Findet ihr das jetzige Geldsystem unfair, so das nur die Reichen profitieren?

8 Antworten

Meiner Meinung nach schwurbelst du hier ganz schön rum. Keiner druckt Geld und Kredite müssen bezahlt werden. Kannst mich gern mit deinen Quellen zu den Aussagen korrigieren.


APPLE854 
Beitragsersteller
 01.04.2025, 21:50

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/241829/umfrage/entwicklung-der-geldmenge-m3-in-der-euro-zone/

Kannst ja die Geldmenge Erhöhung seit 1970 schauen, das ist nur von Europa. Es steigt auch 10% pro Jahr.

Kredite müssen nicht getilgt werden bei Insolvenz bzw. es gibt Szenarien. Das Risiko trägt somit nicht die Bank oder sonstige, sondern die Bevölkerung.

Staaten nehmen weitere Schulden auf die sie nicht tilgen. Staaten tilgen alte Schulden, inklusive Zinsen durch neue schulden:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/154798/umfrage/deutsche-staatsverschuldung-seit-2003/

Eine höhere Erbschaftssteuer für hohe Vermögen würde zumindest für folgende Generationen die extreme Ungleichheit etwas abmildern.


VVBTC  02.04.2025, 07:22

Das ist richtig, aber eine Vermögenssteuer würde nichts am eigentlich Problem lösen.

Wahrscheinlich bräuchte man gar keine Vermögenssteuer, wenn das Geld ein härteres wäre, da die Geldvermögen der breiten Masse wachsen, während die Assetpreisdeflation stetig am Kapital nargt. Ohne das Vermögenswerte dann produktiv eingesetzt werden, verlieren sie an Wert.

VVBTC  02.04.2025, 08:39
@Charly1990

Genau wie die Schenkungssteuer gehört auch die Erbschaftssteuer ebenso zu den Vermögenssteuern. Die blasen alle mehr oder minder ins gleiche Horn.

Es war ein Leben lang mein Ideal, wenig Geld zu brauchen. Da ich also auch kein Karriere-Ziel hatte, war ich viel freier und flexibler.

Ich hab mir oft einen Spaß draus gemacht, dort zu wohnen, wo andere Urlaub machten. Zum Wohnen hat mir ein Zimmer gereicht. Kleidung hab ich fast nur gebraucht gekauft. Wofür brauchte ich also viel Geld?

Was ist eure Meinung? Und eure lösung?

Es gibt eigentlich keine andere Lösung als weiter MMT zu betreiben. Deflation (also ein Geldsystem bei dem sich die Geldmenge reduziert) wäre bei den aktuellen Schuldenständen ein absolute Katastrophe. Die Deflationsspirale würde zu sinkenden Margen und damit höheren Zinsen führen, was am Ende in einer Masseninsolvenz enden würde.

Diese Schuldenstände müssen ersteinmal abgebaut werden und das möglichst über einen längeren Zeitraum. Sämtliche Verpflichtungen und Obligationen die Aufgrundlage von Fiatgeld geschaffen wurden sollten nicht von heute auf morgen verschwinden, wenn man keinen absoluten Umbruch will, der in irgendeinem MadMax Szenario endet.

Ob Bitcoin die Lösung ist weiß ich nicht. Aktuell ist es der vielversprechenste Versuch ein Geldsystem zu schaffen, völlig frei von Fehlern ist aber auch Bitcoin nicht. Be your own Bank ist mit dem aktuellen Protokoll und selbst mit lightning nicht möglich, wenn man denn die gesamte Menschheit onboarden möchte. Dafür ist der blockspace einfach zu klein. Es würde also zum aktuellen Stand der Technik darauf Hinauslaufen, dass große Teile der Bevölkerung wieder einen Zahlungsdienstleister braucht, der das Channelmagement übernimmt. Das wäre wieder eine Form von Institutionalisierung und damit wäre der Grundgedanke von Bitcoin Tod. Auch wäre so ein Fraktional Reserve wieder durchaus denkbar. Da muss also irgendeine Lösung her. Sei es ein performanteres full custody Modell im second Layer, welches die schiere Anzahl an Transaktionen verarbeiten kann, oder wir müssen tatsächlich über die Erhöhung des Blockseize Limits bzw die Verkürzung der Blockzeit nachdenken.

