Deutsche müssen bald in den Krieg ziehen! Deutschland (Wiedereinführung) Wehrpflicht ab 2027; Was ist Eure Meinung dazu?

11 Antworten

Die Aussage „Wehrpflicht ab 2027“ ist falsch. Beschlossen wurde ein „Neuer Wehrdienst“ mit Freiwilligkeit plus Pflicht-Elementen: ab 2026 müssen 18-jährige Männer einen Online-Fragebogen ausfüllen; ab 1. Juli 2027 folgt eine verpflichtende Musterung. Das ist keine Einberufung zum Dienst und erst recht kein Einsatzbefehl. Der Gesetzentwurf ist vom Kabinett gebilligt, er muss noch durch Bundestag und Bundesrat.

Der Dienst selbst bleibt vorerst freiwillig. Ziel ist, Reserven aufzubauen und Personal schneller verfügbar zu machen. Hintergrund ist die verschärfte Lage durch Russlands Angriffskrieg; das Ministerium benennt Russland ausdrücklich als Treiber für höhere Verteidigungsbereitschaft. Eine echte Rückkehr zur allgemeinen Wehrpflicht wäre politisch möglich, ist aber nicht beschlossen; im Entwurf bleibt sie nur als Option, falls Freiwilligenziele nicht erreicht werden oder im Verteidigungsfall.

Meine „Meinung“ gebe ich nicht. Ich liefere Fakten. Aktuell wird niemand pauschal „in den Krieg geschickt“. Es geht um Erfassung, Musterung und einen freiwilligen Grunddienst von mindestens sechs Monaten, mit besseren Bezügen und längeren Optionen bis 23 Monate. 

Dass du Unsinn verbreitest. Es gibt keine "Wiedereinführung der Wehrpflicht"! Wie wäre es, mal zu lesen, was Fakt ist?

Was man unter "freiwillig" versteht, hast du wohl nicht kapiert?!

https://www.bmvg.de/de/neuer-wehrdienst

Für stumpfsinnige Fake-Fragen wie diese sollte die Möglichkeit geschaffen werden, "Daumen runter" zu vergeben!

Woher ich das weiß:Hobby – Global anerkannter Experte für (Welt-)Kriege aller Art

wmsieger  28.08.2025, 07:59
Für stumpfsinnige Fake-Fragen wie diese sollte die Möglichkeit geschaffen werden, "Daumen runter" zu vergeben!

Die Tatsache, dass er für die Frage, Stand jetzt, schon 9 Daumen und eine Auszeichnung bekommen hat, gibt zu denken.

Zum wiederholten Male.

Es gibt in dieser und vermutlich auch in der kommenden Legislaturperiode keine aktive Wehrpflicht welche einer Prüfung durch die (Verfassungs-) Gerichte stand halten wird

Ende der Durchsage.

Wehrgerechtigkeit
Wehrgerechtigkeit ist in Deutschland ein verfassungsrechtliches Gebot und eine Ausprägung des allgemeinen Gleichheitssatzes aus Art. 3 Abs. 1 GG. Da die…
. . . Das Bundesverwaltungsgericht weist unter Bezugnahme auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts darauf hin,

dass der Gesetzgeber bei der Festlegung der Wehrdienstausnahmen und Einberufungshindernisse keine unbeschränkte Gestaltungsfreiheit genieße.

Zugleich betont es die Pflicht zur Abwägung zwischen der Notwendigkeit einer wirksamen Landesverteidigung und der Erfüllung der Bündnisverpflichtungen einerseits und den Anforderungen an die Wehrgerechtigkeit andererseits.[4]
Für die Frage, ob das Gebot der Wehrgerechtigkeit verletzt ist, kann nach Ansicht des Bundesverfassungsgerichts einerseits die Zahl derjenigen, die tatsächlich Wehrdienst leisten, der Zahl derer gegenübergestellt,

die nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen für den Wehrdienst zur Verfügung stehen (sog. Innenwirkung des Gebots der Wehrgerechtigkeit) und andererseits die Zahl der tatsächlich zum Wehrdienst Einberufenen ins Verhältnis zur Zahl aller Männer eines Geburtsjahrgangs gesetzt werden (sog. Außenwirkung des Gebots der Wehrgerechtigkeit).

