Was denkt ihr wird der neue Kanzler Merz auch so gut und beliebt wie der damalige Kanzler Schmidt, im moment scheint er einen guten Eindruck zu machen
24 Stimmen
6 Antworten
Der Zusammenhang zwischen Merz und Schmidt erschließt sich mir weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick. Folglich würde ich mal sagen: Nein.
Schmidt war übrigens zu seiner Amtszeit kein sonderlich beliebter Kanzler.
Er machte halt von Anfang an keinen Hehl daraus, daß er mit der FDP nichts anfangen kann. Aber die hatte er von seinem zurückgetretenen Kollegen Willi Brandt geerbt.
Also so gut wie Schmidt mit Sicherheit nicht aber auch ich als nicht CDUler muss sagen das mir seine vielen Auslandsaufenthalte in den ersten Tagen und die Grenzzurückweisungen nahezu direkt nach seiner Wahl sehr gut passen und muss gestehen daß ich das nicht erwartet hätte.
Da muss er aber noch hart arbeiten, wenn er einen guten Eindruck machen will.
Ihn und Helmut Schmidt trennen im Vergleich Lichtjahre ...
Dobrindt hat schonmal was gut gemacht, ob die anderen vielleicht nachziehen?
Es ist schön, dass du Schmidt als Vergleich nennst, denn bei ihm sehen wir eine Entwicklung, die zu seiner Zeit wohl niemand geahnt hätte und die sich - in kleinerem Rahmen - durchaus auch bei Merz wiederholen könnte.
Denn anders als heute war Helmut Schmidt in seiner Regierungszeit kein durch alle Parteien hindurch geachteter Staatsmann. Im Gegenteil: liest man zeitgenössische Berichte oder Interviews mit damaligen Politikern, Journalisten und sonstigen Personen der Öffentlichkeit, so stellt man fest, dass Schmidt seine gesamte Kanzlerschaft hindurch zum Teil heftig kritisiert wurde. Nicht nur von der Opposition, sondern auch von der Zivilgesellschaft und von seiner eigenen Partei, die mit seinem Kurs häufig nicht einverstanden war. Das erinnert stellenweise durchaus an das mediale Dauerfeuer, dem sich auch Olaf Scholz und heute Friedrich Merz ausgesetzt sahen/sehen.
Schmidts Aufstieg zum "Elder Statesman" erfolgte erst nach seiner Kanzlerschaft... Als man angesichts seines intellektuell weniger gesegneten Nachfolgers allmählich merkte, was man an ihm hatte.
Unter seriösen Historikern hat sich längst das ungeschriebene Gesetz eingebürgert, dass man ein tatsächliches Fazit über einen Staatsmann erst mit angemessener zeitlicher Distanz fällen darf.
In diesem Sinne sage ich: aktuell hat Friedrich Merz die Chance, das Land wieder zu stärken und diejenigen, die ihn jetzt schon als gescheitert ansehen, zu blamieren. Ob er sie nutzt, weiß ich nicht.