Gibt es unterschiedliche Rassen der Spezies Mensch?
26 Stimmen
8 Antworten
Ausnahmslos alle heute lebenden Menschen gehören zur selben menschlichen Entwicklungslinie, dem anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens sapiens). Für eine Unterteilung des Menschen in verschiedene Rassen gibt es biologisch keinerlei Rechtfertigung, sodass wir folglich auch keine verschiedenen Menschenrassen unterscheiden können. Führende Humanbiologen und Anthropologen nahmen hierzu in der sog. Jenaer Erklärung Stellung und betonen: "Das Konzept der Rasse ist das Ergebnis von Rassismus und nicht dessen Voraussetzung."
Morphologisch mag der Mensch extrem vielgestaltig sein. Kein einziges Merkmal wie etwa die Hautfarbe, Körpergröße, Nasenform usw. ist jedoch geeignet, um daran die Unterscheidung verschiedener Rassen rechtfertigen zu können, da die Übergänge zwischen den verschiedenen Populationen stets fließend sind. Es gibt z. B. nicht nur "Schwarze" und " Weiße", sondern alle möglichen Hauttöne dazwischen, sodass eine eindeutige Grenzziehung gar nicht möglich ist.
Genetisch ist der Mensch ungeachtet seiner morphologischen Vielfalt extrem einheitlich: 99.9 % des Erbguts sind bei zwei beliebigen Menschen völlig gleich, sogar dann, wenn sie von unterschiedlichen Kontinenten kommen. Bei Schimpansen ist die genetische Variabilität schon bei Individuen, die im selben Wald leben, größer. Vor allem aber ist die genetische Variabilität innerhalb der menschlichen Populationen größer als zwischen den Populationen. Heißt: zwei Menschen einer Population unterscheiden sich genetisch stärker voneinander als zwei Populationen sich voneinander unterscheiden. Ich vergleiche das zur Veranschauliching gerne mit einem Dorf. Die Menschen innerhalb eines Dorfes sind sehr verschieden, es gibt dort Dicke, Dünne, Große, Kleine, Dunkelhaarige, Hellhaarige usw. Die Variabilität innerhalb des Dorfes ist also ziemlich groß. Zwischen zwei Dörfern ist die Variabilität jefoch klein, denn in einem anderen gibt es ja auch Dicke, Dünne, Großr, Kleine, Hell- und Dunkelhaarige. Die prozentuale Verteilung mag ein bisschen verschieden sein, vielleicht leben in dem einen Dorf z. B. etwas mehr Dunkelhaarige als in dem anderen - das ändert aber nichts daran, dass die genetische Variabilität in beiden Dörfern gleich ist. Wir finden z. B. die Genvariante für rote Haare in allen menschlichen Populationen, in Afrika zwar deutlich seltener als etwa in Großbritannien, aber sie ist vorhanden. Genetisch gibt es somit auch keinen Rechtfertigungsgrund für unterschiedliche Menschenrassen.
Dass 99.9 % des Genoms identisch sind, ist eine wissenschaftlich belegbare Tatsache, egal, ob du das sinnvoll findest oder nicht, es ist so. Und über Tatsachen diskutiere ich nicht. Erst recht nicht mit Nazis.
Das du den Text hier nicht verstehst, liegt wohl eher an der mangelnden Bildung und den zuletzt wieder vermehrt über dieses Thema verbreiteten Falschinformationen.
Da wird sich einiges ändern, was den Begriff "Rasse" betrifft:
https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/themen/rassistische-diskriminierung/begriff-rasse
Ob diese Änderung in der Gesellschaft aber auch ankommt? Da hab ich so meine Zweifel...
Nein, da es im Erbgut des Menschen ungefähr 3,2 Milliarden Basenpaare (die vier Basen kodieren die Erbinformationen) gibt. Bei keinem dieser paare gibt es einen Unterschied, der Nichtafrikaner von Afrikanern trennt. Sprich: Da gibt es genetisch so gut wie keine Unterschiede. Zudem muss man dazu sagen, dass sich im Laufe der Zeit die Hautfarbe und das Aussehen der Menschen geändert haben, das ist jedoch kaum ein Unterschied.
Kleiner Fun Fact am Rande: Die DNA eines Europäers kann der eines Asiaten ähnlicher sein, als der eines Menschen aus seiner Nachbarschaft.
Die einzigen wirklichen Unterschiede sind Kultur, Sprache und Religion, aber keine biologischen.
Nein, das macht sie nicht. Es gibt bis Aussehen und vielleicht Muskelbau keinererlei Unterschiede zu dir und einem Arfrikaner akzeptiere das oder geh weinen.
Nein, du musst es akzeptieren. Das ist nicht mehr verhandelbar
Ja, nur sind wir die Einzige noch lebende. Die Neandertaler, Denisova Menschen, Homo Habilis, Homo Erectus, Homo Heidelbergensis, Homo Floresiensis usw sind leider schon ausgestorben. Obwohl von Manchen (z. B. Neandertaler) immernoch Gene in heutigen Menschen zu finden sind.
Es werden immer wieder neue Frühmenschen entdeckt und das Thema ist ziemlich spannend.
Nein, Homo neanderthalensis, H. habilis, H. erectus, H. heidelbergensis, H. floresiensis stellen jeweils eine eigene Art dar, wie man schon an der Nomenklatur erkennt.
