gab es König Artus wirklich?

Nein 67%
Ja 33%

15 Stimmen

10 Antworten

Der Feldherr Stilicho (395-408) war der letzte militärische Befehlshaber, der die Provinz Britannia militärisch absichern ließ. Der Augustus Honorius (395-423) war ein unfähiger Herrscher, der zu schwach war, aktiv seine Provinzen zu verteidigen. So wurden um 410 die letzten Legionen aus Britannien abgezogen.

Britannien blieb sich selbst überlassen und die lokalen römischen Statthalter versuchten zu retten und abzusichern, soweit sie es konnten. Vom Festland drangen Angeln und Sachsen ins Land und so kam es zu ständigen Unruhen. Warlords kämpften gegeneinander und miteinander um die Macht. Das ist die Zeit, in der Mythen gebildet wurden, wie die Athuslegende. Es ist eine bunte Mischung von realen Ereignissen und Fantasie.

Schon im 9. Jahrhundert wird Arthus als Held der Freiheit erstmals in der "Historia Britonum" gefeiert https://www.wissenschaft.de/magazin/weitere-themen/england-im-fruehen-mittelalter/ Wenn dann im 12. Jahrhundert so ein Grab zum Artusgrab erklärt wird, dann ist das nur eine Folgeerscheinung, welche typisch für die Zeit war, wo auch tausende von Kreuzresten als echt vom Kreuz erhaltene Reste angesehen wurden.

Nein

Der Autor Arnulf Krause hat in der Reihe marixwissen ein Buch mit dem wenig spektakulären Titel "König Artus" verfasst. Er geht intensiv auf alle Quellen und die Literaturgeschichte des Stoffes ein.

Sein ungefähres Fazit: den einen "König Artus" hat es nicht gegeben. Es handelt sich um eine mythologische Figur, in der Eigenschaften verschiedener, historischer Personen zusammenfliessen.

Nein
daß Mönche im Jahr 1200 .....

Auch im Mittelalter und überhaupt in der Geschichte der Menschheit gab es schon Fake News.
Das klassische Beispiel für eine nachgewiesene Fälschung ist das Thema "Konstantinische Schenkung".
Die Artus-Sage ist eine altüberlieferte Abenteuergeschichte, die sehr geeignet ist, Helden-Sehnsüchte und Vergangenheits-Verklärung der Deutschen zu bedienen.

Eine durchaus interessante Frage, aber ich denke, dass man 1200 - also lange nach der Lebenszeit eines vermeintlichen "Artus" (egal, ob er gelebt hat oder nicht) die Historie gemäß der Legende dargestellt hatte, daher sind solche Funde mit Vorsicht zu genießen.

Artus war wohl nicht sein richtiger Name, "Artus" ist nur die latinisierte Version von "arth" (Walisisch) oder "Arthur" (so wird er im Englischen genannt). Und arth = Bär in dieser keltischen Sprache Britanniens, das war also eine Art Beiname, "der Bär". Es kann sein, dass er ein reales Vorbild hatte, aber man weiß nicht genau, wer es war (von den historischen Personen). Mehrere kommen dafür in Frage.

"Avalon" heißt vermutlich in etwa "Apfelinsel" (Ynys yr Afallon), es gibt auch einen Ort in Burgund/Frankreich, der Avallon heißt. Gallisch war ebenfalls eine keltische Sprache (so wie Walisisch).

Diese Inschrift (auf einem Grabkreuz) wurde von Giraldus Cambrensis (Gerald von Wales) beschrieben, der sie gesehen haben soll. Über ihn heißt es "Gerald von Wales neigte zur anekdotischen Geschichtsschreibung, so dass der historiographische Wert seiner Schriften für heutige Maßstäbe etwas eingeschränkt bleibt."

Jedenfalls weiß man, dass die keltisch-römischen Briten gegen die Sachsen gekämpft hatten. Dieser historische Kern stimmt schon, nur ob man einen Anführer jemals genau identifizieren kann, der zur Legende passt, ist etwas fraglich.

Die Faszination, die die Artus-Saga bis heute ausübt, liegt nicht zuletzt darin, dass sie Raum für Interpretation und eigene Vorstellungen lässt. Für viele Menschen ist König Artus ein Symbol für Ritterlichkeit, Mut und die Suche nach dem Heiligen Gral und das wird er wohl auch bleiben, unabhängig davon, ob es ihn jemals wirklich gegeben hat, denn das ist bis heute umstritten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung