War Jesus der Erste zu seiner Zeit der über Liebe, Frieden und Vergebung gepredigt hat?
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10 Antworten
Hallo lieber Reddington,
Ich habe dieses Jahr das alte Testament nach vielen Jahren ein zweites Mal komplett gelesen und mir ist aufgefallen, dass Gott auch im alten Testament schon genau der gleiche liebevolle und gütige Gott ist, wie Jesus es später gewesen ist. 🙏 😊
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Es gibt nur leider so viele böse und verkehrte Menschen, mit denen kann Gott nicht liebevoll und gütig umgehen, sondern ist gezwungen das Böse zu entlarven.
Gott lässt in SEINER Gegenwart nichts Böses zu. Sonst könnte Gott nicht voller Liebe sein, wenn es anders wäre.
Hallo Haeppna,
Interessiert Dich auch der Kontext den dieses Zitat hat? 🙏 😊
Gott hat sein Volk damals vor Feinden beschützt - zumindest wenn sein Volk auf Gottes Gebote gehört hat, also z.B. seine Brüder nicht unterdrücken, keine Betrügereien, den Ehefrauen nicht fremd gehen, arme Leute genauso gerecht behandeln wie Reiche, usw.
Wenn das Volk Gottes aber Gott untreu wurde, und die Leute sich gegenseitig ausbeuten und betrügen, ihren Frauen Fremd gehen, arme Leute schlechter behandeln wie Reiche usw. dann hat Gott das Volk gewarnt, wie Du es oben zitiert hast.
Denn Gott beschützt sein Volk, wenn das Volk ein gutes Herz zeigt, aber wenn das Volk böse wird, hebt Gott seinen Schutz auf, und wenn dann fremde Länder mehr Macht haben, können sie das Volk Gottes überfallen und es werden Dinge passieren wie Du oben zitiert hast.
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Es ist also zunächst eine Warnung, und es ist zudem gar nicht Gottes Wille, und Gottes Tat, sondern der natürliche Lauf wie die Menschen sich seit eh und je gegenseitig umbringen. Sobald ein Land mehr Kriegsmacht hat, als die Nachbarn, wird angegriffen. 😢
Es mag für fromme Christen eine große Enttäuschung sein, aber Jesus' Botschaft war keineswegs so revolutionär und weltverändernd, wie es heute gern dargestellt wird.
Literaturempfehlung: Jesus, der Jude - von Dr. Guido Baltes. Der Autor (übrigens gläubiger, evangelischer Theologe) weist in diesem Buch ausführlich nach, dass sich Jesus mit seiner Lehre völlig im Rahmen des damaligen Judentums bewegt hat. Ebenso, dass es vor und nach ihm Lehrer mit ganz ähnlichen Botschaften gegeben hat und dass z.B. seine Gewohnheit, in Gleichnissen zu lehren, für damalige jüdische Wanderprediger nicht ungewöhnlich war.
Nein. Es gab auch schon vor Jesus von Nazareth diverse Philosophen aus verschiedenen Kulturen, die zu Frieden und Vergebung aufgerufen haben.
Ich zitiere da immer gerne Amenemope, ca.1000 vor Christus:
"Steure das Boot, dass wir den Bösen übersetzen*
Wir wollen nicht handeln wie seinesgleichen
Setze ihn in die Hand des Gottes
Fülle seinen Leib mit Brot von dir
Auf dass er satt werde
und sich schäme"
(* es geht um eine Fähre über den Fluß. Es gab keine Brücken über den Nil, wer kein eigenes Boot hatte, brauchte eine Mitfahrgelegenheit. Jemanden mit über den Fluss zu nehmen galt als gute Tat)
Diese Konzepte waren lange vor Jesus in verschiedenen Kulturen dieser Welt bekannt.
Beispielsweise im alten Indien, wo in der buddhistischen und hinduistischen Philosophie diese Konzepte schon lange einen festen Platz hatten. Beispielsweise hieß das Konzept der Liebe im Hinduismus Prema, während man im Buddhismus Maitri dazu sagte.
Aber auch im Judentum selber waren diese Konzepte auch schon vor Jesus bekannt. So liest man von der christlichen Nächstenliebe bereits im Alten Testament im Buch Leviticus in Kapitel 19, Vers 18.
Das war schon Adam bekannt, siehe Kain und Abel und der verurteilte Mord.
"Euer Auge soll kein Mitleid zeigen, gewährt keine Schonung! Alt und jung, Mädchen, Kinder und Frauen sollt ihr erschlagen und umbringen." (Hesekiel 9:6) - Ja, wirklich sehr liebevoll dieser Gott.