Ist Steuern eine Form von Raub und Sklaverei, die geduldet wird, weil wir in das System hineingeboren sind?

18 Antworten

Ich Versuche es Mal mit einem Papst

"Die Steuererhebung trägt vor allem dazu bei, Ungleichheiten zu überwinden, Investitionen zu tätigen, damit mehr Arbeit entsteht, ein gutes Gesundheitswesen und Bildung für alle zu gewährleisten und Infrastrukturen zu schaffen, die das soziale Leben und die Wirtschaft erleichtern"

Steuern sind Mitteln, die der Staat erhebt, um Dienste für Gemeinschaft zu ermöglichen. Dazu gehören medizinische Grundversorgung, Infrastruktur, Ausbildung, Verteidigung etc.

Das Argument, dass man die Steuern für Dinge bezahlt, die man nicht will. Da der Staat die Zahlung der Steuern mit Gewalt durchsetzt, wäre das dann Raub/Diebstah ist Schwachsinn

Dann schauen wir doch mal, ob wir diese Dinge wirklich nicht wollen:

  • Du willst keine Straßen, Gehwege, Brücken, ÖPNV etc und nutzt diese auch nicht?
  • Du willst kein Trinkwasser und nutzt dieses auch nicht?
  • Du willst keine Schulen und haben auch selbst keine besucht?
  • Du brauchst keine Feuerwehr? (Was tun wenn's brennt?)
  • Du willst keine Polizei und Gerichte?

Dann würde ich vorschlagen, man geht nach Somalia oder nach Libyen oder sonstige rechtsfreie Räume. Da zahlt man keine Steuern und braucht dann auch die oben genannten Unannehmlichkeiten nicht in Kauf nehmen.

Tatsächlich haben wir keinen persönlichen Einfluss darauf, ob der lokale Flughafen durch dilettantische Politiker teuer gebaut und vielleicht nie eröffnet wird. Aber allein durch die Tatsache, dass wir (du, ich, etc pp) sich in einem durch Steuern finanzierten Gemeinwesen befinden, führt dazu, dass wir eine Art "Vertrag" schließen, freilich kann man sich seinen Geburtstort (und damit sein Land) nicht aussuchen. Aber dieser "Vertrag" ermöglicht es uns die Nutzung aller der durch Steuern (ggf. auch ineffizient) finanzierten Infrastruktur und verpflichtet uns in gewisser Weise auf der anderen Seite, auch die Steuern zu zahlen.

Die Steuern sind damit eine Gegenleistung für erhaltene Leistungen und Dienste des Staates (auch wenn §3 AO das etwas anders definiert).

Letztlich handelt es sich bei dieser Argumentation um ein billiges populistisches Argument der libertären Bewegung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Parteimitglied

Vallon0575  14.04.2025, 14:57
Aber allein durch die Tatsache, dass wir (du, ich, etc pp) sich in einem durch Steuern finanzierten Gemeinwesen befinden, führt dazu, dass wir eine Art "Vertrag" schließen, freilich kann man sich seinen Geburtstort (und damit sein Land) nicht aussuchen. 

Das wiederspricht der Definition eines Vertrag, sogar der rechtlichen Definition:

Ein Vertrag ist ein Rechtsgeschäft, das aus (mindestens) zwei übereinstimmenden Willenserklärungen (Angebot und Annahme iSv §§ 145 ff. BGB) besteht und zwischen den Parteien eine rechtlich bindende Regelung begründet.

