Sind Menschen eine invasive Spezies?

7 Antworten

Hallo,

ich würde sagen, streng nach Definition nein!

  • Zum einen steht Homo sapiens nicht auf der Unionsliste der gebietsfremden Arten, für die bestimmte Regelungen gelten.
  • Zum andern bezeichnet man als invasiv solche Arten, die das Gebiet in dem sie sich zulasten anderer ausbreiten, nicht aus eigener Kraft erreicht haben, sondern dort "künstlich" eingeführt wurden. Hier könnte man allerdings trefflich streiten, was die Bedeutung des Wortes "künstlich" sein soll: "künstlich" wird meist als das Gegenteil von "natürlich" verstanden, und "natürlich" wird von vielen, salopp formuliert, als "ohne menschliche Einmischung" definiert. Aber kann diese Definition stimmen, ist der Mensch nicht auch Teil der Natur, also "natürlich"? Und hat er nicht den letzten Winkel des Planeten aus eigener Kraft, ohne fremde Hilfe erreicht? Hier bin ich mir also nicht ganz sicher...

Unabhängig davon, ob man nun beim Menschen die Definition von "invasiv" als erfüllt ansieht oder nicht, halte ich die Auswirkungen, die unsere Spezies auf den Rest der Natur hat, für äußerst schädlich, und zwar auch für uns selbst: wir sind dabei, die eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören!


HoIIy  05.01.2025, 19:35
Zum einen steht Homo sapiens nicht auf der Unionsliste der gebietsfremden Arten, für die bestimmte Regelungen gelten.

Die Liste wurde ja auch vom Homo sapiens gemacht *lach

Pomophilus  05.01.2025, 19:38
@HoIIy

Klar, von wem sonst?

Aber sie wird als maßgeblich dafür angesehen, welche Arten als invasiv gelten.

Ich meine, die Frage in dieser Diskussion wird auch zu 100 % von Vertretern dieser Spezies beantwortet werden - auch da urteilen wir also über uns selbst.

HoIIy  05.01.2025, 19:41
@Pomophilus

Die ganze Frage ist eigentlich eine Definitionsfrage. Was bedeutet "invasiv"? Je nach Definition lässt sich in dieser Diskussion der Torpfosten verschieben.

Wenn wir mal die menschliche Perspektive verlassen: Wir haben uns mit neuen Technologien weit über unser endemisches Verbreitungsgebiet hinaus ausgebreitet. Wir stören die Ökosysteme durch unsere Anwesenheit und verbrauchen enorme Ressourcen, wobei wir uns weitgehend ungehindert vermehren. Ich würde sagen, das ist invasiv.

Pomophilus  05.01.2025, 20:02
@HoIIy

Das meiste von dem, was du in deinem zweiten Absatz schreibst, steht ja auch in meiner Antwort. Aber Begriffe, das ist eben Definitionssache. Ich störe mich auch etwas an deiner Verwendung von "endemisch". Ich würde es definieren als von Natur aus ausschließlich in einem bestimmten Bereich vorkommend. Wir haben uns als Lebensraum praktisch den gesamten Planeten selbstständig, ohne fremde Hilfe erobert. Wenn wir irgendwo endemisch sind, dann auf dem Planeten Erde, aber auf dem gesamten.

Nicht mehr. Aber lange genug waren sie es, indem Ökosysteme, frei von Menschen, von Menschen besiedelt wurden. Inuwiscjen ist der Mensch seit Zehntausend Jahren praktisch überall heimisch, wenige Ausnahmen betreffen abgelegene Inseln, die erst in den letzten Tausend Jahren besiedelt wurden.

Woher ich das weiß:Hobby – Neben Chemie (Studium) ... jede ist mein Hobby.

Es hängt von der Definition von „invasiver Art“ ab, aber ich glaube nicht, dass es hier groß etwas zu diskutieren gibt... die schnelle Antwort: Ja, der Mensch ist eine invasive Art. Die Invasivität einer Art wird anhand ihrer Fähigkeit beschrieben, sich in neuen Umgebungen zu etablieren und zu integrieren (Vermeij 1996).

Es erübrigt sich zu sagen, dass der Mensch sich in jeder dieser Kategorien hervorgetan hat, und zwar so sehr, dass wir heute auf allen sieben Kontinenten und in einer Vielzahl von Umgebungen zu finden sind, in denen wir ursprünglich nicht heimisch waren.

Der Mensch ist ein Tier der Tropen und mit Einschränkungen der Subtropen. Überall sonst können Menschen nur mit Hilfe von technischen Mitteln wie Kleidung und vor dem Wetter schützenden Gebäuden überleben. Überall außerhalb der Tropen sind Menschen invasiv. Und zwar nicht erst Homo sapiens. Das ging mit Homo erectus schon los, der es bis nach China geschafft hat.

ja, manche mehr, manche weniger