Hat das Thema "Gott" noch philosophische Relevanz?

Ja 60%
Nein 30%
Andere Antwort 10%

20 Stimmen

8 Antworten

Ja

40 % aller Naturwissenschaftler in den USA sind überzeugt davon, dass Gott existiert.

https://www.youtube.com/watch?v=2XEmE2MSQIE

Die exakten Wissenschaften brauchen die Krücke des Urknalls. Vergleichbar mit einer gewaltigen Explosion in einer Druckerei. Danach liegt ein vollständiges Lexion auf dem Boden.

Ja

Philosophische definitiv.

(Natur)Wissenschaftliche nicht.

Es ist Thematik der Metaphysik.

LG.

Es gibt natürlich immer wieder Philosophen, ganz besonders ältere, die mit dem Gottesbegriff noch stark operieren. Allerdings wird dabei meist davon ausgegangen, dass Götter Konstrukte des menschlichen Geistes sind, die allerdings eine erhebliche Bedeutung innerhalb menschlicher Gemeinschaften haben. Sie schaffen Identität, Zugehörigkeit und Verantwortlichkeit und werden folglich von einer Priesterkaste in fast allen menschlichen Gemeinschaften im Bewusstsein gehalten durch die entsprechenden Rituale, Gebete, Gesänge, heilige Schriften und Symbole, die den Gläubigen dann den sozialen Halt vermitteln.

Ich habe selbst erlebt, dass ein recht betagter Philosophieprofessor, der jahrzehntelang als Spezialgebiet formale Logik, Naturwissenschaft und Argumentationstechnik hatte, in den letzten Jahren plötzlich mit sog. "Gottesbeweisen" seine Studenten und Kollegen völlig irritierte, die sich ganz auf seine nüchternen, pragmatischen philosophischen Argumente eingestellt hatten und jetzt völlig irritiert waren, weil sie urplötzlich seinen Erwartungen nicht mehr gerecht werden konnten. Bei seiner Verabschiedung wurde dann genau dies thematisiert, indem der Vortragende betonte, dass alte Leute oftmals dann, wenn für sie das Lebensende näherrückt, plötzlich religiös werden (man kann ja nicht wirklich wissen, was nach dem Tod kommt, und dann will man doch auf der "sicheren Seite sein").

Bilanz: In der zeitgenössischen Philosophie wird mit "Göttern" praktisch nicht mehr operiert, weil es einfach zu viele Belege in der Kulturgeschichte der Völker gibt, wie "Götter" geschaffen wurden und diese später wieder verschwanden. Schaut man in die Literatur, findet man Tausende von weiblichen und männlichen Gottheiten, die meist ganz spezifisch genau auf die Belange der jeweiligen Gesellschaft abgestimmt waren. Sie redeten zu den Menschen in genau ihrer Sprache, hatten genau die menschlichen positiven und negativen Eigenschaften, woraus jeder unmittelbar erkennen kann, dass sie Schöpfungen der Menschen sind (waren) und nicht umgekehrt.

Ja

Gerade in Kenntnis der exakten Naturwissenschaften hat man doch nur zwei Möglichkeiten, an die man glauben kann, um sich zu erklären, wie sich sich die Materie allein durch 4 (oder 3) Grundkräfte von einem homogenen Energiekonzentrat hin zur Selbsterkenntnis entwickeln konnte:

(1) ein Haufen höchst unwahrscheinlicher Zufälle

oder

(2) ein lenkendes Prinzip in und über den Naturgesetzen.

Die Art, wie man dieses Prinzip auslegt, ist natürlich streitbar.

Religionen gehen in der Konkretisierung recht weit und überwerfen sich deshalb untereinander mit Anfeindungen. Das ordne ich eher dem Gebiet "Gesellschaftspolitik und Kultur" zu als dem Gebiet "Philosophie". Die Verhaltensrichtlinien, fixiert in Schriftensammlungen, stehen klar im Vordergrund.

Hier ist die Frage nach einem allgemeingültigen und zeitgemäßen "Ersatz" sicher berechtigt. Die Welt wäre um einiges friedlicher.

Ja

Ja, unbedingt! Da man die Nicht-Existenz Gottes nicht beweisen kann, muss man logischerweise von einer höheren Instanz (Gott) ausgehen. Viele sagen statt Gott das Göttliche (Goethe) oder Gottheit (Beethoven: göttliche Kunst), Schöpfer Himmels und der Erde, göttliches Wesen.

