Wann schafft es die Menschheit auf den Mars?
Was schätzt ihr, wann wir den Mars besiedeln?
27 Stimmen
17 Antworten
Solange es die Menschen auf der Erde nicht schaffen, ihre Aggressivität unter- und gegen einander abzuschaffen, oder zumindest mit viel Verstand im Griff zu behalten, d.h. laufend und in riesigen Beträgen in Waffen, Armeen und Kriege zu investieren, egoistisch/nationalistischer Patriotismus („America First“ von Donald Trump), der wohl endlose Krieg im Nahen Osten, der Krieg in der Ukraine oder der Nachbarschaftsdisput zwischen Indien und China die Politik beherrscht: (Die beiden politischen Führer – Xi Jinping auf chinesischer und Narendra Modi auf indischer Seite – haben jeweils die Überlegenheit ihrer Nation im Auge. Ehre, Stolz und die Demonstration der eigenen Unüberwindbarkeit stehen an erster Stelle.) ……
……wird niemals so viel Geld zur Verfügung stehen, um so ein Menschheitsprojekt zu realisieren. Mit den heutigen und in naher Zukunft zu erwartenden technischen Möglichkeiten braucht es Unsummen an kleineren Transporten zu einer Mondbasis (wer soll die bezahlen) zu schaffen, um von dort ein gewaltiges Raumschiff zum Mars (und auch zurück???) zu schicken. Um Menschen auf einer rd. 6-8 Monate langen Reise durch Schwerelosigkeit und extreme solare und interstellare Strahlung lebend dahin (und auch wieder zurück) zu bringen, bedarf es einer Technik, die mit rotierenden Modulen Schwerkraft simuliert und mit massivem Blei- oder Wasser-Abschirmungen die Besatzung vor den Strahlen schützt. Ohne simulierte Schwerkraft würden die Astronauten es nicht schaffen, trotz deutlich geringerer Gravitation auf dem Mars, dort alleine aus eigener Kraft aus dem Raumschiff zu krabbeln, weil Muskeln und Skelett auf der Reise ziemlich degeneriert sind. Wer soll ihnen beim Aussteigen behilflich sein?
Wie man ein solches Monstrum antreiben will, ist auch noch nicht gelöst. Zumindest entfällt die bisherige Methode mit flüssigen/fossilen Brennstoffen, weil auch die (neben Unmengen an Ausrüstung, Lebensmitteln für 2-3 Jahre, Wasser usw.) zusätzlich tausende Tonnen an Gewicht erfordern, die zum Mond gebracht werden müssen. Ebenso die rd. 6 Monate Wartezeit auf dem Mars, bevor sich aufgrund der Konstellationen wieder ein Rückkehr-Startfenster öffnet. Ob das selbst die harmonischten und handverlesensten Crews durchhalten, ohne dass eine/r ausrastet, verrückt wird und ein 3 Billionen US$ teures Unternehmen sabotiert?
Und auch die Frage von Kosten/Nutzen wird eine gewaltige Rolle spielen, wenn es ggf. in naher Zukunft viel wichtiger ist, dass alle Nationen gemeinsam an den Klimazielen arbeiten (auch noch nicht sicher) und das dafür benötigte Geld nicht für ein im Grunde nutzloses Marsreise-Projekt „aus dem Fenster werfen“, damit ein paar Hansels auf dem Mars herumspazieren können. Fantasien von Elon Musk über „Terraforming“ mit Atombomben am Mars-Nord- oder Südpol sind eher (langweilige) Ideen für Science Fiction Romane.
Nur mal zwei reale Zahlen: Das von NASA und ESA geplante Projekt „Mars Sample Return Mission“ (nur eine Bodenprobe vom Mars auf die Erde holen) wird aller Voraussicht nach 9 Milliarden US $ kosten.
Im Jahr 2023 betrug die Gesamtsumme der Militärhaushalte sämtlicher Nationen der Erde ca. 3.2 Billionen (3.200 Milliarden) US $.
Die milliardenteuren Mondmissionen der NASA in den 60er Jahren waren ein reines Prestigeprojekt im Kalten Krieg gegen die UdSSR, wirtschaftlicher Nutzen = Null; daher wurden die auch bis heute eingestellt, als das Rennen gewonnen war.
