CDU vs AFD
Ich schrieb eine Antwort bezüglich dem Unterschied zwischen CDU und AfD und dann wurde meine Antwort immer länger. Wie es so üblich ist, antwortet fast nie wer auf lange Antworten und wenn dann nur mit Kommentaren wie "Schwachsinn" - ich hätte gerne freundliches, sachliches Feedback ob ich mit meiner Beschreibung eurer Meinung nach richtig liege und wo ihr Korrekturen vornehmen würdet, wenn man die 2 Parteien "Schwarz" und "Blau" in Kontrast setzt.
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Es sind zwei vollkommen unterschiedliche Parteien.
Die CDU ist eine ehemals religiös angehauchte Wirtschaftspartei, die lange Zeit führend in Deutschland war, allerdings auch zu Lobbyismus neigt. Die AfD ist eine rechtsradikale, populistische, opportunistische, traditionelle und freiheitsliebede, nationalstolze Partei, die bis vor Kurzem lange Zeit nur eine eher unbedeutende Oppositionspartei war und unter Beobachtung steht, weil sie rechtsradikale Äußerungen macht, die an den 2. Weltkrieg erinnern.
Aufgrund der letzten Krisen: Migration, Terrorismus, Coronapandemie, Ukrainekrieg, Inflation, Cum-Ex-Skandal, Eurokrise, Brexit, Klimakrise, Gendern und vielen anderen brisanten Themen, gewann europaweit die rechtsradikale Seite immer mehr Stärke. Die AfD/FPÖ scheinen augenscheinlich sich diesen Themen anzunehmen, haben jedoch gar nicht auf alle Probleme funktionierende Lösungen. Das nennt man Populismus. Sie bekommen Wählerstimmen, weil sie gute Redner sind und als die Retter in Not erscheinen und volksnah auftreten, was sie aber auch nicht mehr sind als alle anderen Politiker anderer Parteien.
Die CDU, die immer mehr an Stimmen verlor, erkannte nun langsam, dass sie ohne Populismus (Migrationshass) nun langsam den Kampf gegen die AfD verlieren würde, somit begann sie ihr Wahlprogramn der AfD anzupassen. Manche werden behaupten es sei umgekehrt, wahrscheinlich stimmt beides bis zu einem gewissen Grad. Die Parteien sind sich in manchen Themen nah, in anderen jedoch nicht. Eine Koalition zwischen Schwarz und Blau gibt bzw. gab es in Österreich bereits und nun wieder. Schwarz (CDU/ÖVP) verteten nunmal auch christliche und wirtschaftliche Werte, die sich mit den Parolen der AfD (Abendland schützen und Inflation bekämpfen und abschieben) decken. Trotzdem sind das zwei komplett unterschiedliche Parteien.
Die CDU/ÖVP Schwarzen inszenieren sich dabei immer als die Vernunftparteien, da sie aber oft mit den Roten (SPD/SPÖ) koaliert haben, die ein komplett entgegengesetztes, anderen Wirtschafts- und Migrationsmodell verfolgen (Arbeitnehmer und nicht Arbeitgeber unterstützen und Fachkräfte aus dem Ausland zuholen und willkommen heißen), befinden sich die Schwarzen in einem konstanten Stillstand und scheinen nichts weiterzubringen. Außerdem sind sie mittlerweile viel zu stark von Lobbyismus durchdrungen, es gibt nun auch Korruptionsskandale (Cum-Ex Scholz, Sebastian Kurz etc.) - Menschen werden mit der CDU unzufrieden. Mit der SPD oder den Grünen auch, aus anderen Gründen. Also wechseln immer mehr Menschen zur AfD.
Die Blauen scheinen die Lösung auf alles zu bieten, sind aber nur gute Redner und haben auch wie sie in Österreich an der Macht waren nichts Besonderes in der Regierungszeit bewirkt. Vieles ist hohles Gerede. Sie wollen auch nur an der Macht sein. Sie sind eine starke tolle Opposition, aber ich habe sie noch keine Probleme lösen sehen. Die Blauen wirken sympathisch, weil sie einem von der Seele sprechen. Politik wird aber nicht durch Reden gemacht, sondern indem man Gesetze beschließt, Finanzen kontrolliert und Taten folgen lässt, die Wirtschaft und Soziales in Einklang bringen - mit Atomkraft und Migrationsstopp sind nicht alle Probleme gelöst und es kommen neue hinzu, die dadurch entstehen. Da die FPÖ z.B. durchzogen von korrupten, inhaftierten Mitgliedern war, sollte man einer solchen Partei nicht trauen.
2 Antworten
Vieles ist korrekt, aber wie Du richtig vermutest, muss ich Folgendem widersprechen: "Die CDU, die immer mehr an Stimmen verlor, erkannte nun langsam, dass sie ohne Populismus (Migrationshass) nun langsam den Kampf gegen die AfD verlieren würde, somit begann sie ihr Wahlprogramn der AfD anzupassen."
Der nicht ausreichende oder sogar falsche Umgang mit dem Thema Migration wurde durch die CDU öfters ins Gespräch gebracht. Die Regierung verfolgte (und verfolgt partiell) aber eine andere Politik. Die Notwendigkeit, etwas zu unternehmen, lag auf der Hand. Auch nach den Rückmeldungen aus den Städten und Kommunen, an der Belastungsgrenze zu sein, hat die CDU intern im neuen Grundsatzprogramm in etlichen internen Diskussionen dazu einen eigenen Kurs festgelegt. Der war/ist aber nicht primär die maximale Überwachung der Grenzen sondern eine europäische Lösung. Erst nachdem wiederholt auf die Vorfälle - zuletzt in Aschaffenburg - keine Reaktion kam, war das Fass am überlaufen. Die Anträge im Bundestag haben aber nichts mit Populismus zu tun sondern sind zum einen ein Signal an die Bevölkerung, dass die CDU Willens ist, etwas zu tun (natürlich auch mit einem Wahlkampfaspekt) - aber auch an die europäischen Partner, dass wir die Nichtbeachtung der bisherigen Vereinbarungen nicht mehr hinnehmen.
Und genau hier findet man den Unterschied zur AfD. Die CDU ist in der Lage, für dieses europäische Thema in Brüssel aber auch Straßburg eine Mehrheit zu ermöglichen - das wir die AfD niemals schaffen.
Der meiner Meinung nach im Vordergrund steht.
und da es Deine Meinung ist, gibt es da auch nichts zu widersprechen - ob es stimmt oder auch nicht. 😉😊
Nur weil eine Partei mehr Stimmen hat, ist sie deswegen nicht besser oder näher an der Wahrheit. Argumentum ad populum.
Das ist kein Scheinargument sondern ein politisch-realer Fakt. Das hat nichts damit zu tun, ob eine Partei besser oder schlechter ist als ein andere. Das Entscheidende - und nichts anderes interessiert - ist, ob die "Wahrheit" des Antrags eine Mehrheit findet und auch umgesetzt wird. Und da sieht es in Europa / Straßburg für die AfD einfach zappenduster aus (noch mehr nach dem "Rauswurf" aus der ID-Fraktion).
Es geht mir dabei nicht um AfD-bashing sondern nur darum, die Sorgen und Nöte der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger mit Lösungen umzusetzen und genau da unterscheiden sich die Möglichkeiten der beiden Parteien.
Aber nein. Es geht nicht um deren Macht sondern deren Einfluss im entscheidenden politischen Spektrum. Die CDU steht hier nicht als CDU sondern als Teil der EVP-Fraktion, hat aber auch damit keine Mehrheit im EU-Parlament. Also braucht es Partner, die in die gewünschte Richtung mitziehen. Das kann - als Beispiel - auch eine Zustimmung aus dem sozialistischen Lager (siehe Dänemarks Regierung) oder sogar aus der ID-Fraktion (siehe Italien - ah, jetzt muss gleich ein Aufschrei kommen 😉) sein.
Bitte beachte, auf was ich bei der Aussage des FS eingegangen bin. Die CDU hat nicht und muss nicht das Wahlkampfprogramm an das der AfD anpassen. Da sitzen genug intelligente Leute, die ein eigenes Programm (inkl. des Grundsatzprogramms aus der CDU-Basis !!!) aufstellen konnten. Das man beim gleichen Problem zu ähnlichen Lösungsansätzen kommen kann, ist ja nicht abwegig und die AfD hat zu keinem Thema ein Alleinstellungsmerkmal gepachtet. Hier geht es einzig und allein um ein e Politik im Sinne der Bevölkerungsmehrheit und der praktischen Notwendigkeit.
Du gehst nicht auf meine Argumente und kausale Ketten ein und wiederholst Dich in Phrasen und reflektierst Deine eigene Aussage ("Manche werden behaupten es sei umgekehrt, wahrscheinlich stimmt beides bis zu einem gewissen Grad. Die Parteien sind sich in manchen Themen nah, in anderen jedoch nicht.") nicht.
Ich habe deine Antwort gesehen, aber warum sollte man sachliches Feedback dazu schreiben? Klar würdest du dich darüber freuen, aber die meisten hier machen höchstens ein Up- oder Downvote.
Wenn ich eine Antwort ganz gut finde, dann kommentiere ich sie meist nicht. Mach dir nichts draus, du hast dir bestimmt Mühe gegeben mit deiner Antwort.
Der meiner Meinung nach im Vordergrund steht.
Nur weil eine Partei mehr Stimmen hat, ist sie deswegen nicht besser oder näher an der Wahrheit. Argumentum ad populum.