Waren deine Eltern mal auf Bürgergeld angewiesen?


10.06.2025, 22:09

Keiner versteht mich

Nein 89%
Ja 11%

55 Stimmen

16 Antworten

Nein

Hallo EinsamVerlassen!

Nein, die ganze Verwandtschaft noch nie, da wir eine ganz andere Einstellung zum Leben haben. Bei uns ist es so, dass wir immer zuerst alle Wege von A-Z durchgehen und kämpfen würden, bevor wir irgendeine Person/den Staat um Hilfe oder Geld bitten würden. Zudem gibt es Vermögen, Gespartes und wertvolle materielle Dinge, sodass auch dann, wenn man in einer prekären Lage wäre, niemals Bürgergeld oder andere Auffang-/Unterstützungssysteme einspringen würden. Selbst wenn man das rechtlich besitzbare Vermögen etc. berücksichtigt.

Warum versteht dich keiner? Ist doch eine ganz klare Frage.
Ja oder Nein!

Ich habe nichts gegen Menschen, die Sozialhilfe, Bürgergeld, Arbeitslosengeld (Versicherungsleistung), Erwerbsminderungsrente, Wohngeld, BAFÖG oder andere Gelder/Zuschüsse erhalten. In der Firma habe ich mit sehr vielen Bürgergeldbeziehern zu tun, sodass auch beruflich keine Wertung stattfindet.
Meiner Meinung nach nutzen viele Menschen nicht alles, was rechtlich geht.

Würde ich z.B. den Arbeitsplatz verlieren, könnte ich vom Vermögen leben bzw. überbrücken. Ferner habe ich noch bezahlte Ehrenämter, Nebenjobs und die Selbstständigkeit. Wenn es hart auf hart kommen würde, würde ich dahingehend Gas geben und eine hoch dotierte Arbeit erledigen, um dann auf einmal so viel zu verdienen, um etliche Monate bis ein Jahr überbrücken zu können. Ansonsten habe ich auch durch Beziehungen eine Auswahl an Stellen. AUßerdem strecke ich meine Finger stets aus und bilde mich weiter, um meine Schäfchen stets im Trockenen zu halten. Man hat mir schon eine gut bezahlte Stelle beim Mobcenter (Jobcenter) angeboten und beim Bundesamt für Migration & Flüchtlinge. Es gibt immer einen Ausweg. Zur Not würde ich sogar, da ich nicht arrogant und eingebildet bin, beim Lieferdienst arbeiten. Wobei ich schon immer die Rechtmäßigkeit überprüfe. Ich unterstütze keine gierigen Firmen, die (Menschen)Rechte mit Füßen treten und Menschen für Lau abzocken.

Meine Eltern, Großeltern und andere Verwandten haben eben eine ganz andere Einstellung. So habe ich dies auch mitbekommen und sehe es auch so. Ich habe nichts dagegen, wenn man den Staat "nutzt", da dieser Menschen auch eiskalt "ausnutzt". Dennoch habe ich da eine eigene Vorstellung und meine Würde und Ehre. Bevor ich Geld leihe/nehme, krieche ich lieber und kämpfe hart. Erst wenn alle Stricke reißen und ich alles engagiert bis zum Ende versucht habe, würde ich zu dieser Hilfe greifen. Wobei dann Vermögen und Materielles wohl zuerst aufgebraucht werden müssen, da dies über die Freigrenzen und Anspargrenzen hinaus geht.

Meine Eltern, Großeltern usw. schwimmen im Geld und besitzen mehrere Immobilien. Zudem hat mein Vater als Senior Dipl. Ing. (univ.) und Selbstständiger schon so viel Geld angehäuft, dass er eine Flaute bedenkenlos jahrelang überbrücken könnte. Mein Vater ist über der Doktorarbeit und wird dann dementsprechend "mehr" verdienen und verlangen.

Auch ich kenne es nicht anders. Ich musste immer sparen und den Umgang mit Geld lernen. Von NICHTS kommt eben NICHTS. Für diverse Dinge habe ich Prospekte bei Wind und Wetter verteilt, Ferienjobs erledigt und sowohl Weihnachts- als auch Geburtstagsgeld gesammelt. Schulbekannte haben Geld "versoffen" und "verraucht", dann immer gejammert. Ich konnte mir dann eben "spät" ein paar Dinge kaufen.

Meine Eltern und Großeltern sind logischerweise eine ganze andere Generation. Die haben noch ein ganz anderes Mindset. Da gab es kein Gejammer/Geheule oder irgendwelche Pseudokrankheiten und Ausreden. Ich wurde auch so erzogen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja

Schön wärs gewesen wenn sie es denn auch bezogen hätten - dann hätten wir erheblich mehr zum leben gehabt.

Aber meiner Familie (bzw. Mutter) war die Aussendarstellung wichtiger. Was sollen denn die Nachbarn, die Verwandtschaft, denken - wenn das jemand erfährt dass man Sozialhilfeempfänger ist? Wie schrecklich... Nein, nach aussen muss man natürlich den Schein waren...


xXAlpaChinoXx  10.06.2025, 22:14

Du hättest dich ans Jugendamt wenden können, wenn es verschimmeltes Brot gab.Das geht ja wirklich nicht.

Nein

Bei uns war noch nie jemand auf ALG I oder II angewiesen.

Ja

Mein Vater ist nach dem er mit seinem Imbiss pleite gegangen ist und über 20.000€ Schulden hatte in eine Depression gerutscht und hat (damals hieß es noch Harz4) vom Staat gelebt. Gab oft abgelaufenes Essen von der Tafel.

Nach 3-4 Jahren hat er sich gerafft und arbeitet nun wieder seit Jahren.

Diese Zeiten haben mich als Kind geprägt. Ich habe beide Seiten gelernt. Die Zeiten, wo wir in der Familie gestritten haben, weil jemand aus Versehen Markenkäse gekauft hat und die Zeiten in der man 2-3x im Jahr Urlaub machen konnte, weil es finanziell ging.

Heute habe ich Angst vor Armut und gebe immer Vollgas, dank dieser Erfahrung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Selbstständig als Grafik- und Webdesigner
Nein

Mein Vater war in seiner ganzen Zeit bis zur Rente weniger als 2 Wochen krank.Diese Arbeitsmoral gibt es heutzutage gar nicht mehr.