Das andere große Problem, welches ich sehe ist das mit der Deflationsspirale. Am Ende gibt es zwei mögliche Wege, wie diese aufgelöst werden kann. Entweder das Geldsystem wird aus Mangel an Liquidität abgelehnt und die verarmten Teile der Bevölkerung nutzen ein alternatives Geld, oder die Sparer beginnen zu entsparen. In anderen Worten: Die Preise fallen so weit, dass jene Bevölkerungsteile mit Geld wieder anfangen zu konsumieren. Letzteres wäre eine Art "angebotsorientierte" Wirtschaftpolitik, welche in der Vergangenheit nicht wirklich funktioniert hat. Das ist allerdings kein Beleg dafür dass diese angebotsorientierte Wirtschaftpolitik zum Scheitern verurteilt ist. Bei breit verteilten Vermögen ist es durchaus denkbar, dass Menschen trotz fehlenden Einkommen mit dem konsumieren anfangen.


apt2nowhere  02.04.2025, 11:11

Bitcoin ist für mich nichts anderes als die Chips in einem Spielcasino , die du an der Kasse kaufst - sie werden nur solange wieder im harte Währung umgetauscht, als das Spielcasino besteht - macht es seinen Laden zu, ist dein Geld futsch

VVBTC  02.04.2025, 13:22
@apt2nowhere

Bitcoin ist die harte Währung. Alles andere sind die Poker Chips die völlig frei von deinem Einfluss ausgeweitet und verteilt werden.

Das "Geld drucken" finde ich nicht problematisch, besonders wenn es gedeckt ist.

Inflation ist auch nichts Schlechtes, sondern für die Wirtschaft förderlich, solange sie nicht zu hoch ist.

Ansetzen würde ich nicht am geldsystem, sondern an der wirtschafts- und Sozialpolitik.


APPLE854 
Beitragsersteller
 01.04.2025, 21:21

Das Geld Druckerei ist aber doch der Grund, warum Immobilien nicht mehr bezahlbar sind.

Antworte für dich, ist Inflation für dich schlecht? Für mich ist es schlecht. Ich kann nicht mehr sparen, bzw. wir Menschen suchen andere Güter zum Sparen die nicht fürs Sparen gedacht ist, z.B Immobilien.

Für mich ist Inflation schlecht, weil alles teuerer wird und ich mir mit meinen Geld nicht kaufen kann. Ich muss mit meinen Geld in einen Besseren spargut flüchten, weil ich dazu gezwungen bin. Oder ich muss konsumieren und Ressourcen verschwenden.

Wirtschaft und Sozial Politik wird nicht das hausgemachte Problem Lösen können, weil die selber ein Teil des Systems sind und selber es befürworten. Weil ja gerade die Politiker dadurch profitieren.

Dogetastisch  01.04.2025, 21:28
@APPLE854

Ich betrachte das eher gesamtwirtschaftlich, und da ist Inflation definitiv gut. Wenn du noch alles sparen, weil es sich mehr lohnt, dann sorgt das für wenig Konsum, und dadurch auch für viel Arbeitslosigkeit und wenig Wertschöpfung.

Für mich persönlich ist das für mich persönlich kein Problem, da ich längerfristig eher investiere als einfach auf dem Konto zu sparen.

Die Immobilien Thematik ist doch viel komplexer, da man generell das Angebot-Nachfrage-verhältnis berücksichtigen muss.

APPLE854 
Beitragsersteller
 01.04.2025, 21:32
@Dogetastisch

Warum soll Sparen zu viel Arbeitslosigkeit führen?

Ich halte es für gut. Die Menschen können endlich langfristig sparen, auch für die Rente. Konsum geht runter, wir sparen automatisch wertvollen Ressourcen. Betrachte es mal auch vom gesamt Bild. Mehr Ressourcen = besser. Unternehmen können sparen , und müssen sich nicht massiv verschulden und Monopole werden. Siehe VW Konzern. Das passiert ja auch durch neu erschaftem Geld.

Also was ich sehe, wir verschwenden Ressourcen, es entstehen Monopole die aufkeinenfall scheitern dürfen. Weil ja, sonst es zu massiven Arbeitslosigkeit kommt. Aber das ist ja wieder hausgemacht.

Unter einen harten Geld Standard, könnte man nicht einfach so andere Unternehmen dauerhaft kaufen. Man muss Leistung erbringen.

Was wir am Ende wollen ist, Fortschritt, Leistung, und weniger Verschwendung von Ressourcen.

Dogetastisch  01.04.2025, 21:37
@APPLE854

Wenn Leute mehr sparen, geben sie weniger Geld aus. Entsprechend also weniger Konsum und damit weniger Aufträge für die Wirtschaft.

