Ist die ganze Welt wirklich ein Feind des Westens?
Ich habe gerade mit einem ukrainischen Mädchen gesprochen und sie glaubt dass Araber religiöse Fundamentalisten, Afroamerikaner illegale Ausländer und Mörder, Inder und Pakistaner schmutzige Vergewaltiger und Russen blutrünstige Tiere sind, und sie sagt, China sei eine böse dystopische Cyber-Diktatur.
Ich hielt einen Moment inne und mir wurde klar, dass die meisten Menschen im Westen in die gleiche Richtung denken, aber davor zurückschrecken, diese Dinge so unverblümt zu sagen. Im besten Fall schreiben sie dies ihrer Regierung und nicht der Bevölkerung zu.
Ich denke mir so... wirklich? Vielleicht sind wir einfach nur verbittert, dass wir nicht mehr die Nummer eins sind und unsere Unternehmen pleitegehen oder so? Unsere Politik, die Welt mit Krieg zu beherrschen, ist im Nahen Osten letztendlich gescheitert?
ODER
Stimmt es, dass der Rest der Welt nur aus bösen Menschen besteht?
Es wird zunehmend schwieriger, mit meinen europäischen Mitbürgern über irgendwas zu reden, ohne diese fast schizophrenen Ideen zu hören.
16 Stimmen
5 Antworten
Uns, hier im Westen, fehlt die Fähigkeit zur Selbstreflexion.
Uns kommt garnicht in den Sinn, dass "wir" vielleicht nicht immer die guten sind.
Wie selbstverständlich nehmen wir von vornherein einfach an, dass unsere Werte und Normen anderen überlegen sind.
Ich kann Qin Gang verstehen, als er meinte, "Wir brauchen keine Lehrmeister aus dem Westen".
Man Stelle sich vor, ein chinesischer Politiker hätte Deutschland besucht und hier chinesische Werte vermittelt.
Und so verteufeln zahlreiche Politiker und deren Anhänger die mächtigen Nationen des Ostens, während sie bereitwillig den Bückling für die USA machen, die ja selbstverständlich die guten sind.
LG.
Das kann man nicht verallgemeinern. Erst einmal gibt es nicht "den Westen". Es gibt viele Länder im geografischen und kulturellem Westen, die gar nicht in dieses Schema passen, selbst wenn sie indirekt z.B. vom Kolonialismus profitiert haben. Und ob die ehemaligen Kolonien alle davon wissen bzw. diese profitierenden Länder dafür verantwortlich machen ist äußerst selten (meistens nur eine sehr kleine Minderheit).
Zudem lebt man in der heutigen realen Welt und nicht in der Vergangenheit. Was glaubst du, warum sich z.B. Vietnam und die USA jetzt immer mehr zusammenraffen, um militärisch und wirtschaftlich zusammen zu arbeiten? Und da gibt es noch andere unzählige Beispiele.
Und viele haben auch begriffen, dass es Unsinn ist, neuen Generationen der alten Kolonialmächte Vorwürfe zu machen was alte Menschen vor über 50 Jahren bis über 100 Jahre eventuell getan haben und dass wir Zusammenarbeit brauchen, um die Probleme in der Welt zu lösen und nicht Konflikte und durch Moralapostel schlechtes Gewissen einzureden. Und man seht ja, wohin so etwas führt, z.B. bei Wahlen im Westen.
Ausserdem haben sowohl Menschen im Westen nicht immer dieselbe Meinung und auch nicht Menschen in nichtwestlichen Ländern. Ein Beispiel ist Namibia: ich habe sowohl von Namibiern gehört, dass sie wollen, dass Deutschland wegen der Kolonialpolitik in Namibia zahlen als auch von Namibiern, die nicht wollten, dass Deutschland zahlt und vor allem nicht aus dem Grund. Und dasselbe von Muslimen, die wollten, dass der Westen in islamischen Ländern wegen Menschenrechtsschutz eingreift als auch Muslime die dagegen waren.
Des Weiteren gibt es genügend nichtwestliche Staaten, die keine weiße Weste haben und sich schlecht verhalten haben.