Ein Verstoß gegen die Wehrgerechtigkeit führt bei dem Wehrpflichtigen zu einem Abwehrrecht, das er seiner Einberufung entgegensetzen kann.[5]
60.000 Bundeswehr-Soldaten fehlen: Röttgen für „Plan B ... - wa.de
9. Juni 2025Berlin - Die Bundeswehr braucht 60.000 neue Soldaten, wie Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) jüngst bekanntgab
CDU schlägt Alarm: Deutschland fehlen 80.000 Soldaten
„Es fehlen mehr als 80.000 Berufs- und Zeitsoldaten sowie 140.000 Reservisten, damit Deutschland verteidigungsfähig bleibt und seine Nato-Verpflichtungen erfüllen kann", erklärte Röwekamp in der Rheinischen Post.
Geburten in Deutschland - Statistisches Bundesamt
Statistische Daten zur Anzahl der Geburten in Deutschland sowie zu Geburtenrate, Geburtenabstand, Kinderlosigkeit etc.
Geburten in Deutschland bis 2024| Statista
3. Juli 2025Das ganze Thema "Einwohnerzahl in Deutschland" in einem Dokument: Redaktionell und in übersichtlichen Kapiteln aufbereitet. Inklusive detaillierter Quellenangaben.
Geburtenziffer in Deutschland 1901 - 2024 Durchschnittliche Zahl der ...
Geburtenziffer in Deutschland 1901 bis 2024 Im Entwicklungsverlauf der letzten 120 Jahre zeigt sich ein drastischer Rückgang der Geburtenhäufigkeit in Deutschland. Die zusammengefasste Geburtenziffer (durchschnittliche Kinderzahl je Frau im gebärfähigen Alter zwischen 15 und 49 Jahren) hat sich von rund 4,2 zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf etwa 1,4 seit 1975 reduziert. Ab 2011 stieg die ...

Zwischen Musterung, Wehrpflicht und dem Kämpfen im Krieg ist es ein großer Unterschied.

Gerade ein starke Bundeswehr macht einen Krieg (mit Russland) eher unwahrscheinlich.

nein, es gibt einen Aufruf zur Musterung, um zu zählen wie viele junge wehrfähige Männer und interessierte man hätte. dazu zählen alle ab "Baujahr" 2008.

zur Wehrpflicht selbst: im Grundgesetz steht, dass man das Recht zur Verweigerung der Wehrpflicht hat.


Rico2906  28.08.2025, 06:14

Zugleich erlaubt Art. 12a GG die Heranziehung zum Wehrdienst und im Fall der Verweigerung die Pflicht zu einem Ersatzdienst. Es ist also nicht ein „Recht zur Verweigerung der Wehrpflicht“ allgemein, sondern spezifisch des Waffendienstes.

Rico2906  28.08.2025, 06:26
@Newshu

Der Regierungsentwurf zum Wehrdienst-Modernisierungsgesetz legt ausdrücklich fest, dass anerkannte Kriegsdienstverweigerer im Spannungs- oder Verteidigungsfall oder bei Aktivierung per Rechtsverordnung statt Wehrdienst Zivildienst als Ersatzdienst leisten müssen. Das folgt zugleich aus geltendem KDVG und Art. 12a GG.

Newshu  28.08.2025, 06:30
@Rico2906

ja das ist richtig aber zum aktuellen geplanten Wiedereinstieg in den Wehrdienst sind bislang keine Informationen über Ersatzdienst diskutiert

DerRoll  28.08.2025, 06:42
@Newshu

Das wäre eines der zentralen Probleme des derzeitigen konzeptlosen Herangehens. Denn eine echte Dienstverpflichtung kann nur unter Einhaltung der Wehrgerechtigkeit erfolgen. Es ist nicht möglich einfach willkührlich 2000 junge Männer zum Wehrdienst zu verpflichten und die anderen zu nichts.

Newshu  28.08.2025, 07:08
@DerRoll

es gibt die Möglichkeit der Freiwilligenbasis. wenn sich genug melden, ist keine Pflicht notwendig

DerRoll  28.08.2025, 07:15
@Newshu

Das reicht nicht um der Wehrgerechtigkeit zu genügen. Diese war bereits einer der Gründe für die Aussetzung der Anwendung der Wehrpflicht und ist meiner Meinung nach die größte Hürde bei einer Wiederanwendung.