Mir ist auch nicht klar, inwiefern dass die Monopol Bildung oder ressourcenverschwendung begünstigt len soll

APPLE854 
Beitragsersteller
 01.04.2025, 22:00
@Dogetastisch

Also kurze Festhaltung: Wenn Geld entwert => mehr Konsum, weil Preise werden teuerer.

Wenn Geld nicht entwertet => weniger Konsum, weil Preise sinken (inkl. technologischen Fortschritt).

Dann nimmt man mal einen deflationären Markt. Das ist die Technologie Branchen, die sich am schnellsten entwickelt. Obwohl unser Geld, vergleichen mit den neusten iPhone immer wertvoller wird. Also funktioniert es ja? Und trotzdem kaufen wir uns immer einen neuen iPhone, weil Menschen werden nicht auf Konsum verzichten. Vllt. Nicht jedes Jahr, außer man will es sich leisten. Sondern wie ich, ich kaufe mir alle 3 Jahre ein iPhone.

Zur Monopol Bildung: Unternehmen kaufen ihre Konkurrenten Unternehmen weiter auf. Weil die es können bzw. An günstigen Geld kommen (die aus den nichts entstehen). Unser VW Konzern hat ja auch diverse Automarken Porsche, Audi.. ect abgekauft.

nun ist der VW Konzern „Too big too fail“. Die sind nicht profitabel, und konnten nur durch unser Geld System so groß werden. Die müssen noch größer werden, weil wenn die pleite gehen, was passieren wird, schauen wir alle doof aus der Wäsche. Und das alles auf Kosten der Bevölkerung, weil das Geld aus dem nichts erzeugt wird, das nicht getilgt wird.

Zur resourcen: Wenn dauernd konsumiert, werden mehr Ressourcen werbraucht, weil mehr konsumiert wird. Mehr Transport Kosten, usw. Mehr Öl Verbrauch usw. Führt zu knapperen Ressourcen.

Wenn weniger konsumiert wird, verbrauchen wir weniger Ressourcen. Weniger Transport bzw. Leichterer Transport ect. Mehr Öl.

Zum Schluss:

Wir Menschen werden immer konsumieren, sowohl kurzfristig aber auch langfristig.

Du beziehst dich aus der Keynesian Lehre, die in der uni und Schule gelehrt wird. Obwohl sie nicht malbelegt wurde. Ich beruhe mich auf die österreichische Schule.

Dogetastisch  01.04.2025, 22:17
@APPLE854

Die österreichische Schule, die die wichtigsten Prinzipien der Naturwissenschaften ablehnt und somit die Wirtschaftswissenschaften noch unwissenschaftlicher macht, als sie ohnehin schon sind. Ja, von der halte ich nicht viel.

Ich berufe mich nicht nur auf den Keynesianismus, sondern auch in Ansätzen auf die neoklassische und die marxistische wirtschaftstheorie, von denen insbesondere die ersten beiden wesentlich mehr wissenschaftliche Grundlage und Evidenz haben als die österreichische Theorie.

Du gehörst doch Safe zu dieser Blocktrainer-Bubble, stimmt's? Denn die Argumente kommen mir sehr bekannt vor.

APPLE854 
Beitragsersteller
 01.04.2025, 22:27
@Dogetastisch

Schaue auch den YouTuber Blocktrainer ja, sehr gut erkannt XD. Nicht alle seine Videos aber ab und zu. Aber schaue auch andere Videos an bzw. Alle die sich mit der Thematik bitcoin beschäftigen.

Vllt. eher bitcoin „bubble“ ;)

Am Ende wird sich ja trotzdem die Gesellschaft entscheiden, weil gesunder Menschenverstand, aber das ist ein anderes Thema. Und auf meine Sachen bis du jetzt auch nicht eingegangen. Logisch sind die ja oder nicht?

Aber wenn ich als „dumm“ abgestempelt werde, weil ich mich für Bitcoin und gegen Fiat entschieden habe, dann müssen wir nicht weiter diskutieren.

Alle deine „Argumente“ bzgl. Konsumieren stimmen ja nicht. Konsumiert wird immer, deflationär Sektoren gibt es ja.

Ressourcen sind doch trivial.

Was denkst du was gemacht wird wenn Geld entwertet? Wir flüchten in z.B Immobilien und benutzen Immobilien als wertspeicher und Geld, obwohl der Nutzen anderweitig ist. Wie absurd ist das .

Ich denke schon das du meine Punkte verstehst, und das die durch aus Sinn machen.

Dogetastisch  01.04.2025, 22:39
@APPLE854

Ich denke dich nicht als dumm ab, keine Sorge. Erst recht nicht nur deshalb, weil du bist kein Fan bist.