Und von "unserer Politik" kann ja wohl kaum die Rede sein, denn nicht alle westlichen Länder waren darin involviert und die "westlichen Länder", die dort auch Krieg benutzt haben, haben nicht nur kriegerische Mittel benutzt. Zudem wurde auch im Nahen Osten dies nicht alles als schlecht angesehen. Z.B. waren viele dort froh, dass Saddam Hussein 1991 aus Kuwait raus geschmissen wurde und 2003 auch gestürzt wurde. Und Ghaddafi war auch alles andere als beliebt in Libyen. Auch Osama Bin Laden lebt nicht mehr und der IS in Syrien & Irak hat fast alles verloren. Auch wenn Fehler und Schlechtes gemacht wurde, wurden auch richtige und gute Dinge gemacht. Und von Schwarz-Weiß-Denken halte ich nichts.
Und nur aus schlechten Menschen besteht kein Land und kein Volk der Welt. Außerdem müsste man dann erst definieren, was gut und was schlecht ist, wann das eine anfängt und wann das andere aufhört.
Und verbittert werden wohl einige sein, aber sicherlich nicht alle und höchstwahrscheinlich nicht die Mehrheit. Und die meisten Kolonien wurden aus verschiedenen Gründen ohne Kampf in die Unabhängigkeit entlassen.
Deswegen ist es für mich nur diese Option, aber keine der beiden anderen.
Ich hielt einen Moment inne und mir wurde klar, dass die meisten Menschen im Westen in die gleiche Richtung denken, aber davor zurückschrecken, diese Dinge so unverblümt zu sagen.
Und woher nimmst du diese Weisheit?
Hast du mit so vielen "im Westen" gesprochen und plötzlich haben das alle erzählt?
Ich denke eher, dass du das frei erfunden hast und demnach sind all deine Schlussfolgerungen schlichtweg fehlerhaft...
1. Hier ist nur ein absurd kleiner Bruchteil der Menschen unterwegs.
2. Hier sind sehr viele Propaganda-Trolle unterwegs. Gerade weil eine Wahl ansteht sogar sehr viele.
3. Ist das hier das Gegentril von Repräsentativ, was hier passiert...
4. "Nur wir sind die Guten" kommt derzeit als Spruch vor allem.von der russischen Propaganda. Die bezeichnen in der Tat alles nicht-russische als das Böse, als den Inbegtiff der Nazis...
Du sagst Araber, Pakistaner, Russen, Afroamerikaner, Fundamentalisten, Mörder und schmutzige Vergewaltiger sind alle das gleiche:
möchte nicht wissen wieviele Europäische mitbürger in dein kopf leben
Also langsam sind diese Themen auch langweilig geworden, es ist doch von logischem Menschenverstand anzunehmen das es eben Menschen aus allen ecken in der Welt gibt die sich daneben benehmen. Oder kennst du eine Stadt, ein Ort wo sich jeder benimmt? Also quasi das Paradis auf Erden, gibt es das, wo denn?
Was leider massiv auswirkungen hat auf den Lebensraum des Menschen sind Menschen die viel viel Geld und Macht besitzen und sie nach ihren eigenen Regeln leben, und von solchen gibt es auch nicht gerade wenige.
Im Westen nichts neues, Imperium USA. Ein System der systematischen Ausbeutung. Demokratie hat ihren Preis. Das Problem ist, das der gesamte Osten und Orient auf den Ressourcen der USA sitzt. Das ist natürlich ein Problem was sich nur mit US Demokratie lösen lässt. Also ein Land das Ressourcen hat, muss Demokratisiert werden damit es seine Ressourcen an die (in erster Linie USA) abtritt. Wer sich weigert ,bekommt demokratische Friedensbomben, die von Rechtschaffenden und freien Bürgern in die Länder der Diktaturen gebracht werden. Also ein unter der diktatorischen Knechtschaft lebendes Volk, kann sich daher glücklich schätzen, dass es von Demokraten und freien Bürgern ausgelöscht wird. Und natürlich kommen sie aus ihren Diktaturen zu uns um endlich Demokratie zu spüren. Ironie off
uhmm ich habe eine Umfrage hier erstellt, wie du es sehen kannst und nämlich wie man sieht, sind „nur“ 33% der Bevölkerung der Meinung dass die Welt böse ist und nur wir die Guten sind. Deutschland gilt doch als offenes Land. Glaubst du wirklich dass ich Blödsinn sage? Haben Sie jemals mit Polen gesprochen? Da ist die Zahl sicher über 50%