Leidet ein Mann nicht darunter, wenn seine Freundin ihm fremdgeht?
Warum stellen manche Männer es so dar, als ob es sie nicht getroffen hat, als die Freundin (oder die Ehefrau) ihnen fremdlging? Sie tun immer so einen auf cool, einen so auf: tja, ist halt passiert...
Gut, das war immer, wo das fremdgehen schon länger her war, mag sein, dass der gehörnte Partner dies da schon verarbeitet hat. Aber komisch ist es schon, weil sie alle in meinem Beispiel haargenau gleich erkannt haben (locker und cool erzählt) wo ich mir denke, hä, das muss einen doch krass wehtun, hat es dich echt nicht so hart getroffen??
Frauen dagegen, die betrogen wurden, erzählen noch JAHRE später von dem Schmerz der untreue.
Kann es sein, dass Männer sich selbst beschützen wollen, indem sie ihren Mitmenschen vermitteln: ihre fremdgeherei prallt an mir ab! Ich bin stark und lass mich nicht davon runter ziehen!
?
15 Antworten
Es gibt durchaus Männer und Frauen, die das nicht zwangsweise stört. Es gibt ja auch so etwas wie offene Beziehungen oder Polyamorie.
Aber selbst in einer an sich exklusiven Beziehung ist das nicht zwingend ein Trennungsgrund. Das kommt aus meiner Sicht auf das Motiv an und darauf, ob die Beziehung zu mir noch intakt ist.
Ich glaube nicht, dass das Hauptmotiv ist "stark wirken" zu wollen. Das mag bei einigen auch eine Rolle spielen. Aber viele Menschen sind durchaus etwas entspannter als andere. Ich selber wurde zum Beispiel noch nie eifersüchtig. Verletzt ja, aber nicht eifersüchtig.
Ich kenne keinen Mann, dem es egal ist, wenn ihnen die Frau fremdging. Aber ich glaube, die meisten Männer verlieren dadurch einfach die Gefühle für die Frau und schreiben sie permanent ab, bzw. stirbt dadurch dann die Liebe.
Bei Frauen kenne ich hingegen einige Fälle, wo sie sich selbst die Schuld gaben für das Fremdgehen des Mannes und deshalb ihm nachwievor hinterher rannten und noch Gefühle für den Fremdgänger hatten.
Für einen Mann wiegt Fremdgehen in der Regel sehr schwer. So eine Frau findet man hinterher einfach nicht mehr attraktiv und somit fällt es auch leicht, direkt mit ihr abzuschließen.
Ein paar Ausnahmen gibt es natürlich. Manche Männer haben auch einen Cuckolding-Fetisch, wo sie die Frau sogar dazu ermutigen, fremd zu gehen.
Aus Stolz. Wer gibt schon gerne zu, dass es einen wirklich schmerzt? Zumal auch der Kontext entscheidend ist - eine enge Freundin redet mit dir anders darüber, als ein Date. Und ein persönliches, intimes Gespräch ist was anderes, als bei einer Party drüber zu quatschen. Selbst wenn man konkret fragt, ist die Fragestellung entscheidend. Und der Tonfall.
Es gibt übrigens viele Männer, die auch nach Jahren noch deutlich sagen und zeigen, wie sie das verletzt hat. Und Frauen die offen darüber reden, tun dies oft auch aus Rachsucht oder um den Ex zum alleinigen Schuldigen an allen Problemen zu machen.
Kann eine Mischung sein, Menschen ticken unterschiedlich - auch Männer gehören dieser Spezies an.
Vielleicht wollen sie
- Nach außen hin "stark" wirken
- der Realität ins Auge sehen und erkennen, dass es nichts bringt, wenn man sich über das, was nun mal passiert ist, weiterhin aufregt
Oder sie hatten ohnehin keine richtigen Gefühle für die Frau und sind daher auch nicht verletzt. Resignation ...
*shrug*
manche haben in einer Beziehung schon innerlich abgeschlossen,
und ein paar wenige stehen sogar drauf (cuckold).
Das muss jeder für sich entscheiden, wie tief oder ob einen das verletzt.