War Jugendwerkhof in der DDR so etwas wie Dauerarrest heute?
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2 Antworten
Nein.
In den Einrichtungen herrschten teilweise menschenunwürdige Bedingungen. Die Insassen waren de facto weitgehend rechtlos und oftmals Gewalt, Schikanen und Misshandlungen ausgesetzt.
Teilweise grenzten die Verhältnisse ans Gulag
Halt ein typisches Beispiel für die menschenverachtenden Strukturen in der DDR.
Der Jugendwerkhof war kein einfacher Arrest, er war Erziehung. Mit durchaus fragwürdigen Methoden, wobei sich die einzelnen Jugendwerkhöfe unterschieden. In Torgau befand sich der wohl berüchtigtste Jugendwerkhof, sozusagen die gesteigerte Version aller anderen Einrichtungen, für dauerhaft renitente Jugendliche.
Sport bis zur Erschöpfung, penibel strukturierte Tagesordnung und praktisch keine Freizeit waren die wichtigsten Erziehungsmittel in Torgau, teilweise auch Misshandlungen.
Das das unmenschlich war, sind wir uns sicher einig. Aber was macht man mit Jugendlichen, die immer wieder straffällig werden, die sich an keine Regeln halten, und bei denen absehbar ist, dass sie als Erwachsene ihr Leben im Knast verbringen werden. Irgendeine Form von Erziehung müsste man finden. Wo liegt die Grenze zur Misshandlung?