Sollte die AfD verboten werden?

Ja, unbedingt! 53%
Nein, auf keinen Fall! 44%
Ich bin mir unsicher. 3%

446 Stimmen

15 Antworten

Nein, auf keinen Fall!

Man muss sie mit SACHLICHEN Argumenten kleinbekommen. Und nicht wie heute üblich mit der Nazikeule kommen, AfDler persönlich angreifen und das war's. Dann stellen die sich wieder als Opfer dar und das Gegenteil wurde bewirkt.

Nur weil sie verboten ist, ändern die Wähler ja nicht ihre Meinung. Die wählen dann eben BSW oder das was rechts noch übrig bleibt.

Wenn man sie nicht kleinbekommt, sind ihre Ansichten wohl nicht falsch.


EpicMacer  06.12.2024, 00:10

Man muss härter gegen Extremismus beider Seiten vorgehen. Veränderung bedarf Gewalt

FL765  06.12.2024, 23:33
@EpicMacer
Veränderung bedarf Gewalt

Und zwar gewaltig gute Argumente!

Nein, auf keinen Fall!

Mir ist ja schon lange aufgefallen, dass das mit der Demokratie nur so lange funktionieren kann, wie es der Mehrheit am liebsten ist. Unglücklicherweise ist Politik - entgegen der landläufigen Meinung, wie es steht - keine Gefühlsfrage, sondern äußerst sachlich.

Ein Verbot einer Partei zu rechtfertigen, weil sie zweifelhafte Tendenzen aufweist und/oder man ihr (lächerlicherweise) zutraut, die Demokratie abzuschaffen - was faktisch gar nicht möglich ist -, ist alles andere als demokratisch (allen Zweiflern und denen, die sich dafür halten, empfehle ich an dieser Stelle die Lektüre des Grundgesetzes, lasst es Euch bei Bedarf erklären).

Gewiss, die AfD ist keinesfalls zu unterschätzen, aber die Idee mit dem Verbot spielt ihnen erst recht in die Karten. Einmal mehr können sie sich in der Opferrolle inszenieren, als Leute, vor denen der Mainstream Angst hat; So sehr, dass man sie verbieten will.

Übrigens: Dieses Spiel mit der Opferrolle, dieses "Seht uns an, wir werden genauso von den Medien gegängelt, wie ihr von 'denen da oben'" hat die Partei erst groß gemacht. Wären die Medien nicht so auf diesen Zug versessen gewesen, hätten die Partei in der Bedeutungslosigkeit verschwinden lassen, wo sie - bis heute - hingehört, hätte das niemals solche Ausmaße angenommen. Von selbst wäre die AfD niemals auch nur entfernt so relevant geworden.

Man hätte den Gaul sogar noch einfangen können, indem man sich ernsthaft mit der AfD und ihren Werten auseinandergesetzt hätte. Man hätte die "Inhalte" zerpflücken können und so der Lächerlichkeit preisgeben können.

Inzwischen sind die Befürworter so in ihrem Film gefangen, dass sie kaum noch empfänglich sind für vernunftorientierte Argumente. Gleiches trifft bedauerlicherweise auch auf die Gegner zu, die ihre Polemik mit der Polemik der Befürworter begründen (wollen).

Grundsätzlich gilt: Die AfD gehört zum politischen Meinungsspektrum der (pluralistischen!) Bundesrepublik Deutschland. Natürlich muss man das nicht toll finden, aber man muss es ertragen können. Denn, wenn die Demokratie eines sein sollte, dann stärker als jeder Faschismus - egal, in welchem Gewand er daherkommt.

Ich weiß, die Zeit, in der einer das unbedingte Sagen hatte und alle zu folgen hatten, ist noch nicht allzu lange her und die Demokratie steckt noch in den Kinderschuhen. Auch das kollektive Gedächtnis muss noch einiges verarbeiten und lernen, aber das, was mit der AfD abgezogen wird, kann nicht die Lösung sein.

Was denkt Ihr (sofern dazu imstande), würde bei einem Verbot der AfD passieren? Löst sich die Veranstaltung dann auf und man sagt "Tja, jetzt, wo wir verboten sind, gehen wir nach Hause und wählen zukünftig ganz artig!"? - Wohl kaum. Wahrscheinlicher ist es, dass sie dann im Untergrund agieren würden. Das wäre eine erheblich größere Bedrohung (sofern man den Terminus der Bedrohung verwenden will).