Lediglich beim Denisova - Menschen ist die Einordnung unklar. Er wurde wohl (noch) nicht zu einer eigenen Art erklärt. Nach meiner Kenntnis steht er genetisch dem Neandertaler am nächsten, bildet aber eine unterscheidbare Population. Von einer Rasse würde man nicht sprechen (dieser Begriff wird heute ausschließlich auf vom Menschen gezielte Züchtingen angewendet, bei Haustieren etc) allenfalls von einer Unterart falls die Voraussetzungrn für eine eigene Art nicht vorliegen.
Die Zuordnung von Neanderthalern, Florés-Menschen und Co. als eigenständige Arten ist keineswegs unstrittig. Nur weil das so auf Wikipedia in den Tax-Boxen so übernommen wurde, muss das noch lange nicht allgemeingültig sein.Es gab und gibt innerhalb der Taxonomen zwei verschiedene Schulen, die Splitter und die Lumper.
Lumper betonen stärker gemeinsame Merkmale und gestehen einer Art eine größere phänotypische Variabilität zu. Die Lumper unterscheiden daher nur drei Arten der Gattung Homo, H. habilis, H. erectus und H. sapiens. Der Neanderthaler z. B. ist dann eine Unterart von H. sapiens, der Florés-Mensch gilt allgemein als eine Population des H. erectus. Auf die Spitze getrieben könnte man sogar alle Funde einer einzigen Art, H. sapiens, zuordnen, da die Übergänge stets fließend waren.
Die Splitter betonen stärker die Unterschiede und trennen schon bei kleineren Merkmalsabweichungen verschiedene Arten voneinander ab. Neanderthaler würden nach dieser Auffassung als separate Spezies gelten.
Keine dieser beiden Schulen ist "richtig" oder "falsch", denn für beide gibt es gute Gründe, die dafür, aber auch dagegen sprechen. Für die Lumper spricht z. B., dass Neanderthaler und anatomisch moderne Menschen miteinander Nachkommen zeugten, wonach nach dem biologischen Artkonzept, das Arten als Fortpflanzungsgemeinschaften definiert, keine Trennung in unterschiedliche Arten gerechtfertigt ist. Für die Sichtweise der Splitter spricht, dass Neanderthaler sich deutlich früher vom gemeinsamen Stammbaum trennten, also nachweislich eine lange Eigenständigkeit besaßen.
Die Erstbeschreiber der Denisovaner haben in ihrer Arbeit deshalb sogar ganz bewusst keinen wissenschaftlichen Namen vergeben, um die Frage, ob nun Art oder Unterart, explizit offen zu lassen. Und Svante Pääbo, dem es als erstem gelang, das Neanderthaler-Genom zu entschlüsseln, findet die Diskussion mühselig. In einem Interview mit dem Magazin Spektrum der Wissenschaft sagte er einmal: "Ehrlich gesagt vermeide ich diese Frage lieber. Ich empfinde das als eine akademische, sterile Diskussion. Es gibt keine Artdefinition, die für alle Gruppen von Tieren oder Hominiden zutrifft. (...) Es ist typisch menschlich, alles in Fächer einordnen zu wollen und Arten von Unterarten zu trennen. Für mich ist viel interessanter: Wie haben sich unsere Vorfahren verhalten? Was hat uns voneinander unterschieden? Wie viel haben wir gemeinsam? Ob dann irgendein Gelehrter das Art oder Unterart nennen möchte, ist mir eigentlich egal."
Ich persönlich bevorzuge die Lumping Taxonomy, weil sie einfacher, eleganter, übersichtlicher ist. Bei den Hominiden mag das nicht so krass sein, aber bei den Hornträgern z. B. fällt das extrem auf. Da unterscheiden Splitter gut doppelt so viele Arten aus teils überhaupt nicht nachvollziehbaren Gründen und blähen das taxonomische Systrm geradezu inflationär auf (Bsp. Giraffe: eine Art versus bis zu fünf!). Aber klar, es ist natürlich verlockend für viele, wenn der eigene Name unter dem Titel einer neuen Artbeschreibung erscheint, weshalb die Splitting Taxonomy aktuell srhr beliebt ist. Für mich liegt der Vorteil der Lumping Taxonomy vor allem aber darin, dass sie unsere Verwandten durch Zuordnung zur selben Spezies zu uns quasi näher rückt - wenn der Neanderthaler zur gleichen Art wie wir gehört, fällt es schwerer, ihn als "primitiven" oder "dümmeren" Urmenschen zu beschreiben, was er nachweislich nicht war.
Eine schwarze Hauskatze ist keine andere Rasse wie eine getigerte. Merkst du wo dein Denkfehler liegt. Dasselbe gilt für den Menschen. Bestimmte Voraussetzungen müssen gelten, um als Rasse bzw. Subspezies betrachtet werden. Alles was Leute so wie du anbringen, fällt biologisch nicht darunter. Diese Frage gehört auch eigentlich gar nicht in das Feld der Naturwissenschaften.
Falsch, da hilft auch kein biologiestudium wohl. Vollkommen indoktriniert, nicht zuletzt erkennbar an der 99% aussage die nichtmal sinn macht