In der Schule fasten. Ist das erlaubt?
Ich kann mich noch erinnern, auch wenn das fast 4 Jahre her ist.
Daa war in der Corona zeit in der Pandemie, damals war ich in der 4. Klasse (10 Jahre alt). Heute bin ich in der 8. Klasse (14 Jahre alt).
Da wurden alle 4. Klassen in zwei Gruppen eingeteilt und damn war jede Gruppe in einer von den OGS räumen, davon hatten wir 7 und jede Woche war eine Gruppe in der Klasse, die andere in der OGS. Das war immer abwechselnd.
Dann hat Ramadan angefangen (Fastenmonat der Muslimen) und ich musste Fasten. Also hab ich es gemacht. Dann hat es irgendwann meine OGS Betreuung gemerkt und hat dann gefragt "warum isst du nichts?" Ich hab dann gesagt "weil ich Fasten muss". "Musst du nicht" meinte sie. Als meine Mutter mich abgeholt hat, hat die Betreuerin meine Mutter darauf angesprochen. Was danach passiert ist, weiß ich bis jetzt nicht.
Was denkt ihr warum das so war? Darf man in eure Schule auch Fasten? Wenn ich meine Mutter frage, antwortet sie mir nie.
8 Antworten
Du darfst fasten. Musst es aber nicht. Und im der Schule solltest du nicht fasten
Du sollst lernen. Wenn du nichts trinkst beeinträchtigt es dein Denkvermögen
Sie hat es dir ja nicht verboten. Natürlich ist es erlaubt zu fasten. Sie hat nur gesagt, dass du das nicht musst, es also deine Entscheidung ist. Mehr war ja nicht.
Kinder müssen prinzipiell nicht fasten. Wenn Kinder fasten gefährdet das unter Umständen die körperliche Entwicklung und sehr wahrscheinlich die schulische Leistungsfähigkeit.
Von daher ist es durchaus nachvollziehbar, dass die Schule dir sagt, dass du nicht fasten musst und auch deine Mutter darauf anspricht.
Nicht nur im Christentum auch im Islam müssen Kinder (bevor sie Jugendliche werden) nicht fasten. Das ist auch sinnvoll, da dies den kindlichen Körper sehr negativ beeinflussen kann. Natürlich darfst du zu jederzeit entscheiden, nur das zu essen, was du magst. Oder gar nicht. Die Schule hat während ihrer Aufsichtszeit jedoch eine Fürsorgepflicht und zu beobachten, ob es dir auch körperlich gut geht, gehört dazu. Von daher war es richtig, dass die Betreuung dich auf deine fehlende Nahrungsaufnahme angesprochen hat. Und in Zusammenfassung all dessen: Es war weiter richtig, deine Mutter anzusprechen.
Also eine viel komplexere Frage als gedacht, oder? 😎
In Bezug auf das Trinken sind Christentum und Muslime dagegen krass anderer Ansicht, während Christen und Christinnen einfache Getränke, im Besonderen Wasser, beim Fasten trinken dürfen und sollen, ist es Muslima und Muslimen ganz verboten. Um Schwindel, verminderte Leistungsfähigkeit, Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen zu vermeiden gilt es hier, nachts – im Schutz der Dunkelheit darf im Islam wieder gegessen werden – wasserreiche Früchte zu essen, die länger verdaut werden und so auch tagsüber Wasser liefern, auf Salz und Süßigkeiten weitgehend verzichten und ausreichend trinken.
Man darf fasten. Aber man muss das nicht.
Warum nicht?