Schon klar, Hysterie, Positionierungszwang, Gruppenzwang, medialer Überfluss, Bubble-Denken, Freundeskreis, Dualismus, usw., aber so kann es doch nicht weitergehen. Zumal die meisten Vorträge, die man über Pro-AfD, Contra-AfD, Pro-AfD-Parteiverbot, Contra-AfD-Parteiverbot lesen kann, irgendwelche nachgebabbelten Äußerungen sind, die man zu ihren Quellen zurückverfolgen kann. Da gibt es selten einen Funken eigener Überlegungen.

Bitte versteht mich nicht falsch! Es ist wichtig und richtig, sich zu informieren und es ist gut, sich mit den Argumenten auszukennen, die für die eigene und - gegebenenfalls - gegen die andere(n) Position(en) sprechen. Daran ist überhaupt nichts auszusetzen.

Problematisch finde ich es, dass man meiner bedeutungslosen Meinung nach vielen Beiträgen anmerkt, dass sich kaum über den Tellerrand hinauswagt wird. Es bleibt immer in diesem vorgefertigten, sauber abgesteckten Rahmen. Eigene Geistesleistung? Fehlanzeige.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich denke rational. Kann ich nur empfehlen.

jochilein  03.12.2024, 19:39

Sehr langer Kommentar aber im Grunde hast du es perfekt ausgedrückt.

Tina200333  08.12.2024, 09:26

Nur doof das die Mehrheit für ein Verbot ist würde doch schon mit dein ersten Worten erledigt sein

Aber ich will dich wirklich nicht provozieren bitte erkläre mir warum du trotzdem dafür bist die Faschisten nicht zu verbieten

Desparativum  08.12.2024, 10:40
@Tina200333
Nur doof das die Mehrheit für ein Verbot ist

Es geht bei einem Verbot nicht darum, was die Mehrheit will.

würde doch schon mit dein ersten Worten erledigt sein

Offenbar ist das Thema wohl doch nicht ganz so einfach, um es mit ein paar geschickt gesetzten Worten aus der Welt zu schaffen.

Aber ich will dich wirklich nicht provozieren

Und selbst wenn, würde mich das nicht interessieren.

bitte erkläre mir warum du trotzdem dafür bist die Faschisten nicht zu verbieten

Weil das undemokratisch wäre. Eine undemokratische Handlung wird nicht demokratisch, indem man vorgibt, einem undemokratischen Zusammenhang entgegen zu wirken.

Außerdem macht man sich der Hetzerei nicht weniger schuldig, indem man gegen die andere Seite hetzt, weil sie ja auch hetzt. Auch dann nicht, wenn man ins gleiche Horn bläst, wie die/eine Mehrheit.

(Im Übrigen ist es populistisch, die AfD per se als Faschisten zu bezeichnen. Von einer sachlichen Diskussion sind wir hier denkbar weit entfernt.)

Tina200333  08.12.2024, 10:58
@Desparativum

OK ich hab nichts gegen hetzen wenn du das so ausdrücken willst

Ich hab nur was gegen Hetze die von Menschenfeinden kommt wie der AfD und deren Mitglieder.

Ich denke man kann die AfD als faschistisch bezeichnen ganz einfach aus dem Grund das der Verfassungsschutz Teile dieser Partei als gesichert rechtsextrem einstuft (was ist denn demokratischer als die Organisation die unsere Verfassung schützt)

Und nochmal zum ersten Punkt in einer Demokratie geht es nun einmal um Mehrheiten ganz egal um welche Entscheidung es sich handelt

Oder sehe ich hier wieder was falsch?

Desparativum  08.12.2024, 11:55
@Tina200333
OK ich hab nichts gegen hetzen wenn du das so ausdrücken willst

Natürlich nicht, weil du es der Mehrheit einfach gleich tust, ohne zu differenzieren.

Ich hab nur was gegen Hetze die von Menschenfeinden kommt wie der AfD und deren Mitglieder.

Auch das ist eine Pauschalisierung, mit der man eine undemokratische Haltung zu rechtfertigen versucht.

