Eigene Meinung überdenken?
Wieso können viele Menschen von ihrer Meinung nicht abweichen oder logisch darüber urteilen ob eine andere Meinung oder gar Fakten sinnvoller sind bzw zugeben dass die eigene Meinung widerlegt wurde? Man kann doch einfach sagen "stimmt, du hast recht aus der perspektive habe ich es noch nicht betrachtet. Das ergibt auf jedenfall mehr sinn".
4 Antworten
Naja, was ist das evolutionäre Ziel jeder biologischen Spezies? Möglichst erfolgreich Nachkommen zeugen.
Bei den Menschen, die ja Hordentiere sind, ist dabei historisch betrachtet die Rangfolge wichtig, die sich durch Stärke und Dominanz ergibt. Unsere Physis ist also im Laufe der zehntausenden von Jahre, in denen die Menschheit sich entwickeln konnte (und im Laufe der vielen Millionen Jahre, in der Vorläufer der Menschen ähnliche Sozialstrukturen hatten) dahin gefördert worden, dass wir dominant auftreten, auch wenn es nur Show ist. Das sind einfach Gene, die sich durchgesetzt haben. Und die Physis hat Einflus auf unsere Psyche, also auch den Umgang mit neuen Informationen.
Die evidenzbasierte wissenschaftliche Methodik, und damit auch die Möglichkeit, innerhalb dieser Community ohne Gesichtsverlust die eigene Meinung an eine neue Faktenlage anzupassen, hat sich ja erst so ab dem Mittelalter, bzw. der Renaissance angefangen durchzusetzen. Und außerhalb dieser Community ist es in bestimmten Kreisen bis heute noch wichtiger, scheinbare Dominanz zu zeigen.
Ganz besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen bei den Generationen des 20. Jahrhunderts. Dabei handelt es sich um ein Jahrhundert, in dem wissenschaftlich viele Entdeckungen gemacht wurden, die trotz teilweise großen mittelbaren Gefahrenpotentials das eigene Fehlverhalten nicht unmittelbar widerlegen. Gleichzeitig kommen die Gesellschaften noch aus extrem status- und autoritätshörigen Zuständen (was ja auch die Weltkriege ermöglicht hat). Gerade meine Vorgängergeneration muss sich sehr schlecht dabei fühlen, nun "endlich" in dem Alter angekommen zu sein, wo man zu ihrer Zeit und in ihrer Community allein wegen des Lebensalters autoritär sein und sich übertrieben viel Respekt einfordern durfte, gleichzeitig aber ist dies eine Zeit von Wahrheiten, die viele der konservierten Gesellschaftsordnungen zutiefst erschüttern: Technologischer Fortschritt, insbesondere Kommunikationselektronik, anthropogener Klimawandel, Pandemie, ... Dass die Vorgängergenerationen sich noch an jedem Strohhalm ihrer alten Ordnung festklammern, ist verständlich und zeigt sich auch noch stark in politischen Wahlen. Die Einen wählen konservativ (CDU/CSU), aber da auch diese ihre Augen nicht vor den Herausforderungen unserer Zeit nicht verschließt, driften manche dieser Leute auch noch weiter in einen aktiven Widerstand gegen die Anerkennung des zeitlichen Wandels und der Wissenschaft (AfD)
ich denke mal das würde ihren Stolz kränken und sie als Menschen/ihre Meinung und ihr Weltbild diskreditieren und das wollen sie nicht
in einem Interview hat ein Mann einmal gesagt, dass es "Planet" heißt, weil die Erde flach, also "plan" (flach) sei
dabei ist das Wort Planet Tausende Jahre alt und kommt aus dem griechischen, aber das wollte er nicht glauben
einfach - es ist einfach ein Zeichen kleinen Egos, wenig Wissen und geringen Charakters seine Meinung nicht ändern zu können und nicht zuzugeben, wenn man falsch lag
es wirkt als sei das Ego groß - ist es aber tatsächlich eher nicht
wer sich groß aufspielt, der wirkt groß und toll. das können aber vor allem die Leute gut, die sich innerlich wertlos und falsch fühlen. es gibt solche und solche - manche mit kleinem Ego bleiben für sich, andere prahlen und haben eine große Klappe
Also nehmen wir mal Trump. Sein Ego ist überirdisch groß! Selbstzweifel kennt der nicht! Null!
Der Fehler zugeben? Haste ja gesehen! Die Bilder von seiner Amtseinführung zeigten ganz klar, dass da viel weniger Menschen waren als bei jder Amtseinführung die letzten zig Jahre zuvor! Na, dann kommt der halt mit alternativen Fakten! Wahlniederlage anerkennen? Never!
Aber ist schon klar, hinter dem steckt auch etwas winzig kleines: Die furchtbare Angst, dann halt doch ein kleines armes Würstchen zu sein! Der Typ ist Milliardaär, und zahlt, müsste jetzt mal nachsehen, $ 300 Steuern im Jahre x ........ Also ich kann mir kein größeres Ego vorstellen! Den erschüttert nicht mal, wenn er erzählt, gegen Corona könnte man ja vielleicht einfach desinfektionsmittel spritzen (intravenös!).......
In sehr vielen Fällen sind auch beide Meinungen richtig. Oft redet man aneinander vorbei. Ich sag auch nix ist fix. Ich habe eine Meinung und neue Informationen können sie auch ändern. Das ok das wußte ich nicht, du hast recht fällt mir leicht. Umgekehrt hab ich dann aber auch Probleme damit, wenn der andere das nicht kann :-/.
Dafür gibt es viele verschiedene Gründe:
- Für manche ist es ein Wettstreit, einen Meinungsaustausch herbeizuführen: Die Meinung des Anderen gegen die eigene Meinung auszutauschen, damit er die gleiche Meinung hat. Da darf man natürlich nie zugeben, dass der Andere vielleicht die besseren Argumente hat......
- Viele erfahren in ihrer Schulzeit im Klassenverbund, von den Eltern, dass es schlecht und schlimm ist Fehler zu machen. Solche Menschen lernen dann oft, alles zu leugnen
- Für manche ist es ein Wettstreit, niemals aufzugeben und immer Recht behalten zu wollen
- Manche fürchten einen Gesichts- oder Autoritätsverlust
- ............
eher eines besonders großen Egos! Übergroß!
dafür von kleinem Selbstbewusstsein!