Was sagt über die Einigung 15€ Mindestlohn

Gut 52%
Schlecht 48%

60 Stimmen

18 Antworten

Gut

Leider versteht nur eine kleine Minderheit unserer Gesellschaft, wie Geld funktioniert. Löhne müssen steigen, sonst funktioniert das System nicht. Unternehmen, die Mindestlohn zahlen und dennoch extreme Gewinne einfahren, sollten verboten werden. Mindestlohn sollte ein Privileg für Unternehmen sein, die es nötig haben. Es sollte auch den Jobcentern verboten werden, Menschen in Mindestlohnjobs zu zwingen. Mindestlohn sollte nicht das Zumutbarkeitskriterium erfüllen.

Auf einem freien Arbeitsmarkt hätte sich der Mindestlohn niemals etabliert. Der Mindestlohn wurde verkehrsfähig gemacht, weil parallel das Jobcenter für stetigen Arbeitskräftenachschub im Niedriglohnsektor sorgt. Bei Unternehmen, die den Mindestlohn ausnutzen, kann man grundsätzlich ein agieren auf dem rechtlichen Minimum und das bewegen in Grauzonen erwarten. Solche Unternehmen behandeln Mitarbeiter auch häufig gesetzeswidrig, in dem Wissen, dass die eh zu dumm sind, etwas in die Wege zu leiten.

Die Leute wählen AfD, weil die Arbeitgeber deren leben zerstören und machen dafür aber die Politik verantwortlich. Unternehmen, die sich keinen ordentlichen Lohn leisten können, sollen bitte einfach ins Ausland verschwinden oder am Besten den Laden gleich dicht machen.


Generator100  09.03.2025, 09:44

Arbeite im Großhandel als Logistiker 24 € Brutto ist da kein Problem.

Industrie auch nicht und Krankenhaus als Logistiker auch nicht.

Wo ich in der Kunststoffindustrie war habe ich Samstag und Sonntag 52 € pro Stunde bekommen.

Als Schadensersatz weil man mit Familie oder Freunden nichts machen kann.

Aegroti  09.03.2025, 10:00

Die meisten lokalen Handwerksfirmen würden nicht überleben, wenn sie mehr als Mindestlohn zahlen würden, für die ist der Mindestlohn schon tödlich. Weil ost- und südeuropäische Firmen viel billiger die gleichen Leistungen anbieten können.

Generator100  09.03.2025, 09:51

https://youtu.be/7qDcJgkRkYI?si=ku4-F2JaRGe0BvFx

Gehaltsverhandlung führen, Gehaltserhöhung durchsetzen – aber wie? Das fragen sich viele Menschen vor ihrem Gehaltsgespräch. Wie schafft man es, mehr Gehalt auszuhandeln? Welche heimlichen Spielregeln gelten für eine Gehaltsverhandlung?

Generator100  09.03.2025, 09:48

Du schreibst so einen Blödsinn schaue mal den Arbeitsmarkt an überall Personalmangel.

Deswegen kann man schon hohe Stundenlohn fordern und die bekommt man auch.

Teilweise gibt es bei Bewerbungsprozessen nur 1 Bewerber und dies kann man dann voll ausnutzen.

Gut

Gut so. Inflation haben wir teilweise aufgrund von kurzzeitigen Engpässen. Nachdem die Preise gestiegen waren und die Engpässe nicht mehr existiert, senken die Unternehmen nun aber nicht wieder die Preise. Wenn der Markt es nicht hinkriegt, muss die Politik ran.

Mal davon ab, auch 15 Euro sind nicht viel. Jemand der den Großteil seiner wachen Lebenszeit im Erwachsenenalter hergibt sollte sich nicht fragen, ob er es sich finanziell leisten kann Kinder in die Welt zu setzen oder alt zu werden.

Erschreckend finde ich vor allem, dass die 15 Euro für einige meiner Kollegen eine kleine Gehaltserhöhung bedeuten würden.

Klar ist sowas nicht ausschließlich positiv. Ggf. wird hier und da ein Job wegfallen, weil er sich nicht mehr rechnet bzw. automatisiert werden oder man hat ein Selbstbedienungsservice etc. Aber seien wir mal ehrlich, Jobs die man problemlos automatisieren kann sind nun meist auch nicht die Lebenserfüllung.

Was ich ein wenig unsinnig finde ist es einen Mindestlohn in Deutschland zu haben. 15 Euro Mindestlohn in München ist etwas ganz anderes als in Chemnitz.

Ansonsten sollte man zeitgleich aber auch an die andere Richtung ran und Kosten senken. Energie ist hier zu teuer, der ÖRR stopft sich ordentlich die Taschen voll, Baunormen sind zu extrem, weshalb bauen hier zu teuer ist und Wohnungsknappheit besteht und die Steuern und Sozialabgaben sind auch nicht von schlechten Eltern.

Und natürlich muss man mal gucken, dass man die großen Unternehmen ein wenig zu Kasse bittet und Steuerschlupflöcher schließt. Deutschland oder gar die EU, wenn man es gleich auf dieser Ebene macht sind verdammt große Märkte, denen sich diese Unternehmen nicht entziehen können. Man hat hier also durchaus die Möglichkeit sowas zu entscheiden. Kann ja nicht sein, dass Unternehmen Milliarden über Milliarden einnehmen und weniger Steuern zahlen als ihre Angestellten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012
Gut

Es muss so sein.