Ich denke man kann die AfD als faschistisch bezeichnen ganz einfach aus dem Grund das der Verfassungsschutz Teile dieser Partei als gesichert rechtsextrem einstuft (was ist denn demokratischer als die Organisation die unsere Verfassung schützt)

Du, ich bestreite nicht, dass man Teile, wie den Vorzeigefaschisten Björn "Bernd" Höcke, als Faschisten bezeichnen darf (und auch sollte!).

Allerdings ist dieses Pauschalurteil, welches die gesamte AfD zu Faschisten (v)erklärt - runtergebrochen auf einzelne Akteure - reiner Populismus. Eine Vereinfachung, die es Leuten ermöglichen könnte, mitzureden, obwohl sie keine Ahnung haben.

(Ermuntert werden diese Leute, indem sie sich bequem der mehrheitlichen Meinung anschließen können. Hier greift dann der äußerst angenehme Mechanismus des 'gemeinen Diffamierens': Jeder, der nicht der Meinung der Mehrheit ist, läuft Gefahr, in dieselbe Ecke gedrängt zu werden, wie die AfD. Schlicht, weil es einfacher ist, als sich mit Positionen auseinanderzusetzen.)

in einer Demokratie geht es nun einmal um Mehrheiten ganz egal um welche Entscheidung es sich handelt

Hier gibt es zweierlei Dimensionen der Entscheidung. Hinsichtlich der ersten kann ich dir zustimmen. Die Mehrheit will, dass die AfD verboten wird, weil sie außerdem will, dass die AfD faschistisch ist. Daher ja, hier ist der Mehrheitsaspekt valide begründet (tiefer grabe ich bewusst nicht).

Die zweite Dimension der "Entscheidung" befasst sich mit dem (rechtskräftigen) Urteil, nachdem die AfD auf Grundlage der Demokratie und der daraus erwachsenden Werte verboten wird. Dies ist keine Frage der Mehrheit, obwohl es eine demokratische Angelegenheit ist. Denn das letzte Wort hat einzig das Bundesverfassungsgericht. Und dieses ist nicht, wie es dem gemeinen Menschen - wie er sich gern dahinter verkriecht - genehm wäre, an den Willen der Mehrheit gebunden, sondern an das geltende Gesetz.

Oder sehe ich hier wieder was falsch?

50/50.

Tina200333  08.12.2024, 20:36
@Desparativum

Gut ich verstehe was du sagst

Danke schonmal für die ausführliche Erläuterung

Aber ganz kurz noch müsste eine Partei die nicht faschistisch oder rechtsextrem ist sich nicht viel stärker von jemanden wie Höcke oder den Jugendorganisationen distanzieren bzw ausschließlich rausschmeißen wie man es auch nennen mag???

Desparativum  08.12.2024, 20:39
@Tina200333
Gut ich verstehe was du sagst

👍.

Danke schonmal für die ausführliche Erläuterung

Dafür bin ich hier.

müsste eine Partei die nicht faschistisch oder rechtsextrem ist sich nicht viel stärker von jemanden wie Höcke oder den Jugendorganisationen distanzieren bzw ausschließlich rausschmeißen wie man es auch nennen mag???

Damit gehe ich konform.

Tina200333  08.12.2024, 21:42
@Desparativum

Also geht das da doch nicht im großen und ganzen demokratisch oder zumindest Demokratie freundlich zu in der Partei

Wenn man solche Extremisten in seinen Reihen akzeptiert

Und sollte diese Partei dann nicht doch lieber verboten werden um unsere Demokratie zu schützen

Auch wenn man sagen kann das 1% der AfD Anhänger/Mitglieder ganz sicher nicht gefährlich für uns sind bin ich doch der Auffassung daß es der größte Teil der Partei doch ist

Wenn das Gericht der Ansicht ist, das sie Staats und verfassungsfeindlich sind, dann ja.

Ich bin schon der Ansicht, doch das sollte besser ein Gericht entscheiden.


bikerfan73  04.12.2024, 11:11

Das ist auch der Fall. In einem Partei Verbotsverfahren entscheidet das Bundesverfassungsgericht über den Ausgang des Verfahrens.

