Klimaschutz: Flaschengetränke (kohlensäurehaltig) verbieten?
In Deutschland werden jedes Jahr rund 21 Milliarden Liter Mineralwasser und Softdrinks in Flaschen konsumiert – oft mit zugesetzter Kohlensäure.
Dabei entstehen jährlich schätzungsweise:
150.000 Tonnen CO₂ nur durch das Entweichen der Kohlensäure beim Trinken
bis zu 5 Millionen Tonnen CO₂ durch Verpackung (PET/Glas), Transport, Kühlung und industrielle Herstellung des CO₂
Leitungswasser hingegen hat nur 0,35 g CO₂ pro Liter – also etwa das 500-fach geringere Emissionsniveau.
Wenn Deutschland konsequent auf Leitungswasser umsteigen würde, könnten laut Schätzungen jährlich 5–7 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden. Das entspricht fast 1 % der deutschen Gesamtemissionen.
Was meint ihr:
Sollte man aus Klimaschutzgründen den Verkauf von Flaschenwasser und Softdrinks verbieten oder stark einschränken – und stattdessen Leitungswasser fördern??
PS: In vielen Ländern ist Leitungswasser längst Standard. In Deutschland ist es streng kontrolliert, günstig und fast überall verfügbar. Warum also nicht einfach umsteigen?
24 Stimmen
10 Antworten
Weder noch. "Kohlensäure" ist einfach nur in Wasser gelöstes CO2, das ist nicht immer industriell hergestellt wird, sondern auch in Quellgebieten natürlich auftritt. Für Kohlensäure kann aber auch industriell hergestelltes CO2 genutzt werden, z.B. als Nebenprodukt der Industrie oder aus Biogasanlagen.
Es ist doch die Frage wo das CO2 herkommt, das in den Getränken ist. Die CO2-Bilanz wäre ziemlich sicher besser, wenn alle regionales Leitungswasser trinken würden. Das liegt aber mehr an den Schöpfungs-/Herstellungsprozessen, der Verpackung und den Transportwegen und weniger am Kohlensäuregehalt.
Ich verstehe den Standpunkt, bin aber selbst deutlich zu liberal eingestellt für sowas. Guter Klimaschutz braucht keinen Verzicht auf Getränke mit Kohlensäure beim Konsumenten.
Entscheidet sind die Energie- und Verkehrswende und die Transformation der globalen Industrie und Landwirtschaft.
Im Leitungswasser ist zu viel Nitrat und Arzneimittelrückstände. Außerdem liegt der Klimawandel vermutlich doch nicht am CO2. Siehe
Zur Gewinnung von CO2 für die Getränkeindustrie lies mal https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffdioxid#Gewinnung_und_Darstellung
= Das ist ein Abfallprodukt das sowieso anfällt, deine "Theorie" ist also "für die Füße"...
...trotzdem ist unser Leitungswasser eine gute und sinnvoller Alternative...
... Sprudelverbote sind aber keine Lösung für den Klimawandel...
Und wie du selbst schreibst, wären das max. 1% der Emmissionen = meinst du nicht es gäbe größere Arbeitsfelder für die Reduktion??
Ja definitiv gibt es größere Arbeitsfelder. Aber dort ist der Trade Off oft schmerzvoller.
Komplette Deindustrialisierung von energieintensiven Sektoren, die auf fossile Träger angewiesen sind oder die maximale Einschränkung des Individualverkehrs wären m.E. nach wünschenswert aber könnte auch Menschen auf die Barrikaden treiben. Ebenso das Verbot von Einfamilienhäusern.
Die relativ einfach zu erreichenden 1% über Getränke sind da noch am wenigsten schmerzvoll aus gesellschaftlicher Sicht. Und ein Prozent ist nicht so wenig für diesen "Preis".
IMHO ein Feigenblättchen - noch dazu am falschen Platz (pfuhst das CO2 nicht aus der Limo, wird es gleich in der Ammoniakfabrik in die Luft geblasen - ein Verzicht auf Limo brächte also gar nix...)
Und auch bei den größeren afbeitsfeldern bräuchte man auch nicht gleich alle EFH niederzubrennen (was CO2 mäßig ein großes Eigentor wäre...) oder Individualverkehr verbieten...
Das 1% aus deiner Überlegung wäre dort aber locker mit sparsamer Fahrweise, 1 Grad weniger Heizung oder Nutzung der Öffis wo es geht und Sinn macht locker zu übertreffen! Mehrfach!
So verstehe ich zum Bleistift nicht im geringsten warum Leute innerhalb Großstädten Auto fahren... Und nein, da werden nicht jedesmal 4 Limokästen transportiert und es sitzen auch selten 5 Leute im Auto... Die Straßen sind aber täglich voll!...
Da sollte man erst mal bei billigem Fleisch den Rotstift ansetzen. Denn das hat ökologisch einen viel größeren Fußabdruck als Mineralwasser. Zudem ist Mineralwasser äußerst gesund, im Gegensatz zu billigem Fleisch.
Wegen mir kann man Getränke auf regionale Anbieter beschränken, ich kaufe auch das regionale Mineralwasser und Cola etc. gibt’s auch alles in der Nähe. Auch in Bio Qualität.
Und wegen mir kann man überall den Umweltschaden mit einrechnen. Dann würde sich eh vieles von alleine regulieren.
dann müsste man das auch bei exotischen früchten usw durchsetzen. nicht regionale anbauten verbieten, nur zur saison anbieten etc
Ja zum Beispiel. Aber diese Frage behandelt erstmal die Flaschengetränke, die als eine Low Hanging Fruit behandelt werden können
Ja steht ja auch belegt im Begleittext. Aber Kleinvieh macht eben auch Mist und es wäre eine einfache Low Hanging Fruit