🔴POLITIK: Stellt ihr manchmal Beiträge rein, um zu sehen wie die Masse reagiert?

Mache ich nie. 78%
Ja, gabs schon mal 22%

9 Stimmen

8 Antworten

Interessanter Ansatz – aber gefährlich naiv.

Du spielst mit ideologischen Identitäten, als wären sie Rollenspiele.

Aber politische Radikalisierung ist kein Experimentierfeld, sondern ein realer Prozess mit echtem Schaden: für Sprache, Gesellschaft, Vertrauen und Faktenlage.

Wenn du dich „kurz in die Rolle eines AfD-Wählers“ versetzt und danach sagst, du fühltest dich „motiviert, weiter nach rechts zu gehen“, dann hast du nicht die Gegenseite analysiert, sondern die Dynamik verinnerlicht.

Das nennt man kognitive Dissonanzreduktion: Du passt dich dem Milieu an, um dich stimmig zu fühlen – nicht um es zu durchschauen.

Wer verstehen will, wie rechte Strömungen funktionieren, muss inhaltlich sezieren, nicht emotional mitspielen.

Sonst wird aus „Ich wollte es nur testen“ ganz schnell: „Ich finde plötzlich manches gar nicht mehr so falsch“.

Radikalisierung beginnt genau so: nicht mit Hass, sondern mit Verständnis auf falscher Ebene.


verreisterNutzer  26.03.2025, 20:35

Das ist tatsächlich sehr gefährlich und ich habe gespürt, dass ich durch die ANFEINDUNG von anderen: Motivation bekommen habe, noch extremer zu werden.

Ich persönlich kann mich sehr gut hinterfragen und stoppte diese Spirale, aber ich kann mir so gut vorstellen, dass die meisten in solchen RICHTUNGEN genau so reingezogen werden.

Tobo28  26.03.2025, 20:42
@verreisterNutzer

Jetzt triffst du den wunden Punkt und du hast recht:

Radikalisierung entsteht nicht durch Überzeugung, sondern durch Konfrontation ohne Reflexion.

Wenn du sagst, du wurdest durch Anfeindung radikalisiert, dann beschreibst du exakt das, was rechte Bewegungen ausnutzen:

Sie bieten Identität statt Argumente, Zugehörigkeit statt Kritik. Wer ausgestossen wird, findet dort sofort eine Ersatzfamilie – mit klaren Feinden und einfachen Antworten.

Aber was du hier zeigst, ist entscheidend:

Du hast es bemerkt und gestoppt.

Das ist selten. Denn die Dynamik, die du schilderst, funktioniert in sozialen Netzwerken tausendfach täglich.

Und genau deshalb reicht es nicht, rechte Narrative nur zu verurteilen. Man muss sie in ihrer psychologischen Struktur entwaffnen:

  • Nicht: „Wie kannst du nur so denken?“
  • Sondern: „Warum wirkt das gerade so plausibel auf dich?“

Du hast recht: Es ist eine Spirale.

Aber die Spirale lebt nicht vom Hass der Rechten, sondern vom Ausschluss durch die Mitte.

Wer das erkennt, hat den Schlüssel in der Hand.

Mache ich nie.

Würd ich nicht tun.

Mache ich nie.

Nazis raus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Siamo tutti Antifa

Eher nein.

Kriminelle rechtfertigen auch ihre Taten und sehen sie nicht als falsch an. Täuschung ist eine Art von Betrug.

Die Masse? Wer soll das denn sein? Bekommst du halt 15 Antworten von einem Nutzer. Die verstecken sich auch alle oder probieren etwas aus. Wenn du echt was von den Massen wissen möchtest, dann nur life und wenn sie vor dir stehen.

Also nein.