Beim Jobcenter schlecht behandelt werden?
Ich war mal knapp 2 Monate "übergangsweise" beim Jobcenter nach meiner Ausbildung. In dieser Zeit war ich 2 mal da und meine Sachbearbeiterin stellte mich bei beiden ganz gerne so hin, als sei ich mental irgendwie nicht ganz auf der Höhe. Und das z.B. nur, weil ich bei diesem Antrag 1x ein Häkchen wo vergessen hatte.
Ist so was in dieser Behörde normal?
17 Stimmen
7 Antworten
Hab mit Behörden tatsächlich nur gute Erfahrungen gemacht. Ist aber vllt auch ne Typ Frage.
Die Menschen dort wollen einem eigentlich nichts böses. Die meisten machen den Job aber auch nur zur Überbrückung, sind teils schlecht eingearbeitet, sehr gestresst und haben auch viel mit schwierigen Menschen zutun.
Ich nehme sowas nicht persönlich solange ich das Ziel erreiche.
Sozusagen. Deswegen wechseln die Sachbearbeiter auch recht häufig. Aber wer hätte auch schon Bock auf so einen Job, wo die Leute auch sehr schnell aggressiv werden.
gibt vielleicht Leute, die arbeiten auch gerne dort?
Nichts besseres gefunden? Wir reden hier vom öffentlichen Dienst und Bezahlung nach Tarif sowie z. T. Assessment Centern, um überhaupt genommen zu werden.
Er hat schon recht. Das eine hat auch nicht viel mit dem anderen zutun. Es geht einfach nur darum, dass man weiß, wie es in der Praxis in Jobcentern zugeht und sich jeder eigentlich was besseres vorstellen kann und die Bewerber meist auch die Qualifikationen haben, theorethisch was besseres zu bekommen. Aber wenns grad nichts anderes gibt, dann versucht man es mal damit. Aber länger als ein paar Jahre (bis man was besseres gefunden hat) machen es die wenigsten.
Als ich vor einigen Jahren ein halbes Jahr arbeitslos war, habe ich mit dem Jobcenter leider auch schlechte Erfahrungen gemacht. Die für mich zuständige Sachbearbeiterin war arrogant und überheblich. Sie hat mir eine Liste mit Jobs vorgelegt, die an meiner Ausbildung und meinen Qualifikationen voll vorbei gingen. Ich wusste, dass ich bei diesen Angeboten keine Chance hatte und habe ihr das auch gesagt. Darauf wurde sie fuchtig und sagte mir: »Wenn ich Ihnen sage, dass Sie sich dort bewerben sollen, dann tun Sie das gefälligst. Oder ich drehe Ihnen den Geldhahn zu. Haben wir uns verstanden?« Es war erniedrigend. Ich habe die Liste abtelefoniert und wurde von den Personalern abgekanzelt, weil ich nicht die passende Ausbildung für die Jobs hatte. »Können Sie nicht lesen?«
Erfolg hatte ich letztlich mit Kaltakquise. Ich habe alle Firmen im Umkreis durchtelefoniert, die Leute mit meinem Beruf beschäftigen. Auch wenn diese Firmen keine Stelle ausgeschrieben hatten. Nach einem halben Jahr hatte ich Glück und bekam meine heutige Anstellung. Und habe bei der Meldung ans Jobcenter mein Häkchen auch an der falschen Stelle gemacht. Bei der Frage »Wie sind Sie zu dieser Anstellung gekommen?« habe ich »Durch Initiativbewerbung« angekreuzt und nicht »Durch Vermittlung des Jobcenters«. Das hat der Sachbearbeiterin nicht gepasst und sie hat von mir verlangt, ihr meinen neuen Arbeitgeber zu nennen. Sie wollte sich bei ihm als meine Betreuerin vorstellen. Hä? Ich brauche keine Betreuerin! Also habe ich mich geweigert. Außer einer leeren Drohung von ihr mit angeblichen juristischen Konsequenzen kam nichts mehr.
Ich hatte ja schon eine Idee, was da dahintersteckte. Zwei Jahre später lernte ich zufällig jemanden kennen, der bei der Agentur für Arbeit war, und erzählte ihm die Geschichte. Der bestätigte meinen Verdacht und meinte, die Sachbearbeiterin hätte wohl zu wenig Vermittlungserfolge vorzuweisen und deshalb Schwierigkeiten mit ihrem Vorgesetzten. Deshalb ihr Versuch, meine Neuanstellung nachträglich noch als ihren Erfolg hinzubiegen.
Wenn sie anderen Leuten auch immer die falschen Jobs raussucht dann wundert es mich nicht, wenn sie keine oder zu wenig Vermittlungserfolge hat.