Bei aktuellem Satz des Mindestlohns sind 2050 Euro monatlich, nach Abzügen um 1500 Euro bei Vollzeit Steuerklasse 1. Und dann kommen ja noch Kosten dazu wie z. B. die Fahrt zur Arbeit. Angenommen mit Auto und in der Nähe rechnen wir mal 100 Euro monatlich. Bei vielen dürfte es mehr sein.

Bürgergeld bekommt man aktuell um 560 Euro + Miete. Nehmen wir an die Miete beträgt 600 warm für eine kleine Butze auf dem Land.

Arbeiten gehen bei Mindestlohn: 1400 Euro

Bürgergeld: 1160 Euro

Macht eine Differenz von 240 Euro. Rechnen wir das auf die Stunde bei einem 160 Stunden Monat. Bedeutet man verdient 1,50 pro Stunde mit Arbeit. Das ist der reale Lohn, da man Bürgergeld ja auch so bekommt.

So und nun mal ein Szenario, was ich auch selbst mal erlebt hab. Ich musste mal Heizkosten von ca. 1000 Euro nachzahlen. Glücklicherweise war ich zu dem Zeitpunkt beim Amt und es wurde einfach übernommen. Was passiert wohl, wenn man nicht mehr beim Amt ist? Richtig, man zahlt es selbst und stottert ab. Darf ja jeder mal überlegen was am Ende dann noch übrig bleibt mit Arbeit.

Ich finde den Mindestlohn menschenunwürdig und Ausbeutung. Ich würde niemals dafür arbeiten und kann auch jedem nur raten es nicht zu tun, außer ihr habt wirklich Langeweile und wisst sonst nicht, was ihr tun sollt am Tag.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – S. Profil

NewBegin2018  09.03.2025, 12:10
Arbeiten gehen bei Mindestlohn: 1400 Euro
Bürgergeld: 1160 Euro
Macht eine Differenz von 240 Euro. Rechnen wir das auf die Stunde bei einem 160 Stunden Monat. Bedeutet man verdient 1,50 pro Stunde mit Arbeit. Das ist der reale Lohn, da man Bürgergeld ja auch so bekommt.

Rechne aber in die Rechnung noch mit ein das man in diesem Fall:

1) Wohngeld beantragen kann, wodurch auch nochmal was draufkommt. So ist man je nach dem schonmal bei an die 1600 € netto.

2) Du als Arbeitnehmer jährlich eine Steuererklärung machen kannst, wo man in vielen Fällen an die 1000 € von der Steuer zurückbekommt. Auf den Monat runtergerechnet sind das auch nochmal fast 100 € pro Monat mehr.

3) Ist zu bedenken, dass man sich beim Bürgergeld auch mehr oder weniger für jede außerplanmäßige Einnahme rechtfertigen muss (sei es mal ein Geldgeschenk oder ein Erbe.) Sobald es nur leicht über die Freibeträge ist, wird es angerechnet.

4) Hat man auch mit einem Job mit Mindestlohn immerhin auf dem Arbeitsmarkt "einen Fuß in der Tür". In vielen Unternehmen steigen die Löhne auch mit den Jahren der Beschäftigung oder es bieten sich Aufstiegschancen. Und auch hier gibt es durchaus Unternehmen mit Benefits wie Weihnachtsgeld etc..

Und auch hat man beim weiterbewerben sicher bessere Chancen, wenn man z.B. 2-3 Jahre irgendwo in der Produktion gearbeitet hat, wie wenn man jahrelang arbeitslos war.

Ich gebe dir aber recht, das die Erhöhung des Mindestlohnes trotzdem sinnvoll und richtig ist, um die Differenz zu erhöhen.

Schlecht

Es gehört sich nicht, dass der Staat so diktatorisch in die Wirtschaft eingreift. Denn das schaffen die Tarifbeteiligten ganz alleine viel besser. Wenn der Arbeitgeber niemand findet, der ihm für 13 € den Laden kehrt, dann bietet er automatisch mehr. Und so manche Hausfrau verdient gerne in ihrer Nachbarschaft 13 €/h als dass sie täglich in die Großstadt zum Arbeiten fährt.

Ich kenne zahlreiche Bäckertheken in Supermärkten, die schon geschlossen haben. Weil die Rentabilität nun mal knapp ist. Die Arbeitskosten auf die belegen Brötchen hauen geht auch nicht, weil bei 5 € für die belegte Laugenstange die Schmerzgrenze überschritten ist und die keiner mehr kauft. Wenn ich als Bäcker der Verkäuferin 15 €/h zahlen muß, mache ich also die Filiale zu.

Gut

Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre allerdings viel besser.

Dann brauchen wir keinen Mindestlohn mehr.

Dann kann jeder selbst und völlig frei entscheiden, ob er (m/w/d) auch für einen gerinen Lohn arbeitet.

Andererseits wären seine absolut zum Leben notwendigen Bedürfnisse ja schon durch den Mindestlohn finanziert, so dass jeder Euro (auch wenige), den er hinzuverdient, einen kleinen Zusatzluxus erlaubt. (Keinerlei Anrechnung von jeder Art Hinzuverdienst.)