Ramadan - warum unterschiedlich streng in verschiedenen Ländern?
Warum sind die öffentlich-staatlichen Regeln zum Fastenmonat Ramadan in verschiedenen islamischen Ländern unterschiedlich streng? Drei Beispiele aus eigener Erfahrung:
- In Malaysia haben Restaurants, Cafés etc. normal tagsüber geöffnet. Man darf Essen & Trinken mitnehmen und auch öffentlich verzehren. Ob man Muslim ist oder Nichtmuslim, kontrolliert keiner, das Fasten ist Privatsache.
- In der Türkei ebenfalls
- In Qatar hingegen gilt eine strikte "Indoor"-Policy. Essen und Trinken tagsüber nur drinnen, nur für Nichtmuslime. Verzehr in der Öffentlichkeit ist verpönt und gilt als grobe Respektlosigkeit.
In anderen Ländern ist es sicher noch strenger. Aber warum?
- Ist es nicht grade Ziel des Ramadan, der Versuchung zu widerstehen?
- Wenn ich andere Leute essen und trinken sehe, HILFT das doch bei meiner Prüfung, und ist nicht "respektlos"?
Warum gibt es solch große Unterschiede im Regelwerk islamischer Länder?
2 Antworten
Malaysia ist kein rein muslimes Land.
Dort sind es 56,5 % Musline, also haben 43,5 % andere Religionen oder sind Atheisten.
Also ein schlecht gewähltes Beispiel.
In Tunesien ist der Islam die Staatsreligion, trotzdem gibt es Religionsfreiheit. Auch in der Türkei gilt Religionsfreiheit, und das seit 1923.
Es muss doch auch Angebote für Leute geben, die keine Muslimen sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_muslimischer_Bev%C3%B6lkerung
Auch in der Türkei gilt Religionsfreiheit, und das seit 1923.
Ja, sie zehrt auch heute noch von den Bestimmungen die damals Kemal Atatürk einführte. Die kann auch der kleine Erdogan nicht so leicht aushebeln.
Mir persönlich ist das vollkommen "Banane".
Es wird eben in einigen wenigen Ländern wohl übertrieben. Wahrscheinlich wäre es den Muslimen in diesen Staaten auch völlig egal.
Das nenne ich den "vorauseilenden Gehorsam", wie man es in der Psychologie nennt.
Weil es in einigen strengen muslimischen Ländern Strafen gibt, für Menschen die tagsüber beim Essen oder Trinken erwischt werden. Das erledigen aber auch manchmal die netten Nachbarn, die einen beim Trinken erwischen. Die verprügeln den auch mal höchstpersönlich.
Ja, aber warum setzt z.B. Katar diese Regeln auch für nichtmuslimische Touristen durch? Warum darf ich in Doha als Touri nicht öffentlich meine Wasserflasche auspacken und trinken? Den fastenden Muslimen kann es doch egal sein, was ich mache.
Sind eben deren Schariagesetze. Da müssen sich alle dran halten. Andre Länder, andre Sitten.
Das sehen die regierenden Malaien aber anders. Rechtlich sind die "Bumiputra" (zumeist muslimische Malaien) bessergestellt, und geben bei den öffentlichen Feiertagen auch den Ton an.
Der Punkt ist: Wenn es Muslime in Malaysia aushalten, tagsüber Nichtmuslime essen und trinken zu sehen - warum halten es dann die Muslime in Katar nicht aus? Warum soll das dort "respektlos" sein?