Erstmal halte ich das für einen Irrtum und einen Verwechslung von Ursache und Wirkung, wenn du die Deflation beim Bitcoin mit technischem Fortschritt assoziierst. Denn die Deflation in der Tech Branche ist die Folge des Fortschritts, nicht umgekehrt. Was also bei einer Deflation der gesamten Währung passiert, das lässt sich daraus nicht schließen.

Das Beispiel iPhone war ja vielleicht auch nicht das beste, denn rein auf das Produkt bezogen werden die ja immer teurer. Klar, die Leistungsfähigkeit nimmt immer weiter zu und darauf beziehst du dich. Aber diese ist ja für den durchschnittlichen iPhone Käufer nicht gerade das wichtigste Kriterium weshalb ich hier bei der Aussage "deflationärer Markt" zumindest mal ein Fragezeichen setzen würde. In anderen Tech-Märkten mag es wirklich aus der Fall sein.

Konsum dann wird es natürlich immer geben, aber doch nicht im gleichen Maße. Du sagst es ja selbst, dass damit das sparen gefördert wird. Wenn ich immer noch gleich viel Geld verdiene und mehr Geld zur Seite lege, dann konsumiere ich natürlich weniger. Weniger Nachfrage für den Aufzug weniger Arbeit und weniger Gehalt, was wiederum den Konsum weiter reduziert. Das mündet in einer deflationären spielhalle und ist ein gut untersuchtes Phänomen.

Dogetastisch  01.04.2025, 22:43
@Dogetastisch

Weil du Bitcoin Fan bist*

Damn, sorry für die grauenhafte autokorrektur, welche ich gerne mal übersehe. Aber da waren jetzt schon paar lustige Korrekturen dabei xD

Dogetastisch  01.04.2025, 22:48
@APPLE854

Zudem ist es doch im aktuellen System möglich, durch Aktien Vermögen aufzubauen. Woran liegt da das Problem? Klar, es ist mit Risiko verbunden. Aber gerade über lange Zeiträume ist das ja minimal.

Dadurch stellt man ja auch den Unternehmen Eigenkapital zur Verfügung, steckt Geld also in die wirtschaft, was doch volkswirtschaftlich viel produktiver ist als Geld einfach nur zu sparen. Davon hat keiner was außer du selbst.

APPLE854 
Beitragsersteller
 02.04.2025, 09:25
@Dogetastisch

Ich verstehe nicht, was daran so schlimm ist weniger konsumieren.

Also wir sparen ja direkt Ressourcen. Unternehmen wird es dann ja immernoch geben.

Massen Konsum wird verhindert. Siehe VW Konzern, wo die meisten Schulden vom Konsumenten kommt, durch Kredite.

Wir können auf langwierige Produkte sparen.

Welche SEKTOR würde den Schaden nehmen?

Die Technologie Sektor nicht. Der Fortschritt ist so groß das wir ja hier eine Deflation haben.

Würde ein Angebot auf ein knappes Geld treffen mit gleicher Nachfrage, wäre der Preis konstant bleibt. Würde sich der Angebot verbessern, würde der Preis sinken.

Deine Annahme basiert auf der Annahme das der Konsum sich auf 0 annähert, das stimmt aber nicht.

Welche Produkte würde man konsumieren? Die die man braucht / will.

Es gab ja schon den Gold Standard, welches funktioniert hat. Jeder Fiat Standard in der Geschichte hat aber nicht funktioniert, und führte zu hyperinflation.

“Zudem ist es doch im aktuellen System möglich, durch Aktien Vermögen aufzubauen. Woran liegt da das Problem?“

Weil man gezwungen wird, weil das Geld inflationiert. + nicht jeder hat Zugang zu den Kapital Märkten. Sich damit zu beschäftigen ist wieder Zeit und Ressourcen. Das ist kein investieren, wir versuchen dann wieder nur zu sparen. Weil unser Geld für das sparen nicht geeignet ist, benutzen wir Aktien und Immobilien als Geld. Wie absurd ist das denn…

“Davon hat keiner was außer du selbst.“

Keiner hat was von Spekulation und sonstiges, weil man muss. Keiner hat von steigende Immobilien Preise und Monopole die „too big to fail“ sind.

Jeder will die Kontrolle des Geldes haben.

Am Ende haben die Menschen immer für die Freiheit gekämpft. In 100 Jahren schauen die Menschen, wie wir heute auf die Vergangenheit schauen… auf uns zurück, und würde sich Fragen, wIe dAs pAsSiERen kOnnte..