eine Gefahr.
Das Religiöse spielt bei mir aber eher gar keine Rolle. Darauf gebe ich nichts
Ich bin für die Sterbehilfe, da ich es einfach richtig finde. Bei Krankheiten oder ähnlichem sollt es immer erlaubt sein und bei psychischen sollte ein Gespräch notwendig sein. Bei Minderjährigen sehe ich es genauso. Zum letzten Punkt kann ich nicht sagen da ich dieses nicht wirklich kenne und nicht in Deutschland wohne.
Falls du Interesse hast, habe ich eine entsprechende Pressemitteilung zum letzten Punkt verlinkt.
Wie gesagt da ich nicht in Deutschland wohne interessiert es mich nicht besonders. Aber danke trotzdem
Das ist eine äußerst wichtige und interessante Frage und Diskussionspunkt.
Was ich ein bisschen schade finde (ist aber auf Grund des Themas durchaus verständlich):
- hier gibt es Anregungen und Meinungen - manche davon teile ich - das sei mal vorweg-genommen.
- was ich hier nicht (!) finde, sind Menschen / Meinungen, die sich auch in der Wirklichkeit (!) damit auseinandergesetzt haben / mussten.
- meine Meinung: a) ganz klar kann man darüber mal diskutieren, aber
- b) das komplett was anderes, wenn man davon betroffen ist. Bedeutet: ich würde darum bitten, in die Beiträge reinzuschreiben (am Anfang), ob das eine eigene Meinung ist oder ob man davon mal betroffen war / ist
Warum sehe ich das so eng - ja wirklich?
Nur mal die Annahme: du wirst gebeten / aufgefordert / hast es aktiv gemacht, bei der Euthanasie (und dabei meine ich wirklich Menschen - keine Haustiere) mitzuwirken - das ist eine ganz andere Hausnummer, als nur darüber zu diskutieren. Das ist keine Diskussion am grünen Tisch!
Da geht es immer um mindestens zwei Menschen, die eine Entscheidung mit enormer Tragweite treffen müssen - mit dem entsprechenden massiven Hintergrund.
Vielleicht sollte man das auch nur im geschlossenen Kreis (per PN) diskutieren - weiß ich nicht.
Vielen Dank für deinen Beitrag, verstehe deinen Gedankengang
du wirst gebeten / aufgefordert / hast es aktiv gemacht,
Dann hast Du Dich strafbar, mindestens nach § 216 StGB, gemacht.
Ich bin voll deiner Meinung, wenn man es aus der Evolutionstheorie betrachtet ist der Mensch auch ein Tier. Warum soll er keine Sterbehilfe bei schwerer Erkrankung bekommen?
Aber auf der anderen Seite gibt es Gegenargumente: Sterbehilfe kann Missbraucht werden wie zum Beispiel von Angehörigen. Besonders bei psychisch instabilen Menschen. Heute entscheiden sie sich für Sterbehilfe und morgen anderes.
Dann ein religiöses Gegenargument: Der Mensch ist ein Diener Gottes und das Leben ist eine Prüfung. Er muss das Leid mit Geduld durchhalten und in Paradies wird er dadurch belohnt.