Christentum: Sex vor der Ehe Ja oder Nein?
Christen sind ja in vielen Fragen gespalten, so auch bei der Frage danach, ob Sex vor der Ehe erlaubt oder verboten ist.
Viele Christen gehen sehr locker damit um, während andere nicht einmal vor der Ehe zusammenziehen in eine Wohnung.
Deshalb an die Christen: Zu welcher "Partei" gehörst du?
25 Stimmen
10 Antworten
Die Bibel und insbesondere davon das Neue Testament geben dazu keine eindeutigen Antworten. Es gibt eine Reihe von Schriftstellen, die es nahelegen, dass zu biblischen Zeiten die sexuelle Gemeinschaft erst nach der Hochzeit aufgenommen wurde und dies der Normalfall war. Mehr gibt die Bibel dazu aber nicht her.
"Kein Sex vor der Ehe" ist eine rein kirchliche Norm (zumindest bei den Katholiken) und wird zwar mit Rückgriff auf einige Bibelstellen erklärt, aber im wesentlichen mit der Sakramentalität einer christlichen Ehe begründet. Wobei die Kirche weniger von "Kein Sex vor der Ehe" spricht, sondern eher von "kein Sex (Geschlechtsverkehr) außerhalb der ehelichen Gemeinschaft" (natürlich etwas feiner formuliert 😊), was logischerweise die Zeit vor der kirchlichen Eheschließung miteinschließt.
Hallo Freitag19,
die Bibel äußert sich durchaus zu diesem Thema, wenngleich die Formulierung „Sex vor der Ehe“ darin so nicht zu finden ist. Aus etlichen Stellen geht aber hervor, dass der rechte Platz für die Sexualität nur innerhalb der Ehe ist und aus diesem Grund fällt z.B. vor- und außerehelicher Sex unter „verbotene sexuelle Beziehungen“ (Hebräer 13:4, BasisBibel). Als Beispiele möchte ich nur drei Bibeltexte anführen, die zeigen, dass es für einen Christen, was den Sex angeht, schon bestimmte Beschränkungen gibt:
"Gott will nämlich, dass ihr heilig seid und euch von sexueller Unmoral [griechisch: pornéia] fernhaltet" (1. Thessa-lonicher 4:3)
Flieht vor sexueller Unmoral [griechisch: pornéia] ! Jede andere Sünde, die ein Mensch begeht, ist außerhalb seines Körpers, wer aber sexuelle Unmoral [griechisch: pornéia] treibt, sündigt gegen seinen eigenen Körper." (1. Korinther 6:18).
"Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden, und das Ehebett soll unbeschmutzt sein, denn Gott wird Menschen, die sexuell unmoralisch handeln, sowie Ehebrecher verurteilen" (Hebräer 13:4).
In diesen Texten ist zwar nicht explizit von vorehelichem Sex die Rede, doch das Wort aus dem Originaltext der Bibel, dass hier mit "sexueller Unmoral" übersetzt wurde, lautet pornéia. Dieser Begriff hat ein umfassendes Bedeutungsspektrum und schließt auch voreheliche Geschlechtsbeziehungen mit ein!
Die Fragen, die sich für einen Christen stellen, lauten : "Ist der Standpunkt der Bibel bzgl. Sex vor der Ehe veraltet, da wir doch heute im 21. Jahrhundert leben?" „Und wird man glücklicher, wenn man damit bis zur Ehe wartet?“
Es stimmt, vieles hat sich seit den Tagen der Bibel verändert, anderes jedoch auch nicht. Zum Beispiel sind im wesentlichen die menschlichen Bedürfnisse bis heute gleich geblieben. Wir benötigen noch immer Liebe, menschliche Zuwendung, Aufmerksamkeit, Freundschaften usw. Und auch was den Sex angeht, stellt sich die Frage, ob es da Regeln geben sollte oder nicht.
Wir leben in einer Zeit, in der man eine ganze Reihe an Grundsätzen, die Jahrhundertelang Gültigkeit hatten, inzwischen längst über Bord geworfen hat; dazu zählt auch das, was die Bibel über moralisches Verhalten sagt.
Natürlich ist es so, dass es für einen jungen Menschen eine große Herausforderung ist, mit sexuellen Kontakten bis zur Ehe zu warten, zumal er ständig mit Gleichaltrigen zu tun hat, die ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit 16 Jahren oder noch früher machen.
Für einen Christen stellt sich hier die Frage, ob das, was die Bibel hierüber sagt, gut ist oder nicht. Wenn man genau hinschaut, muss man nicht zugeben, dass die heutige sexuelle Freizügigkeit auch ihre Schattenseiten hat? Umfragen unter jungen Menschen haben ergeben, dass viele Jugendliche nach dem Sex ziemlich frustriert und teilweise sogar verzweifelt sind, da sie sich benutzt und ausgenutzt fühlen. Das spricht nicht gerade für den vorehelichen Sex, oder?
Oftmals verlieren Jungs an Mädchen das Interesse, nachdem sie es "herumgekriegt" haben. Wie fühlt sich wohl ein Mädchen, das seine Jungfräulichkeit durch einen Jungen verloren hat, der so eingestellt ist? Und ist es für Mädchen nicht schockierend, wenn sie erfahren, dass etliche junge Männer niemals ein Mädchen heiraten würden, mit dem zuvor schon jemand geschlafen hat?
