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Meine Freundin möchte zur Bundeswehr?

Hallo zusammen,

Der Traum von meiner Freundin ist es eine Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr zu machen. Heute hatte sie ihr Beratungsgespräch und sie ist begeistert. Nichts kann sie stoppen, außer vielleicht der Medizincheck oder dass sie dann bei der kommenden Grundausbildung sagt es es doch nichts für sie, sie ist aber sehr ehrgeizig und wenn sie einmal was anfängt zieht sie das auch durch.

Natürlich wünsche ich mir, dass sie ihren Traum verwirklicht und da möchte ich auch nicht im Weg stehen. Ich weiß nur nicht, wie ich damit umgehen soll.

Die Gedanken machen mich einfach fertig, dass Sie Querbett irgendwo in Deutschland stationiert wird, teilweise hunderte Kilometer entfernt und wir uns wenns hoch kommt maximal am Wochenende sehen, wo sie aber vermutlich vom Job als Soldat kaputt sein wird und dann auch mal sich ausruhen oder Zeit mit ihrer Familie usw. Verbringen möchte. Dann kommt ja noch dazu, dass sie vielleicht für Monate ins Ausland muss, man sich also gar nicht sieht oder kaum Kontakt hat und vielleicht nie wieder kommt. Die Gedanken machen mich fertig und ich weiß nicht, wie die Beziehung so weiterlaufen soll.

Für sie ist das denke ich eher unproblematisch, da es ihr Traum ist und sie nicht so viel Zeit miteinander brauch. (Die rollen sind bei uns in der Beziehung eigentlich komplett getauscht.)

Hat vielleicht jemand Tipps oder Erfahrungen? Habe auch schon mit ihr darüber geredet und auch mal erfragt wieso umbedingt die Bundeswehr, sie ist da aber sehr entschlossen und festgefahren.

Ich fühle mich auch wirklich schlecht, weil es ja ihr Traum ist, und ich wünsche es ihr, aber irgendwo hoffe ich auch, dass die beim Medizincheck oder so was finden damit sie raus ist…

Hatte auch letztens erst in der Oberstufe eine Berufsorientierungswoche, da war auch einer vom Bund, der hat zwar natürlich über das potenzielle Risiko aufgeklärt, aber das ganze eher schön geredet. Ich finde persönlich, dass viel zu wenig aufgeklärt wird. Meine Freundin sagt zum Beispiel immer ja beim Bund chill ich dann im Mali (natürlich jetzt nicht ernst gemeint) aber ich glaube sie ist sich nicht richtig bewusst oder kann es sich nicht richtig vorstellen, dass sie da wenns sein muss auch mal ein Kind mit nem Bombengürtel erschießen muss. Das ist nicht meine Freundin, da bin ich mir 1000% sicher und sie würde daran kaputt gehen. Das schlimmste ist ja dann noch, dass sie sich dann verpflichtet hat und da nicht wirklich mehr rauskommt und wenns ihr wirklich nicht gefällt, in dem Teufelskreis gefangen ist. Sie lässt sich auch nichts sagen von anderen, sieht man ja jetzt schon und ist wirklich Stur. Kann mir kaum vorstellen, dass sie sich was von Vorgesetzten sagen lässt und den ganzen Tag nur Befehlen folgt.

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Berufssoldat und Asperger?

Ich bin Berufssoldat. Also theoretisch Beamter auf Lebenszeit. Nun hab ich aber seit einiger Zeit den Verdacht, dass ich an Asperger-Autismus leide. Alles davon trifft voll auf mich zu.

Erfahrungen in der Schule, Mobbing, schlecht in Sport, Umgang mit Menschen, Verhalten in Partnerschaften, höhere Intelligenz, mangelnde Sozialkompetenz, zurückgezogenes Leben, sonderbare Interessen, viel Ruhe und viel Zeit für mich, Stress bei unbekannten Situationen usw.

Andersherum habe ich aber auch schon gelernt mit Gestik und Mimik zu arbeiten (Feldwebellehrgang) und Leuten in die Augen zu gucken. Und ich kann auch überall hinfahren ohne vorher eine Woche lang schlecht zu schlafen.

Aber auf Arbeit, im technischen Bereich, bin ich halt ein Ass. Ich kann immer noch nicht vor fremden Gruppen sprechen, aber bei Fachfragen und Ablaufen und Organisation/Planung kommt keiner ran. Auch war ich schon auf Übungen und hab über 365 Einsatztage. Ich kann mit Stress um weil ich klar fokussiert arbeite.

Nun überlege ich mir offiziell die Diagnose zu holen. Zur eigenen Beruhigung und auch sogesehen als persönlichen Beweis dafür, dass alle Probleme/Schwierigkeiten in meinem Leben einen Grund haben. Und auch für andere Menschen. Wenn man darüber redet bekommt man viel mehr Verständnis. Viele sagen aber auch "Jaja, steiger dich da nicht rein". Natürlich täuscht es. Beamter, Haus, Garten, Auto. Aber mein Spezialinteresse ist meine Arbeit und diese wird gut bezahlt und dann kommt eins zum anderen. In der Privatwirtschaft mit Zeitdruck und Existenzsorgen und Kundenkontakt wäre ich völlig gescheitert. Das wird eben nicht gesehen. Genauso wenig das ich mit 0 Leuten Kontakt habe und auch nicht will.

Ebenso leiste ich IGF und DSA ab und auf fachlicher Ebene kann ich auch mit anderen Leuten reden. Auch nach Dienst geht es meist ums fachliche. Kein Smalltalk.

Weiß jemand ob ich Nachteile durch die Diagnose im Beruf erfahren werde? Oder hilft es mir sogar? Könnte ich im Zweifel dienstunfähig sein, obwohl ich mich nicht so fühle? Wie legt der Staat es aus? Wie legt die Bundeswehr es aus? Wie geht man mit Verbeamteten um? Ich würde es schon gerne offiziell haben. Aber ich mache mir Sorgen darum, dass meine Existenz dadurch in Gefahr gerät.

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