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Kommissar oder Offizier "anspruchsvoller" (Prüfungen)?

Hallo.

ich bin m/21 und wohne in Schleswig-Holstein.

Ich habe mich Anfang diesen Jahres bei der Landespolizei S-H für den gehobenen Dienst (Kommissar) beworben. Die Prüfungen, bestehend aus Parcourlauf (Sport), Diktat, Allgemeinwissenstest über Deutsch, Politische Bildung und Natur & Technik (jeweils 36 Fragen) und IQ-Test mit 40 Fragen fand ich zwar anspruchsvoll, habe diesen aber schon letztes Jahr mit lernen bestanden, und auch dieses Jahr, mit nur 2 Tagen Vorbereitung. Also fand ich die Prüfungen nicht wirklich schwer. Gelernt habe ich mit einem Lernkurs von eTrainer.

Ich dachte immer, die Kommissare der Polizei und die Offiziere der Bundeswehr sind ungefähr auf einem Niveau. Nun habe ich mich auch bei der Bundeswehr für eine Laufbahn für den gehobenen Dienst beworben (Offizierslaufbahn mit Studium).
PS: Bundeswehr ist mein Ziel.

Bald habe ich meinen Termin für das 3 tägige AC in Köln, deshalb habe ich mir gestern Abend einen Lernkurs von Plakos zum Lernen gekauft. Und ich muss ehrlich sagen, ich bin überwältigt. Gerade was mathematisches betrifft. Was Kopfrechnen angeht bin ich eigentlich echt gut, trotzdem war Mathe nach der Grundschule nie mein Lieblingsfach.
Als ich gesehen habe, welche Themen angeblich bei der Bundeswehr geprüft werden, war ich schockiert.

Gerade eben habe ich mich mit meinem Kollegen, welcher auch bei der Bundeswehr ist (mittlerer Dienst) unterhalten, dabei habe ich (auch auf den sportlichen Prüfungsteil bezogen) gefragt, ob das wirklich so anspruchsvoll ist. Denn man hört ja immer, die Bundeswehr nimmt doch sowieso jeden. Nicht dass ich denke Offizier zu werden wäre nicht anspruchsvoll, aber so viel schwerer als die Prüfungen der Polizei? Also im Vergleich zum Lernkurs für die Offizierslaufbahn der BW finde ich die Prüfungen der Polizei schon fast wie Grundschulniveau.

Mein Kollege meinte ich solle mir gar keine Sorgen machen, die Prüfungen bei der Polizei seien doch viel schlimmer und und. Nun vielleicht sollte ich erwähnen, dass seine Freundin bei der Polizei in Hamburg ist, und die Anforderungen dort höher sind, als die der Polizei in Schleswig-Holstein, soweit ich weiß.

Mir ist aber auch aufgefallen, dass im Lernkurs von Plakos extrem viele Fehler sind. Sowohl Rechtschreibfehler, als auch fehlerhafte Lösungen zu Aufgaben, Bildern etc., für mich wirkt das dadurch sowieso schon etwas unseriös und lässt mich hinterfragen, ob das wirklich Themen sind, die bei der Bundeswehr abgefragt werden? Laut der Seite prüft der Basisfitnesstest der Bundeswehr ja auch zum Beispiel auf dem Fahrrad-Ergometer (3km in 6:30). Laut meinem Kollege mussten sowohl er, als auch viele die er kennt das nicht machen.

Was meint ihr? Was ist anspruchsvoller, oder auf einem "höheren Niveau"? Kommissar oder Offizier?

Liebe Grüße

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Meinung des Tages: Was haltet Ihr vom "neuen Wehrdienst"?

Die Wiederwahl des umstrittenen Donald Trump, welcher nun erneut ins Weiße Haus einziehen wird, danach der Rausschmiss vom ehemaligen Finanzminister Christian Lindner und dadurch das Aus der Ampel – Rufe nach baldiger Vertrauensfrage und Neuwahlen. Turbulent dürfte die letzte Woche nur im Ansatz beschreiben – und dabei ging das Geschehen rund um den „Neuen Wehrdienst“ etwas unter. 

