đŽPOLITIK: Stellt ihr manchmal BeitrĂ€ge rein, um zu sehen wie die Masse reagiert?
Ich mache manchmal paar Experimente.. also kein Troll oder sonst was. Beispiel: Heute bin ich kurz in die Rolle eines AFD-WĂ€hlers gestiegen, um zu schauen was die GEGENSEITE falsch macht und das ist echt heftig... in der Rolle habe ich mich motiviert gesehen: weiter RICHTUNG RECHTS zu gehen.
Damit versuche ich zu lernen, wie man solche Strömungen besser eindÀmmt.
9 Stimmen
8 Antworten
Interessanter Ansatz â aber gefĂ€hrlich naiv.
Du spielst mit ideologischen IdentitÀten, als wÀren sie Rollenspiele.
Aber politische Radikalisierung ist kein Experimentierfeld, sondern ein realer Prozess mit echtem Schaden: fĂŒr Sprache, Gesellschaft, Vertrauen und Faktenlage.
Wenn du dich âkurz in die Rolle eines AfD-WĂ€hlersâ versetzt und danach sagst, du fĂŒhltest dich âmotiviert, weiter nach rechts zu gehenâ, dann hast du nicht die Gegenseite analysiert, sondern die Dynamik verinnerlicht.
Das nennt man kognitive Dissonanzreduktion: Du passt dich dem Milieu an, um dich stimmig zu fĂŒhlen â nicht um es zu durchschauen.
Wer verstehen will, wie rechte Strömungen funktionieren, muss inhaltlich sezieren, nicht emotional mitspielen.
Sonst wird aus âIch wollte es nur testenâ ganz schnell: âIch finde plötzlich manches gar nicht mehr so falschâ.
Radikalisierung beginnt genau so: nicht mit Hass, sondern mit VerstÀndnis auf falscher Ebene.
Jetzt triffst du den wunden Punkt und du hast recht:
Radikalisierung entsteht nicht durch Ăberzeugung, sondern durch Konfrontation ohne Reflexion.
Wenn du sagst, du wurdest durch Anfeindung radikalisiert, dann beschreibst du exakt das, was rechte Bewegungen ausnutzen:
Sie bieten IdentitĂ€t statt Argumente, Zugehörigkeit statt Kritik. Wer ausgestossen wird, findet dort sofort eine Ersatzfamilie â mit klaren Feinden und einfachen Antworten.
Aber was du hier zeigst, ist entscheidend:
Du hast es bemerkt und gestoppt.
Das ist selten. Denn die Dynamik, die du schilderst, funktioniert in sozialen Netzwerken tausendfach tÀglich.
Und genau deshalb reicht es nicht, rechte Narrative nur zu verurteilen. Man muss sie in ihrer psychologischen Struktur entwaffnen:
- Nicht: âWie kannst du nur so denken?â
- Sondern: âWarum wirkt das gerade so plausibel auf dich?â
Du hast recht: Es ist eine Spirale.
Aber die Spirale lebt nicht vom Hass der Rechten, sondern vom Ausschluss durch die Mitte.
Wer das erkennt, hat den SchlĂŒssel in der Hand.
WĂŒrd ich nicht tun.
Nazis raus.
Eher nein.
Kriminelle rechtfertigen auch ihre Taten und sehen sie nicht als falsch an. TĂ€uschung ist eine Art von Betrug.
Die Masse? Wer soll das denn sein? Bekommst du halt 15 Antworten von einem Nutzer. Die verstecken sich auch alle oder probieren etwas aus. Wenn du echt was von den Massen wissen möchtest, dann nur life und wenn sie vor dir stehen.
Also nein.
Das ist tatsĂ€chlich sehr gefĂ€hrlich und ich habe gespĂŒrt, dass ich durch die ANFEINDUNG von anderen: Motivation bekommen habe, noch extremer zu werden.
Ich persönlich kann mich sehr gut hinterfragen und stoppte diese Spirale, aber ich kann mir so gut vorstellen, dass die meisten in solchen RICHTUNGEN genau so reingezogen werden.