TheOrangePill  14.04.2025, 13:07
  1. Straßen, Gehwege, Brücken, ÖPNV: Wer sagt, dass ich die nicht will? Ich nutz sie, klar – aber warum muss der Staat sie bauen? Private Unternehmen können das effizienter, weil sie Konkurrenz und Gewinnmotiv haben. Schau dir historische Beispiele an: Private Straßen und Eisenbahnen gab’s schon, bevor der Staat sich eingemischt hat. Warum nicht direkt an die Autobahn GmbH zahlen? ÖPNV? Wettbewerb würde bessere Preise und Qualität bringen – sieh dir Uber oder private Busse an. Der Markt findet Lösungen, wenn man ihn lässt.
  2. Trinkwasser: Lebenswichtig, keine Frage. Aber staatliche Wasserwerke sind oft ineffizient und verschwendend. Private Wasserversorgung funktioniert in vielen Ländern – schau dir Beispiele wie in Chile an. Der Markt hat einen Anreiz, sauberes Wasser zu liefern, weil niemand für dreckiges Wasser zahlt. Plus: Eigentumsrechte an Wasserquellen verhindern Übernutzung besser als Bürokratie.
  3. Schulen: Bildung ist super, aber staatliche Schulen sind oft Einheitsbrei und indoktrinieren mehr, als sie fördern. Private Schulen die sich in Genossenschaften zusammen tun, Homeschooling oder Online-Plattformen bieten maßgeschneiderte Bildung. Wettbewerb sorgt für Qualität, und Eltern wissen besser, was ihre Kinder brauchen, als ein Ministerium.
  4. Feuerwehr: Wenn’s brennt, will ich, dass jemand kommt – aber warum muss das der Staat sein? Private Feuerwehren existieren schon, z. B. in ländlichen Gegenden oder als Versicherungsmodell. Du zahlst für Schutz, wie für eine Hausratversicherung. Der Markt würde Anreize schaffen, Brände schnell zu löschen, weil Kunden sonst woanders hingehen. Freiwillige Feuerwehren zeigen ja schon, wie’s ohne Zwang geht.
  5. Polizei und Gerichte: Sicherheit und Rechtsprechung sind wichtig, aber der Staat hat kein Monopol auf Gerechtigkeit. Private Sicherheitsfirmen und Schlichtungsstellen könnten das übernehmen – wie’s teilweise schon in gated communities oder im internationalen Handel passiert. Schiedsgerichte sind oft schneller und fairer als staatliche Mühlen. Ohne Staatsgewalt gäb’s weniger Willkür, weil Anbieter sich um ihren Ruf sorgen müssen.

Der Kern ist: Ich will all diese Dinge, aber ich glaub, dass freiwillige Kooperation und der Markt sie besser liefern als ein Zwangssystem, das meine Freiheit einschränkt und mein Geld verschwendet. Der Staat ist nicht der einzige, der Probleme lösen kann – er ist oft das Problem!

Letztlich handelt es sich bei dieser Argumentation um ein billiges populistisches Argument der libertären Bewegung.

Bei deiner könnte man meinen das der Staat sich einen gehörigen Etatisten rangezogen hat :P

anTTraXX  14.04.2025, 13:15
@TheOrangePill

Ok ich gehe deine Punkte mal durch.

Zu 1: klar könnten wir so machen, wir sind uns doch aber einig das die etwaige Maut weit höher liegen würde als das was wir so an Steuern zahlen.

Zu 2: Hamburg hat vor Jahren seine Trinkwasserversorgung privatisiert, damals unter Ole van Beust, das Netz wurde so heruntergewirtschaftet das man es am Ende zurückgekauft hat damit nicht Zustände wie bspw London herrschen.

Zu 3: Bildung darf niemals zum Luxusgut werden, was dann passiert können wir grade in den USA sehr gut beobachten!

Zu 4: Als Feuerwehrmann kann ich dir sagen das es dafür keinen Markt braucht, denn es ist das Bestreben eines jeden Feuerwehrlers das ein Brand schnell aus geht. Und nein auch hier würde der Markt nichts regeln, denn was passiert wenn der Markt regelt können wir auch wieder in anderen Ländern beobachten. Wenn das nötige Kleingeld darüber entscheidet ob ich aus meinem PKW gerettet werde oder aber mein Haus brennt und es gelöscht werden muss.

Zu 5: und wie sollen diese finanziert werden? Auch hier läuft es am Ende wieder darauf hinaus: we mehr Geld hat gewinnt.

TheOrangePill  14.04.2025, 13:33
@anTTraXX
Zu 5: und wie sollen diese finanziert werden? Auch hier läuft es am Ende wieder darauf hinaus: we mehr Geld hat gewinnt.

Brutto = Netto.... und dann kann jeder selbst entscheiden welche Versicherungen und welche Versicherungspakete er genau braucht...

Die Beispiele die du nennst sind keine Freien Märkte da dort immer noch der Staat zu sehr großen Teilen seine Finger im Spiel hat gerade in den USA...

Zu 1: klar könnten wir so machen, wir sind uns doch aber einig das die etwaige Maut weit höher liegen würde als das was wir so an Steuern zahlen.

Brutto = Netto = auch mehr Geld zur Verfügung

Zu 2: Hamburg hat vor Jahren seine Trinkwasserversorgung privatisiert, damals unter Ole van Beust, das Netz wurde so heruntergewirtschaftet das man es am Ende zurückgekauft hat damit nicht Zustände wie bspw London herrschen.