Rico2906  28.08.2025, 07:16
@DerRoll

Das 2024 vorgestellte „schwedische“ Auswahlmodell (Fragebogen, Musterung, Auswahl der Geeignetsten und Motiviertesten) ist rechtspolitisch diskutiert. Es kann mit Wehrgerechtigkeit kollidieren, wenn am Ende nur ein kleiner Bruchteil zwangsweise herangezogen würde, ohne dass die Auswahlkriterien und Ausnahmen gesetzlich hinreichend bestimmt sind.

Newshu  28.08.2025, 07:29
@DerRoll

so wie ich das mitbekommen habe waren die Zustände der Bundeswehr Gründe des ausbleibens. Fehlendes Personal, schlechte Verfassung der Kasernen, Platzmangel, kein Equipment. Hab damals mal einen Bericht gelesen, dass deutsche Soldaten keine Munition mehr haben und auf Schießständen "Peng" rufen müssen

Newshu  28.08.2025, 07:35
@DerRoll

die Wehrpflicht soll sich anfangs auf Freiwilligkeit berufen. bis es eine Pflicht werden kann, muss noch einiges geschehen

Rico2906  28.08.2025, 08:14
@Newshu

Ausrüstungslücken gab es teils drastisch: 2014 setzten Einheiten bei einer NATO-Übung bemalte Besenstiele statt MGs ein. Deutschland verfehlte wiederholt die NATO-Vorgabe für Munitionsvorräte; mehrere Bundestagsdrucksachen halten den Rückstand fest. 

Seit der Zeitenwende laufen zusätzlicher Etat und Bauprogramme; 2024 wurden >450 Baumaßnahmen abgeschlossen. Parallel entsteht neue 155-mm-Artilleriemunitionsproduktion in Unterlüß. Verbesserungen setzen ein, der Rückstand ist aber groß.

Rico2906  28.08.2025, 08:25
@DerRoll

Das schwedische Modell ist offiziell dokumentiert. --> Total defence duty - Krisinformation.se https://share.google/fh0Njx1Dgyd5CLqIE

Ausnahmen und Einberufungshindernisse der Wehrgerechtigkeit brauchen eine hinreichend bestimmte, normative Regelung . Das hat die Rechtssprechung festgehalten --> BVerwG 6 C 9.04, Urteil vom 19. Januar 2005 | Bundesverwaltungsgericht https://share.google/FpkybEYWgGazIqX9O

Das BVerfG hat als Prüfmaß anerkannt, wie stark die Zahl der tatsächlich Einberufenen hinter der Zahl der verfügbaren Wehrpflichtigen zurückbleibt und wie groß der Anteil eines Jahrgangs insgesamt einberufen wird --> lk20090722_2bvl000309.pdf https://share.google/kCP17DPQ9OZUrrPhb

Eine zwingende Auswahl-Wehrpflicht nach Motivation/Eignung wäre erst nach detaillierter gesetzlicher Normierung wehrgerechtigkeitsfest. --> Keine Wehrpflicht – aber einen "Neuen Wehrdienst" https://share.google/UdzMjSDu0oG7tA2ML

Rico2906  28.08.2025, 08:29
@DerRoll

Richtig. Der Satz widerspricht sich. Diese hier aber nicht:

Der Wehrdienst ist derzeit freiwillig. Pflichtig sind nur Erfassung und ab 1.7.2027 die Musterung für Männer. Eine Dienstpflicht zum tatsächlichen Dienst existiert nicht; sie wäre nur nach neuer gesetzlicher Grundlage möglich.

DerRoll  28.08.2025, 08:34
@Rico2906

Und exakt so sehe ich es auch, ich sehe aber die Schaffung einer neuen gesetzlichen Grundlage als ziemliche Herausforderung, die noch lange nicht bewältigt ist. Nichts anderes sollen meine möglicherweise juristisch etwas unbedarften Äußerungen bezüglich des fehlenden Konzeptes bedeuten.

Newshu  28.08.2025, 08:34
@DerRoll

ersetze Wehrpflicht mit Wehrdienst und alles ergibt Sinn 🤯

Rico2906  28.08.2025, 08:45
@Newshu

Wehrdienst = aktuell freiwillig.

Wehrpflicht = gesetzlicher Zwang, derzeit ausgesetzt.