Gibt es hier Ex-Gläubige?

Ex - Christ! ✝️ 56%
Ex - Muslim ☪️ 44%
Ex - Jude ✡️ 0%

16 Stimmen

6 Antworten

Ex - Muslim ☪️

Ja, ich bin ein Ex-Gläubiger und habe für die Kategorie "Ex-Muslim" gestimmt. Meine Entscheidung, den Glauben abzulehnen, ist stark mit meinen Erfahrungen mit meinen Eltern verbunden. Sie haben von mir erwartet, dass ich die Religion befolge, was mir oft das Gefühl gab, in einer Box gefangen zu sein. Der Druck, den Glauben aufrechtzuerhalten, hat mich nicht nur in meiner spirituellen Entwicklung gehemmt, sondern auch in meiner persönlichen Identität.

Ich habe mich über die Jahre hinweg als schwul identifiziert, und das war ein weiterer Grund, warum ich die religiösen Erwartungen meiner Eltern hinterfragen musste. Die Lehren, die ich in meiner Kindheit aufgenommen habe, passten nicht zu meiner Identität und meinen Werten. Diese Diskrepanz zwischen dem, was von mir erwartet wurde, und dem, was ich wirklich fühlte, führte zu inneren Kämpfen und Konflikten.

Die ständige Angst, meine wahre Identität zu offenbaren, und das Gefühl, in einer religiösen Gemeinschaft, die oft intolerant ist, leben zu müssen, haben mich schließlich dazu gebracht, mich von der Religion zu distanzieren. Ich habe erkannt, dass ich mein Leben nicht nach den Vorstellungen anderer führen kann.

Heute bin ich Atheist und stolz darauf, mein Leben nach meinen eigenen Werten zu gestalten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Fuchssprung  31.10.2024, 10:44

Ich kann dich gut verstehen. Die muslimische Welt sieht von außen immer so aus, wie ein festgefügter Block, in dem es keine Zweifel gibt. Aber das ist ein vollkommen falscher Eindruck, wie ich gelernt habe. Dort sind die Leute nicht dümmer als in den freiheitlichen Ländern des Westens. Auch dort gibt es viele Menschen, die diesen religiösen Wahnsinn verabscheuen und klar sehen, dass es sich dabei nur um ein Machtinstrument handelt, mit dem die Leute klein, dumm, in Angst und in Abhängigkeit gehalten werden sollen.

Yahia2005  01.11.2024, 16:59
@Fuchssprung

Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Worte des Verständnisses. Du hast vollkommen recht – von außen sieht die muslimische Welt oft wie ein einheitlicher Block aus, in dem Zweifel keinen Platz haben. Doch sobald man tiefer eintaucht, erkennt man, dass es viele Menschen gibt, die hinterfragen, kritisch denken und sich nach mehr Freiheit und Eigenständigkeit sehnen.

Ich kann bestätigen, dass der Glaube in vielen Fällen als Machtinstrument verwendet wird, um Kontrolle und Angst aufrechtzuerhalten. Diese Realität zu erkennen und sich davon zu lösen, ist ein schmerzhafter, aber wichtiger Prozess. Es bedeutet oft, sich gegen Erwartungen zu stellen, die einen von klein auf geprägt haben, und gegen Strukturen zu kämpfen, die einem vorschreiben, wer man sein sollte.

Es ist ermutigend zu wissen, dass es Menschen wie dich gibt, die sich die Mühe machen, hinter die Fassade zu blicken und zu verstehen, dass viele von uns, die in diesen Umständen aufgewachsen sind, ihren eigenen Weg suchen – und ihn auch finden, trotz aller Widerstände. Dein Verständnis und deine Solidarität bedeuten viel.

Danke, dass du das erkannt und ausgesprochen hast. Es gibt Hoffnung für diejenigen, die ausbrechen wollen, und jede Stimme, die das unterstützt, zählt.

Fuchssprung  01.11.2024, 17:14
@Yahia2005

Genau wie du bin ich in der DDR in Unfreiheit und mit der Indoktrinierung durch die Kommunisten in der Schule aufgewachsen. Dazu kam die Indoktrinierung durch die Kirche und zu Hause habe ich mit einem alten Nazi an einem Tisch gesessen, der mir seine Sicht der Dinge aufdrücken wollte. Von allen Seiten hat man an mir gezerrt, wollte dass ich ein guter Kommunist, ein guter Christ und ein guter Faschist werde.

Irgendwann hatte ich genug davon und habe hinter die Kulissen geschaut. Seit dem verabscheue ich jede Art von Ideologie. Faschismus, Kommunismus, Christentum, Islam, das ist alles das Gleiche, nur mit anderen Vorzeichen. Überall will man das eigene Denken unterbinden. Stattdessen soll man funktionieren und das machen, was einem gesagt wird. Ohne mich!

Ex - Christ! ✝️

Ja. Nie wieder. Ich war es irgendwann einfach so leid, für meine Sexualität verurteilt zu werden. Nächstenliebe, aber nur für die "Richtigen". Diese Bigotterie.

Mein Problem gilt nicht DEM Christentum als solches, sondern der Kirche und Fanatikern mit ihrem fast obszessiven Höllengequatsche.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bei erzkonservativen Christen aufgewachsen, jetzt Satanistin

Ich wurde ungefragt getauft, war aber selbst als Kind nie gläubig. Selbst damals waren die Fantasy Geschichten aus der Bibel vollkommen unglaubwürdig für mich. Mit 9 Jahren habe ich mich dann aktiv gegen die Indoktrinierung gewehrt und von da an wurde ich zu einem Gegner der Religion. Von da an habe ich immer deutlicher gesehen, wie perfide das System des Glaubens ist, wie die Menschen missbraucht werden, wie ihnen Angst gemacht wird und wie sie ausgenutzt werden.

Ex - Christ! ✝️

Ich wurde zumindest katholisch erzogen in der Schule und gefirmt. Aber wirklich gläubig war ich nie. Ich lebte immer säkular.

Ex - Christ! ✝️

...ich bin allerdings immer noch religiös.

Nur nicht "gläubig" im üblichen Sinne. Moderner Polytheismus ist da ein bisschen anders.


Logdiix  31.10.2024, 09:57

Moderner Polytheismus ist da ein bisschen anders.

Sag mir nicht, du sprichst über die Trinität…

Schemset  31.10.2024, 10:14
@Logdiix

Nein, das ist noch Mal ein Problem für sich und ehrlich gesagt nicht mein Interessengebiet.

Ich spreche davon, dass manche Polytheisten heute gar nicht an "übernatürliche" Gottheiten glauben, sondern die Götter rein als Symbole, Archetypen und Naturkräfte ansehen.

"Glauben an" ist bei uns eher unerheblich. Was zählt ist die Kultpraxis und unsere Beziehung zur Natur und zu den Verstorbenen.