Hamburg hat seine Trinkwasserversorgung unter Ole von Beust (Bürgermeister von 2001 bis 2010) nicht privatisiert. Die Hamburger Wasserwerke (HWW) blieben in städtischer Hand. Es gab Diskussionen über Privatisierungen in verschiedenen Bereichen (z. B. Krankenhäuser, Immobilien, Hafen), aber die Wasserversorgung war davon nicht betroffen. Tatsächlich betonte die Hamburger Umweltbehörde 2002, dass ein Verkauf der HWW „definitiv nicht geplant“ sei, da Wasser ein Lebensmittel sei und unter städtischer Kontrolle bleiben solle. Auch ein Bericht von 2013 bestätigt, dass Hamburg sich gegen die Privatisierung der Wasserversorgung sperrte, da Wasser als Allgemeingut gelte. Die Behauptung, dass eine Privatisierung stattfand, ist also falsch.

Es gibt keinen Beweis für ein heruntergewirtschaftetes Netz oder einen Rückkauf, und der Vergleich mit London ist irrelevant, da Hamburg genau solche Zustände durch Beibehaltung der städtischen Kontrolle vermied. Freiheit bedeutet, den Markt arbeiten zu lassen, aber hier wurde der Markt gar nicht erst ins Spiel gebracht.

Selbst wenn ich die Aussage hypothetisch betrachte, würde ich argumentieren, dass ein freier Markt für Wasser durchaus funktionieren könnte, wenn Eigentumsrechte klar definiert sind und Wettbewerb (z. B. durch alternative Anbieter oder Technologien) gefördert wird.

Zu 3: Bildung darf niemals zum Luxusgut werden, was dann passiert können wir grade in den USA sehr gut beobachten!

Genauso sehen wir das die Sozialistische Bildung gerade den Bach runter geht, Schulen marode, immer weniger Lehrer....

Die schönen Leistungen des Staates werden immer schlechter und Gleichzeitig immer teurer...

Die Beispiele die du nennst sind keine Freien Märkte da dort immer noch der Staat zu sehr großen Teilen seine Finger im Spiel hat gerade in den USA...

Zu 4: Als Feuerwehrmann kann ich dir sagen das es dafür keinen Markt braucht, denn es ist das Bestreben eines jeden Feuerwehrlers das ein Brand schnell aus geht. Und nein auch hier würde der Markt nichts regeln, denn was passiert wenn der Markt regelt können wir auch wieder in anderen Ländern beobachten. Wenn das nötige Kleingeld darüber entscheidet ob ich aus meinem PKW gerettet werde oder aber mein Haus brennt und es gelöscht werden muss.

Nochmal Brutto = Netto.... Die Versicherer wollen alle Märkte abdecken auch die die weniger Geld haben. Basispakete könnten die wichtigsten Sachen abdecken Zusatzleistungen könnten mehr kosten.

Die Mittel der Polizei/Feuerwehr werden seit Jahren immer weiter gekürzt. Der Zustand der Gerätschaften, Fahrzeuge Ausrüstung etc. werden immer schlechter.

APPLE854 
Beitragsersteller
 14.04.2025, 17:42
@anTTraXX

Vllt noch als Ergänzung. Dein Brutto wäre sogar deutlich höher. Also Netto >> Brutto den du jetzt hast.

Vom Brutto bezahlt noch der Arbeitgeber on top drauf. Also wäre der Brutto Lohn das 1,5 Fache. Inklusive ganze Steuern in der Produktion würden wegfallen. Produkte würden erstmal auch deutlich günstiger werden. Inklusive hätten wir keinen Mindestlohn mehr im Freien Markt. Produkte werden umso mehr günstiger werden. Und mit den Haufen Geld, kann man all das besser finanzieren, als wenn es über den Staat geht, und noch 30 weitere steps. Und durch den Konkurrenz Kampf oben drauf, wird es sogar noch effizienter als der Staat jemals könnte.

Man hätte genug Geld. Oben drauf hätten wir noch mehr Arbeitskraft, da die irrelevante Beamte Jobs wegfallen würden. Und die menschliche Zeit ist die wichtigste Ressource.

Wenn der Staat es kann, dann wir auch. Da muss mir keiner die Tür eintreten.