Auch Schopenhauer hat nachgewiesen, dass man durch eine rein physikalische Erklärung das Wesen der Welt und deren Ursprung nicht begreifen und nicht beschreiben kann. Denn man muss als Ursprung zwangsläufig die Naturgesetze annehmen, darf dabei aber nicht die Naturkraft vergessen, die letztlich als unerklärbar stehen bleibt (siehe "Über das metaphysische Bedürfnis des Menschen"). Hieraus ergibt sich zwangsläufig die Annahme, dass jemand, der alles bewegt und in Gang hält, hinter der Naturkraft steht, denn von selbst bewegt sich ja alles in der Natur nicht. Diesen Beweger hinter der Naturkraft nennen wir Gott.

Woher ich das weiß:Recherche

EVYTNG 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 00:14
Da man die Nicht-Existenz Gottes nicht beweisen kann, muss man logischerweise von einer höheren Instanz (Gott) ausgehen.

Da man die Nichtexistenz eines Kobolds nicht nachweisen kann, muss man davon ausgehen, dass ein Kobold existiert.

Was ist denn das für eine Logik von dir?

Haldor  25.08.2024, 00:57
@EVYTNG

Aus jedem Zusammenhang herausgerissen, erscheint deine Argumentation nur scheinbar schlüssig. Doch du vergisst, dass niemand ein Interesse daran hat, einen Kobold nachzuweisen. Was ist das eigentlich, ein Kobold?

Sehr wohl hat aber die Menschheit ein Interesse daran, Gottes Existenz nachzuweisen. Da viele (Atheisten) einfach behaupten, es gebe die göttliche Existenz nicht, muss man ihnen entgegenhalten, sie sollen seine Nichtexistenz beweisen. Das können sie nicht. Also muss man davon ausgehen, dass Gott existiert. Für einen Gläubigen ist das logisch. Einfach zu behaupten, es gebe keinen Gott, ist zu simpel, zumal die Nichtexistenz nicht nachzuweisen ist. Für einen Gläubigen ist es damit berechtigt, weiter an Gott zu glauben. Ihr verdammten  Atheisten könnt nichts anderes, als so ein lächerliches Argument wie das mit dem Kobold vorzubringen. Bleibt nur bei eurer Auffassung, dass nach dem Tode alles aus ist. Warum lebst du dann noch? Du solltest dir doch das Leben nehmen, weil dein Dasein so oder so sinnlos ist. Wenn erst die körperlichen Leiden auf dich zukommen, solltest du vernünftigerweise Schluss machen. Denn weiter das Leben zu genießen, ist nicht drin. Aber du bleibst am Leben. Ein einziger Widerspruch! Vor allem solltet ihr verdammten Atheisten zu religiösen Fragen keine Stellung nehmen. Eure Argumente sind einfach zu lächerlich, siehe das Kobold-Argument!

EVYTNG 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 02:50
@Haldor

Was du da machst, ist Beweislastumkehr, also ein Argumentationsfehler (Logikfehler, Beweisfehler)! Derjenige, der eine positive Behauptung aufstellt (Gott existiert) ist in der Beweispflicht aus folgenden Gründen: Eine Nichtexistenz ist wissenschaftlich unmöglich zu beweisen. So könnte man auch behaupten, Kobolde oder sonstige Fabelwesen existieren - beweise mir das Gegenteil!

EVYTNG 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 03:06
@Haldor

Nur weil man Nichtexistenz von X nicht beweisen kann, heißt es nicht, dass X existiert oder nicht existiert. Damit ist kein Beweis erbracht.

Haldor  25.08.2024, 12:44
@EVYTNG

 Diese ständigen Versuche, mit dem Verstand, der Ratio, Dinge beweisen zu wollen, die jenseits von Raum und Zeit sind - das ruft bei mir nur noch Langeweile hervor. Mit der Ratio kann man nur Sachen innerhalb der Endlichkeit und innerhalb von Raum und Zeit nachweisen. Dem Verstand sind hier absolute Grenzen gesetzt. Nur die Atheisten wollen das partout nicht einsehen. Sie schwören auf den Verstand, und da der über die Existenz Gottes oder über die Entstehung der Welt keine Auskunft geben kann, sagen sie: es gibt keinen Gott und die Welt war schon immer da. Mit diesen Verstandesargumenten machen sich die Atheisten nur noch lächerlich, denn dass die Entstehung der Welt verstandesmäßig nicht erklärt werden kann, hat, wie ich oben dargelegt habe, schon Schopenhauer  nachgewiesen. An der Naturkraft scheitern alle Versuche, mit Hilfe des Verstandes über Dinge urteilen zu wollen, über die der Verstand nichts aussagen kann. Woher kommt die Naturkraft? Der Atheist wird uns hier etwas erzählen, was sich in der Endlichkeit und innerhalb von Zeit und Raum abspielt, also etwas, was niemanden, nur die Atheisten überzeugt. Diese Leute sollen endlich aufhören, über religiöse Fragen mitzudiskutieren. Sie haben hier überhaupt keine Kompetenz, sie geben hier nur heiße Luft von sich.