Deshalb braucht es ein neues Modell 

Das weltpolitische Geschehen spitzt sich zu. Daraus resultiert auch eine veränderte Bedrohungslage – die Bundeswehr soll deshalb größer werden. Gemeint sind damit sowohl die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten, gesteigert werden soll diese von 180.000 auf 200.000. Aber auch mehr Reservisten werden gebraucht. Seit 2011 ist der Wehrpflicht ausgesetzt. Rund 10.000 junge Männer und Frauen leisten seitdem pro Jahr freiwillig ihren Wehrdienst. Dadurch kann die Sorge um zu wenig Personal allerdings nicht behoben werden. 

So soll das neue Modell sein 

Wenn Personen künftig das wehrfähige Alter (in der Regel 18) erreichen, sollen sowohl junge Männer als auch Frauen einen Brief mit einem QR-Code erhalten. Hinter dem Code wartet ein Online-Fragebogen der Bundeswehr. Gefragt wird dabei nach der körperlichen Fitness, aber auch der grundsätzlichen Bereitschaft zum Wehrdienst. Danach sichtet die Bundeswehr die Fragebögen und trifft eine Auswahl, lädt dann die entsprechenden Kandidaten zu einer Musterung ein. Geplant ist, dass im ersten Jahr 5.000 neue Wehrdienstleistende gewonnen werden – mehr wären vermutlich gar nicht ausbildbar, da die Ausbildungskapazitäten der Bundewehr dafür nicht reichen. 

Insgesamt soll es sich um sechs Monate Basisdienst handeln. Dieser könnte dann auf bis zu 23 Monate verlängert werden. Sofern eine Verlängerung vereinbart wird, soll auf die Wehrdienstleistenden ein besonderer Anreiz warten: Etwa ein besonderer Führerschein oder auch die Anrechnung der Wehrdienstzeit beim Warten auf einen Studienplatz

Wichtig zu beachten: Die Fragebögen müssen von den Männern ausgefüllt werden – falls nicht, droht ein Bußgeld. Frauen jedoch steht es frei, ob sie diesen ausfüllen möchten. 

Deshalb gilt die Pflicht nur für Männer

Dass die alte Wehrpflicht nur für Männer galt, ist allgemein bekannt und vielfach umstritten. Schon beim Aussetzen im Jahr 2011 war dieser Ansatz wohl kaum noch zeitgemäß. Damals wie heute interessieren sich nämlich auch zunehmend mehr Frauen für einen Dienst bei der Bundeswehr. Das Bundesverteidigungsministerium prüfte, ob eine Pflicht zur Ausfüllung des Fragebogens auch für Frauen möglich wäre – allerdings könnte es nach Experten dafür nötig sein, das Grundgesetz zu ändern. Das möchte die Bundesregierung derzeit allerdings nicht angehen. 

Kurz bevor das Aus der Ampelkoalition eingetreten ist, hat das Kabinett das neue Wehrdienstmodell gebilligt. Die Union allerdings möchte nicht zustimmen. Zu unverbindlich sei dieses Modell in den Augen der Schwesternparteien – Formelkompromisse, so Wadephul (stellvertretender Chef der Unionsfraktion im Bundestag) seien angesichts der aktuellen politischen Lage ungeeignet. 

Unsere Fragen an Euch: 

  • Wie bewertet Ihr die Pläne von Pistorius?
  • Habt Ihr Wehrdienst geleistet, bzw. würdet Ihr dies auf einer solch freiwilligen Basis tun? 
  • Sollte das Ausfüllen – nach Änderung des Grundgesetzes – auch für Frauen Pflicht werden? 
  • Denkt Ihr, dass die Pläne auf Basis von Freiwilligkeit mittel- bis langfristig funktionieren oder seht Ihr dieselben Probleme wie Wadephul?

Wir freuen uns auf Eure Antworten und wünschen Euch einen guten Start in die Woche. 

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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Ich halte den Plan nicht für sinnvoll, denn... 46%
Ich halte den Plan für sinnvoll, weil... 37%
Ich habe eine andere Meinung dazu und zwar... 17%
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