APPLE854 
Beitragsersteller
 14.04.2025, 12:59

"Dann schauen wir doch mal, ob wir diese Dinge wirklich nicht wollen:

  • Du willst keine Straßen, Gehwege, Brücken, ÖPNV etc und nutzt diese auch nicht?
  • Du willst kein Trinkwasser und nutzt dieses auch nicht?
  • Du willst keine Schulen und haben auch selbst keine besucht?
  • Du brauchst keine Feuerwehr? (Was tun wenn's brennt?)
  • Du willst keine Polizei und Gerichte?

"

Ich will all diese Dinger. Würde ich dafür selber zahlen? Ja, würde ich dafür freiwilig zahlen? Ja. Ist es okay, das jemand nicht für Trinkwasser zahlt und daher keins bekommt? Ja. Ist es okay das jemand keine Lebensmittel kauft, und dafür keinen anspruch bekommt im Supermarkt? Ja.

Brauchen wir den Staat für Infrastruktur? Nein. Brauchen wir den Staat für Feuerwehr? Nein. Ist der Staat effizient? Nein, weil keine Konkurrenz. Bei den Staat geht es auch nicht um Effizient. Würde es uns allen in einen Freien Markt besser gehen? Ja, weil wir alle insgesamt mehr haben würden.

Sogar Toiletten würden sauberer sein, würde sich der staat nicht einmischen.

Sind Steuern, einfach nach Definition Raub? Ja 100%.

Definition von Raub: Wegnehmen von fremden eigentum, wenn auch mit Gewalt. Sowohl Gewalt wird angewendet, als auch wird dein Eigentum weggenommen.

Nur weil man es in einer kleinen Form zurückbekommt, heißt es nicht das es kein Raub ist.

Das ist so trivial. Das verstehst du auch. Aber anscheinend überwiegt eine Stimme im Kopf. Auch wenn man sagen will das 1+1=2 ist in den Natürlichen Zahlen.

Wer ist "der Staat"? Ich. Und auch Du. Und noch ein paar Millionen weitere Leute formen den Staat.

Dass jemand über die Verwendung von Steuern entscheidet, halte ich für unabdingbar, weil es schlicht nicht möglich ist, 80+ Millionen Meinungen für jede Entscheidung abzufragen.


TheOrangePill  14.04.2025, 13:41

Der Staat ist nicht „wir alle“: Die Aussage suggeriert, dass der Staat eine Art kollektiver Ausdruck der Bürger sei, wie eine große, freundschaftliche Runde. Aber in Wirklichkeit ist der Staat eine Institution mit einer kleinen Gruppe von Entscheidungsträgern – Politiker, Bürokraten, Lobbyisten –, die Macht über andere ausüben. Ich und du haben keinen direkten Einfluss auf die meisten Entscheidungen. Selbst in einer Demokratie wählst du vielleicht alle paar Jahre, aber das heißt nicht, dass du „der Staat“ bist. Wie Murray Rothbard sagte: Der Staat ist eine Organisation, die sich durch Zwang definiert, nicht durch freiwillige Teilnahme. Ich forme den Staat nicht mehr, als ich eine Bank forme, nur weil ich ein Konto habe.

Zwangsmitgliedschaft statt freiwilliger Gemeinschaft: Wenn „wir“ der Staat wären, könnte ich ja aussteigen, oder? Aber das geht nicht – ich bin gezwungen, Steuern zu zahlen und Gesetze zu befolgen, egal ob ich zustimme. Das ist keine Gemeinschaft, sondern ein Zwangssystem. In einem freien Markt, wie ihn die Österreichische Schule propagiert, entscheide ich selbst, mit wem ich kooperiere. Der Staat lässt mir diese Wahl nicht – das widerspricht der Idee, dass ich Teil von ihm bin. Wie Ludwig von Mises betonte: Wahre Kooperation basiert auf Freiwilligkeit, nicht auf einem Monopol der Gewalt.

Interessenkonflikte: Die Aussage ignoriert, dass „ein paar Millionen Leute“ unterschiedliche Bedürfnisse und Werte haben. Der Staat kann nicht alle repräsentieren, weil er per Definition einige bevorzugt und andere benachteiligt. Wenn Steuern von mir für Dinge ausgegeben werden, die ich ablehne (z. B. Subventionen für Industrien, die ich nicht mag), wie bin ich dann „der Staat“? Der Staat ist eher ein Mechanismus, der Konflikte durch Machtentscheidungen „löst“, statt sie durch freiwilligen Austausch zu harmonisieren.

