6 Antworten

Ja

Was hat das bitte mit "glauben" zu tun? Die amtliche Inflationsrate bemisst sich anhand eines international identischen Warenkorbs von Waren und Dienstleistungen. Logischerweise bildet der monatliche individuelle Einkauf nicht zwingend genau diesen Warenkorb ab; darum geht es dabei ja auch gar nicht. Man muss Statistik auch korrekt interpretieren, nicht nur blind mit Zahlen wedeln.


FordPrefect  14.12.2024, 09:57
@DigitalAssets

Ein klarer Fall von "Lesen und Verstehen sind Zweierlei".

Ich kenne sowohl den zitieren Autor (in seiner Funktion) als auch den betreffenden Artikel. Nur - genau darauf habe ich in meinem Posting hingewiesen. Der persönliche Warenkorb ist natürlich individuell vom statistischen mehr oder weniger stark verschieden. Die jeweils individuelle Preissteigerung für Artikel des täglichen Bedarfs entzieht sich logischerweise einer quantitativen Erfassung - weil der Bedarf je nach Person, Vorlieben und Lage völlig unterschiedlich sein kann und sein wird. Der Familieneinkauf am Wochenende wird zum Beispiel in den meisten Fällen nicht durch steigende Preise bei Austern und Champagner beeinflusst.

Genau deshalb gibt es den internationalen Vergleich anhand eines fixen Warenkorbs.

Derartige Statistiken werden fast immer falsch verstanden:

Erstes Mißverständnis ist zu glauben, das Sinken der Inflationsrate würde bedeuten, dass die Preise niedriger werden. Das stimmt natürlich nicht. Das wäre ja Deflation. Nein, sinkende Inflationsrate bedeutet nur, dass sie nicht noch weiter im bisherigen Tempo steigen.

Zweites Mißverständnis ist zu glauben, das Sinken würde für alle Preise gelten. Im Gegenteil, der Statistiker beobachtet einen Warenkorb und zieht den Durchschnitt.

Und meine Beobachtung geht nicht auf Das Sinken der Preissteigerung. Gefühlt geht alles munter nach oben.


FinWi  14.12.2024, 07:29
Zweites Mißverständnis ist zu glauben, das Sinken würde für alle Preise gelten. Im Gegenteil, der Statistiker beobachtet einen Warenkorb und zieht den Durchschnitt.

Angenommen gutes Fleisch ist teurer geworden und die Menschen fangen jetzt an billigeres Fleisch aus günstigerer Zucht zu kaufen?

Es wäre schön wenn Inflationsmessung so einfach wäre, aber gerade über den Faktor Qualität wird eine ganze Menge gemogelt.

ArminSchmitz  14.12.2024, 07:38
@FinWi

Da fragst Du besser einen Statiker was er in den Warenkorb legt.

Das Metzgereisterben zeigt, dass leider wenig Interesse an hochwertigem Fleisch besteht. Es ist deshalb anzunehmen, dass das auch kaum in die Statistik einfließen kann.

FinWi  14.12.2024, 13:28
@ArminSchmitz

Die Frage ist, warum sind die Metzgerein gestorben? Weil die Menschen ihr Bedürfnis hin zu günstigen Fleisch geändert haben? Vielleicht war aucbdie "Innovation" die Fleischtheke im Supermarkt die bessere Skalen Effekte hat? Oder vllt weil das alte Fleisch zu teuer wurde und Konsumenten deswegen auf weniger Qualität ausgewichen sind.

Genau sagen kann das keiner. Das wäre aber elementar wichtig für die Messung der Inflation. Wenn Konsumenten immer qualitätiv schlechtere Produkte aus Geldmangel wählen, dann weist der VPI eine deutlich geringere Inflation aus, als diese in alten qualitativ hochwertigen Produkten zu sehen ist.

Ja

Ich glaube, dass die statistische Erfassung korrekt ist.

Aber im Wocheneinkauf merke ich zugleich, dass die Nahrungsmittel- und Konsumgüterproduzenten unter Absatzdruck geraten und mit Werbeaktionen gerade die Preise von Einzelprodukten auch zeitweilig auf Vorkriegsniveau zurück setzen.

Ja

Das ist keine Frage des Glaubens, sondern Resultat einer entsprechendne statistischen Betrachtung und Berechnung.

Gleichwohl bedeutet das nicht, daß die individuelle Inflation identisch ist, denn dabei hängt es davon ab, wie sehr der für die Inflation zusammengestellte Warenkorb sich mit den Lebenswirklichkeiten des Individuums deckt.


FordPrefect  14.12.2024, 10:00
denn dabei hängt es davon ab, wie sehr der für die Inflation zusammengestellte Warenkorb sich mit den Lebenswirklichkeiten des Individuums deckt.

Wenigstens einer, der es verstanden hat. 🙄

Nein

Die gefühlte Inflation ist viel höher. Zum 1. Januar steigen auch Energiepreise und CO2-Steuer wieder und die normalen Menschen haben immer mehr Probleme, über die Runden zu kommen.