Hey,

Die Frage, ob die AfD (Alternative für Deutschland) verboten werden sollte, ist komplex und betrifft sowohl rechtliche als auch gesellschaftliche und politische Dimensionen. Hier einige Punkte, die in dieser Debatte berücksichtigt werden sollten:

1. Rechtliche Grundlagen

In Deutschland gibt es klare rechtliche Rahmenbedingungen, die regeln, wann eine Partei verboten werden kann. Ein Verbot einer Partei ist nach dem Grundgesetz (Art. 21 Abs. 2 GG) nur möglich, wenn sie "die freiheitlich-demokratische Grundordnung" der Bundesrepublik Deutschland aktiv gefährdet. Dies muss durch den Bundesverfassungsgericht nach einer detaillierten Untersuchung festgestellt werden.

Die AfD steht unter Beobachtung des Verfassungsschutzes, insbesondere Teile der Partei, die als rechtsextrem oder extremistisch gelten. Allerdings reicht die bloße Beobachtung durch den Verfassungsschutz nicht aus, um ein Verbot zu rechtfertigen. Ein Verbot müsste auf konkreten Beweisen für eine Gefährdung der demokratischen Ordnung basieren.

2. Meinungsfreiheit und politische Vielfalt

Ein Verbot einer Partei stellt einen tiefgreifenden Eingriff in die politische Meinungsfreiheit dar. In Deutschland gibt es eine lange Tradition der politischen Vielfalt, die auch radikale oder extreme Meinungen umfasst, solange sie nicht aktiv gegen die Verfassung kämpfen. Ein Verbot der AfD würde diese grundlegende Prinzipien in Frage stellen. Politische Parteien, auch wenn sie kontroverse oder extremistische Positionen vertreten, dürfen grundsätzlich in einer Demokratie existieren – es sei denn, sie stellen eine konkrete Gefahr dar.

3. Die Frage der Radikalisierung

Ein weiteres Argument gegen ein Verbot ist, dass es die AfD möglicherweise in eine Opferrolle drängen und so ihren Anhängern eine noch stärkere Polarisierung und Radikalisierung bieten könnte. Ein Verbot könnte als staatliche Unterdrückung wahrgenommen werden, was den populistischen Kräften innerhalb der Partei zusätzlichen Auftrieb geben könnte.

4. Gesellschaftliche und politische Verantwortung

Viele Kritiker der AfD sehen in der Partei eine Bedrohung für die demokratische Kultur, insbesondere wegen ihrer Verbindungen zu rechtsextremen Gruppierungen und ihrer Ablehnung von Vielfalt, Migration und internationalen Kooperationen. Andererseits argumentieren Befürworter der AfD, dass ihre Positionen durch die politische Landschaft repräsentiert werden und in einer Demokratie nicht aus dem öffentlichen Diskurs ausgeschlossen werden dürfen.

5. Alternative Maßnahmen

Anstatt ein Verbot auszusprechen, könnte man auch auf andere Maßnahmen setzen, um die AfD zu bekämpfen, wie etwa durch eine verstärkte politische Bildung, Förderung des Dialogs und die Bekämpfung von Desinformation. Dies könnte helfen, die Wurzeln von Extremismus und Populismus zu adressieren, ohne die Demokratie durch ein Verbot zu gefährden.

Ob die AfD verboten werden sollte, ist eine schwierige Frage, die rechtlich und politisch differenziert beantwortet werden muss. Ein Verbot könnte nur dann gerechtfertigt werden, wenn eindeutig nachgewiesen wird, dass die Partei oder Teile ihrer Führung aktiv die demokratische Grundordnung gefährden. Ein Verbot ist dabei nicht die einzige Möglichkeit, mit extremistischen Tendenzen innerhalb einer Partei umzugehen – es gibt auch andere, weniger drastische Maßnahmen, die zur Bekämpfung von Radikalisierung und Extremismus beitragen können.

Mal davon abgesehen, dass die Anhänger der AfD alternative Wege finden würden, ihre Ziele durchzusetzen.

LG


ehrsam  05.12.2024, 16:11

Du sagst es - leider ist es so !

Nein, auf keinen Fall!

Nein

ich möchte lieber Friedrich Merz verbieten

und Robert Habeck und Olaf Scholz und Christian Lindner