Also lange Rede, kurzer Sinn: Solange es Despoten wie Putin oder Kim Jong Un gibt, alle paar Wochen irgendein machtsüchtiger „Operetten-General“ sich mit Gewalt an die Macht putscht und seine Feinde massakriert, Kriege wegen Religionskonflikten geführt werden, die arabische Welt Israel „ins Mittelmeer jagen“ möchte, usw. wird niemals ein Mensch seinen Fuß auf den Mars setzen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_andauernden_Kriege_und_bewaffneten_Konflikte
Ich nehme ganz klar nach 2030 (">2030" bedeutet größer als 2030, also alles ab dem Jahr 2031). Das inkludiert nämlich gleichzeitig alle anderen Optionen außer "nie". Auch das Jahr 2500 liegt nach 2030 und somit wäre ">2030" erfüllt.
Da ich hier die größte Schnittmenge habe, ist das am wahrscheinlichsten.
Ich würde mich freuen, wenn ich das noch miterleben darf. Die Realität ist aber sehr differenziert. Die NASA hat vor kurzem den ersten Mondflug, nur die Umrundung, von 2025, auf 26 und jetzt frühestens auf 27 verschoben, also vermutlich eher 28,29. Da sind wir schon faktisch in den 30igern. Da ist noch nicht mal ansatzweise an ein Überdimensionales Schiff mit Habitat für 1,5 Jahre reine Flugzeit, hin und zurück, und Landeeinheiten für 4-6 Personen zu denken. Gehen wir davon aus, daß die meisten Matetialien sicher vorrausgeschickt wurden, so brauchst du trotzdem alles, was für 4-6 Menschen notwendig ist. Alles muss pikobello funktionieren, es gibt keine vorzeitige Umkehr. Dazu brauchst du künstliche Schwerkraft. Machst du das nicht, kommen die Kollegen ohne Muskulatur dort an. Selbst für die geringere Marsschwerkraft wäre das ein Problem. Jetzige Astronauten trainieren regelmässig auf der ISS und müssen nach Monaten trotzdem aus der Kapsel gehoben werden. Wie sollen die dort Aufgaben erledigen, vor allem im Notfall. Für das alles gibt es noch keinen schlüssigen Ansatz. Ein rotierendes Habitat muss auch erstmal in den Weltraum, dort eingebaut und getestet werden. Ich weiss nicht, seit 50 Jahren krepeln wir mit den selben Antriebssystemen rum. Die Technologie auf allen Gebieten ist viel estethischer, leistungfähiger geworden, das heisst noch lange nicht, dass jetzt alles länger und sicherer hält, wie 1969 aufm Mond. Ich denke, 1. Mensch nach 2050, 1. Lebensfähiges Dauerhabitat nach 2075. Wir werden uns über die horrende Nutzen-Kosten-Rechnung noch ordentlich wundern.
Da von in der Frage "Menschheit den Mars besiedeln" die Rede ist, bin ich der Überzeugung, dass diese Vorstellung eine nächste Hybris der Menschheit darstellt.
entweder, die Menschheit
- wird plötzlich vernünftig und erkennt, dass sich der Aufwand nicht lohnt und das Geld mit der Rettung des Klimas besser angelegt ist, ODER...
- wird nicht vernünftig und vernichtet sich mit dem Geld und/oder der für das Geld entwickelten Technologie selbst.
Klingt nach Technologien, die Probleme lösen, die ohne die Technologien nie aufgetreten wären. In der Natur des Menschen liegt vieles, das für die Unbewohnbarkeit der Erde sorgen wird (und wenn der Mars auch zerstört ist, wo gehen wir dann hin?)
Ja die Probleme würden wenn wir nicht zum Mars fliegen nicht auftreten. Das gleiche gilt alerdings auch für die Chancen.
Und das mit dem Mars Kaputt machen ist das dämlichste Argument gegen eine Mars Mision, was gibt es denn auf dem Mars wass man kaputt machen kann. Ansonsten sind wir definitiv nicht in der Lage die Erde unbewohnbar zu machen
sind wir definitiv nicht in der Lage die Erde unbewohnbar zu machen
Nicht? Viel Spaß im nuklearen Winter.
Das ganze Lohnt sich definitiv. Bei einem derartigen Projekt würden höchstwahrscheinlich Technologien entwickelt die auch auf der Erde nützlich wären. Ferner wäre eine Basis auf dem Mars ein besserer Ausgangspunkt für Weltraumbergbau misionen in den Asteroidengürtel.
Desweiteren liegt es in der Natur des Menschen so etwas zu machen. Auf der Erde zu bleiben könnte man fast als Beleidigung unserer Spezies betrachten