Lass mich raten, sie wollte dich irgendwo in die Pflege stecken? Das wurde glaub ich immer ganz gerne gemacht oder immer noch, denn in der Pflege ist ja eh chronischer Mangel.
Ja, meine SB war auch überheblich...man kam sich vor wie ein dummes Schulkind, dass beim Direktor sitzt, weil es Unfug verzapft hatte.
Nein, nicht in die Pflege. Es ging um Jobs als Webdesigner. Ich bin zwar Designer, aber für Grafik. Die Jobs waren aber eindeutig für Programmierer ausgeschrieben. Das erkennt man schnell wenn man liest, welche Kenntnisse gefordert sind. Wenn Photoshop- und Illustrator-Skills gefragt sind, dann komme ich für den Job in Frage. Wenn aber HTML, PHP, Javascript, CSS und ähnliches verlangt wird, dann suchen die einen Programmierer. Ich habe versucht, das dieser Schnepfe zu erklären, aber sie hat mir das Wort abgeschnitten.
Ja, Kritikfähigkeit gibts auch nicht. Kenne von einer anderen, die sich anhören musste, als sie mal widersprochen hat: "Wer sitzt hinter dem Schreibtisch? Sie oder ich?" So ähnlich wie bei dir...entweder sie macht was sie sagt oder sie kriegt Geldkürzung.
Das Job Center hat top Spezialisten in der Hotline. Die sind wirklich gut und machen ihre Arbeit professionell, leider aber auch eben ganz genau nach politischer Vorgabe.
Sachbearbeiter sind Sachbearbeiter, eben genauso wie überall.
Ich war zu einem einzigen Termin im Leben beim Jobzenter,. Als mein langjähriger Arbeitgeber aufgrund einer finanziellen Fehlspekulation in die Insolvenz ging, wurde uns nahegelegt, zum Jobzenter zu gehen.
Eine sehr junge Sachbearbeiterin wollte mich beraten, welche berufliche Möglichkeiten es noch für mich gibt. Ich hatte das Gefühl, dass sie von ihrem Job und von meiner bisherigen Arbeit sehr wenig Ahnung hatte. Bei diesem Gespräch ist eigentlich nichts herausgekommen, es war für mich frustrierend. Auf dem Heimweg habe ich spontan beschlossen, dass ich mit selbständig mache und meine eigene Firma gründe. Ich habe meinen Beschluss umgehend umgesetzt und ihn nie bereut.
Wenigstens war sie freundlich und nicht herablassend wie meine Erfahrung? Ich mein, ich war jetzt nicht frech oder so, dass man solche Kommentare verdient hätte, das kam automatisch ohne mein vorheriges Zutun.
stellte mich bei beiden ganz gerne so hin, als sei ich mental irgendwie nicht ganz auf der Höhe.
War das so oder ist es - nur - Dein Empfinden?
Und das z.B. nur, weil ich bei diesem Antrag 1x ein Häkchen wo vergessen hatte.
Wenn es fehlte, sind Nachfragen durchaus angebracht, eigen mächtig können sie das weder ändern noch für Dich entscheiden, noch sollten sie es tun.
Es ist ja schließlich Dein Antrag.
Ah, ne sie fragte schon direkt, dass sie nicht wüsste, woran es liegt...also ob ich es einfach übersehen hätte oder mental damit "überfordert" bin.
Sie fragten so oder hast Du es nur so empfunden, weil Du nichts Positives erwartest?
ne, ich kam da ganz unbefangen rein, packte die Unterlagen auf ihre Bitte aus und gab sie ihr. Dann schaute sie da rein und dann kam das.
Na der Spruch, ob ich eventuell überfordert bin, ein Häkchen anzukreuzen.
Tja, vielleicht nehme ich dich beim nächsten Mal mit, falls ich nochmal auf das Jobcenter angewiesen sein sollte und die SB immer noch da ist. Die wechseln ja offenbar öfter.
Tja, vielleicht nehme ich dich beim nächsten Mal mit
Gut. Möglicherweise kämen wir dann mit einer positiven / neutralen Einstellung dort hin 😉
Obwohl JobCenter eine Einrichtung zur Hilfe sind, werden sie gerne als "Gegner/Feinde" empfunden.
Oft nur, weil sie tun was sie müssen und nicht das was gefordert/erwartet oder gerne gewollt wird.
wie kann man denn: Ich weiß nicht ob Sie nicht mental einfach damit überfordert sind positiv umdeuten?
Also die meisten Sachbearbeiter sind nur da, weil sie gerade nichts besseres gefunden haben?