Eine weitere Schattenseite sind die vielen unehelichen Schwangerschaften mit teilweise großem Leid für die junge Mutter und ihr Kind. Ein Kind ohne einen Vater aufzuziehen, kann für das Mädchen zu einem wahren Albtraum werden! Nicht zu unterschätzen sind außerdem verschiedene Geschlechtskrankheiten und nicht zuletzt Aids, die durch häufig wechselnde Sexualpartner sehr leicht übertragen werden können.
Das sind nur einige Gründe, warum die Bibel vorehelichen Sex untersagt. Gott möchte uns ganz bestimmt nicht durch strenge Sittengesetze uns des Glücks berauben - ganz im Gegenteil. Er hat immer nur unser Wohl im Sinn und möchte uns vor Schaden bewahren. Übertritt man Gottes Standards im Hinblick auf eine gute Moral, dann hat man zwar vorübergehend etwas "Spaß", doch sollte man nicht die langfristigen schlechten Folgen übersehen!
LG Philipp
Die Bibel empfiehlt, dass Sexualität in den geschützten Bereich der Ehe gehört. Das soll die Menschen aber nicht knechten, sondern schützen, indem es zur Treue anleitet und den Wert von Partnerschaft und Ehe unterstreicht. Vermutlich führt dies im Endeffekt auch zu wahrer und wirklicher Freiheit...
An keiner Stelle in der Bibel wird explizit Sex vor der Ehe verboten.
Bei 5. Mose 22,29 erhält der Vater Schadensersatz (bzw den Brautpreis), wenn seine Tochter vergewaltigt wird:
29 so soll der, der bei ihr geschlafen hat, ihrem Vater fünfzig Silberstücke geben und soll sie zur Frau haben, weil er ihr Gewalt angetan hat; er darf sie nicht entlassen sein Leben lang.
https://www.bibleserver.com/LUT/5.Mose22,29
Die Frau erhält nichts und der Täter geht straflos aus: die "Strafe" ist die Zahlung vom Brautpreis und die Zwangsheirat.
Es handelt sich somit um einen Schadenersatz für den Vater. Ein Geschlechtsverkehr und eine Vergewaltigung vor der Ehe stellen eine Wertminderung dar, für die der Vater entschädigt wird:
Geschlechtsverkehr und Vergewaltigung vor der Ehe stellten rechtlich eine Beeinträchtigung der Tochter dar und damit einen Schaden für den väterlichen Vormund, der angemessen auszugleichen war (Dtn 22,20-21.28-29;
https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/frau-at
Die eigentliche Tat wird nicht verurteilt und der Vergewaltiger erhält auch keine Strafe. Und die Frau muss ihren Vergewaltiger heiraten.
Die vergewaltigte Frau war auch nicht unverheiratbar:
Für den normalen Israeliten stellte es kein Ehehindernis dar, wenn die Braut keine Jungfrau mehr war. Er konnte auch eine Witwe oder eine Prostituierte heiraten ( Ri 11,1).
https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/ehe-at
Manche christliche Apologeten versuchen 22,29 schön zu reden, indem sie behaupten, dass ū·ṯə·p̄ā·śāh keine Gewalt bzw Freiwilligkeit bedeutet:
ū·ṯə·p̄ā·śāh
https://biblehub.com/hebrew/utefasah_8610.htm
Das ist Blödsinn.
תָּפַשׂ
- to catch, handle, lay hold, take hold of, seize, wield
- to lay hold of, seize, arrest, catch
- to grasp (in order to) wield, wield, use skilfully
- to be seized, be arrested, be caught, be taken, captured
- to catch, grasp (with the hands)
individuellen Existenz
daraum erlaubt die Bibel auch Sklaverei.
und die Frau wird besonders geknechtet.
Diesen Satz gibt es nur für Töchter:
7Verkauft jemand seine Tochter als Sklavin, so darf sie nicht freigelassen werden wie die Sklaven.
https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/EXO.21
die erwachsene Frau bleibt Sklavin.
In der Bibel steht folgendes darüber: „Gott will nämlich, dass Ihr heilig seid und euch von sexueller Unmoral fernhaltet.“ 1. Thessalonicher 4:3
Grundsätzlich sind sexuelle Gefühle nichts Negatives, aber sie sind von Gott nur für die Ehe vorgesehen worden. Geschlechtsbeziehungen sind ein Geschenk von Gott, ein schönes Geschenk, das aber seinen gebührenden Platz hat – und zwar wie erwähnt nur in der Ehe. Wie empfindet Gott, wenn man sich schon vor der Ehe daran erfreuen möchte. Stell Dir dazu folgendes vor: Du hast für einen Freund oder eine Freundin ein Geschenk gekauft. Bevor Du es jedoch überreichen kannst, nimmt er oder sie es Dir einfach weg. Würde Dich das nicht ganz schön ärgern? Dann kannst Du es Dir sicher auch vorstellen, wie es Gott berührt, wenn jemand vor der Ehe Sex hat und dadurch ein Geschenk Gottes missbraucht.
Wie schwerwiegend das ist, kann man daraus ersehen, dass Gott im Gesetz Mose die Todesstrafe für vorehelichen Geschlechtsverkehr vorgesehen hat.
Ich hoffe, ich konnte Deine Frage beantworten. Alles Gute für Dich Sabine
Kinder gehören im Altertum ihrem Vater, das Konzept der individuellen Existenz ist der Antike fremd.