Welche Art der manipulativen Kommunikation ist schlimmer?

Populismus 71%
"Anti-Populismus" 29%

17 Stimmen

3 Antworten

Beides kommuniziert, dass man an einem ehrlichen gleichberechtigtem Meinungsaustausch nicht interessiert ist.

Beides nicht gerade toll.

Populismus

das wohl größte Problem der Demokratie


SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 26.12.2024, 19:32

Und die Aussagen, die ich unter "Anti-Populismus" zitiert habe? Sind die nicht ebenso problematisch?

ababab3  26.12.2024, 19:33
@SalatAufemBrot

nein

über "problematisch" kann man sprechen aber "so problematisch wie Populismus" ist was völlig anderes

SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 26.12.2024, 19:58
@ababab3

Das sehe ich nicht unbedingt so. "Anti-Populismus" sorgt nicht nur für eine Spaltung der Gesellschaft, sondern bewirkt auch, dass das Vertrauen in Politik und Wissenschaft verloren geht, weil die Menschen sich nicht ernst genommen und von oben herab behandelt fühlen. Er begünstigt gewissermaßen die Narrative von Populisten.

ababab3  26.12.2024, 19:59
@SalatAufemBrot

wo existiert denn praktischer Schaden durch diesen "anti-populismus" abgesehen von der Förderung vom Populismus?

viele politische Themen sind akkurat dargestellt tatsächlich zu kompliziert für die breite Masse

SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 26.12.2024, 20:02
@ababab3
  • Spaltung der Gesellschaft
  • Vertrauen in Politik und Wissenschaft geht verloren, weil Menschen sich belächelt und nicht ernst genommen fühlen
  • Menschen vertrauen Politikern, die nur scheinbares Fachwissen haben
ababab3  26.12.2024, 20:03
@SalatAufemBrot

das ist allerdings alternativlos, sinnvoller Diskurs ohne dem was "anti-populismus" genannt werden könnte ist nicht möglich

SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 26.12.2024, 20:07
@ababab3

Gerade Leute, die zwar durchaus wissenschaftsinteressiert, aber eben nicht vom Fach sind, neigen dazu, auf Aussagen hereinzufallen, die zwar einen wissenschaftlichen Anstrich haben, aber faktisch falsch sind.

viele politische Themen sind akkurat dargestellt tatsächlich zu kompliziert für die breite Masse

Das stimmt natürlich. Aber wenn genau das ausgenutzt wird, indem eine Darstellung präsentiert wird, die nur den Aspekt der Komplexität (aber nicht die inhaltliche Korrektheit) wahrt, um die zuvor angesprochene Personengruppe zu überzeugen, dann ist das ebenso problematisch wie Populismus selbst.

Warnungen vor Populismus (die durchaus berechtigt sind) können dazu führen, dass Menschen bewusst nach komplexen Lösungen suchen, um ja nicht auf Populisten reinzufallen. Und bei diesen komplexen Scheinlösungen ist natürlich noch schwieriger überprüfen, wie realistisch sie tatsächlich sind, als bei den einfachen Lösungen, die Populisten präsentieren.

SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 26.12.2024, 20:11
@ababab3
sinnvoller Diskurs ohne dem was "anti-populismus" genannt werden könnte ist nicht möglich

Doch: Indem Fachsprache zum Vermitteln von Fakten genutzt wird und nicht misstbraucht wird, um unnötige Komplexität zu erzeugen und so Falschaussagen zu verschleiern.

Siehe hierzu die von mir zitierte Aussage:

"Die Unternehmen sind dann nicht direkt insolvent, sondern sie müssen nur für einige Zeit die Produktion einstellen"

Diese Aussage beinhaltet eine bewusste Verkomplizierung der Situation, um eine faktisch falsche Aussage ("Unternehmen gehen bei Produktionseinstellung nicht pleite") wissenschaftlich einzukleiden. Hierdurch wird die Inkorrektheit verschleiert.

ababab3  26.12.2024, 20:11
@SalatAufemBrot
Gerade Leute, die zwar durchaus wissenschaftsinteressiert, aber eben nicht vom Fach sind, neigen dazu, auf Aussagen hereinzufallen, die zwar einen wissenschaftlichen Anstrich haben, aber faktisch falsch sind.

in der Praxis zeigt sich das als relativ geringes Problem, die Wissenschaftsinteressierten bekommen recht gut vom wissenschaftlichen Konsens mit

dann ist das ebenso problematisch wie Populismus selbst.

insgesamt ein unbedeutenderes Phänomen zumal es bei den meisten komplexen Themen kein einfaches "richtig"/falsch gibt

Warnungen vor Populismus (die natürlich überaus berechtigt sind) können dazu führen, dass Menschen bewusst nach komplexen Lösungen suchen, um ja nicht auf Populisten reinzufallen. Und bei diesen komplexen Lösungen können sie natürlich noch schwieriger überprüfen, wie realistisch sie tatsächlich sind.

damit wäre man immerhin ein Merkmal näher, eine sinnvolle Lösung wird komplex sein

Wie könnte man das so formulieren, dass es einfach zu verstehen ist, aber nicht missverstanden werden kann:

"Die Unternehmen sind dann nicht direkt insolvent, sondern sie müssen nur für einige Zeit die Produktion einstellen."

Gemeint ist in dieser Aussage, dass z.B. ein Töpfer keine Ware mehr verkaufen kann, weil er keinen Ton mehr hat. Oder ein Bäcker kein Mehl mehr.

Man sollte dabei bedenken, dass jeder Töpfer, Bäcker oder Unternehmer zu Beginn seiner Produktion ja auch kein "Rohmaterial" hat und keine Lohnkosten in der Rückhand!

Ist er also insolvent schon vor der ersten Produktion, oder erst insolvent, wenn der gleiche! Zustand wie vor Produktionsbeginn nach einem wie auch immer gearteten Produktionsausfall nach einiger Zeit eintritt?

Zu hoch? Mag sein.

Kann man das deshalb so formulieren, dass es weder populistisch noch anti-populistisch ist? ;-)


SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 26.12.2024, 20:17
Wie könnte man das so formulieren, dass es einfach zu verstehen ist, aber nicht missverstanden werden kann:

Indem man das, was "gemeint" ist, auch tatsächlich sagt.

Das Problem an der Aussage ist das "nur" bzw. allgemein, dass suggeriert wird, es käme "nur" zu einem Produktionsstopp - was natürlich nicht der Realität entspricht. Der Zustand vor Produktionsbeginn ist übrigens nicht der gleiche wie der zum Zeitpunkt eines Produktionsausfalls, da vor Produktionsbeginn unter Umständen noch keine bzw. deutlich weniger laufende Kosten existieren.