Der Markt braucht keine zentrale Entscheidung: Die Aussage nimmt an, dass komplexe Gesellschaften nur durch zentrale Planung funktionieren, weil man nicht alle Meinungen abfragen kann. Aber genau das widerlegt die Österreichische Schule! Friedrich Hayek sprach von der „spontanen Ordnung“: Im freien Markt koordinieren Millionen Menschen ihre Bedürfnisse durch Preise, Angebot und Nachfrage, ohne dass jemand alles überblicken muss. Wenn ich Brot kaufe, muss ich nicht die Meinungen von 80 Millionen Menschen kennen – der Bäcker liefert, weil es für uns beide Sinn macht. Warum sollte das für Straßen, Bildung oder Sicherheit nicht gelten? Der Markt ist ein dezentrales Entscheidungssystem, das besser skaliert als jeder Staat.

Steuern sind keine Lösung, sondern ein Problem: Die Notwendigkeit, „jemanden“ über Steuern entscheiden zu lassen, entsteht nur, weil der Staat sie überhaupt erhebt. Ohne Zwangssteuern könnten Menschen direkt für die Dienstleistungen zahlen, die sie wollen – wie bei einem Abonnement. Private Anbieter würden konkurrieren, um die besten Lösungen zu liefern, und du könntest selbst entscheiden, wofür dein Geld geht. Das Problem der „80+ Millionen Meinungen“ löst sich im Markt von selbst, weil jeder nur für sich entscheidet, nicht für alle. Zwang ist also nicht „unabdingbar“, sondern künstlich geschaffen.

Ineffizienz zentraler Planung: Wenn „jemand“ über Steuern entscheidet, führt das zu Verschwendung, weil dieser Jemand nicht die Informationen hat, die Millionen Individuen haben. Mises wies auf das „Wissensproblem“ hin: Kein Planer kann die Bedürfnisse aller kennen. Das Ergebnis sehen wir in überteuerten Projekten, Bürokratie und Fehlallokationen (z. B. Subventionen für unrentable Industrien). Im Markt hingegen signalisieren Preise, was gewollt ist, und Anbieter passen sich an – ohne dass ein „Jemand“ alles kontrollieren muss.

Freiwillige Alternativen: Es gibt bereits Beispiele, wie komplexe Systeme ohne zentrale Steuerentscheider funktionieren. Private Sicherheitsfirmen, Schiedsgerichte oder freiwillige Gemeinschaften (z. B. Genossenschaften) zeigen, dass Koordination ohne Zwang möglich ist. Historisch gab es private Infrastruktur (z. B. Eisenbahnen im 19. Jahrhundert), die oft effizienter war als staatliche. Die Idee, dass Steuern zentral verteilt werden müssen, ignoriert diese Alternativen und nimmt an, dass nur der Staat große Probleme lösen kann – ein Irrtum, den Anarchokapitalisten entschieden ablehnen.

sumpfbub  14.04.2025, 15:08
@TheOrangePill

Es zweifelt keiner daran, dass es Funktionäre gibt, welche sich an den Steuertöpfen ungebührlich bedienen. Daraus abzuleiten, dass Steuern grundsätzlich schlecht sind, ist schlicht naiv.

Ohne Steuern oder andere Formen von Massenbeteiligungen sind Großprojekte nicht umsetzbar. Wie würde man beispielsweise in einheitlicher Form für den Erhalt von Straßen und den Neubau derselben sorgen? Kleinstaaterei mit vielen kleinen Fürstentümern sind Unfug, weil bald jeder sein eigenes Süppchen kochen könnte: Unterschiedliche Währungen, Gesetze und Erlasse aller Art.

Firmen werden geführt; Kommunismus mit rollierenden Entscheidungsträgern durch alle Angestellten führen ins Chaos und Stillstand. Ein Staat braucht auch Leitung durch Entscheidungsträger. Andernfalls entsteht auch ein völliger Wildwuchs, was in wenigen Belangen gut wäre, aber nicht, was Abläufe anbetrifft.

Nein. Steuern sind dazu da, dass allgemeine Leben mit zu finanzieren, unter anderem auch davon Menschen zu bezahlen, die Leustungen für dich erbringen. Infrastruktur, Justuz usw. wollen alle bezahlt sein. Das geht nur über die Gemeinschaft.

Bisschen mehr informieren vorher beugt oft solch hahnebüchener Polemik vor.


TheOrangePill  14.04.2025, 14:22

Was denkst du, wie Menschen Dinge wie Straßen oder Schulen finanziert haben, bevor es Steuern in der heutigen Form gab?

APPLE854 
Beitragsersteller
 14.04.2025, 12:24

Wieso darf ich nicht selber entscheiden. In Infrastruktur würde ich investieren. In Beamte würde ich nicht investieren. In Klima Politik würde ich nicht investieren. In Bürokratie Sachen würde ich nicht investieren. In Bürgergeld und Krankenversicherung für die Allgemeinheit würde ich nicht investieren.

Nussbecher  14.04.2025, 12:25
@APPLE854

Weil es so nicht funktioniert, es ist kein Wunschkonzert. Jeder würde dann was anderes wollen und dann wäre das Chaos da.

APPLE854 
Beitragsersteller
 14.04.2025, 12:31
@Nussbecher

Ja wenn man es jetzt von 0 auf 100 macht. Viele Aufgaben als Gesellschaft haben wir den Staat abgeben. Wie zum Beispiel die Straßen zu bauen. Bzw. Das der Staat diese Unternehmen beauftragt. Aber wir brauchen den Staat hier nicht um Straßen und Schulen sind bauen. Der Staat lebt nur von uns, wir nicht von den. Das Problem heute ist die Abhängigkeit. Weniger Staat und mehr Freiheit.

Digibike  14.04.2025, 12:35
@APPLE854

Was suchst du dann hier? Mußt i. Ein Land auswandern, wo der Schwager vom Korruptesten im Ort, drr alle Fäden zieht, gleich noch Juristisches und Polizeiliches managed. Eh nur Rudimentär "Du zahle, sonst wir Poliere dir Zähne beim erste mal, aber komme wieder..". Und Straßen kannst anlegen, wie du willst - genehmigung bezahlen nicht vergessen, sinst werden Zähne wieder poliert - allzu viel ist ungesund... Klimapolitik brauchst dir auch keibe machen - nur die Auswirkubgen durch Industrieländer "live und in Farbe" miterleben - mit allen Konsequenzen .. Krankenversicherung ist auch kein Thema: Medizinmann begnügt sich mit ner Ziege oder Kuh, je nachdem, wie schwer erkrannt...

sumpfbub  14.04.2025, 12:40
@APPLE854

Wie hältst Du es denn bei einem Autounfall? Du bist der passive Fußgänger, der vom Auto erfasst und überrollt wird. Das kann niemand absichern, es kann jedem täglich passieren. Du liegst also unter dem Auto, ein Arm wurde abgerissen liegt drei Meter neben Dir.

Wie organisierst Du Deine Rettung? Wen rufst Du an - gesetzt den Fall, Du kommst an Dein Handy?

Wäre es da nicht toll, wenn es einen dafür zuständigen Dienst gäbe, der auf Anrufe von Wildfremden reagiert, in wenigen Minuten eintrifft und Deinen Blutverlust stoppt?

Oder findest Du es besser, wenn Du einen Bekannten anrufen musst, der gerade Zeit hat - und auch ein wenig medizinisches Wissen bei Google abzufragen willens ist?

Wäre es da nicht auch schön, wenn dann nach der Sicherung Deines Überlebens eine Organisation dafür sorgt, dass Du zu Deinem Recht kommst und trotz einer schweren Behinderung ein halbwegs normales Leben führen kannst?

U.a. gehen Deine Steuern auch in solche Projekte. Du willst sie nicht finanzieren, aber den Rahm abschöpfen. Schmarotzer sind solche Leute.

Nein, das hat mit Sklaverei nichts zu tun. Du darfst jederzeit gehen.


TheOrangePill  14.04.2025, 13:41

Du musst nur Steuer bezahlen wenn du den Staat erlassen willst xD Wegzugs -steuer...

Oponn  14.04.2025, 13:48
@TheOrangePill

Auf Gewinne bei Kapitalgesellschaften. Auch das hat nichts mit Sklaverei zu tun.

„Der Staat gib keine Leistung zurück“ - Du fährst also nicht über Strassen, wirst von Polizei und Gericht weitgehend vor Verbrechen geschützt, hast Deine Schule selbst bezahlt?


APPLE854 
Beitragsersteller
 14.04.2025, 12:25

Das hat die Gesellschaft bezahlt, wo von ein dutzendes des Geldes erstmal verschlingt wurde. In einen freien Markt, wäre alles effizienter und sauberer.

spelman  14.04.2025, 12:27
@APPLE854

Ok, Deine Schule war zwar vielleicht kostenlos, aber leider auch zumindest teilweise umsonst.